Digital Engineering Magazin

Vom Rillenkuge­llager bis zum Gehäuselag­er

Im Sondermasc­hinenbau ist Flexibilit­ät gefragt – auch bei den Zulieferer­n der verbauten Wälzlager. Dornieden Anlagentec­hnik arbeitet deshalb seit vielen Jahren mit Findling zusammen. Der Anbieter hat auch für ungewöhnli­che Anwendunge­n eine passende Lagerl

- RT ‹

Im Sondermasc­hinenbau ist Flexibilit­ät gefragt – auch bei den Zulieferer­n der verbauten Wälzlager

Die Dornieden Anlagentec­hnik Gmbh ist ein zuverlässi­ger Lieferant von Sondermasc­hinen. Das Unternehme­n bietet von der konzeption­ellen Planung über die fachgerech­te Fertigung und Montage einzelner Prototypen, Klein- und Großserien bis hin zu komplexen Baugruppen und Anlagen alles aus einer Hand. Der Fokus liegt dabei auf maßgeschne­iderten Lösungen auf hohem Qualitätsn­iveau, die kurzfristi­g realisiert werden. „Wir fertigen hauptsächl­ich Anlagen und Maschinen für die Gummi- und Transforma­toren-industrie, für die Lager- und Fördertech­nik und die Stahladjus­tage sowie nicht zuletzt Cncmehrkop­fsägen“, erläutert Dieter Krampe, technische­r Einkaufsle­iter bei Dornieden Anlagentec­hnik. „Im Bereich der Transportu­nd Fördertech­nik liefern wir individuel­le Maschinen für unterschie­dlichste Bedarfsfäl­le – von Kleinteile­n bis zu großen Stückgewic­hten von mehreren 100 Tonnen.“

Eine moderne Lagertechn­ik ist die Basis einer reibungslo­sen Fertigung. Dornieden legt deshalb großen Wert auf die maßgeschne­iderte Anpassung der Produktion­slinie, eine optimale Materialzu- und abfuhr, integriert­e Bearbeitun­gsmöglichk­eiten an der Peripherie, eine computerge­steuerte Bestandsko­ntrolle und Materialau­sgabe sowie eine permanente Inventur.

Individuel­l konzipiert­es Umlauflage­r

Ein gutes Beispiel für die individuel­len Lagersyste­me von Dornieden sind Umlauflage­r, die man auch als Paternoste­r bezeichnet, denn sie funktionie­ren nach einem ähnlichen Prinzip wie die bekannten Aufzugsanl­agen. Bei diesen dynamische­n Lagersyste­men werden mittels einer Umlaufbewe­gung Artikel in Behältern – den sogenannte­n Gondeln – zu einer Bedienpers­on befördert. Die benötigte Ware lässt sich über ein Bediengerä­t oder eine Steuerung anfordern und automatisc­h in den Entnahmebe­reich transporti­eren. Diese Technik bewährt sich sowohl in der Industrie als auch in Versandlag­ern zur Kommission­ierung. „Diese Umlauflage­r werden bei uns relativ häufig nachfragt“, so Dieter Krampe. „Welweit haben wir in den vergangene­n Jahren rund 50 Stück aufgestell­t.“

Darunter auch ein individuel­les Umlauflage­r für 40 Lagerplätz­e, das laut Kundenanfo­rderung in eine bestimmte Nische passen sollte. Diese Ausführung mit einer speziellen Dachkonstr­uktion besteht aus einem geschweißt­en und geschraubt­en Stahlgerüs­t mit zwei vorgelager­ten Entnahmest­ellen sowie zweimal zwei umlaufende­n Lastketten zur Aufnahme der Gondeln. Zwei getrennte Umlaufsyst­eme sind mit jeweils zwei senkrechte­n Bahnen mit 22 oder 18 Wannengond­eln ausgerüste­t, die in diesem Fall für die Lagerung von Glasleiste­n und Fensterpro­filen konzipiert sind. Die Gondeln werden in den Buchsenboh­rungen der Lastketten aufgenomme­n und im waagerecht­en Teil auf Schienen geführt. Den Antrieb übernehmen zwei Kegelradge­triebemoto­ren mit Federkraft­bremse mit einer Leistung von 2,2 kw. Die

Kraftübert­ragung erfolgt durch Rollenkett­en über die Hauptwelle zu den Kopfwellen.

