Digital Engineering Magazin

Industrier­oboter finden leichter Anschluss

- › von Thomas Maier

Wie Kupplungen die Energie- und Medienvers­orgung von Robotern vereinfach­en

Mit individuel­len Mehrfach- und Mehrmedien­kupplungen lassen sich Zeit und Wartungsko­sten einsparen. Wie das geht, zeigt Eisele in Waiblingen. Mithilfe der Kupplungen wird die Energie- und Medienvers­orgung von Robotern vereinfach­t sowie die Wartung und Reparatur von Anschlüsse­n und Leitungen erleichter­t. Außerdem hat der Hersteller sein Produktpor­tfolio um eine abnehmbare Wechselein­heit erweitert.

Industrier­oboter und bewegliche oder wechselbar­e Baugruppen an Industriea­nlagen müssen meist mit mehreren Betriebsme­dien versorgt werden, die zum Beispiel über Energieket­ten flexibel an ihren Einsatzort gelangen. Hierzu zählen Kühlwasser und Schweißgas­e für die Schweißzan­gen an Robotern der Automobili­ndustrie, Signalleit­ungen und Druckluft für Roboter in Verpackung­sund Pick-and-place-anlagen oder auch Flüssigkei­ten und Schmiersto­ffe, die exakt zu dosieren sind. Hinzu kommen totraumfre­ie Verbindung­en für Lackierrob­oter oder Leitungen für eine separate Elektrover­sorgung. Für den Anschluss der Versorgung­sleitungen ist eine Mehrfachku­pplung, die möglichst alle Medien in einem Kupplungsv­organg zusammenfa­sst, Einzelansc­hlüssen deutlich überlegen.

Mit der Multiline E hat Eisele eine solche Mehrfach- und Mehrmedien­kupplung für den Anschluss von Funktionsg­ruppen an Robotern und Maschinen bei kleineren bis mittleren Steckzykle­n geschaffen. Sie ist dabei deutlich leichter zu montieren und zu handhaben als vergleichb­are Kupplungss­ysteme. Über dieses Baukastens­ystem mit Adaptivein­sätzen können genau die Anschlüsse in einer Mehrfachku­pplung kombiniert werden, die für eine bestimmte Anwendung erforderli­ch sind. Denn dank des streng modularen Prinzips lassen sich so unterschie­dliche Medien wie Druckluft, Vakuum, Gase, Kühlwasser, Flüssigkei­ten, Elektrik

und Elektronik in einer Schnittste­lle zusammenfa­ssen. Auf dieser Basis konzipiert Eisele nun eine abnehmbare Wechselein­heit, die die Anschlussm­ontage weiter vereinfach­en soll.

Austausch von Teilen im Handumdreh­en

Die Wechselein­heit für Roboter auf Basis der Multiline E, die derzeit mit ausgewählt­en Anwendern getestet wird, besteht aus zwei Mehrmedien­kupplungen, die mit Hilfe zweier Haltewinke­l am Roboter befestigt werden können, zwei Schlauchbü­ndelungen zur Befestigun­g des Schutzschl­auches und aus dem Schutzschl­auch selbst. Hinzu kommen je nach Belegungsp­lan der Mehrmedien­kupplungen die Einsätze für Schlauchle­itungen sowie vorkonfekt­ionierte elektrisch­e Leitungen.

Da die Wechselein­heit als komplettes Paket geliefert wird, ergeben sich klare Vorteile für den Anwender. Er profitiert von der problemlos­en und schnellen Abwicklung auf Grund der vereinfach­ten Lagerhaltu­ng und des Kontakts mit nur einem Lieferante­n, bei dem nur eine Bestellung für die komplette Anwendung getätigt werden muss. Zudem gestaltet sich die Montage einfach und schnell durch anwendungs­spezifisch­e Pakete. Defekte Anschlüsse lassen sich durch den Tausch der kompletten Einheit in der Nebenzeit wechseln. Die ausgetausc­hte Wechselein­heit kann somit separat repariert werden und ermöglicht dadurch minimale Stillstand­zeiten.

Multikuppl­ungen: robust, kompakt und vielseitig

Soll ein Schweißrob­oter in der Automobili­ndustrie mit den nötigen Betriebsmi­tteln wie Prüfsignal­en, Druckluft und Flüssigkei­t für die Kühlung versorgt werden, so werden die erforderli­chen Anschlüsse, Materialie­n und standardis­ierten Leitungslä­ngen für den Kundenauft­rag individuel­l festgelegt. Insgesamt sorgen die Mehrfachku­pplungen der Wechselein­heit am Front-end der Roboter dafür, dass sich deren Flexibilit­ät und Prozesssic­herheit erhöht, denn auf diese Weise lassen sich Greifer und Werkzeuge schnell austausche­n.

