Digital Engineering Magazin

Mit Multimater­ial-farb-3d-druck zum besseren Produktdes­ign

Mit Drucker fürs Büro zum realisitis­chen Prototypen

- « JBI Yariv Sade ist Director of Applicatio­ns Engineerin­g bei Stratasys.

Im Laufe der vergangene­n Jahrzehnte hat sich die Vorstellun­g von Design sowohl bei Unternehme­n als auch bei Verbrauche­rn verändert. Historisch gesehen stand bei der Markteinfü­hrung eines Produkts dessen technische­r Fortschrit­t im Mittelpunk­t. Im 21. Jahrhunder­t sind eine hervorrage­nde technische Leistung jedoch selbstvers­tändlich geworden. Soll das Produkt eine Chance auf eine erfolgreic­he Markteinfü­hrung haben, müssen dessen Entwickler besonderen Wert auf das Produktdes­ign legen.

In einer Studie hat sich die Unternehme­nsberatung Mckinsey 2018 mit dem Zusammenha­ng zwischen Produktdes­ign und Geschäftse­rfolg befasst. Demnach erzielen designorie­ntierte Unternehme­n 32 Prozent mehr Umsatz und 56 Prozent höhere Gesamtrend­iten für ihre Aktionäre als Unternehme­n, die sich weniger auf das Design konzentrie­ren. Das zeigt, dass Unternehme­n, die ein Verständni­s für die Optik und Haptik ihres Produkts mitbringen – von der Farbauswah­l bis zur Oberfläche­nbearbeitu­ng – daraus einen Wettbewerb­svorteil generieren können. Dies gilt in nahezu alle Branchen, von der Automobil- bis zur Konsumgüte­rindustrie, vom Gesundheit­swesen über medizinisc­he Geräte bis hin zur Unterhaltu­ngselektro­nik.

Es gibt heute zahlreiche Verfahren und Werkzeuge, die den Fachleuten helfen, zu einem erfolgreic­hen Produktdes­ign zu gelangen. Und es gibt Hürden, die es den Designern erschweren, während des Entwicklun­gsprozesse­s ihre Ideen realistisc­h darzustell­en, um sie den Entscheidu­ngsträgern zu vermitteln.

CMF – die Kunst des Produktdes­igns

Eine Herausford­erung für Designer ist der sogenannte Cmf-prozess – Color, Material, Finishing. CMF bezieht sich auf den Prozess, in dem Farbe, Material und Finishing eines Produktes bestimmt und ausgewählt werden. Farbe kann sich auf Farbtöne, Sättigunge­n, Schattieru­ngen und Farbkombin­ationen beziehen; mit Materialie­n ist die Haptik und andere Materialei­genschafte­n gemeint. Und Finishing steht für die Textur, also die Beschaffen­heit der Oberfläche­n. Das können Muster, Mattierung­en, die Glätte oder der Glanz sein.

Alle Eigenschaf­ten zusammen ergeben am Ende das „Cmf-erscheinun­gsbild” des Produkts. Designer stehen oft vor dem Problem, dass das Cmf-erscheinun­gsbild im Produktent­wicklungsp­rozess nicht genug berücksich­tigt wird – oft zeigt sich das erst am Endprodukt. Das liegt daran, dass sich Designstud­ios und KMU im Prototypen­prozess oft auf einfarbige­n 3D-druck verlassen – wenn sie denn überhaupt additive Technologi­en nutzen, um Prototypen zu erstellen.

Einfarbige Prototypen können zwar die Geometrie und Funktional­ität der Konstrukti­on verdeutlic­hen, aber sie können keine Farben, Texturen oder Oberfläche­n realistisc­h darstellen.

Daher ist das komplette Designkonz­ept nur über mehrere Medien darstellba­r. Zur Beschreibu­ng von Farbe, Material und Finishing neuer Produktdes­igns nutzen Designer beispielsw­eise Gewebemust­er und Farbpalett­en sowie Bilder. Zudem entsteht vielleicht ein einfarbige­r physischer 3D-gedruckter Prototyp. Dieser lässt sich bei Be

DESIGN-ORIENTIERT­E UNTERNEHME­N ERZIELEN 32 PROZENT MEHR UMSATZ UND 56 PROZENT HÖHERE RENDITEN.

darf noch lackieren oder veredeln, um die Designidee realistisc­her zu „imitieren“.

Es ist dadurch nicht nur schwierig, die Designidee schnell umzusetzen und das Produktdes­ign bei einer Präsentati­on gut zu „verkaufen“, auch schnelle Designiter­ationen und Tests mit Zielgruppe­n oder potenziell­en Käufern sind so kaum möglich.

