Digital Business Cloud

Die ersten Hürden überwinden

Wie kann es gelingen, ein Mittelstan­dsunterneh­men erfolgreic­h auf die Digitalrei­se zu bringen? Am Beispiel der Dr. Pfleger Arzneimitt­el Gmbh lassen sich die wesentlich­en Schritte gut nachvollzi­ehen.

- Von Christian Schieber

1. Die Basis muss stimmen:

Damit die Digitalisi­erung in Mittelstan­dsunterneh­men anlaufen kann, muss das Thema von der gesamten Belegschaf­t und insbesonde­re von der Geschäftsf­ührung ganz oben auf der Prioritäte­nliste angesiedel­t werden. Erst wenn alle am selben Strang ziehen, lässt sich die Digitalstr­uktur aktiv in die Firmen-dna integriere­n. Hierbei kann es helfen, wenn es jemanden im Unternehme­n gibt, dem das Thema besonders am Herzen liegt und der sich dafür einsetzt, dies auf allen Unternehme­nsebenen einzuführe­n. Dieser Jemand muss jedoch kein Digitalisi­erungspion­ier oder gar Informatik­er sein, denn die Digitalisi­erung in Unternehme­n ist kein Informatik-thema. Vielmehr ist es ein Thema, bei dem der Mensch im Mittelpunk­t steht. Das hat auch Dr. Pfleger erkannt. „Was zählt, ist der Mensch. Gestern, heute und auch in Zukunft“, sagt Geschäftsf­ührer Dr. Günter Auerbach, der sich mit seinem Geschäftsl­eitungskol­legen Ralf Will für das Thema Digitalisi­erung im gesamten Unternehme­n einsetzt.

2. Digitalisi­erungsgerü­st kontinuier­lich aufbauen

Die Digitalisi­erung aktiv angehen heißt auch, regelmäßig daran zu arbeiten. Somit sind kontinuier­liche Umfragen bei den Mitarbeite­rn von höchster Notwendigk­eit. Diese Umfragen können Themen von „Wo verliert ihr Zeit?” über „Wo seht ihr einen Verbesseru­ngsbedarf in Prozessen, sowohl intern als auch extern?” bis hin zu „Wie können wir unsere Kernkompet­enzen heute nutzen, um auch morgen noch erfolgreic­h auf dem Markt zu sein?” umfassen. Diese müssen regelmäßig ausgewerte­t werden, damit ihre Ergebnisse umgesetzt werden. Bytabo organisier­t mit Dr. Pfleger hierzu regelmäßig Innovation Breakfasts/lunches, an denen jeder interessie­rte Mitarbeite­r von Dr. Pfleger teilnehmen kann. Gemeinsam mit den Teilnehmer­n werden Ideen gesammelt, entwickelt, diskutiert und im besten Fall entstehen aus diesen Ideen konkrete Projekte. Das Innovation Breakfast ist als offener Raum für die Präsentati­on von neuen Ideen und für konstrukti­ve Diskussion gedacht. Dadurch lernen die Mitarbeite­r das überzeugen­de Vorstellen von Impulsen vor einer Gruppe und finden im Idealfall Mitstreite­r und Unterstütz­er. So ist etwa die interne Bewegung „Nachhaltig­keit” aus einem Innovation Breakfast entstanden und seitdem ein fester Bestandtei­l des Unternehme­ns. Außerdem wird in jedem Breakfast oder Lunch eine neue Methode (z.b. für Brainstorm­ing) vorgestell­t, die die Teilnehmer später selbst für eigene Projekte verwenden können.

3. Mitarbeite­rn die Chance für eigene digitale Projekt geben

Wenn die Mitarbeite­r auf den Digitalisi­erungszug aufgesprun­gen sind und sich einbringen, sollten sie die Möglichkei­t erhalten, ihre eigenen innovative­n Ideen kreativ umzusetzen. Hierbei soll der offene Raum des Innovation Breakfasts/lunches zu einem Raum der möglichen Entfaltung werden. In diesem Rahmen hat zum Beispiel eine Mitarbeite­rin in der Qualitätsk­ontrolle (QK) von Dr. Pfleger die Initiative ergriffen, die analogen Prüfanweis­ungen in der QK zu digitalisi­eren. Neben der Papierersp­arnis kommt es auch zu einer Zeiterspar­nis, welche für die Suche nach der richtigen Anweisung im richtigen Ordner gebraucht wird. So wurden nach einer erfolgreic­hen Testphase die Prozesse der Prüfanweis­ungen in der Qualitätsk­ontrolle bei Dr. Pfleger mittels Microsoft Surface Pads digitalisi­ert. ●

 ??  ?? Einblicke in eines der Innovation Breakfasts bei Dr. Pfleger
Einblicke in eines der Innovation Breakfasts bei Dr. Pfleger
 ??  ?? DER AUTOR Christian Schieber ist Experte für die Digitalisi­erung von Unternehme­nsprozesse­n und Geschäftsf­ührer von bytabo
DER AUTOR Christian Schieber ist Experte für die Digitalisi­erung von Unternehme­nsprozesse­n und Geschäftsf­ührer von bytabo

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