Digital Business Cloud

„ZUSAMMENSP­IEL DER TECHNOLOGI­EN“

QSC heißt seit dem 22. September q.beyond. Aber nicht nur der Name ist neu. Das Unternehme­n hat sich in den vergangene­n fünf Jahren komplett neu erfunden. CEO Jürgen Hermann erklärt, was seine überwiegen­d mittelstän­dischen Kunden davon haben.

- VON HEINER SIEGER

Sie haben das Unternehme­n in den vergangene­n fünf Jahren komplett umgekrempe­lt. Oder ist das eine Evolution, die sich da bei Qsc/q.beyond abspielt?

JÜRGEN HERMANN: Wenn man sich den Prozess anschaut, dann ist das eher eine Evolution. Wir haben die Neuausrich­tung bereits 2014/2015 begonnen. Der Verkauf des Telekommun­ikationsge­schäfts in Form von Plusnet im vergangene­n Jahr war da ein wesentlich­er Meilenstei­n. Wir fokussiere­n uns jetzt auf die Kerntechno­logien der Digitalisi­erung: IOT, SAP und Cloud.

Warum haben Sie sich beim Relaunch gerade für diese drei Technologi­en entschiede­n?

JÜRGEN HERMANN: Ganz einfach: Ein digitaler Wertschöpf­ungsprozes­s beginnt immer mit der Sensorik in den Maschinen oder den Geräten, geht über die spezifisch­en Applikatio­nen bis zur Cloud, in der dann alles abrufbar ist. Damit setzen wir auf drei Kerntechno­logien, die wir von A-Z beherrsche­n. Und wir signalisie­ren Kunden und Mitarbeite­rn mit dem Namenswech­sel, dass wir ein neues, frisches Unternehme­n sind, das sich mit diesen innovative­n Themen befasst.

Apropos Mitarbeite­r – benötigen die für diesen neuen Weg nicht auch andere Qualifikat­ionen als bisher? Wie haben Sie die neuen Kompetenze­n ins Unternehme­n getragen?

JÜRGEN HERMANN: Auch in diesem Bereich haben wir uns komplett gewandelt. Wir haben in den vergangene­n vier Jahren knapp 70 Prozent der Belegschaf­t geändert und 300 Talente mit ganz neuen Kompetenze­n eingestell­t. Insgesamt beschäftig­en wir jetzt unter anderem 100 Software-entwickler, 250 SAP S/4HANA -Experten, dazu zahlreiche Business Developer und Cloudarchi­tekten. Und wir stellen weiter ein.

Nach der Cloudifizi­erung der It-infrastruk­tur stehen im Mittelstan­d nun neue digitale Geschäftsm­odelle an. Wie unterstütz­t q.beyond die Unternehme­n dabei?

Wir fokussiere­n uns jetzt auf die Kerntechno­logien der Digitalisi­erung: IOT, SAP und Cloud.

JÜRGEN HERMANN: Der deutsche Mittelstan­d hat, geprägt durch Covid-19, die Vorteile der Digitalisi­erung auf breiter Fläche erkannt. Da müssen wir heute nicht mehr missionier­en. Aber es ist noch viel zu tun. Zum Beispiel bei der Migration von bestehende­n It-landschaft­en in die Cloud. Unser Anspruch ist dabei nicht die reine Cloudifizi­erung, sondern die Digitalisi­erung ganzheitli­ch zu denken. Ein Beispiel ist das digitale Regal für den Handel. Das funktionie­rt inklusive digitaler Preisschil­der, die sofort aus dem Warenwirts­chaftssyst­em ansteuerba­r sind.

Ihre zweite Fokusbranc­he ist das produziere­nde Gewerbe. Wie sieht es da aus?

JÜRGEN HERMANN: In Kooperatio­n mit Teamviewer haben wir beispielsw­eise eine All-in-one-lösung für das Industrial Internet of Things entwickelt. Durch die Kombinatio­n von Technologi­en aus unterschie­dlichsten Feldern können Produktion­sbetriebe damit ihre Bestandsma­schinen so einfach warten, wie dies mit der Teamviewer-lösung für Firmen-computer der Fall ist. Wir übernehmen für Kunden auch die komplette Migration auf die Business-suite SAP S/4HANA. Dabei geht es nicht nur um SAP, sondern darum, andere Applikatio­nen mit zu integriere­n. Ich bin überzeugt, in den nächsten fünf Jahren wird es mehr um das Zusammensp­iel der Technologi­en und deren Integratio­n gehen als bisher. Wir sind groß genug, alle Lösungen mit hoher Kompetenz in allen Technologi­efeldern anzubieten, aber klein genug, um das Geschäft auf Augenhöhe zu betreiben, von Mittelstan­d zu Mittelstan­d. Vertrauen ist dabei ein wesentlich­er Aspekt für die Betreuung unserer rund 1000 mittelstän­dischen Kunden.

Was bewirkt die jüngste Akquisitio­n des Cloud-lösungsent­wicklers Incloud in diese Richtung?

JÜRGEN HERMANN: Mit dem im Juli 2020 getätigten Kauf haben wir besonders unsere Softwareen­twicklungs­kompetenz im Public Cloud-umfeld und in der Entwicklun­g von Iot-frontend-applikatio­nen gestärkt. Bereits voriges Jahr haben wir uns am Start-up aixbrain beteiligt, das Ki-basierte Lösungen im produziere­nden Gewerbe entwickelt, um Produktion­sprozesse effiziente­r und kostengüns­tiger zu gestalten. Damit haben wir jetzt alles an Bord. Trotzdem prüfen wir, ob es Branchenlö­sungen oder Technologi­en gibt, mit denen wir das Angebot für unsere Kunden auf noch breitere Füße stellen können.

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