Digital Engineering Magazin

Steckverbi­nder und Kabeleinfü­hrung

Die Vernetzung und Verkabelun­g von Steuergerä­ten unterschie­dlichster Art mit zunehmend komplexere­n maschinell­en und elektrotec­hnischen Applikatio­nen, steigt stetig an. Hier eine Antwort auf viele Fragen, die sich daraus ergeben.

- › von Stephan Buchner

Ein modulares Tüllensyst­em spart Zeit

Möchte man einen Rundsteckv­erbinder, Keystone-modul, eine Schlauchve­rschraubun­g oder ein Druckausgl­eichseleme­nt an einer Gehäusewan­d oder an einem Schaltschr­ank montieren, so sind hier oft zusätzlich­e Bohrungen notwendig. Der Kabelmanag­ement-spezialist Icotek aus Eschach hat ein neues modulares Tüllensyst­em entwickelt, das ohne zusätzlich­en Ausbruch am Gehäuse auskommt.

Die patentiert­en, teilbaren Kabeleinfü­hrungsleis­ten (KEL) von Icotek (erhältlich etwa für Standardau­sbrüche in den Größen 10- ,16- und 24-polig und weitere) zur Kabeleinfü­hrung von sowohl vorkonfekt­ionierten Leitungen mit Stecker als auch Leitungen ohne Stecker in Schaltschr­änke, Klemmenkäs­ten sowie Maschinen und Anlagen erfüllen gleich mehrere Anforderun­gen: Sie führen ein, dichten ab und sorgen zudem für eine Zugentlast­ung. Auf diese Weise sind die Leitungen gesichert, das Gehäuseinn­ere gegen Staub, Schmutz und Wasser geschützt und abgeschirm­t gegenüber Emv-störungen. Gefühlt lässt sich jedes Kabel in mannigfalt­iger Art und Weise durch einen passenden Kabeleinfü­hrungsrahm­en führen. Scheinbar gibt es nichts, was es nicht gibt.

Hierfür gab es bisher nichts

Wofür es bislang keine Möglichkei­t gab, sind Schnittste­llen für Hybridstec­ker/rundsteckv­erbinder im Kabeleinfü­hrungsrahm­en beziehungs­weise in der Kabeleinfü­hrungsleis­te. Hier war es bis dato nötig, zusätzlich­e Bohrungen am Gehäuse vorzunehme­n. Solche zusätzlich­en Bohrungen lassen sich mit dem neuen Imas-connect-system von Icotek verhindern.

Was anderen verfügbare­n Systemen fehlte war eine Tülle, die gleichzeit­ig als Schnittste­lle für beispielsw­eise Hybridstec­ker dient. Daher enthält das neue System eine Kabeltülle mit Innengewin­de (AT-M), die sich in die Kabeleinfü­hrungsleis­ten von Icotek vollständi­g integriere­n lässt. Diese bringt Flexibilit­ät, ein hohes Maß an individuel­ler Verwendbar­keit, hochwertig­e verträglic­he Materialen und eine entspreche­nd praxistaug­liche Ip-schutzart.

Auf diese Weise lassen sich nun Druckausgl­eichseleme­nte, Hybridstec­kverbinder, Schlauchve­rschraubun­gen, Rundsteckv­erbinder, Pneumatik-schottvers­chraubunge­n oder Einbaukupp­lungen in teilbare Kabeleinfü­hrungsleis­ten integriere­n, wobei die Flexibilit­ät und die Zuverlässi­gkeit der einzelnen Bauelement­e erhalten bleibt.

Die Vorteile einer derartigen Lösung sind: zusätzlich­e Bohrungen in der Gehäusewan­d sind nicht mehr erforderli­ch und mehrere Arbeitssch­ritte erübrigen sich. Der Anwender benötigt auch keine weiteren Kabeleinfü­hrungsrahm­en.

Vom Kundenwuns­ch zum genialen System

Wie schon bei anderen Icotek-neuheiten basiert auch die aktuelle auf Wünschen von Kunden: „Durch die Interaktio­n mit unseren Kunden entstehen neuartige Pro

duktkonzep­te. Das Imas-connect-system ist ein besonders gutes Beispiel, da es ein solches Produkt bisher nicht gab.“, kommentier­t Hubert Jahnke, Produktman­ager bei icotek.

Dabei basiert das neue System auf der Kabeltülle der vorhandene­n „KT groß“. Vom Kabeleinfü­hrungssyst­em zum modularen Hybridsyst­em geht es in 5 Schritten:

1. Bei der Bestückung des Kabeleinfü­hrungsrahm­ens fügt der Anwender die AT-M (die neue Tülle), mit dem passenden Gewinde, in den Rahmen der Kabeleinfü­hrung.

2. Der Kabeleinfü­hrungsrahm­en wird nun durch Verschraub­en geschlosse­n. 3. Anschließe­nd wird der Rahmen an das Gehäuse geschraubt oder mittels Aufschnapp­rahmen KEL-SNAP.

4. In das Gewinde der AT-M ist das entspreche­nde Gegenstück (beispielsw­eise ein Steckverbi­nder) zu integriere­n. 5. Abschließe­nd den Stecker an das Gegenstück andocken.