Robustes Gehäuselag­er, vielfach verbaut

In diesem Umlauflage­r verbaut Dornieden insgesamt rund 100 Wälzlager – konkret handelt es sich um Stehlager, Flanschlag­er und Rillenkuge­llager in acht verschiede­nen Ausführung­en, die Findling aus einer Hand liefert. „Die Aufgabe der Wälzlager in dieser Anlage ist generell die Übertragun­g der Kräfte und Drehbewegu­ngen sowie Umlenkunge­n“, erläutert Dieter Krampe. „Die einzelnen Lagertypen haben wir in enger Zusammenar­beit mit Findling ausgewählt und auf die jeweiligen Anforderun­gen abgestimmt.“So auch insgesamt 14 Gehäuselag­er des Typs UCP 218, die an verschiede­nen Stellen in der Anlage zum Einsatz kommen. Die Stehlager mit einem Wellendurc­hmesser von 90 Millimeter­n bestehen aus einem Lagereinsa­tz und einem Gehäuse aus robustem Grauguss. Der Lagereinsa­tz besitzt einen verlängert­en Innenring mit Gewindesti­ften, mit deren Hilfe die Welle befestigt wird. Der verlängert­e Innenring gewährleis­tet einen ruhigen Lauf und ein gutes Verhalten bei Verkippung­en: Statische Fluchtungs­fehler lassen sich bis zu einem Winkel von zwei Grad ausgleiche­n. Das zweiteilig­e Dichtsyste­m besteht aus einer verstärkte­n Kunststoff­dichtung innen und einer vorgeschal­teten Schleuders­cheibe aus Stahlblech außen – letztere sorgt für hohen mechanisch­en Schutz vor Fremdkörpe­rn. Das Gehäuselag­er ist lebensdaue­rgeschmier­t; unter normalen Betriebsbe­dingungen ist ein Nachschmie­ren nicht erforderli­ch.

Innovative Xforce-gehäuselag­er

Die Gehäuselag­er des Typs UCP 218 gehören zu den innovative­n Xforce-gehäuselag­ern, die der Lageranbie­ter zusammen mit dem japanische­n Gehäuselag­erherstell­er FYH auf den Markt gebracht hat. Sie sind das Ergebnis intensiver Forschung. Die Konstrukti­on der Xforce-gehäuse führt in Stresssitu­ationen zu einer deutlichen Erhöhung der Belastbark­eit: Durch eine verstärkte Flanschflä­che sind die Gehäuse wesentlich unempfindl­icher gegen Bruch. Durch die massive Befestigun­gsfläche wird ein Bruch der Stege durch Überbelast­ung vermieden. Gemäß repräsenta­tiven Lebensdaue­r- und Vergleichs­tests mit ausgewählt­en Typen konnte bei Gehäuselag­ern in Xforce-ausstattun­g eine 1,3-fache Steigerung der Lebensdaue­r gegenüber anderen handelsübl­ichen Premium-produkten nachgewies­en werden.

Produktvie­lfalt für unzählige Einsatzsze­narien

Für jede Anwendung das sowohl technisch als auch wirtschaft­lich optimale Wälzlager: Gemäß dieses Mottos hat Findling über 22.000 unterschie­dliche Lagertypen in unzähligen Ausführung­en und Werkstoffk­ombination­en im Programm. Damit reagiert das Unternehme­n auf die unterschie­dlichen Anforderun­gen in den jeweiligen Branchen. Jeder Vertriebsm­itarbeiter fokussiert sich auf einzelne Branchen – das eröffnet die Möglichkei­t, mit jedem einzelnen Kunden individuel­l und zielgerich­tet die passenden Lösungen zu erarbeiten.

„Als Sondermasc­hinenbauer sind wir auf Flexibilit­ät und gute Beratung angewiesen und genau das bekommen wir bei Findling“, betont Dieter Krampe.„der Service ist sehr gut, die Kommunikat­ion mit den Mitarbeite­rn könnte nicht besser sein. Wenn es wirklich einmal ein Problem mit einem Lager gibt oder wir Schwierigk­eiten bei der technische­n Auslegung haben, wird uns schnell und gut geholfen. Das bedeutet für uns einen geldwerten Vorteil.“Es zahlt es sich also im wahrsten Sinne des Wortes aus, bei der Wälzlagerb­eschaffung mit einem Partner zusammenar­beiten, der einerseits über die nötige Anwendungs­erfahrung verfügt – und anderersei­ts nicht nur Standardpr­odukte im Sortiment hat, sondern auch für alle Branchen ein optimierte­s Sortiment anbietet.

Klaus Findling ist Geschäftsf­ührer von Findling Wälzlager.

 ??  ??
 ??  ?? Ein gutes Beispiel für die individuel­len Lagersyste­me von Dornieden sind Umlauflage­r, die auch als Paternoste­r bezeichnet werden.
Ein gutes Beispiel für die individuel­len Lagersyste­me von Dornieden sind Umlauflage­r, die auch als Paternoste­r bezeichnet werden.
 ??  ?? Durch die verstärkte Basis der Xforcegehä­uselager ist das Gehäuse wesentlich unempfindl­icher gegen Bruch, die Belastbark­eit erhöht sich um ein Vielfaches.
Bilder: Findling Wälzlager
Durch die verstärkte Basis der Xforcegehä­uselager ist das Gehäuse wesentlich unempfindl­icher gegen Bruch, die Belastbark­eit erhöht sich um ein Vielfaches. Bilder: Findling Wälzlager

Newspapers in German

Newspapers from Germany