DER DIGITALE ZWILLING IST ANGEKOMMEN
Liebe Leserinnen und Leser, als vor Jahren der digitale Zwilling in der Produktentwicklung aufschlug, war er vor allem ein Thema der großen Plm-anbieter. Viele Entwickler konnten mit dem digitalen Zwilling nur wenig anfangen. Das hat sich in der letzten Zeit allerdings gewandelt: Der digitale Zwilling wird immer stärker Thema in der Industrie, und zwar über deren gesamtes Anwendungsund Branchenspektrum hinweg. Er ist die Basis für zahlreiche Anwendungen entlang des gesamten Produktlebenszyklus und bildet die Schnittstelle der physischen Produkte in die digitale Welt.
Digitale Zwillinge von Produkten, Maschinen und ganzen Anlagen sind jedoch weit mehr als virtuelle 3D-modelle. Sie sind komplexe Konstrukte, die kontinuierlich mit Daten aus der realen Welt gespeist werden. Ziel ist es, das reale Geschehen zu simulieren und Unwägbarkeiten zu vermeiden, bevor das physische Produkt vorliegt.
Was bisher allerdings fehlte, ist ein herstellerübergreifender Ansatz. Das ändert sich jetzt: Anfang März hat die Industrial Digital Twin Association (IDTA) ihre Arbeit aufgenommen. Die Anwender-vereinigung wurde von 23 namhaften Gründungsmitgliedern aus der Elektroindustrie, dem Maschinenbau, der Softwareindustrie und weiteren Branchen unter Beteiligung und Initiative der Industrieverbände VDMA und ZVEI aus der Taufe gehoben. Die IDTA möchte mit dieser Initiative die Weiterentwicklung des digitalen Zwillings vorantreiben und ihn als offene und standardisierte Interoperabilitätskomponente in der Industrie etablieren. Zukünftige Innovationen sollen auf dem Konzept des digitalen Zwillings aufbauen und damit neue Möglichkeiten der digitalen Wertschöpfung sowie neue Geschäftsmodelle eröffnen.
Viel Spaß mit der aktuellen Ausgabe!