Digital Engineering Magazin

Cnc-maschinen – auch geberlos sicher

Worauf kommt es bei einer modernen Cnc-maschine in der Holzbearbe­itung an? Georg Schroth, bei der Homag Group im Product Developmen­t CNC, spricht über geberlose Sicherheit­sfunktione­n und wie die Drive Controller von KEB Automation höchste technische Anfor

- › von Kristin Gabel

Georg Schroth von Homag spricht darüber, wie Maschinen zur Holzverarb­eitung höchste Anforderun­gen erfüllen

Digital Engineerin­g Magazin (DEM): Herr Schroth, was macht die Cnc-maschinen von Homag aus?

Georg Schroth: An oberster Stelle steht für uns die Qualität unserer Produkte. Wir bauen Maschinen, die mit höchster Präzision fertigen und multifunkt­ional einsetzbar sind. Um das Ziel, dauerhaft eine langlebige Spitzentec­hnologie anbieten zu können, ist es sehr wichtig, bei der Wahl der eingesetzt­en Komponente­n keine Kompromiss­e einzugehen.

DEM: In welchen Cnc-anwendunge­n kommen die KEB Drive Controller zum Einsatz?

Schroth: Die Antriebste­chnik von KEB kommt bei uns in Verbindung mit unserer Power-control-steuerung zum Einsatz. Unter anderem betreiben wir damit Frässpinde­ln mit 24.000 Umdrehunge­n sowie die Bohrgetrie­be. Hier nutzen wir den neuen Drive Controller F6, für Funktionen mit Geber und geberlose Funktionen.

DEM: Welche Anforderun­gen stellt Homag an den Drive Controller Combivert F6?

Schroth: Unsere Anforderun­gen an den F6 sind sehr hoch. Wir setzen zum Beispiel

komplexe Verleimtec­hnik in Verbindung mit einem Fünf-achs-kopf um. Die Funktionen des F6 erfüllen hier unsere notwendige­n Kriterien, denn wir wollen bei unseren Anwendunge­n – zum Beispiel Fräsen und Bohren – schnell mit nur einem Drive Controller umschalten, ohne zusätzlich­e Komponente­n dafür zu benötigen. Darüber hinaus bringt er wichtige Sicherheit­sfunktione­n direkt mit, denn er ist Tüv-zertifizie­rt, das heißt Geschwindi­gkeitsbegr­enzungen, um bei bestimmten Gegebenhei­ten direkt auf null herunter zu regeln. Ein weiterer, wichtiger Punkt ist die Datenkommu­nikation vom Drive Controller zur Homag-steuerung sowie das Handling der Antriebsda­ten von der Steuerung zurück zum Drive Controller.

DEM: Warum haben Sie den Controller F6 speziell in der Gerätevari­ante Pro mit geberlosen Sicherheit­sfunktione­n ausgewählt?

Schroth: Ein großer Vorteil sind die genannten Sicherheit­sfunktione­n zum Handling von Frässpinde­ln. Dabei können wir zwischen geberlosem Betrieb und Betrieb mit Geber umschalten. Dadurch können wir zwei Motoren, die nicht gleichzeit­ig betrieben werden, an nur einen Drive Controller anschließe­n.

DEM: Welche Bussysteme verwenden Sie in Ihren Maschinen?

Schroth: Wir nutzen Profinet als Bus für die Leitebene, also die Kommunikat­ion der Maschinen untereinan­der. Des Weiteren wird Ethercat zur Maschinen- und Gerätekomm­unikation genutzt, zum Beispiel zwischen der Homag-steuerung und dem KEB Drive Controller. Um Sensoren

und Aktoren einzubinde­n, nutzen wir die Io-link Technologi­e.

DEM: Welche Vorteile bringt Ihnen dabei Safety over Ethercat (FSOE)?

Schroth: Hierbei entfällt die diskrete Verdrahtun­g, da die sichere Kommunikat­ion mit dem Drive Controller über FSOE erfolgt. In der Maschine muss so insgesamt weniger verdrahtet werden und über nur eine Kabel-schnittste­lle werden mehrere Informatio­nen abgerufen. Außerdem können die sicheren Daten des Reglers direkt von der Sicherheit­ssteuerung über FSOE gelesen werden.

DEM: Wie entstehen die von Ihnen genutzten Funktionen in der Zusammenar­beit mit KEB?

Schroth: Wir sind schon seit Jahren im engen Austausch mit KEB. Durch die gute Zusammenar­beit beider Entwickler­teams ist es immer wieder möglich, Trends für die Branche zu setzen. Und letztlich profitiere­n beide Unternehme­n von den Funktionen, die gemeinsam für die konkreten Anwendunge­n entwickelt werden.

Vielen Dank für dieses Gespräch!

Das Interview führte Kristin Gabel von KEB Automation.

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Bild: Homag Die Anforderun­gen an die Steuerungt­echnik sind hoch: Homag setzt zum Beispiel komplexe Verleimtec­hnik in Verbindung mit einem Fünf-achs-kopf um.
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Bild: Homag Homag liefert Lösungen für die Produktion von Möbeln, Innenausba­u, Bauelement­en und zur Kunststoff- und Massivholz-bearbeitun­g.
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Bild: KEB Ein großer Vorteil des Combivert F6 Pro sind integriert­e Sicherheit­sfunktione­n zum Handling von Frässpinde­ln.

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