DMEXCO
Marko Junk, Geschäftsführer des BVDW, über das neue virtuelle Messekonzept und dessen hybride Zukunft.
Marko Junk, Geschäftsführer des Bundesverband Digitale Wirtschaft (BVDW) e.v, spricht über das virtuelle Messekonzept der DMEXCO, die Auswirkungen der Pandemie auf die Branche und die Notwendigkeit des Austauschs von Mensch zu Mensch.
Wie schwer trifft Sie und den Verband die diesjährige Absage der DMEXCO und der damit verbundene Wandel zu einer rein digitalen Messe?
MARKO JUNK: Es ist schade, dass wir unsere Mitglieder nicht persönlich vor Ort in Köln begrüßen dürfen, natürlich. Aber wir können mit dem System der DMEXCO@HOME digital aus dem Vollen schöpfen und tauschen uns per Video und Chat aus. Die Möglichkeiten der Interaktion werden nochmal ganz andere sein, darauf sind wir sehr gespannt und voller Vorfreude!
Ist das eher eine Notlösung oder sehen Sie darin auch Ansätze für ein Zukunftskonzept? MARKO JUNK: Sowohl als auch. Als Digitalverband fällt es uns sicherlich leichter, mit einer digitalen Messe zu leben als anderen Branchen. Die Koelnmesse hatte bereits vor Ausbruch der Pandemie mit dem Aufbau eines digitalen Systems begonnen, insofern ist DMEXCO@HOME nicht nur Notlösung, sondern in jedem Fall ein Zukunftskonzept. Die Zukunft ist hybrid. Die Digitalisierung wird auch in der Eventbranche immer weiter voranschreiten. Aber wir werden auch weiterhin den persönlichen Austausch von Mensch zu Mensch wollen, auch in der Digitalbranche.
Was wird für die Teilnehmer besser sein, als bei der letztjährigen Präsenz-messe?
MARKO JUNK: Das bleibt abzuwarten. Die Bewertung werden wir erst nach der
Veranstaltung durchführen könne. In jedem Fall spart man sich die Anreise.
In welchen Bereichen setzen Sie die Schwerpunkte dieser Premieren-veranstaltung?
MARKO JUNK: Der BVDW veranstaltet wieder die offiziellen Guided Tours zur DMEXCO, den Challenge Award, den Online Ad Summit und die Seminare, die im Programm der Masterclasses der DMEXCO zu finden sind. Themenschwerpunkt des Online Ad Summits ist die Post-cookie-ära, auch bei unseren Seminaren sind mehrere Beiträge zum Thema Cookies geplant. Das beschäftigt die Werbewirtschaft, nicht zuletzt aufgrund der jüngsten Rechtsprechung dazu, derzeit stark. Eine Übersicht zu allen Themen finden Sie hier: https://www.bvdw.org/ events/dmexco/bvdw-masterclasses.
Wie hat das Corona-virus sich - neben der Veränderung des Messeformats - auf die Branche ausgewirkt? Ist die gefühlte Beschleunigung der Digitalisierung, wie sie sich in zahlreichen Unternehmen registrieren lässt, bereits wirtschaftlich zu spüren? MARKO JUNK: Zunächst einmal: Wir befinden uns nach wie vor in der größten Wirtschaftskrise seit dem letzten Weltkrieg. Das hat auch Auswirkungen auf die Digitalbranche, während des Corona-lockdowns wurden verschiedene Online-kampagnen storniert oder verschoben. Aber wir nehmen natürlich ein gestiegenes Interesse an Digitalisierung aus den traditionellen Bereichen von Wirtschaft und Gesellschaft wahr, das vor Corona so nicht da war. Corona wirkt als Katalysator. Die Digitalisierung kann vielen Unternehmen dabei helfen, sich zukunftsfähiger aufzustellen, auch nach Corona. Dabei unterstützen wir als Digitalverband unsere Mitgliedsunternehmen, zu denen neben Digital Natives auch Unternehmen aus klassischen Branchen zählen.
Was werden aus Sicht Ihrer Mitgliedsunternehmen die wesentlichen Technologien sein, die das Jahr 2021 dominieren könnten? Warum – und zu welchen Veränderungen dürften sie bei Plänen, Prozesse und Projekten der Anwenderunternehmen führen? MARKO JUNK: Künstliche Intelligenzen und datenschutzkonforme Verarbeitung von Daten sind Grundlagen der Wirtschaft der Zukunft. Welche Möglichkeiten im Bereich Data bereits bestehen und welche Herausforderungen die Unternehmen derzeit beschäftigen, haben wir 2020 zum Beispiel mit Veröffentlichungen wie „Souveräner Umgang mit Datenprodukten“, „Data-driven Commerce“oder unserer Marktanalyse zum Advertising-identity-ökosystem beschrieben. In den nächsten Wochen veröffentlichen wir außerdem eine so noch nie da gewesene Untersuchung zur Ki-landschaft in Deutschland, seien Sie gespannt.
Was erhoffen Sie sich für den Verband und seine Mitglieder im Jahr 2021?
MARKO JUNK: Wir hoffen, dass die Corona-pandemie dann überwunden sein wird, sodass wir wieder ohne Einschränkungen arbeiten und netzwerken können.