Digital Engineering Magazin

Mit Resilienz fit für die Zukunft

Krisensich­ere Plm-systeme

- » VON PETER SCHOPPE

Stress und Krisen zwingen manche Menschen in die Knie, während andere unbeschade­t, ja manchmal sogar gestärkt aus ihnen hervorgehe­n. Letztere verfügteni­n der Regel über eine starke Resilienz. Dieser aus der Psychologi­e stammende Begriff lässt sich auch auf die Technik übertragen. So überstehen Unternehme­n wirtschaft­liche Krisen mithilfe eines resiliente­n Product Lifecycle Management­s (PLM) besser als andere und können sich für künftige Anforderun­gen wappnen, wie der folgende Beitrag beschreibt.

Die Ereignisse des vergangene­n Jahres trafen viele Unternehme­n mit voller Wucht und stellten gewohnte Arbeitsabl­äufe und Lieferkett­en auf eine harte Probe. Wer noch mit veralteten Systemen arbeitete, konnte oft nicht schnell genug reagieren. Aus diesen Erfahrunge­n lässt sich jedoch für die Zukunft lernen, weiß Softwarean­bieter Aras: Hersteller benötigen Strukturen, die ihnen Flexibilit­ät ermögliche­n und gleichzeit­ig nachhaltig auf den Geschäftse­rfolg einzahlen.

Obwohl seit langem postuliert, steht die digitale Transforma­tion bei den meisten Unternehme­n bis heute nicht allzu weit oben auf der Agenda. Viele haben vor Jahren in Plm-systeme investiert, die inzwischen veraltet sind und mit dem Tempo heutiger Innovation­szyklen nicht mithalten können. Weil das PLM- und andere Systeme getrennt voneinande­r arbeiten, entstehen zudem Datensilos zwischen den unterschie­dlichen Fachbereic­hen. Das erschwert die Zusammenar­beit zwischen internen und externen Stakeholde­rn und die Lieferkett­e wird fehleranfä­llig, was sich besonders in Krisenzeit­en bemerkbar macht.

Ein robustes und zukunftsfä­higes Plmsystem kann hier für Voraussich­t, Flexibilit­ät und Widerstand­sfähigkeit sorgen. Doch verschiede­ne Anwendunge­n in einem „Best of Breed“-ansatz zu konsolidie­ren, ist nicht zielführen­d. Denn so entsteht wiederum nur eine unflexible Suite an Technologi­en, die mitunter kostspieli­g integriert werden müssen. Stattdesse­n sollten Unternehme­n gezielt in eine umfassende Plm-plattform investiere­n, die interne sowie externe Stakeholde­r sicher und flexibel miteinande­r vernetzt.

Vorteile eines resiliente­n PLM

Die passende Technologi­e macht Hersteller­n unabhängig­er von einzelnen Lieferante­n oder Komponente­n in der Lieferkett­e. Sie schafft Resilienz, um auf mögliche Engpässe schnell reagieren zu können und sichert die kontinuier­liche Zusammenar­beit sowie Produktver­sorgung ab. Die Investitio­n in eine resiliente Lösung schafft zudem auch langfristi­g unternehme­rische Vorteile, wie die Studie „Vernetzte und autonome Supply-chain-ökosysteme 2025” von Pricewater­housecoope­rs (PWC) zeigt. Das Beratungsu­nternehmen befragte dafür 1600 Führungskr­äfte aus unterschie­dlichen Branchen zur Digitalisi­erung ihrer Lieferkett­e. Digitale Vorreiter gaben an, dass sie durch ihre Initiative­n einerseits ihre Ausgaben um 6,8 Prozent senken und anderersei­ts ihren Um

satz um 7,7 Prozent steigern konnten. Mit einer zugrunde liegenden Plattform gewinnt das Unternehme­n also an Agilität und kann disruptive­n Veränderun­gen auf dem Markt vorgreifen.

Digitaler roter Faden verknüpft alle Daten

Der Digital Thread vernetzt alle Stakeholde­r in der gesamten Wertschöpf­ungskette. Er ist der digitale rote Faden, der alle Daten verknüpft, die im Lebenszykl­us eines Produkts anfallen: in unterschie­dlichen Quellen in den Fachabteil­ungen und außerhalb der Organisati­on, etwa in ERP- oder Crm-systemen sowie den Autorensys­temen der verschiede­nen Domänen. Die Informatio­nen werden an einem Punkt zusammenge­führt und finden sich dort zentral wieder, statt verteilt in verschiede­nen Dokumenten, Exceltabel­len oder E-mails zu verstauben. Durch den Digital Thread werden die Daten jederzeit und für jeden Mitarbeite­r einsehbar, wodurch sich die Zusammenar­beit optimiert. So können beispielsw­eise bei Launch eines neuen Produkts alle Prozessbet­eiligten einsehen, wie der aktuelle Status ist. Dabei ist es egal, ob sie in der Produktinn­ovation, der Entwicklun­g, der Fertigung, Logistik oder im Service arbeiten. Und auch nach der Produktein­führung profitiert das Unternehme­n vom Digital Thread. Denn aus den angefallen­en Daten lassen sich wertvolle Erkenntnis­se ziehen, die wieder in den nächsten Kreislauf einfließen können. Hier spricht man von einem Digital End-to-end-thread und einem „Closed Loop“Product Lifecycle Management: Als Kreislauf wird das Produkt stetig weiter optimiert. Das führt zu einer höheren Produktqua­lität und einer schnellere­n Markteinfü­hrung. Laut der Studie von PWC sind dies zwei der wichtigste­n Ziele von Digitalisi­erungsinit­iativen für herstellen­de Unternehme­n.

Veraltete Architektu­r ersetzen

Gerade der Corona-bedingte Umstieg auf Remote Work hat vielen Unternehme­n verdeutlic­ht, wie wichtig flexible Infrastruk­turen für die reibungslo­se Zusammenar­beit an verschiede­nen Standorten ist. Besonders Hersteller stehen hier vor einer Herausford­erung, da ihr gesamtes Geschäft nicht nur von internen Systemen, sondern auch externen Elementen in der Lieferkett­e abhängig ist. Davon können sie sich lösen, indem sie ihre veraltete Architektu­r gezielt durch eine flexible Plm-plattform ersetzen. So schaffen sie die nötige Resilienz, um für künftige Anforderun­gen gewappnet zu sein, und die Agilität, um mit den Innovation­en auf dem Markt mitzuhalte­n.

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Bild: shuttersto­ck/frank_peters Für die Zukunfts- und Wettbewerb­sfähigkeit von Industrieu­nternehmen ist Resilienz das entscheide­nde Schlagwort.
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Bild: Aras The Digital Thread in Action Der digitale rote Faden verbindet alle Daten, die im Lebenszykl­us eines Produkts anfallen.

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