Der richtige Dreh: Schleifringe für Fördersysteme
Das von Krups überarbeitete Logo!mat e-cart V2-system ist eine Transportlösung mit selbstfahrenden Werkstückträgern
Das von Krups entwickelte und kürzlich überarbeitete Logo!mat e-cart V2-system ist eine Transportlösung mit selbstfahrenden, intelligenten Werkstückträgern, die auf einer passiven Förderstrecke fahren. Smarte Drehmodule ermöglichen es, die Laufrichtung des e-carts im Anlagenlayout zu ändern. Hohlwellen-schleifringe von Servotecnica sorgen dabei für den gesamten Daten- und Stromfluss von den stationären zu den drehenden Komponenten.
Die Krups Fördersysteme Gmbh mit Hauptsitz in Dernbach entwickelt und produziert Transfersysteme im Bereich der Montage-automation sowie Fördersysteme für verschiedenste Anwendungen. Die standardisierten Systeme sind bewährt, einfach in der Planung und bieten ein hohes Maß an Flexibilität. Ein Produktionswerk in den USA sowie Vertriebs- und Kundendienstbüros in Brasilien und China gewährleisten eine enge Zusammenarbeit mit internationalen Kunden.
„Unsere über dreißigjährige Erfahrung im Bereich der Transfersysteme hilft uns dabei, die Förderanlagen stets auf die Produktionsabläufe am Kundenstandort abzustimmen“, erklärt Philipp Krups, Assistent der Geschäftsführung bei Krups Fördersysteme. „Wir decken alle Schritte von der Projektplanung bis hin zur Produktion bei uns im Haus ab, so profitieren unsere Kunden von einer engen Zusammenarbeit mit kurzen Wegen.“
Fördersysteme für die Automobilindustrie
Die neueste Produktserie aus dem Hause Krups ist das System Logo!mat e-cart V2. Die intelligente Förderlösung kommt vor allem in der Montageund Testautomationsfördertechnik zum Einsatz. So können damit in der Automobilindustrie Baugruppen wie Getriebe, Motoren, Achsen, Sitze oder Batterien automatisch bzw. halbautomatisch montiert und anschließend getestet werden. „Industrie 4.0 ist bei unseren Kunden ein großes Thema“, erläutert Philipp Krups. „Deshalb wird das Logo!mat e-cart-system den neusten Anforderungen moderner, digitalisierter Fertigung gerecht. Die rein elektrischen Baugruppen sind intelligent, selbstüberwachend und ermöglichen einen schnellen Datenaustausch.“
Bei diesem System fährt ein elektrisch angetriebener, sicherer Wagen – das e-cart – auf einer statischen, wartungsfreien Laufschiene. Richtungsänderungen werden absichtlich nicht über Lenkungen in den Fahrzeugen realisiert, sondern über standardisierte Dreheinheiten mit integrierter Ablaufsteuerung. „Die e-cart Serie wurde vor Kurzem stark überarbeitet“, so Philipp Krups. „In diesem Zuge haben wir unsere Dreheinheiten mit Schleifringen von Servotecnica ausgestattet. Sie übertragen 48V für den Fahr- und Drehantrieb sowie ein Bussignal zur Ansteuerung der Motorregler und Stoppeinheiten auf den Drehmodulen.“
Kompakt Bauform mit Drehverbindungen
Durch den Einsatz der Schleifringe kann Krups gewährleisten, dass sich die Einheiten unendlich drehen lassen, was die Zykluszeit reduziert. Zudem wird eine Energieführungskette überflüssig, die bei dieser Applikation oftmals zu Problemen geführt hat. Die Kombination von leistungs- und signalführenden Schleifkontakten in einer Einheit führt zu einer besonders kompakten Bauform und reduziert den Verkabelungsaufwand. Die Hohlwelle der Drehverbindung ermöglicht es den Förderexperten von Krups, einen zentralen Stellfuß von oben einstellen zu können.
„Dies war auch eine unserer wesentlichen Anforderungen, um die bodenliegende, flache Bauform zu ermöglichen“, schildert Phillipp Krups und ergänzt: „Darüber hinaus gab es eine Bauhöhenbegrenzung, die sich aber mit der kleinsten Standardbauform des Schleifrings realisieren ließ. Wir haben uns bewusst gegen eine kundenspezifische Ausführung entschieden, um eine schnelle Verfügbarkeit von solider Technik zu sichern.“
Flexible Drehverbindungen mit Hohlwelle
Servotecnica liefert für diese Applikation Hohlwellen-schleifringe der C-serie in der Baugröße 06 – der Außendurchmesser beträgt 99 Millimeter, die Durchführung der Hohlwelle 38 Millimeter. Krups nutzt zwei Schleifringe pro Phase, um zweimal 15 A übertragen zu können und eine Redundanz auch bei Signalen zu erzielen. Zwölf Datenkanäle und sechs Leistungskanäle pro Schleifring sorgen für eine schnelle Übertragung von Strom und Signalen. Die Hohlwellen-drehverbindungen der C-serie bieten eine wirtschaftliche und schnell verfügbare Lösung, wenn eine kompakte Durchbohrungskonfiguration benötigt wird. Sie sind standardmäßig in einer Vielzahl von Größen und Ausführungen erhältlich – von drei bis über 100 Millimeter Durchmesser der Durchgangsbohrung. Die Faserbürstentechnologie sowie die Gold-gold-technologie für Signale gewährleisten eine lange Lebensdauer und ein geringes elektrisches Rauschen für eine Feldbusübertragung mit hoher Datenrate. Die extreme Flexibilität der Drehdurchführungen der C-serie ermöglicht es auch, Konfigurationen individuell anzupassen – zum Beispiel für die Verwendung von Spezialkabeln oder Steckverbindern.
Serienproduktion mit neuen Drehverbindungen
Nach ausführlichen Tests präsentierte Krups auf der Fachmesse Motek 2018 in Stuttgart das erste Serienmodul des überarbeiteten Logo!mat e-cart V2-systems. „Der Prototyp läuft in unserem Werk im Dauerversuch und die Drehverbindung hat sich bestens bewährt“, so Philipp Krups. „Wir haben keinen Ausfall, kein Versagen, keinen Datenverlust und keine Übertragungsfehler.“Die Experten für Fördersysteme werden ab sofort alle Drehmodule standardmäßig mit den Schleifringen von Servotecnica ausstatten. Zudem ist geplant, die Einheiten auch in anderen Produktserien zu verbauen, um das Design zu vereinheitlichen. Für dieses Vorhaben hat Philipp Krups mit Servotecnica den richtigen Partner gefunden: „Von den fairen Konditionen über den direkten Kontakt bis hin zu den schnellen Lieferzeiten – wir sind sehr zufrieden.“