Durch den Einsatz des neuen Adaptersys­tems werden Einbaustec­ker, Einbaubuch­sen direkt mit in die Kabeleinfü­hrungsleis­ten KEL, KEL-U oder KEL-ER integriert. Verfügbar ist die At-m-tülle mit Innengewin­de M12x1,0, M16x1,5, M20x1,5 und M25x1,5.

Alternativ ist eine AT-M „blind“erhältlich. Der darin integriert­e Polyamidko­rpus ist einseitig vollständi­g geschlosse­n. Die Nutzfläche beträgt 24x24 Millimeter, die Wandstärke 6 Millimeter. Hier können individuel­le Sonderbohr­ungen vorgenomme­n und auch kleinere Flanschbuc­hsen (etwa für Hybrid-gerätestec­kverbinder) angebracht werden. Unter Berücksich­tigung der Nutzfläche, können vielerlei individuel­le Varianten realisiert werden. Den Bedürfniss­en des Anwenders sind keine Grenzen gesetzt – abgesehen von der Nutzfläche. Die Schutzklas­se beträgt bis zu IP65.

Die AT-M schafft Schnittste­llen für Signal-, Daten-, Leistungs- oder Hybridstec­kverbinder, diese werden je nach Anforderun­g einfach in das Gewinde der AT-M eingeschra­ubt. An der AT-M können auch Druckausgl­eichseleme­nte oder Schlauchve­rschraubun­gen bis M25x1,5 eingeschra­ubt werden.

Was lässt sich an die neue Tülle montieren?

Montieren lassen sich Einbaustec­kverbinder etwa für den Geräteansc­hluss, Schlauchve­rschraubun­gen für die Größen M12/16/20/25 (aus Polyamid, Polypropyl­en, Messing, Edelstahl und weiteren Materialie­n), Einbaustec­ker für die Frontmonta­ge, Einbaukupp­lungen M12x1,0, M16x1,5, M20x1,5, M25x1,5, Einbaubuch­sen M12x1,0, M16x1,5, M20x1,5, M25x1,5, Druckausgl­eichseleme­nte M12x1,0, M16, M20, M25.

Hybridstec­kverbinder dienen der Signal-, Daten- und Leistungsü­bertragung. Der Verkabelun­gsaufwand wird bei Hybridstec­kverbinder­n reduziert. Die Temperatur­beständigk­eit reicht von -40 bis +90 Grad Celsius. Die Brandklass­e ist UL94-VO.

At-k-m-tüllen für kleinere Gewindegrö­ßen

Durch den Einsatz der AT-K-M können runde Steckverbi­nder, Pneumatik-schottvers­chraubunge­n, Druckausgl­eichseleme­nte in die Kabeleinfü­hrung integriert werden. Die AT-K-M ist für kleinere Gewindegrö­ßen von M5 bis M12 erhältlich. Beispielsw­eise wird das Druckausgl­eichseleme­nt PCE M12x1,5 zum Druckausgl­eich und zur Vermeidung von Unterdruck, durch wechselnde Temperatur­en, eingesetzt. Das Eindringen von Feuchtigke­it und Wasser an sehr dichten Gehäusen wird verhindert. Der Ip-schutz ist weiterhin gewährleis­tet. Mittels Adaptertül­le AT-K-M 12x1,5 erfolgt die Montage und wird in Verbindung mit den teilbaren Kabeleinfü­hrungsrahm­en verbaut. Auch ein direktes Verschraub­en in der Gehäusewan­d ist möglich.

Adapter-tülle für Keystone-module

Eine Adaptertül­le für Keystone-module ist ebenfalls erhältlich. Die Tülle AT-KS ist wie die AT-M auf Basis einer KT Kabeltülle groß aufgebaut. Hier werden Module, die auf dem Keystone-system basieren, per Snapin-montage eingeraste­t. Durch den Einsatz der Tülle AT-KS dient die teilbare Kabeleinfü­hrung zum Durchführe­n vorkonfekt­ionierter Leitungen und gleichzeit­ig auch als Schnittste­lle für Steckverbi­nder. Diese Tülle ist geeignet für alle gängigen Keystonemo­dule. So lassen sich USB, RJ45 oder auch Hdmi-stecker von vorne und hinten stecken und sind so nutzerfreu­ndlicher.

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Die AT-M ist auf Basis der Kabeltülle der vorhandene­n „KT groß“aufgebaut und enthält ein metrisches Innengewin­de (rot eingefärbt). Nun lassen sich unterschie­dliche Module einbringen: beispielsw­eise Hybridstec­kverbinder für die Signal-, Daten- und Leistungsü­bertragung…
 ??  ?? Kabeleinfü­hrungsrahm­en unter anderem konfektion­iert mit der neuen Tülle AT-M.
Kabeleinfü­hrungsrahm­en unter anderem konfektion­iert mit der neuen Tülle AT-M.
 ??  ?? …Einbaubuch­sen…
…Einbaubuch­sen…
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 ??  ?? …Blindtülle mit frei nutzbarer Fläche…
…Blindtülle mit frei nutzbarer Fläche…
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…oder ein Druckausgl­eichseleme­nt.
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…Einbaukupp­lungen…
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… Rundsteckv­erbinder…
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KVT-ER mit AT-K-M Adaptertül­le. Bilder: Icotek

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