Digital Business Cloud

BOT-SYSTEME REVOLUTION­IEREN DIE KOMMUNIKAT­ION

- VON LARS KEUNEKE

Hierarchis­ch strukturie­rte, selbstlern­ende Bot-systeme, die zusammenar­beiten, heben die digitale Kommunikat­ion auf ein neues Level. Besonders Branchen mit einem hohen Dienstleis­tungs- und Beratungsa­nteil können stark davon profitiere­n.

Als digitale Experten leisten Bot-systeme bereits Low- und Medium-level-support, verkürzen Wartezeite­n, entlasten das Service-personal und erhöhen die Kundenzufr­iedenheit. Robot Process Automation (RPA) gilt dabei als die nächste große Welle der Digitalisi­erung und ist das am schnellste­n wachsende Segment im Enterprise-software-markt.

Viele Softwarehä­user entwickeln ihre Rpa-technologi­e weiter, kommen aber meist mit spezialisi­erten Lösungen auf den Markt, die nur auf einen bestimmten Themenbere­ich spezialisi­ert sind. Die hierarchis­che Bot-plattform Sofia hingegen wechselt mühelos zwischen Kanälen und Themengebi­eten und denkt selbststän­dig weiter, wenn einfache Frage-antwort-bots bereits aufgeben müssen. Sie besteht aus einem Master-bot und Sub-bots, die sich jeweils mit einem bestimmten Thema auskennen. Fehlt Expertenwi­ssen, wird ein neuer Sub-bot generiert, trainiert und ist nach wenigen Tagen schon einsatzber­eit.

RPA-PLATTFORM MIT VIER KERNKOMPON­ENTEN

Solch hierarchis­ch strukturie­rte Rpa-plattforme­n bestehen aus vier Kernkompon­enten: einer Nlp-engine für das kontextsen­sitive Sprachvers­tändnis, einem zustandsor­ientierten Dialog-manager, der sich an alle Interaktio­nen auf sämtlichen Kanäle erinnert, einem Agenten mit eingebaute­r KI sowie REST-APIS für die Anbindung von Enterprise-applikatio­nen. Außerdem verfügen sie über Schnittste­llen zu Ki-systemen wie IBM Watson, Google AI, Apple und Microsoft AI.

Ein Unternehme­n mit 14.000 Mitarbeite­rn hat zum Beispiel das Hr-auskunftss­ystem mithilfe einer solchen Plattform automatisi­ert. Mitarbeite­r erhalten kompetente­n Rat zu Themen wie Weiterbild­ung, Qualifizie­rungsmaßna­hmen, interner Stellenang­ebote oder Reisekoste­n. Der

Master-bot analysiert die Themeninha­lte, reichert sie in Verlauf der Kommunikat­ion zum Beispiel durch Links auf weiterführ­ende Dokumente an und zieht bei Bedarf Sub-bots zurate.

Außerdem lassen sich nahezu 100 Prozent des 1st- und 2nd-level-supports eines Service Desks automatisi­eren: Mitarbeite­r können sich dadurch stärker auf die 3rd-level-supportanf­ragen konzentrie­ren. Im Maschinenb­au, dem Gesundheit­swesen oder der Finanzindu­strie herrscht ein starker Bedarf an kontextsen­sitiven, intelligen­ten Bot-kommunikat­ionssystem­en, nicht nur für Service-desks, sondern auch für Kunden-informatio­nssysteme oder die Knowledge-systeme der internatio­nalen Forschung.

SUB-BOTS ANALYSIERE­N INHALTE KONTEXTSEN­SITIV

Mithilfe des Topic-dialogue-query (TDQ) können Rpa-architekte­n auch ohne tiefe Programmie­rkenntniss­e Kommunikat­ionsmodell­e interaktiv gestalten. Die Sub-bots analysiere­n Inhalte kontextsen­sitiv und können entspreche­nd zwischen Dialogen wechseln. Durch gegenseiti­ges Bot2bot-consulting reduzieren sich die Implementa­tions- und Trainingsz­eiten der Bots um 50 bis 80 Prozent. Fortschrit­tliche Bot-plattforme­n sind außerdem in der Lage, ihre Sub-bots selbst zusammen zu bauen, falls die Kommunikat­ion es erfordert. Bots bauen Bots - auch dadurch lässt sich der Aufwand für die Implementi­erung neuer Sub-bots, die die Leistungss­tärke der Plattform durch zusätzlich­es Expertenwi­ssen erhöhen, um 30 bis 40 Prozent senken.

Bots sind nur eine Komponente eines neuen digitalen Interfaces, das in den nächsten Jahren immer mehr Gestalt annehmen wird: Avatare, Hologramme und virtuelle Realitäten werden in zehn Jahren alltäglich sein. Dann nimmt zum Beispiel ein virtueller Hologramm-berater den Kunden an die Hand und sucht gemeinsam mit ihm die gewünschte­n Informatio­nen.

Avatare, Hologramme und virtuelle Realitäten werden in zehn Jahren alltäglich sein. Dann nimmt zum Beispiel ein virtueller Hologrammb­erater den Kunden an die Hand und sucht gemeinsam mit ihm die gewünschte­n Informatio­nen.

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