Das Beste aus zwei Welten
Für den von e-gnition an der TU Hamburg konstruierten Rennwagen lieferte die Rolf Lenk Gmbh Radträger aus Titan
Das e-gnition-team der TU Hamburg nimmt seit 2011 jedes Jahr an der „Formula Student“, dem größten studentischen Ingenieurswettbewerb der Welt, teil – mit zunehmenden Erfolg. Es geht darum, elektrisch betriebene Rennwagen zu konstruieren, die sich dann in verschiedenen Disziplinen messen müssen. Die Rolf Lenk Gmbh als Sponsor und Industriepartner hat hierbei die Radträger aus Titan gefertigt.
Eine beeindruckende Enthüllungszeremonie ist zu Ende. Freunde, Verwandte und Sponsoren bejubeln die rund 70 Studenten der TU Hamburg und die beiden Rennwagen, die sie im vergangenen Jahr konstruiert und gebaut haben. In Eigenregie haben die Studenten außerdem einen Businessplan erarbeitet, Gelder beschafft und Industriepartner eingebunden. Die Wagen müssen sich nun bei dem studentischen Ingenieurswettbewerb „Formula Student“in verschiedenen Disziplinen messen. Die Erwartungen sind hoch.
Zunächst aber müssen die Rennwagen egn-19ev und die fahrerlose Variante egn19dv (driverless vehicle) aus dem Audimax in die Eingangshalle transportiert werden. Sie passen knapp durch die Flügeltür, doch dann tragen vier Studenten sie mit Leichtigkeit die Treppen hinunter und hieven sie auf die Podeste: 189 Kilogramm wiegt der egn-19ev, zehn Kilogramm weniger als das Modell aus dem Vorjahr.
Knapp 800 Gramm wurden allein bei den Radaufhängungen eingespart, pro Rad fast 200 Gramm. Das erscheint nicht viel, doch Daniel Thews, der das Team Fahrwerk leitet, erläutert: „Beim Fahren, beispielsweise in Kurven und bei Bodenwellen, vervielfachen sich die Kräfte, die am Rad angreifen. Da zählt jedes Gramm. Gleichzeitig muss die Aufhängung eine hohe Festigkeit aufweisen.“Nachdem sich der aus Aluminium lasergesinterte Radträger im Vorjahresmodell als zu schwer erwiesen hatte, sollte der Träger für das 2019er Modell aus Titan gefertigt werden. Dieses Material weist eine im Verhältnis zur Dichte besonders hohe Festigkeit auf und ist daher ideal für den Rennsport geeignet.
Fertigung spezieller Formen mit 3D-druck
Der 3D-laserdruck mit der Technologie des Selective Laser Melting (SLM) ist hierfür eine geeignete Fertigungsmethode. Dabei werden dünnste Schichten Titanpulver auf einer Bauplatte aufgebracht und per Laserstrahl dort erhitzt, wo später das Teil eingebaut wird. Auf diese Weise lassen sich Formen und Strukturen produzieren, die mit konventioneller Technik nicht gefertigt werden können. Diese größeren konstruktiven Freiheiten wiegen die Tatsache auf, dass man beim 3D-druck nicht die gleiche Genauigkeit erreicht wie bei spanabhebenden Technologien – zumal man in vielen Fällen durch anschließendes Nachbearbeiten die nötigen Toleranzwerte erreicht.
Der optimale Industriepartner für die Produktion der Radträger war schnell gefunden: Die Rolf Lenk Gmbh aus Ahrensburg bietet als industrielles 3D-druck-servicecenter neben der additiven Metallfertigung auch traditionelle Fertigungstechniken wie Drehen, Fräsen und Honen an. Auf fünf Maschinen kann man entweder mit der SLM- oder der 3Dmp-technologie produzieren. Mit diesem Know-how und auch der räumlichen Nähe zu Hamburg wäre Rolf Lenk bestens geeignet, um die komplexen Radaufhängungen in der geforderten Präzision herzustellen.
Gute Gründe fürs Sponsoring
Vertreter des Studententeams stellten das Projekt im Herbst 2018 bei Rolf Lenk vor. Gregor Sodeikat, Geschäftsführer der Rolf Lenk, war von den bisherigen Erfolgen der Rennwagen und dem technisch wie wirtschaftlich schlüssigen Konzept der Studenten aus Hamburg beeindruckt. „Es war klar, dass unser Know