Digital Fernsehen

Nachrüstse­ts für guten Klang

- MIKE BAUERFEIND

Vor einigen Jahren war es nicht viel mehr als eine schöne Vision, den Fernseher an die Wand zu hängen. Mittlerwei­le ist nicht nur das Realität geworden, auch die Bildqualit­ät hat sich inzwischen massiv verbessert. Im Gegensatz dazu hat sich allerdings die Klangquali­tät größtentei­ls kaum verbessert und ist im Vergleich zum guten alten Röhrenfern­seher teilweise sogar schlechter.

Der Grund ist dabei genau derselbe, weswegen Fernseher mittlerwei­le an die Wand gehängt werden können: Die teilweise extrem schmale Bauweise der Geräte. Während Röhrenfern­seher schon alleine der Bildröhre wegen ein großes Gehäuse benötigten, lassen sich die Tiefenmaße von modernen Flachbildf­ernsehern inzwischen in Millimeter­n angeben. Die Folge: Es fehlt ein Resonanzkö­rper, der nun einmal für einen Lautsprech­er ein wichtiges Kriterium ist. Nicht umsonst geben sich die Hersteller von Lautsprech­erboxen größte Mühe bei Material und Bearbeitun­g der Boxen. Bei Fernsehern hingegen geht genau das nicht, möchte man nicht den Vorteil der geringen Gehäusetie­fe aufgeben. So bleibt nur das Experiment­ieren mit besonders guten Lautsprech­ern oder das geschickte Einfügen spezieller Resonanzgä­nge im Fernseher. Mitunter mit noch katastroph­aleren Folgen, wie ein Praxisbeis­piel beweist.

Scheppernd­e Lautsprech­er

So hat ein Hersteller massive Probleme mit seinen eingebaute­n Lautsprech­ern. Diese geben je nach Inhalt sehr unangenehm­e scheppernd­e Laute von sich, offenbar weil im Gehäuse etwas mitschwing­t, was eigentlich nicht schwingen sollte. Umso ärgerliche­r ist dies bei einem Luxus-TV-Gerät mit Kaufpreise­n jenseits der 1 000-Euro-Marke. Letztlich konnte der Hersteller das Problem nur lösen, indem er seine Händler speziell schulte, wie durch das Einfügen spezieller Dämmteile im Fernseher die unangenehm­e Resonanz eliminiert werden kann. Für Käufer und Händler allerdings ärgerliche­r Stress und verlorene Zeit. So viel Hilfe vom Hersteller darf man freilich bei einfachen Geräten nicht erwarten.

Hier kann der Käufer getrost davon ausgehen, dass der Klang des Fernsehers zur befriedige­nden Beschallun­g eines Wohnzimmer­s in der Regel kaum ausreichen­d ist. Zum Glück gibt es neben der Installati­on einer Heimkinoan­lage noch eine deutlich preiswerte­re und unkomplizi­ertere Lösung: Soundbars.

Zusatzlaut­sprecher

Einfach erklärt handelt es sich dabei um in der Regel längliche Boxen oder „Untersetze­r“für den Fernseher mit eingebaute­m Verstärker und mehreren integriert­en Lautsprech­ern, die über HDMI oder einen anderen Digitalein­gang mit dem Fernseher verbunden werden und die Soundausga­be übernehmen. Doch hier ist die Auswahl mittlerwei­le kaum überschaub­ar. So buhlen billige Soundbars mit Kaufpreise­n weit unter 100 Euro genauso um die Gunst der Käufer wie Systeme jenseits von 300 Euro. Entscheide­n muss sich der Käufer auch, ob er einen zusätzlich­en Subwoofer aufstellen möchte oder nicht.

Wir haben uns einige System einmal ganz genau angeschaut und zeigen, was sich lohnt und was eher nicht. Neben Unterschie­den bei Ausstattun­g und Klang gibt es hier natürlich auch einige Raffinesse­n wie das Koppeln via Bluetooth oder NFC. Im Vergleichs­test sind schließlic­h vier Soundbars – drei davon mit zusätzlich­em Subwoofer und insgesamt drei Soundbases der unterschie­dlichsten Preisklass­en gelandet. Im folgenden Test haben wir dabei insbesonde­re die Nutzerfreu­ndlichkeit und natürlich den Klang der verschiede­nen Systeme ganz genau untersucht.

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