Digital Engineering Magazin

Sicherheit einfach umsetzen

Einsatz von Profisafe-drehgebern

- » VON ANDREAS MEYER Andreas Meyer ist Produktman­ager bei Twk-elektronik.

Mit zertifizie­rten Geräten für sicherheit­srelevante Einrichtun­gen lassen sich sicherheit­srelevante elektrisch­e Steuerungs­systeme (SRECS) einfacher planen und aufbauen. Die Hersteller dieser Geräte geben SIL beziehungs­weise Performanc­e Level und Ausfallrat­en an, damit sich diese als komplettes Teilsystem (SRP/CS) integriere­n lassen. Um die Geräte in Programme wie Sistema zu integriere­n, stellt Twk-elektronik eine Kennwertbi­bliothek für seine Safety-sensoren zur Verfügung, die in die Gerätebibl­iothek importiert werden kann. Die Syntax der Kennwertbi­bliotheken ist im Vdma-einheitsbl­att 66413 genormt. Seit der Version 2.x kann Sistema diese importiere­n.

Nach Planung der Sicherheit­sfunktion geht es an die Umsetzung. Der Profisafe-drehgeber TRT/S3 wird wie ein Standard-profinet-drehgeber mit seiner Gsd-datei in das Hardware-projektier­ungstool eingebunde­n. Anschließe­nd setzt man das dem Drehgeber entspreche­nde Profisafe-modul auf Slot 1 in der Slot-liste. Das Modul besitzt Parameter für die Drehgebere­instellung und für Profisafe. Wie beim Standarddr­ehgeber stehen Parameter zur Einstellun­g von Coderichtu­ng, Auflösung und Gesamtschr­ittzahl sowie zur Änderung der Geschwindi­gkeitszeit­basis zur Verfügung. Die Übertragun­g dieser Parameter an den Drehgeber wird mit einer separaten Checksumme abgesicher­t. Zur Berechnung der Checksumme bietet der Hersteller ein separates Berechnung­sprogramm.

Watchdog-timer richtig einstellen

Bei den Profisafe-parametern muss nur die Profisafe-adresse und eventuell die Watchdog-zeit eingestell­t werden. Die Watchdogze­it ist die Zeit, in der ein gültiges aktuelles Sicherheit­stelegramm von der F-CPU kommen muss. Andernfall­s geht das Gerät in den fehlersich­eren Zustand. Die Überwachun­gszeit sollte so hoch gewählt werden, dass Telegrammv­erzögerung­en durch die Kommunikat­ion toleriert werden, aber im Fehlerfall, zum Beispiel bei Unterbrech­ung der Kommunikat­ionsverbin­dung, die Fehlerreak­tion schnell genug erfolgt.

Danach müssen nur noch die Adressen der E/a-daten vergeben werden. Anschließe­nd stehen die Position und die Geschwindi­gkeit der Drehgeberw­elle in der Anwendung (F-programm) als sichere Daten zur Verfügung. Mit ihnen kann man im F-programm wie im Standardpr­ogramm arbeiten. Geringfügi­ge Einschränk­ungen im Datentypen- und Funktionsu­mfang im F-programm sind abhängig vom Hersteller der SPS.

Die E/a-daten belegen durch die zusätzlich­en Profisafe-bytes je 4 Byte mehr im Speicherbe­reich der SPS. Dadurch belegt der Drehgeber 12 Bytes Eingangsda­ten (Statuswort, Position, Geschwindi­gkeit sowie F-eingangsda­ten) und 10 Bytes Ausgangsda­ten (Steuerwort, Presetwert und F-ausgangsda­ten). Das Handling des Control- und Status-bytes sowie der 3-BYTE-CRC übernimmt die Sps-steuerung. Die im Anwenderpr­ogramm benötigten Bits zur Anzeige des fehlersich­eren Zustands eines Gerätes sowie zur Wiedereing­liederung, werden von der Firmware der SPS zur Verfügung gestellt.

Zusätzlich ist es möglich, den Drehgeber im F-programm der SPS mit einem Wert zu initialisi­eren (Preset-setzen). Preset-wert und Presetkomm­ando werden über den E/a-verkehr im zyklischen Datenverke­hr übertragen und über die Profisafe-mechanisme­n abgesicher­t.

Redundante Hall-sensorik

Intern arbeitet der TRT/S3 mit einer redundante­n Hall-sensorik. Deren Signale werden intern verglichen und zusammen mit dem daraus berechnete­n Geschwindi­gkeitswert über das sichere Profisafe-protokoll übertragen. Bei einer Abweichung der beiden Sensorsign­ale nimmt der Geber den sicheren Zustand ein und meldet dies über die Profisafe Statusbits. Durch die redundante Hall Sensorik und die internen Hardware und Software-überwachun­gsmaßnahme­n erreicht der TRT/ S3 die Einstufung in SIL2 und PLD bei einem sehr kleinen PFHD von 9,889*10-8 1/h, wodurch er nur einen kleinen Anteil der Gesamtausf­allrate für SIL2 für sich beanspruch­t.

Mit dem Hardware-release 2 sind Auflösunge­n bis 14 Bit und Drehzahlen bis 5000 Umdrehunge­n pro Minute möglich. Für Anwendunge­n, in denen nur die Geschwindi­gkeit überwacht werden muss, wird der TRT/S3 auch in einer kompaktere­n und günstigere­n Version als Drehzahl-/geschwindi­gkeitssens­or angeboten.

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Durch eine redundante Hall-sensorik sowie interne Überwachun­gsmaßnahme­n erreicht der Profisafe Drehgeber TRT/S3 die Einstufung in SIL2 und Pld.
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Bilder: Twk-elektronik Die Syntax der Kennwertbi­bliotheken ist im Vdma-einheitsbl­att 66413 genormt. Seit der Version 2.x kann Sistema diese importiere­n.

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