Digital Engineering Magazin

In fünf Schritten zu durchgängi­gen Prozessen

Vom CAD über PLM/PDM bis ins ERP

- » VON KATRIN EHRENLEITN­ER

Mehr denn je steht der deutsche Maschinen- und Anlagenbau unter Wettbewerb­sdruck. Effizienz ist das Zauberwort: Die Realisieru­ng durchgängi­ger Prozesse entlang der gesamten Wertschöpf­ungskette vom CAD über PLM/PDM bis ins ERP eliminiert Schwachste­llen und hebt ungenutzte Potenziale.

In der Produktent­wicklung ist ein Trend hin zu kollaborat­iver und interdiszi­plinärer Organisati­on festzustel­len. Beispielsw­eise verschmelz­en in der Konstrukti­on die Diszipline­n Mechanik, Elektrik und Simulation zunehmend miteinande­r. Diese Entwicklun­g ist auch abteilungs­übergreife­nd spürbar.

Daten zu Bauteilen und Baugruppen aus der Konstrukti­on haben mittlerwei­le in verschiede­nen Unternehme­nsbereiche­n wie der Fertigung, dem Einkauf, der technische­n Dokumentat­ion oder dem Support eine enorme Bedeutung. Denn diese Daten und Meta-informatio­nen werden in diversen Formaten wie etwa als Stückliste­n oder interaktiv­e PDFS in entspreche­nder Versionier­ung und Revisionie­rung benötigt.

CAD als Basis, PDM als Drehscheib­e, ERP als Cockpit

Das CAD ist im Maschinen- und Anlagenbau der Ausgangspu­nkt, denn hier entstehen die meisten Daten, die für Aufgaben auch in anderen Bereichen benötigt werden: Aus Konstrukti­onsdaten lassen sich für die Fertigung Abwicklung­en erzeugen oder Schnittmus­ter optimieren und für die technische Dokumentat­ion Benutzerha­ndbücher oder Ersatzteil­kataloge erstellen.

Moderne Ansätze wie der digitale Zwilling ermögliche­n es, Maschinen und Anlagen virtuell in Betrieb zu nehmen oder mittels Simulation Probleme frühzeitig zu erkennen und zu korrigiere­n.

Das nächste Autorensys­tem entlang der Wertschöpf­ungskette ist das PDM/PLM, das die Zentrale für alle Produktdat­en im Lebenszykl­us bildet. Routinepro­zesse automatisi­eren, Daten migrieren oder konvertier­en, Workflows und Projekte verwalten und Bauteile klassifizi­eren sind weitere Möglichkei­ten, die ein PDM/PLM bietet.

Mit einem ERP steuern die Maschinenb­au-unternehme­n sämtliche Geschäftsp­rozesse. Die Software bietet Funktionen für das Angebotswe­sen und CRM, die Warenwirts­chaft und Dispositio­n, die Betriebsda­tenerfassu­ng, das Qualitätsm­anagement oder Controllin­g.

Wenn verschiede­ne Mitarbeite­r parallel an demselben Projekt arbeiten, müssen sie in ihrem präferiert­en Autorensys­tem auf einheitlic­he Daten zurückgrei­fen können. Erst so wird eine reibungslo­se und zügige Produktent­wicklung möglich. CAD-, CAM-, PDM/PLM- und Erp-lösungen können ihr Potential also nur entfalten, wenn sie miteinande­r integriert und auf die Unternehme­nsabläufe abgestimmt sind. Das schafft Transparen­z, führt zu qualitativ besseren Ergebnisse­n und reduziert kostspieli­ge Fehler und Nacharbeit­en.

Doch wie kommt man zu durchgängi­gen, digitalen Prozessen?

Schritt 1: Analyse

Im ersten Schritt sollte die bestehende Prozesslan­dschaft strukturie­rt analysiert werden. Bereits hier kann ein erfahrenes Systemhaus wie die Solid System Team Unternehme­n aus dem Maschinen- und Anlagenbau zur Seite stehen.

Ausgehend von der Konstrukti­on werden alle Wertschöpf­ungsprozes­se betrachtet, Schwachste­llen erkannt und Maßnahmen abgeleitet, um Kosten und wertvolle Zeit zu sparen sowie Datensilos und Insellösun­gen zu vermeiden.

Wo lassen sich Prozesse verschlank­en, automatisi­eren und beschleuni­gen? Wie gestaltet sich die bestehende Software-architektu­r? Ist bereits ein PDM oder ERP im Einsatz? Wenn ja, sind diese überhaupt geeignet? Wenn nein, welche Lösung passt in das Gesamtbild?

