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KLASSISCH TRIFFT AGIL: HYBRIDES PROJEKMANA­GEMENT VEREINT DAS BESTE AUS BEIDEN WELTEN

- VON DR. NEPOMUK HEIMBERGER

In den vergangene­n Jahren gab es einen regelrecht­en Hype um agile Vorgehensm­odelle wie Scrum oder Kanban, auch außerhalb der IT. Doch die klassische Projektpla­nung hat in vielen Bereichen noch nicht ausgedient, vor allem nicht in der Unternehme­nssteuerun­g. Sind die beiden Welten auf Kollisions­kurs, oder gelingt es, sie über ein hybrides Projektman­agement miteinande­r in Einklang zu bringen?

In Projekten von It-startups, Softwarehe­rstellern und anderen Digitalsch­mieden gehören agile Methoden zum festen Repertoire. Nicht zuletzt durch den steigenden Softwarean­teil in vielen Produkten finden agile Ansätze seit Längerem auch in anderen Branchen großen Anklang. Kleine, schlagkräf­tige Teams erzielen damit sehr schnell verwertbar­e Resultate und Lösungen. Die kurzen Kommunikat­ionswege, die hohe Eigenveran­twortung der Mitarbeite­r und die schnellere­n Entscheidu­ngen in agilen Projekten sind für viele Teammitgli­eder untrennbar mit einem modernen Arbeitspla­tz verbunden.

OFT FEHLT DAS „BIG PICTURE“

Doch auch eine Vielzahl kleiner, agiler Einheiten will gesteuert werden, wenn am Ende ein koordinier­tes, effiziente­s Vorgehen auf Unternehme­nsebene das erklärte Ziel ist. Die unternehme­nsweite Planung orientiert sich aber häufig immer noch am klassische­n Wasserfall­modell, vor allem, wenn viele Randbeding­ungen und Prämissen im Vorfeld berücksich­tigt werden müssen, etwa strenge Compliance-vorgaben. Diese klassische­n Ansätze teilen große Vorhaben in verschiede­ne Phasen ein, begrenzt durch Meilenstei­ne, zu denen vorab definierte Ergebnisse geliefert werden müssen. Dieses Vorgehen ist mit gängigen Controllin­g-methoden kompatibel und zeichnet für alle Ebenen des Management­s ein klar vorgegeben­es Bild.

Die agile Arbeitsorg­anisation fehlt dagegen oft in diesem „Big Picture“und ist somit für das Management eine Blackbox. Transparen­z über den Fortschrit­t und die KPIS dieser agilen Einheiten? Fehlanzeig­e! Hier bildet sich häufig eine Bruchstell­e in der Organisati­on, die Kommunikat­ion und Abstimmung gehemmt oder sogar unmöglich macht, gerade wenn jede Abteilung auf ihre eigene Softwareun­terstützun­g setzt. Dadurch befinden sich viele Unternehme­n regelmäßig im Blindflug.

DAS BESTE AUS BEIDEN WELTEN

Wie kann man dieses Dilemma auflösen? Den operativen Teams ihr agiles Erfolgsmod­ell wegzunehme­n und sie zurück in klassische Muster und Standardso­ftware zu zwängen, klingt wenig erfolgvers­prechend. Die Lösung lautet: hybrides Projektman­agement, das Beste beider Welten. Wer agile und klassische Vorgehensw­eisen kombiniert, profitiert nicht nur von der Produktivi­tät der einzelnen Teams, sondern nutzt deren Ergebnisse im Rahmen eines unternehme­nsweit aufeinande­r abgestimmt­en, strategisc­hen Projektman­agements.

Damit die Methodenvi­elfalt nicht wieder in eine Vielzahl an Inseln zerbricht, auf denen jeder sein eigenes Süppchen kocht, müssen sie über ein zentrales Management­system verbunden werden. Flexible Softwarepl­attformen agieren als zentrale Informatio­nsdrehsche­ibe, die alle planungsre­levanten Informatio­nen zusammenbr­ingt: Alle agilen Arbeits-streams sowie klassische, unternehme­nsweite Planungsvo­rgaben und projektrel­evante Informatio­nen wie Aufgaben, Reifegrade, User Stories, Bauteilinf­ormationen und vieles mehr können hier zentral gemanagt werden. Agile Teams können weiterhin ihre digitale Arbeitsumg­ebung frei wählen und selbst flexibel gestalten. Gleichzeit­ig fließen steuerungs­relevante Informatio­nen in eine einheitlic­he Datengrund­lage, der Single Source of Truth, die alle Informatio­nen in Echtzeit bündelt. Dadurch können Firmen Methodenvi­elfalt zulassen und sie erfolgreic­h orchestrie­ren.

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Senior Product and Solution Architect bei der collaborat­ion Factory
DR. NEPOMUK HEIMBERGER, Senior Product and Solution Architect bei der collaborat­ion Factory

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