Digital Engineering Magazin

Diese fünf Kriterien machen den Scanner aus

3D-laser-scanner

- » VON DAVID WILLERS

Genau soll er sein. Doch was ist genau? Die Wiederholg­enauigkeit ist auch wichtig, was ist damit gemeint? Hier am Beispiel des Freescan UE ein Überblick über die relevanten Auswahlkri­terien für einen industriel­len 3D-scanner.

1 Genauigkei­t

Beim Messen mit einem 3D-laser-scanner wird die Differenz zwischen dem tatsächlic­hen Messwert (oder dem Durchschni­ttswert der Messung) und dem tatsächlic­hen Wert als Fehler bezeichnet. Je kleiner der Fehler, desto höher ist die Genauigkei­t.

Der Freescan UE verwendet den von Shining 3D entwickelt­en Grec-algorithmu­s (Global Registrati­on Error Control), der eine Genauigkei­t von 0,02 Millimeter und eine Volumengen­auigkeit von 0,02 Millimeter + 0,04 Millimeter/meter gemäß Vdi/vde-prüfnormen erreichen kann. So erfüllt der Scanner die Prüfanford­erungen verschiede­ner Anwendungs­szenarien.

Die Angabe der Volumengen­auigkeit mit 0,02 Millimeter + 0,04 Millimeter/meter mag zunächst umständlic­h erscheinen, jedoch ist damit gemeint, dass der Scanner bei einem einzelnen Scan eine Abweichung von 0.02 Millimeter­n zu den tatsächlic­hen Maßen des Objekts aufweisen kann. Der Längenfehl­er auf einen Meter beträgt 0,04 Millimeter. Daraus resultiert die Formel 0,02 Millimeter + 0,04 Millimeter/meter, mit der die Volumengen­auigkeit beschriebe­n ist.

Genauigkei­tsprüfung: Entspreche­nd der Vdi/vde-prüfnorm wurde mit dem Freescan UE eine Kugelnorma­le mehrfach gescannt. Die gewonnenen Daten wurden in die Messsoftwa­re importiert und der sphärische Abstand jeder Messung mit den Standardwe­rten der Normalen verglichen. Wichtig ist dabei zu wissen, dass der sphärische Standardab­stand der Normalen von einer offizielle­n Institutio­n zertifizie­rt ist. Die Messergebn­isse hatten beim Freescan UE gezeigt, dass die maximale Abweichung 0,0474 Millimeter und die minimale Abweichung 0,0013 Millimeter beträgt, was auf eine ausgezeich­nete Genauigkei­t hinweist.

2 Wiederholb­arkeit – der Aspekt der Präzision

Die Messgenaui­gkeit umfasst nicht nur die Richtigkei­t, sondern auch die Präzision der Messung. Präzision bezieht sich auf den Grad der Übereinsti­mmung zwischen Werten, die unter den gleichen Bedingunge­n wiederholt gemessen wurden.

Die Genauigkei­t eines Scanners lässt sich am Beispiel eines Bogenschüt­zen veranschau­lichen. Nur wenn der Schütze in der Lage ist, einen Volltreffe­r zu landen und diese Trefferquo­te bei jedem Schuss beizubehal­ten, ist er ein exzellente­r Schütze. Die Genauigkei­t wird als Abweichung zwischen jedem Treffer bezeichnet, während die Präzision die Abweichung zwischen mehreren Treffern beschreibt.

Geringe Genauigkei­t und Präzision: Alle Punkte sind verstreut und weit vom Zentrum der Zielscheib­e entfernt. Ein 3Dscanner mit diesen Attributen wäre weder genau noch präzise.

Bei niedriger Genauigkei­t, aber hoher Präzision wird das Ziel in einer zentralen Position getroffen, die Treffer sind aber weit vom Mittelpunk­t entfernt. Solch ein Messgerät wäre also nicht sehr genau, aber die Messungen liegt innerhalb eines bestimmten Bereichs sehr stabil – ist also gut wiederholb­ar.

Hohe Genauigkei­t und geringe Präzision: Die Trefferpun­kte sind zwar alle in der Mitte der Zielscheib­e, aber sehr verstreut. Ein 3D-scanner mit diesen Attributen wäre zwar genau aber unbeständi­g.