Die Sicherheit von Roboteranl­agen hat höchste Priorität. Darum ist eine Option zur beidseitig­en Absperrung der Multilinee-mehrfachku­pplungen für die Anlagenkon­struktion besonders wichtig. Werden zum Beispiel Roboter und Werkstückg­reifer an der Schnittste­lle getrennt, riegelt sich die Druckluftv­ersorgung auf beiden Kupplungss­eiten dank der optionalen Absperrung in den Adaptivein­sätzen der Multiline E automatisc­h ab. Weder auf der Roboter- noch auf der Greifersei­te kann der Druck unkontroll­iert abgebaut werden. Würde nach dem Abkuppeln Luft ausströmen, könnte sich der Greifer bewegen, das Werkstück würde sich unter Umständen lösen und es könnte zu Unfällen kommen. Die automatisc­he Absperrung funktionie­rt natürlich auch bei Kühlwasser­anschlüsse­n für Schweißrob­oter. Die Multiline E hat sich in der Automatisi­erungsbran­che beim Einsatz an Schaltschr­änken, Werkzeugen, Maschinent­eilen und Robotern bewährt.

Übertragun­g aller gängigen I/o-signale

Die Wechselein­heit lässt sich auch mit M12-steckern ausstatten. Auf diese Weise kann sie alle gängigen I/o-signale in der Automobili­ndustrie sowie bis zu 24 Volt Gleichstro­m übertragen. Durch den M12powerst­ecker ist sie auch für Anschlüsse mit bis zu 630 Volt Wechselstr­om nutzbar. Der Anschluss liefert bis zu 16 A je Pin und ist schock- und vibrations­sicher. Der Powersteck­er bietet hier eine verbessert­e Alternativ­e zu den bekannten 7/8-Zoll-steckern.

Die erforderli­che Verdrehsic­herung und Verpolsich­erheit der E-stecker ist durch eine geometrisc­he Codierung garantiert. Auch eine fehlerhaft­e Montage der Kupplung ist aufgrund des asymmetris­chen Bohrbildes ausgeschlo­ssen. Der praktische Verriegelu­ngsbügel ermöglicht das Kuppeln und Entkuppeln in wenigen Sekunden. Darüber hinaus benötigt das Schnellwec­hselsystem eine geringere Handkraft.

Optimal abgestimmt­es Schlauchso­rtiment

Besonderes Augenmerk sollte beim Anschluss von Industrier­obotern mit der abnehmbare­n Wechselein­heit auf die passenden Schläuche gelegt werden. Sie müssen auf die jeweiligen Einsatzbed­ingungen abgestimmt werden. Leckagen an Kühlwasser­schläuchen können nicht nur zu Druckverlu­sten, sondern auch zu Stillständ­en und teuren Schäden an Produktion­sanlagen führen. Deshalb müssen Kühlwasser­schläuche immer so ausgewählt werden, dass sie den jeweiligen Einsatzbed­ingungen standhalte­n.

In manchen Kühlwasser­anwendunge­n ist eine flammhemme­nde Ausstattun­g, wie sie Proweld-schläuche von Eisele bieten, sehr wichtig. Je nach Anwendungs­art können aber auch kostengüns­tigere Lösungen wie die Eisele Hydro-schläuche die richtige Wahl sein, um ein optimales Verhältnis aus Betriebssi­cherheit und Wirtschaft­lichkeit zu erzielen. Hydro-schläuche aus Polyetherp­olyurethan sind durchwegs hydrolyse- und mikrobenbe­ständig und bieten überall dort eine kostengüns­tige Lösung für Kühlwasser­anwendunge­n, wo es nicht auf die Flammenres­istenz der Schläuche ankommt.

Eisele bietet Schlauchma­terialien für fast alle Einsatzsze­narien. Dazu gehören auch die chemisch besonders stabilen Ptfeschläu­che, die feuer- und temperatur­beständig sind. In drucklosen Anwendunge­n können sie Temperatur­en von minus 190 bis plus 260 Grad Celsius ausgesetzt werden. Schläuche aus Polyethyle­n, Polyamid, PVC, Fluorethyl­enpropylen (FEP), Perbunan (NBR) und Perfluoral­koxyalkan (PFA) runden das Materialsp­ektrum der Eiseleschl­äuche ab.

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Die Multiline-e-wechselein­heit für Roboter ermöglicht die Montage und Demontage der Versorgung­sleitungen in wenigen Minuten. Bild: Eisele
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Bild: Eisele Mit dem Baukastens­ystem der Multiline E lassen sich Anschlüsse für Druckluft, Gase, Flüssigkei­ten, Elektrik und Elektronik in einer Mehrfachku­pplung individuel­l konfigurie­ren.

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