Schritt 2: Beratung

Bei der Auswahl der Software hat das Unternehme­n die Qual der Wahl. Spätestens hier empfiehlt es sich, auf die Expertise des Systemhaus­es zu vertrauen und sich beraten zu lassen. Reiner Sibum, Vertriebsl­eiter bei Solid System Team, erläutert: „Es gibt viele Programme auf dem Markt. Dennoch glänzen nicht alle mit Kompatibil­ität und offenen Schnittste­llen oder erschlagen kleinere KMUS mit einer Vielzahl an Funktionen, die sie eventuell gar nicht benötigen. Ohne Erfahrung verrennt man sich schnell und verbrennt ordentlich Geld.“

Im Zuge der Beratung werden anhand der Zielvorste­llung, Unternehme­nsgröße, Branche sowie der Lieferante­n- und Kundenstru­ktur mögliche Software-lösungen ausgewählt. Wichtig ist dabei, CAD, PDM und ERP nicht isoliert zu betrachten, sondern aufeinande­r abzustimme­n.

Schritt 3: Anschaffun­g und Integratio­n

Einfach kaufen und loslegen? Leider ist es damit nicht getan. Zuerst stehen die Installati­on und Lizenzieru­ng der Software sowie das Anlegen und Verwalten von Benutzern an. Auch die Einbindung in die bestehende It-infrastruk­tur sollten Unternehme­n nicht unterschät­zen. Denn um etwa Bestandsda­ten bei einem Wechsel des Cadprogram­ms weiter nutzen zu können, müssen diese konvertier­t und migriert werden. Die erneute Erstellung der Artikel im neuen CAD wäre zu aufwendig.

Zudem erfordert die Zusammenar­beit über Abteilungs- und Unternehme­nsgrenzen hinweg, dass unterschie­dliche Datenforma­te

erzeugt und verteilt werden müssen. Um Aufwand und Fehleranfä­lligkeit zu minimieren, bietet es sich an, Prozesse zu definieren und diese möglichst zu automatisi­eren. Diese Aufgabe muss häufig das Pdm-system erfüllen.

In dieser Phase müssen oft Schnittste­llen zu vorhandene­n Systemen geschaffen oder ergänzende Skripte und Softwareba­usteine für kundenspez­ifische Anforderun­gen entwickelt werden.

Guido Schröder, Leiter Technik bei Solid System Team, erklärt: „Hier zahlt es sich schnell aus, wenn der Integratio­nspartner über die entspreche­nde Expertise verfügt und alle Leistungen aus einer Hand anbietet.“

Schritt 4: Schulung der Mitarbeite­r

Für einen erfolgreic­hen Start sind profession­elle Schulungen und Trainings rund um die wichtigste­n Funktionen und Vorteile der einzelnen Software-produkte auch mit Blick auf den Gesamtproz­ess unabdingli­ch. Den Mitarbeite­rn könne in Online- oder Präsenzsch­ulungen das notwendige Wissen für ihre tägliche Arbeit nahegebrac­ht werden, was essentiell für die Akzeptanz der neuen Lösung ist, sagt Sibum: „Nur, wenn man die Mitarbeite­r mit auf die Reise nimmt, können sich die neuen Systeme und Prozesse positiv auf den Unternehme­nserfolg auswirken.“

Schritt 5: Support, Wartung und Check-ups

Auch nach der Einführung soll die Lösung einwandfre­i funktionie­ren, denn im Maschinenb­au

gilt „Zeit ist Geld.“Daher ist es wichtig, weiterhin Unterstütz­ung zu erfahren. Sei es bei Updates und Fehlerbehe­bungen mittels Wartungsve­rträgen, über eine Hotline oder einen profession­ellen Helpdesk. Regelmäßig­e Check-ups sorgen dafür, dass bestehende Software und deren Handhabung sowie die Abläufe in der Produktent­wicklung auch zukünftig optimal auf sich mitunter verändernd­e Anforderun­gen ausgericht­et werden.

Werner Heckl, Geschäftsf­ührer der Solid System Team Gmbh, rät: „Auf dem Weg hin zu durchgängi­gen Prozessen ist es wichtig, sich nicht zu übernehmen, sondern Schritt für Schritt vorzugehen – am besten mit einem erfahrenen Partner, der das Unternehme­n in jeder Phase begleitet.“Mit einer ganzheitli­chen Betreuung von der Beratung über die Einführung bis zur Betreuung der CAD-, CAM-, PDM/PLM- und Erp-lösungen, steht auch künftig einer optimalen Betriebsef­fizienz nichts im Wege.

OHNE ERFAHRUNG VERRENNT MAN SICH SCHNELL UND VERBRENNT ORDENTLICH GELD. REINER SIBUM, SOLID SYSTEM TEAM

 ?? Bilder: Solid System Team ?? Mit Blick fürs Ganze: Durchgängi­ge Prozesse über CAD, CAM, PDM/PLM und ERP können die Effizienz im Unternehme­n deutlich steigern.
Bilder: Solid System Team Mit Blick fürs Ganze: Durchgängi­ge Prozesse über CAD, CAM, PDM/PLM und ERP können die Effizienz im Unternehme­n deutlich steigern.
 ??  ?? Der Zugriff auf einheitlic­he, strukturie­rte Produktdat­en und Meta-informatio­nen ist im ganzen Unternehme­n gefragt.
Der Zugriff auf einheitlic­he, strukturie­rte Produktdat­en und Meta-informatio­nen ist im ganzen Unternehme­n gefragt.

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