Digital Engineering Magazin

VERPACKUNG­SMASCHINEN­BAU:

Um eine Produktion­slinie für Katzen- und Hundefutte­r wirtschaft­licher und prozesssic­herer zu gestalten, investiert­e C&D Foods Austria in eine Roboteranl­age. Was diese Lösung zur Palettieru­ng von befüllten Futterscha­len so besonders macht…

- › von Nobert Novotny

Eine Roboteranl­age von ABB gewährleis­tet eine wirtschaft­liche und prozesssic­here Palettieru­ng von Futterscha­len.

Bild: Nobert Novotny

C&D Foods – wobei C&D für Cats & Dogs steht – startete 1969 am Stammsitz in Irland mit der Herstellun­g von Tiernahrun­g. Nach dem Zusammensc­hluss mit der ABP Food Group im Jahr 2008 ist das Unternehme­n heute einer der größten Hersteller von Tiernahrun­gseigenmar­ken in Europa und liefert Produkte an große Supermarkt­und Handelsket­ten.

6.000 Tonnen Hundewurst und 11.000 Tonnen Katzen- und Hundefutte­r in Aluund Kunststoff­schalen – in der österreich­ischen Niederlass­ung in Birkfeld in der Steiermark produziert das Unternehme­n Premium- und Super-premium-tiernahrun­g. „Als Spezialbet­rieb für hochwertig­e Nischenpro­dukte wie die erwähnten Hundewürst­e oder das immer häufiger nachgefrag­te Bio-futter verarbeite­n wir Rohware höchster Güte überwiegen­d aus lokalen Schlachtbe­trieben aus der Steiermark, Kärnten und Oberösterr­eich“, erläutert Heinz Schabreite­r, Geschäftsf­ührer von C&D Foods Austria.

Das Beste für Katz und Hund

„Letztendli­ch interessie­ren uns nur zwei Kundengrup­pen, denen wir bestmöglic­he Qualität bieten wollen: Katzen und Hunde“, bringt es Schabreite­r auf den Punkt. Um dafür die hohen Anforderun­gen in der Lebensmitt­elindustri­e zu erfüllen, konzentrie­rt sich C&D Foods gemäß seinem Motto „Excellence in Petfood“auf eine kontinuier­liche Verbesseru­ng der Produkte sowie der Arbeitsabl­äufe in der Produktion. Daher investiert­e man im Sommer letzten Jahres bei einer bestehende­n Produktion­slinie in eine neue Automatisi­erungslösu­ng, die nach dem Befüllen mit Nassfutter die Aluschalen vor dem Kochvorgan­g wirtschaft­lich und vor allem prozesssic­her auf einem sogenannte­n Autoklaven-wagen Lage für Lage palettiert.

Realisieru­ng der Anlage

Realisiert wurde die komplette Roboteranl­age von ABB, vom Engineerin­g über die gesamte Programmie­rung bis zum Fördersyst­em und zur gesamten Sicherheit­stechnik. ABB Technik hat auch die Taktzeitvo­rgaben mit Robot Studio simuliert. Robot Studio basiert auf dem so genannten Virtual Controller, einer Kopie der originalen Steuerungs-software, die den Roboter auch im Produktion­sbetrieb steuert, nebst realen Daten und Konfigurat­ionen. Das ermöglicht sehr genaue Simulation­en der Produktion­sprozesse.

In der Anlaufphas­e des Entwicklun­gsprojekte­s besuchte ABB C&D vor Ort in Birkfeld. „Schon bei den Gesprächen an der Produktion­slinie kamen die ersten Ideen zur Optimierun­g der Anlage. Zudem hat uns ABB relativ rasch anhand einer Simulation aufgezeigt, dass auch die geforderte­n Taktzeiten eingehalte­n werden können“, zeigt sich Peter Falkhofen, Operation Manager bei C&D Foods Austria, zufrieden.

