IMPULS FÜR INDUSTRIE 4.0
Damit die deutsche Wirtschaft gestärkt aus der Krise treten kann, bedarf es Mut zu digitalen Lösungen. Softwaredefinierte WAN kann Industrie 4.0-Technologien einen Antrieb geben.
Die Corona-krise traf die deutsche Wirtschaft hart. Laut iwd geht die Wirtschaftsleistung 2020 voraussichtlich um neun Prozent zurück. Vor allem die Produktion hat gelitten, weil die Mitarbeiter nicht einfach vom Home Office aus arbeiten konnten. Die Fertigungsindustrie muss alles tun, um sich von den Auswirkungen der Krise zu erholen und sich angesichts einer unvorhersehbaren Zukunft schnell anpassen.
Zukunftsorientierte Hersteller nutzen bereits Industrie 4.0-Technologien für mehr Effizienz. Diese Technologien und die von ihnen generierten Daten können eine Reihe von betrieblichen Vorteilen bieten, stellen jedoch auch die Datenübertragung über das Netzwerk vor Herausforderungen. Die Netzwerkinfrastrukturen müssen neugestaltet werden, um diesen Anforderungen gerecht zu werden. Die Qualität der Benutzererfahrung darf dabei keinen Schaden nehmen.
MIT BLICK AUF DAS NETZWERK
Iot-geräte erzeugen riesige Datenmengen und müssen sowohl untereinander am «Edge“als auch mit Cloud-anwendungen kommunizieren. Um diesen Datenstrom zu bewältigen, ist die richtige It-infrastruktur nötig. Das beste Szenario ist mit softwaredefinierte WAN (SD-WAN) möglich. Hybride Wan-architekturen, die eine Brücke zwischen dedizierten Rechenzentrums- und Mpls-ressourcen zu öffentlichen gemeinsam genutzten Cloud-ressourcen schlagen, können als Übergang für Hersteller dienen, die noch nicht dazu bereit sind, voll auf SD-WAN umzusteigen.
Wenn Hersteller tatsächlich von einer hybriden Wan-konfiguration zu einem Breitband-sd-wan wechseln möchten, müssen sie ihren bisherigen traditionellen routerzentrierten Ansatz für das WAN hinterfragen. Dieser Ansatz ist für die Kommunikation von Zweigstellen zu Rechenzentren optimiert und nicht für die Bewältigung anspruchsvoller Anwendungsfälle im Cloud-gerichteten Wan-verkehr. Da SD-WAN auch 5G-transport nutzen kann, wird es eine entscheidende Rolle bei der Erweiterung der Anzahl von Iot-geräten spielen, die zuverlässig mit dem Netzwerk verbunden werden können. Dadurch wir ein virtuelles Netzwerk von Ultrahochgeschwindigkeitsverbindungen über mehrere Geräte hinweg ermöglicht.
Ein auffallendes Charakteristikum der Industrie 4.0-Technologien ist die enorme Komplexität. Es geht nicht nur um ein erhöhtes Datenvolumen, sondern um diverse Datenarten aus einer Vielzahl von Geräten und Anwendungen, die unterschiedlich verarbeitet und analysiert werden müssen, um umsetzbare Erkenntnisse zu erhalten, ohne die Qualität der Benutzererfahrung zu beeinträchtigen. Um dies zu verwalten, muss ein bestimmter Automatisierungs- und Orchestrierungsgrad im Netzwerk selbst eingebettet sein. Zum Glück können fortschrittliche Sd-wan-lösungen jetzt zunehmend KI anwenden, um Netzwerkdienste mit besserem Kontext und besserer Konnektivität zu unterstützen. Auf diese intelligente Weise „spricht“das WAN mit den Iot-geräten in Zweigstellen und entschlüsselt anhand der Ip-adresse, um welches Gerät es sich handelt. In Kombination ermöglicht dies eine automatisierte Richtlinien-orchestrierung für die große Anzahl von Geräten und Anwendungen, die in einem globalen Fertigungsunternehmen zu finden sind.
Diejenigen, die sich schnell anpassen, können in dieser Krisenzeit ihren Wert unter Beweis stellen. Ein aktuelle Studie der Boston Consulting Group ergab, dass 14 Prozent der produzierenden Unternehmen während der vier jüngsten globalen Konjunkturabschwächungen durch erfolgreiche Implementierung digitaler Lösungen tatsächlich das Umsatzwachstum und die Rentabilität gesteigert haben.