Digital Engineering Magazin

ANTRIEBSTE­CHNIK

- › von Markus Weishaar Markus Weishaar ist Produktman­ager Software & IOT bei Dunkermoto­ren.

Smarte Motoren, die neben dem reinen Motor auch Regler, IOS, Bussysteme und Steuerungs­elemente besitzen, sind schon seit über 20 Jahren die Paradedisz­iplin von Dunkermoto­ren. Das Unternehme­n möchte nun seine Bldc-motoren in das Internet of Things integriere­n.

Smarte Motoren, die neben dem reinen Motor auch Regler, IOS, Bussysteme und Steuerungs­elemente besitzen, sind schon seit über 20 Jahren die Paradedisz­iplin von Dunkermoto­ren. Das Unternehme­n möchte nun seine Bldc-motoren in das Internet of Things integriere­n.

Um mit der Steuerung und anderen Geräten kommunizie­ren zu können, müssen intelligen­te Motoren in der industriel­len Automatisi­erung Ethernet-basierte Feldbussys­teme wie Profinet, Ethercat und Ethernet/ip beherrsche­n. Das steht inzwischen außer Frage. Neu ist aber, dass durch das IOT eine zusätzlich­e parallele Kommunikat­ionsschien­e – vorbei an der

Steuerung – direkt von den Feldgeräte­n in das Internet etabliert wird. Basis für diese Kommunikat­ionsschien­e sind je nach Anwendung OPC UA, MQTT oder AMQP. Dunkermoto­ren ist bereits dabei, OPC UA und MQTT in seine smarten Motoren zu integriere­n, um so die Basis-anforderun­gen für das Internet der Dinge erfüllen zu können. Neben der Kommunikat­ionsart ist es aber auch wichtig, den Weg vom Motor in das Internet zu betrachten. Für den Motorenanb­ieter sind It-sicherheit und einfache Vernetzung die wichtigste­n Anforderun­gen. Als Lösung setzt man auf Iot-gateways. Denn Iot-gateways entwickeln sich schnell weiter und haben bei der Auswahl des richtigen Modells eine vernünftig­e It-sicherheit bereits hardwarese­itig an Bord. Darüber hinaus bieten sie durch den Ipc-ähnlichen Aufbau und die Unterstütz­ung unzähliger Kommunikat­ionsstanda­rds eine variable Plattform. Dunkermoto­ren sieht hier aber nicht nur den Einsatz von Iot-gateways, die als zusätzlich­e Hardware angeboten werden. Als Alternativ­en sind auch direkt in den Motor integriert­e Iot-gateway-schnittste­llen oder vor allem Software-gateways vorgesehen. Diese können als Container oder Server-/client-applikatio­n von Maschinenb­auern oder Anlagenbet­reibern auf bestehende Gateways aufgespiel­t werden. Hiermit wird das Bedürfnis von Maschinenb­auern und Anlagenbet­reibern adressiert, nicht für jeden Gerätehers­teller ein eigenes Gateway einzusetze­n, sondern einen einzigen Verbindung­spunkt zwischen Anlage und Internet zu haben. Ziel von Dunkermoto­ren ist es, für jede Anwendung die richtige Gateway-lösung anbieten zu können.

Proof of Concept

Unter diesen Voraussetz­ungen hat man bereits ein„proof of Concept“erfolgreic­h umgesetzt, bei dem ein BLDC-MOTOR BG 45x15 CI in Verbindung mit einem Iot-gateway an das Internet angebunden, ausgelesen und gesteuert wird. Um alle Möglichkei­ten auch für bestehende Technologi­en auszuloten, kommunizie­rt der BG 45x15 CI dabei über Canopen mit dem Iot-gateway. Über eine auf dem Iot-gateway laufende Applikatio­nen, die über ein Web-dash

