WIE DIGITALE INNOVATION WIRKLICH GELINGEN KANN
Die Corona Krise hat gezeigt, wie wichtig es ist, nicht nur Prozesse, sondern Geschäftsmodelle zu digitalisieren. Neben der unbegrenzten Skalierbarkeit und Verfügbarkeit der Produkte oder den verbesserten Möglichkeiten zur Kundenkommunikation, stärken sich Unternehmen und Start-ups durch digitale Innovationen sowohl unmittelbar als auch für die Zukunft.
Eine aktuelle Studie zeigt, dass viele Unternehmen und Start-ups bereits erfolgreich ihre Möglichkeiten nutzen, um ihre Marktposition jetzt und in Zukunft zu sichern. Wie sie das anstellen, ist an einigen Stellen überraschend und lehrreich:
1. KREATIVE METHODEN? PASSEN MUSS ES!
Überraschend war, wie viele der auszuwählenden Methoden tatsächlich angewendet wurden. Die Angaben waren sehr ausgewogen, was zeigt, dass die Unternehmen ihre Methoden nicht nach Trend, sondern nach Passgenauigkeit zum entsprechenden Vorhaben auswählen.
Es zeigte sich, dass die Konzentration auf weniger Methoden zu einem etwas höheren Erfolg der digitalen Innovation führte. Da Mehrfachnennungen möglich waren und die Methoden in unterschiedlichen Bereichen und Stadien der Innovationsentwicklung zum Einsatz kommen, ist davon auszugehen, dass sie für die jeweilige Phase bewusst gewählt wurden.
Spannend zu beobachten ist, dass externe Berater und Freelancer bei einem Innovationsprojekt im Durchschnitt häufiger mehrere Methoden nutzten (3,6 Methoden) als die Unternehmen selbst (2,7 Methoden). Freelancer bewegten sich mit 3,3 Methoden im Mittelfeld. (Software-)agenturen lagen mit rund 1,3 Methoden deutlich darunter. Und noch etwas überraschendes: Diejenigen, die gar keine spezielle Methode anwendeten, bewerteten ihre digitale Innovation sogar als erfolgreicher als alle anderen.
2. GEHEN SIE AGIL VOR!
Die meisten Befragten nutzten die MVP Methode (41 %), Scrum (36 %) und Design Thinking (40 %) und zeigen damit, welch große Bedeutung agilen Methoden bei der Innovationsentwicklung zukommt. Durch Schnelligkeit, Transparenz, Effizienz und vor allem Kundenzentriertheit wird die Innovation flexibel an den wahren Kundenbedürfnissen ausgerichtet.
3. RÜCKENDECKUNG DURCH DAS C-LEVEL FÜR UMSETZUNG IM A-TEAM
Ebenfalls interessant sind die Angaben zur C-level-beteiligung an einem digitalen Innovationsprojekt. Zwar folgt die Unternehmensführung gleich auf die IT, ist aber gleichauf mit den weiteren Stakeholdern, wie dem Vertrieb, Projektmanagement und dem Marketing.
Die Umsetzung selbst geschieht demnach in einem fachlich auf die Zielsetzung ausgerichteten Team. Das C-level sorgt für eine bestärkende Kultur und reibungslose Prozesse, die Innovation selbst geschieht dort, wo das Wissen und die Umsetzungspower sitzen.
4. BEIM KERNGESCHÄFT BLEIBEN, EXTERNE UNTERSTÜTZUNG ZULASSEN.
Überraschend ist auch die hohe Anzahl der befragten Unternehmen, die ihre digitale Innovation intern, ohne externe Dienstleister, entwickelten. Während 64 % intern an der digitalen Innovation arbeiteten, holten sich nur 8 % praktische Unterstützung von außerhalb durch Freelancer oder Agenturen. Zur Konzeption und Strategie hingegen ließen sich 26 % der befragten Unternehmen durch Berater unterstützen. Die auf den ersten Blick eigenständige Entwicklung täuscht demnach. Ganz ohne Unterstützung von außen geht es offenbar nicht. Das Fazit: Erfolgreiche digitale Anwendungen entstehen am besten in einem interdisziplinär und autark arbeitenden Team, mit der Rückendeckung der Unternehmensführung, unterstützt durch passgenaue agile Methoden.