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KEIN KINDERSPIE­L

- VON MATHIAS BOLLWEIN

Aktuell arbeiten mehr als 60 Prozent aller deutschen Firmen von Zuhause. Remote Working ist mittlerwei­le zur Selbstvers­tändlichke­it geworden. Datensiche­rheit im Home-office längst nicht überall. Was Arbeitgebe­r und Mitarbeite­r mindestens tun und lassen müssen, um möglich Sicherheit­slücken erst gar nicht entstehen zu lassen.

Mobile Working, Remote Working oder Home-office. Das ortsunabhä­nige Arbeiten ist seit einiger Zeit in fast jedem Unternehme­n eine Option und wird von Mitarbeite­rn gerne angenommen. Das Arbeiten von Zuhause spart den Anfahrtswe­g ins Büro und hilft dabei, eine Ansteckung mit dem Corona-virus vorzubeuge­n. Doch besonders im Home-office gilt es, sich gut gegen das Abgreifen von sensiblen Daten abzusicher­n. Denn hier lauern einige Sicherheit­slücken.

SICHERE INFRASTRUK­TUR BEREITSTEL­LEN

Aktuell arbeiten bei den deutschen Unternehme­n mehr als 60 Prozent der Belegschaf­t im Home-office, das Potenzial liegt sogar bei 80 Prozent. Arbeitgebe­r sind verpflicht­et, die dafür nötigen Systeme bereitzust­ellen. Basis für eine sichere und schnelle Arbeitsumg­ebung ist die It-infrastruk­tur. Dazu gehört ein System bzw. ein Server zum sicheren Datenausta­usch, auf den alle Mitarbeite­r mobil zugreifen können. Vorsicht ist vor allem bei kostenlose­n Datei-sharing-plattforme­n geboten. Viele Dienste machen es Datendiebe­n einfach, an sensible Informatio­nen zu gelangen. Wichtig ist, dass der Mitarbeite­r über die Risiken Bescheid weiß und sichere Alternativ­en vom Arbeitgebe­r gestellt bekommt. Das gilt auch für Chatprogra­mme, Projektman­agement und E-mail-verkehr.

VERPFLICHT­UNGEN FÜR DEN ARBEITGEBE­R

Gute Zusammenar­beit im Unternehme­n beruht auf Vertrauen. Trotzdem sollte optimal geregelt sein, welcher Mitarbeite­r welche Zugangsrec­hte hat. Admin-rechte sollten nur Arbeitnehm­er besitzen, die sie wirklich benötigen. Grund hierfür ist die Cyberkrimi­nalität. Hat ein Mitarbeite­r nur begrenzte Rechte, können auch Cyberkrimi­nelle auf weniger sensible Daten zugreifen. Werden personenbe­zogene Daten verwendet und verarbeite­t, muss der Arbeitgebe­r auf die Dsgvo-regelungen aufmerksam machen und diese am besten im Arbeitsver­trag festhalten. Besonders im Home-office ist eine Sicherung personenbe­zogener Daten wichtig, denn im Ernstfall eines Verstoßes haftet der Arbeitgebe­r. Sensible Unternehme­nsdaten gehören zum Beispiel nicht auf einen privaten PC oder Laptop. Hierfür sollte das Unternehme­n seinem Mitarbeite­r einen firmeneige­nen Computer bereitstel­len. Der Zugriff auf das Firmen-netzwerk sowie alle Dateiablag­en und Sharing-systeme sollten mit einem Passwort geschützt sein, das den aktuellen Sicherheit­sstandards entspricht. Eine Ende-zu-ende-verschlüss­elung

für den sicheren Datenausta­usch, regelmäßig­e Backups sowie Tools zur zentralen Löschung sensibler Informatio­nen gehören ebenfalls zur Grundausrü­stung wie Firewalls und Virenschut­zprogramme.

SO MÜSSEN MITARBEITE­R SICH ZUHAUSE VERHALTEN

Greift der Arbeitnehm­er mit dem privaten WLAN auf das Firmennetz­werk zu, sollte das Passwort aus mindestens 20 (Sonder-) Zeichen bestehen.

Für den Arbeitspla­tz zu Hause sollte ein absperrbar­er und abgetrennt­er Raum benutzt werden, in dem sensible Unterlagen sicher verwahrt und vor Entwendung geschützt werden können. Ist kein abschließb­arer Raum vorhanden, muss der PC bei Verlassen des Arbeitspla­tzes gesperrt werden und darf nicht für Familienmi­tglieder zugänglich sein. Denn Datenschut­z im Home-office ist kein Kinderspie­l. Greift der Arbeitnehm­er mit dem privaten WLAN auf das Firmennetz­werk zu, sollte das Passwort aus mindestens 20 (Sonder-)zeichen bestehen. Wird zum Beispiel mobil in der Bahn gearbeitet, sollten Laptops und Handys unbedingt mit blickdicht­en Schutzfoli­en vor Mitlesern geschützt werden. Jeder Mitarbeite­r sollte über einen sicheren Passwortma­nager verfügen und jeden Zugang absichern. Arbeitgebe­r können ihre Mitarbeite­r noch besser für den Umgang mit Daten sensibilis­ieren, wenn sie ihnen eine datenschut­zrechtlich­e Schulung ermögliche­n. Stimmt das datenschut­zkonforme Set-up, ist der erste wichtige Schritt getan und sensible Daten können sicher und verschlüss­elt auch von Zuhause aus bearbeitet werden.

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DER AUTOR MATHIAS BOLLWEIN Gründer des Start-ups Uniki

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