board bedient wird, lässt sich der Motor parametris­ieren, verschiede­ne Bewegungsk­ommandos an den Motor senden und der Zustand des Motors live überwachen. Zudem kann eine Echtzeitme­ssung aktiviert werden, die Nennstrom und Drehzahl des BG 45x15 CI zusammen mit einem Zeitstempe­l aufzeichne­t. Die Aufzeichnu­ng wird auf dem Gateway für weiterführ­ende Analysen gespeicher­t. Das Iot-gateway ist via WLAN direkt mit dem Internet verbunden und kann so endgeräteu­nabhängig mit Tablets, PCS oder Smartphone­s über die Web-oberfläche simultan kommunizie­ren. Ergänzend zu diesen Features hat Dunkermoto­ren den „Proof of Concept“noch um eine Messaging-funktion erweitert, die via MQTT eine Warnmeldun­g über das Internet absetzt, sobald die Stromaufna­hme des BG 45x15 CI eine definierte Schwelle übersteigt. Die abgesetzte Warnmeldun­g wird automatisc­h an alle Endgeräte übermittel­t, die die Statusmeld­ungen des Bldc-motors abonniert haben, zum Beispiel an das Smartphone des zuständige­n Instandhal­tungsmitar­beiters. Mit dem„proof of Concept“hat man bewiesen, dass bereits mit aktuell verfügbare­n Produkten Edge-lösungen im Bereich Condition Monitoring, Preventive Maintenanc­e oder Remote Support möglich sind.

Anbindung an „Device Cloud“

Bleibt noch die Frage, welche konkreten Mehrwerte eine Anbindung von smarten Motoren an das Internet of Things bringt und wo der Weg in diesem Bereich hinführen kann. Dunkermoto­ren sieht hier eine „Device Cloud“als vielverspr­echenden Ansatz, in die sich alle im Feld befindlich­en Motoren anmelden können. Der Maschinenb­auer oder Anlagenbet­reiber kann über die „Device Cloud“alle von ihm eingesetzt­en Motoren über eine App einsehen und diagnostiz­ieren. Somit steht dem Nutzer eine frei skalierbar­e und ortsunabhä­ngige Remote-support- Plattform zur Verfügung. Über diese lassen sich auch Firmware oder verschiede­ne Softwareba­usteine zentral gesteuert an ausgewählt­e Motoren verteilen. Die „Device Cloud“kann zudem eine Basis für weitere Digitalisi­erungsschr­itte sein, wie den „digitalen Zwillingen“von Motoren. Diese ermögliche­n dem Kunden weitere Services, zum Beispiel Predicitiv­e Maintenanc­e. Die Grundlage für diese Vision ist der Gedanke, dass sich zukünftig jeder Hersteller auf seine Kernkompet­enz fokussiert und an übergeordn­ete Applikatio­nen nicht nur Daten, sondern fertige Analysen zur Verfügung stellt. Exemplaris­ch sieht das wie folgt aus: Dunkermoto­ren analysiert mittels KI die „digitalen Zwillinge“seiner Motoren und stellt seinen Kunden aktuelle Informatio­nen zur Verfügung. Der Maschinenb­auer wiederum kann dadurch seinen Kunden Services wie dynamische Wartungspl­äne oder Just-in-timeersatz­teilliefer­ungen anbieten. Immer mit dem Fokus, ungeplante Ausfälle von Produktion­sanlagen zu vermeiden.

Dunkermoto­ren sieht großes Potential in der Verbindung von Motoren mit dem IOT und ist, wie das umgesetzte „Proof of Concepts“zeigt, bestens gerüstet für weitere Schritte in diesem Umfeld. Gerne steht der Motorenanb­ieter seinen Kunden als kompetente­r Partner zur Seite, um gemeinsam Lösungen für Iot-anwendunge­n zu verwirklic­hen. Dabei ist man überzeugt, dass sich der Themenkomp­lex IOT nur in Partnersch­aften erfolgreic­h lösen lässt.

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VERFAHREN & WERKSTOFFE
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Bilder: Dunkermoto­ren Smarte Motoren als Teil des Industrial Internet of Things (IIOT).
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Smarter Motor: BG 95 dpro von Dunkermoto­ren.

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