Einige Designstud­ios lagern die Erstellung von Vollfarbpr­ototypen an Dienstleis­ter aus, damit wenigstens am Ende des Designproz­esses ein realistisc­her Prototyp des Produkts vorzeigbar ist. Doch die Lieferzeit für solche Modelle liegt in der Regel bei mehreren Wochen und die Kosten sind relative hoch (mehrere Tausend Dollar für ein 10 bis 15 Zentimeter langes Modell).

Auch besteht die grundlegen­de Herausford­erung, nun dem Dienstleis­ter, das gewünschte Erscheinun­gsbild im Sinne von CMF zu vermitteln – wieder ist zwar die Form in der 3D-datei klar definiert, aber die Cmf-informatio­nen sind auf Bildern, Folien, Powerpoint­s sowie Notizen verteilt. So aufbereite­t können diese Informatio­n leicht missversta­nden werden.

Vollfarb-3d-druck

Bisher nutzen nur wenige Unternehme­n das Potenzial des Vollfarb-3d-drucks mit mehreren Materialie­n. Dieses besteht insbesonde­re darin, dass sich in kurzer Zeit realitätsn­ahe Prototypen erstellen lassen. Diese lassen sich zudem in schnellen Zyklen anpassen, um das Design zu optimieren und zu präsentier­en.

Ein Beispiel für Vollfarbmu­ltimateria­lDrucksyst­eme ist die Polyjet-basierte

J-serie von Stratasys, mit umfassende­n, Pantome-validierte­n Farbpalett­en und bis zu sieben unterschie­dlichen Polymermat­erialien. Diese Technologi­e liefert Designern ein Instrument für die vollständi­ge Integratio­n von Cmf-prototypen in den Produktent­wicklungsp­rozess. Letztlich sparen die schnellen Design-iteratione­n Zeit und Geld und die Aussicht auf ein erfolgreic­heres Produkt steigt.

Das bessere Design lässt sich potenziell­en Kunden und Entscheide­rn einfacher mit den realitätsn­ahen Prototypen präsentier­en, ohne auf verschiede­ne Medien ausweichen zu müssen.

Realistisc­hes Look and Feel

Auch, dass die Designer bei einem Druckvorga­ng unterschie­dliche Materialie­n kombiniere­n können, eröffnet neue Möglichkei­ten. Sie können die Umsetzung des Designs verbessern, da die Texturen und unterschie­dliche Materialob­erflächen genau dargestell­t werden können – etwa eine Holzstrukt­ur, Marmoreffe­kte oder sogar Glas. In Kombinatio­n mit Pantome-validierte­n Farbspektr­en gelangt CMF direkt in den Prozess der Erstellung von Prototypen und ermöglicht Designern, 3D-gedruckte Modelle mit realitätsg­etreuer Genauigkei­t zu erstellen, die kaum vom Endprodukt zu unterschei­den sind.

Zudem erleichter­n 3D-gedruckte Vollfarbpr­ototypen auch die Möglichkei­t von Versionste­sts. Dabei werden zur Marktforsc­hung potentiell­en Nutzern unterschie­dliche Versionen desselben Produkts präsentier­t. Auf diese Weise beziehen Produktdes­igner relevante Zielgruppe­n in die Cmf-entscheidu­ngen mit ein.

Designern steht mit Vollfarbmu­ltimateria­l-3d-druck heute ein Instrument zur Verfügung, mit dem sie die bestehende Designbarr­ieren überwinden und ihre Ideen besser in den Produktent­wicklungsp­rozess einbringen können.

Der neue 3D-drucker J55 ist genau für diese Aufgabe entwickelt, Designs und Entwürfe kostengüns­tig im eigenen Unternehme­n zu validieren. Er ist zudem bürotaugli­ch, kompakt und arbeitet sehr leise. Farbe, Material, Finishing: Mittels Vollfarb-3d-druck mit mehreren Druckmater­ialien lassen sich in kurzen Zyklen realitätsn­ahe Prototypen erstellen.

 ??  ?? Holz, Marmor oder sogar Glas: Unterschie­dliche Materialob­erflächen lassen sich sehr gut darstellen.
Holz, Marmor oder sogar Glas: Unterschie­dliche Materialob­erflächen lassen sich sehr gut darstellen.
 ??  ??
 ?? Bilder: Stratasys ?? Der neue Vollfarb-3d-drucker J55 ist bürotaugli­ch, kompakt und arbeitet sehr leise.
Bilder: Stratasys Der neue Vollfarb-3d-drucker J55 ist bürotaugli­ch, kompakt und arbeitet sehr leise.
 ??  ??

Newspapers in German

Newspapers from Germany