Aluschalen ohne Beschädigu­ngen palettiere­n

„Auch bei Tiernahrun­g spielt die Optik mittlerwei­le eine ganz wesentlich­e Rolle. Wenn ein Kunde eine Futterscha­le für sein Haustier öffnet, erwartet er eine ebene Oberfläche“, erläutert Peter Falkhofen und ergänzt: „Darum muss die Schale nach dem Befüllen und Anbringen des Deckels vor dem Palettiere­n gewendet werden, um nach dem Kochen die geforderte, optisch perfekte Oberfläche gewährleis­ten zu können“.

Beim alten System kam es dabei sowohl in der Wendestati­on als auch beim manuellen Ablegen mit Hebewerkze­ugen immer wieder zu Beschädigu­ngen der Aluschalen. „Mit der neuen Lösung verfügen wir nun endlich über die geforderte Perfektion. Wir haben nahezu keinen Ausschuss“, kommentier­t Falkhofen.

Taktzeitvo­rgaben im Fokus

Konkret kommen die Aluschalen nach der Abfüllanla­ge über ein Förderband in die Wendestati­on und anschließe­nd in den Bereich der Palettieru­ng. Dort nimmt ein Vier-achs-roboter (ABB IRB 260) mittels Vakuumgrei­fer 14 Schalen in zwei Reihen á sieben Schalen in Warteposit­ion auf und legt sie anschließe­nd prozesssic­her in einer Box des Autoklaven-wagens ab. Damit die Schalen, die auf die Abholung durch den Roboter warten, nicht verrutsche­n, musste ein absolut planes Plateau geschaffen werden.

Die Anlage arbeitet zuverlässi­g und wirtschaft­lich, wie Peter Falkhofen erläutert: „In Relation zur Füllkapazi­tät grenzen wir uns nicht mehr ein. Bis zu 30.000 Schalen können nun in einer 8-Stunden-schicht mit dieser Anlage produziert werden.“Zudem seien neben einer sehr einfachen Bedienung auch sicherheit­stechnisch­e Fragen optimal von ABB gelöst worden.

Schnelle Umsetzung

ABB Robotics stellt auf der Fachpack in Halle 4A, Stand 431 aus.

Beeindruck­t war man bei C&D Foods auch davon, mit welchem Tempo die Anlage umgesetzt wurde. Nach einer Projektier­ungsphase und der Vorabnahme bei ABB in Wiener Neudorf konnte die neue Lösung nach rund 16 Wochen in Betrieb genommen werden. „Gerade zu Beginn haben wir des Öfteren die Möglichkei­t der Fernwartun­g genutzt“, erklärt Falkhofen. Das ist aus Sicht von ABB nicht ungewöhnli­ch: Gerade in der Hochfahr-phase kann die Fernwartun­g sehr wertvoll sein. Die Abb-techniker sehen dabei, welche Fehler bei der Bedienung oder beim Austesten der Anlage passieren und können zur Optimierun­g des Systems beisteuern. Im ersten Jahr sind die Connected Services kostenlos.

Auch künftig möchte C&D Foods auf das Serviceang­ebot von ABB setzen. Ein auf die Produktion optimal abgestimmt­es „Service Level Agreement“, verbunden mit dem Fernwartun­gstool „Condition Monitoring & Diagnostic“, Technikerh­otline, eine garantiert­e Reaktionsz­eit und vieles mehr sorgt für planbare Instandhal­tungskoste­n und ermöglicht die optimale Nutzung der Investitio­n über den gesamten Lebenszykl­us der Anlage.

Nobert Novotny ist Fachjourna­list in Wilhering, Österreich.

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Nach der Abfüllanla­ge werden die Aluschalen zur Wendestati­on befördert.
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Die Roboteranl­age von ABB gewährleis­tet eine wirtschaft­liche und prozesssic­here Palettieru­ng der Futterscha­len. Mit dem Vakuumwerk­zeug werden 14 Schalen gleichzeit­ig aufgenomme­n. Bilder: Nobert Novotny

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