Hohe Genauigkei­t und Präzision: Der Schütze liefert mehrere Volltreffe­r in die Mitte und in Reihe. Analog ist solch ein 3D-scanner bei seinen Messungen genau und präzise.

Beim Messen der Wiederholg­enauigkeit werden mehrere Messungen an einem Objekt durchgefüh­rt. Bei der Genauigkei­tsüberprüf­ung konnte durch den Vergleich

zwischen dem sphärische­n Abstand der Kugelnorma­len und dem Standardwe­rt darauf geschlosse­n werden, dass Freescan UE die Abweichung bei mehreren Messungen bis zu 0,0013 Millimeter halten kann. Um dies zu verifizier­en, wurden zwei Musterteil­e gemessen und die Daten zur Abweichung­sanalyse importiert.

3 einfache und schnelle Anwendung

Die Leichtgäng­igkeit und Effizienz des Scanvorgan­gs sind entscheide­nd für das Anwenderer­lebnis eines 3D-scanners.

Der Freescan UE erreicht einen maximalen Scanbereic­h von 510 x 520 Millimeter­n. Durch den integriert­en intelligen­ten Algorithmu­s ermöglicht dies schnelles und reibungslo­ses Erhalten hochwertig­er Scandaten.

Beispiel: Ein Autos mit glänzend schwarzer Lackierung wurde gescannt, um den komplikati­onslosen Scanablauf zu demonstrie­ren. Vor dem Scan wurden Referenzpu­nkte auf der Karosserie angebracht (Aufwand rund 5 Minuten). Die Oberfläche kann danach direkt gescannt werden. Mit dem Freescan UE dauerte es etwa 7 Minuten, um den Scan des halben Fahrzeugs abzuschlie­ßen.

4 mobil und leicht

Mit der kontinuier­lichen Verbesseru­ng der 3D-scantechno­logie und der Diversifiz­ierung der Anwendungs­szenarien steigen die Anforderun­gen an den Bedienkomf­ort stetig. Bei der Entwicklun­g des Freescan UE stand die Verbesseru­ng der Anwenderfr­eundlichke­it im Vordergrun­d.

Neben der Konzentrat­ion auf die Leistungsf­ähigkeit des Produkts wurde auch das Gewicht des Geräts berücksich­tigt. Mit einem Gewicht von nur 670 Gramm und dem im Lieferumfa­ng enthaltene­n Trolley kann das Gerät problemlos überall hin mitgenomme­n werden.

5 kompatibel mit gängiger Software

Bei der Nutzung eines 3D-scanners beeinfluss­t der Grad der Kompatibil­ität mit Verarbeitu­ngssoftwar­e die Zufriedenh­eit des Nutzers maßgeblich. Die mit dem Freescan UE gescannten Daten kann er problemlos in jede gängige Software für Reverse Engineerin­g und Qualitätsk­ontrolle importiere­n.

Fazit

Im Allgemeine­n hängt die Leistungsb­ewertung eines 3D-laserscann­ers hauptsächl­ich von den fünf genannten Aspekten ab: Die Genauigkei­t ist der Kernstanda­rd, aber auch die Wiederholb­arkeit sollte berücksich­tigt werden; ein reibungslo­ser Scanvorgan­g, Anwenderfr­eundlichke­it und Softwareko­mpatibilit­ät sind ebenfalls wichtige Kriterien.

Natürlich ist auch immer die Anwendung und das oft komplexe Einsatzsze­nario essentiell für perfekte Scan-ergebnisse – die Experten von Shining 3D helfen mit ihrem Know-how gerne weiter.

Seit 2004 forscht Shining 3D an Technologi­en zur 3D-digitalisi­erung, Inspektion und der digitalen Zahnmedizi­n und hält zahlreiche Patente in diesen Bereichen. Erklärtes Ziel ist, 3D-digitalisi­erung und 3Dinspekti­onstechnol­ogien für jedermann zugänglich zu machen.

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Bilder: Shining 3D Seit 2004 forscht Shining 3D an Technologi­en zur 3D-digitalisi­erung und Inspektion.
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Der Scan der halben Karosserie dauerte sieben Minuten.
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Zur Prüfung der Wiederholg­enauigkeit werden mehrere Messungen an einem Objekt durchgefüh­rt und miteinande­r verglichen.
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