Nachrüstsets für guten Klang
Vor einigen Jahren war es nicht viel mehr als eine schöne Vision, den Fernseher an die Wand zu hängen. Mittlerweile ist nicht nur das Realität geworden, auch die Bildqualität hat sich inzwischen massiv verbessert. Im Gegensatz dazu hat sich allerdings die Klangqualität größtenteils kaum verbessert und ist im Vergleich zum guten alten Röhrenfernseher teilweise sogar schlechter.
Der Grund ist dabei genau derselbe, weswegen Fernseher mittlerweile an die Wand gehängt werden können: Die teilweise extrem schmale Bauweise der Geräte. Während Röhrenfernseher schon alleine der Bildröhre wegen ein großes Gehäuse benötigten, lassen sich die Tiefenmaße von modernen Flachbildfernsehern inzwischen in Millimetern angeben. Die Folge: Es fehlt ein Resonanzkörper, der nun einmal für einen Lautsprecher ein wichtiges Kriterium ist. Nicht umsonst geben sich die Hersteller von Lautsprecherboxen größte Mühe bei Material und Bearbeitung der Boxen. Bei Fernsehern hingegen geht genau das nicht, möchte man nicht den Vorteil der geringen Gehäusetiefe aufgeben. So bleibt nur das Experimentieren mit besonders guten Lautsprechern oder das geschickte Einfügen spezieller Resonanzgänge im Fernseher. Mitunter mit noch katastrophaleren Folgen, wie ein Praxisbeispiel beweist.
Scheppernde Lautsprecher
So hat ein Hersteller massive Probleme mit seinen eingebauten Lautsprechern. Diese geben je nach Inhalt sehr unangenehme scheppernde Laute von sich, offenbar weil im Gehäuse etwas mitschwingt, was eigentlich nicht schwingen sollte. Umso ärgerlicher ist dies bei einem Luxus-TV-Gerät mit Kaufpreisen jenseits der 1 000-Euro-Marke. Letztlich konnte der Hersteller das Problem nur lösen, indem er seine Händler speziell schulte, wie durch das Einfügen spezieller Dämmteile im Fernseher die unangenehme Resonanz eliminiert werden kann. Für Käufer und Händler allerdings ärgerlicher Stress und verlorene Zeit. So viel Hilfe vom Hersteller darf man freilich bei einfachen Geräten nicht erwarten.
Hier kann der Käufer getrost davon ausgehen, dass der Klang des Fernsehers zur befriedigenden Beschallung eines Wohnzimmers in der Regel kaum ausreichend ist. Zum Glück gibt es neben der Installation einer Heimkinoanlage noch eine deutlich preiswertere und unkompliziertere Lösung: Soundbars.
Zusatzlautsprecher
Einfach erklärt handelt es sich dabei um in der Regel längliche Boxen oder „Untersetzer“für den Fernseher mit eingebautem Verstärker und mehreren integrierten Lautsprechern, die über HDMI oder einen anderen Digitaleingang mit dem Fernseher verbunden werden und die Soundausgabe übernehmen. Doch hier ist die Auswahl mittlerweile kaum überschaubar. So buhlen billige Soundbars mit Kaufpreisen weit unter 100 Euro genauso um die Gunst der Käufer wie Systeme jenseits von 300 Euro. Entscheiden muss sich der Käufer auch, ob er einen zusätzlichen Subwoofer aufstellen möchte oder nicht.
Wir haben uns einige System einmal ganz genau angeschaut und zeigen, was sich lohnt und was eher nicht. Neben Unterschieden bei Ausstattung und Klang gibt es hier natürlich auch einige Raffinessen wie das Koppeln via Bluetooth oder NFC. Im Vergleichstest sind schließlich vier Soundbars – drei davon mit zusätzlichem Subwoofer und insgesamt drei Soundbases der unterschiedlichsten Preisklassen gelandet. Im folgenden Test haben wir dabei insbesondere die Nutzerfreundlichkeit und natürlich den Klang der verschiedenen Systeme ganz genau untersucht.