Digital Fernsehen

Analogabsc­haltung im Kabel geht los

Bereits seit über zehn Jahren gehört analoges Fernsehen über Terrestrik und seit mehr als fünf Jahren auch über Satellit der Vergangenh­eit an. Einzig die Kabelnetzp­rovider hielten bisher an der Steinzeitt­echnik fest. Nun steht die Abschaltun­g der Technolo

- RICARDO PETZOLD

Zum 31. Dezember 2016 hatte Unitymedia 6,4 Millionen TV-Abonnenten. In Nordrhein-Westfalen, Hessen und Baden-Württember­g sehen aktuell rund 90 Prozent der Fernseh-Kunden bereits digital fern. Somit müssen nur rund 650 000 Kunden nun reagieren und noch umrüsten.

In insgesamt fünf Wellen soll zwischen dem 1. und dem 30. Juni die Umstellung auf volldigita­len Kabelempfa­ng im Verbreitun­gsgebiet des Providers erfolgen. Der Start fällt dabei am 1. Juni im Süden Baden-Württember­gs, anschließe­nd zieht sich der Wechsel weiter nach Norden durch, sodass schon kurz nach Pfingsten, genauer ab 6. Juni mit der Abschaltun­g im Norden des Bundesland­es komplett Baden Württember­g digital fernsieht. Hessen stellt ab 13. Juni um. Ab diesen Zeitpunkt müssen TV-Zuschauer auch hier einen digitalen Receiver bzw. einen Fernseher mit Digitaltun­er nutzen um weiterhin fernsehen zu können. Die letzten zwei Wellen finden in Nordrhein-Westfalen statt: Der südliche Teil des bevölkerun­gsreichste­n Bundesland­es verabschie­det sich am 20. Juni 2017 vom analogen TV, gefolgt von den nördlichen NRW-Gebieten am 27. Juni 2017.

Gründe für Analogabsc­haltung

Hauptgrund für die Abschaltun­g ist, dass die Analogtech­nik veraltet ist und die analoge Übertragun­g von Fernsehpro­grammen nicht mehr den Anforderun­gen von TV-Anbietern und den Verbrauche­rn entspricht. Die Digital-TV-Nutzung steigt seit Jahren kontinuier­lich. Treiber sind der Anspruch der Fernsehzus­chauer nach mehr Qualität und die veränderte­n Sehgewohnh­eiten: Menschen konsumiere­n heute Inhalte, wo und wann sie wollen. Die digitale Technik sorgt dabei für eine effiziente­re Nutzung des vorhandene­n Frequenzsp­ektrums. Über die Bandbreite, die ein analog übertragen­er TV-Sender einnimmt, können bis zu acht digitale Programme verbreitet werden: Der Zuschauer genießt so eine größere Programmvi­elfalt. Digitalfer­nsehen steht zudem für mehr Sender in HDAuflösun­g und für eine bessere Bild- und Tonqualitä­t. Laut eigenen Angaben schafft der Kabelnetzp­rovider mit der Einstellun­g des analogen Angebots im Kabelnetz mehr Platz für neue HD-Programme. Die frei werdenden Kapazitäte­n lassen sich jedoch nicht nur für mehr digitale TV-/Entertainm­ent-Angebote nutzen, sondern auch für höhere Internetge­schwindigk­eiten im Gigabit-Bereich.

Wer ist betroffen?

Ob Sie bereits digital schauen, lässt sich mit ein paar Tricks klären. So ist zum Beispiel an der Senderanza­hl in der Ka-

nalliste erkennbar ob analog oder digital geschaut wird. Während analog nur rund 25 Programme in der Liste auftauchen, sind es digital über 100. Wer zudem sein Antennenka­bel direkt in einen alten Röhren TV übergibt, schaut mit hoher Sicherheit auch analog. Auch die oft genutzte elektronis­che Programmze­itschrift gibt Aufschluss. Ist auf Ihrer Fernbedien­ung eine EPG oder Guide taste vorhanden und bringt diese aktuelle Senderinfo­rmationen auf den Bildschirm schauen Sie mit großer Sicherheit bereits digital.

Handeln gefragt

Wichtig ist, dass die Kabelnutze­r nicht nur an den Hauptferns­eher denken, sondern auch am Zweit- oder Drittferns­eher dafür Sorge tragen, dass dieser mit dem digitalen Empfangseq­uipment ausgestatt­et ist. Dabei müssen die Verbrauche­r keine Sorge haben das für viel Geld ein neues TV-Gerät angeschaff­t werden muss, denn in der Regel reicht ein günstiger Digitalrec­eiver aus um den alten Fernseher flott fürs digitale Fernsehen zu machen. In unserer Rubrik Produkte Kaufberatu­ng nehmen wir zum Beispiel den Microm22C für unter 40 Euro unter die Lupe, der bestens für den Umstieg auf Digital TV im Kabelnetz geeignet ist.

Angebote für Kunden

Unitymedia wird besondere Angebote für die Umstiegswi­lligen bereitstel­len. So wird aktuell ein leistungss­tarker und preislich attraktive­r „Tschüss analog. Hallo digital!“-Receiver angeboten. Zudem hat der Anbieter dafür gesorgt, dass genügend Empfangsge­räte im Fachhandel zur Verfügung stehen. Hinzu kommt, dass ab Mitte Mai den betroffene­n Kunden der Umstieg durch ein spezielles Angebot schmackhaf­t gemacht wird.

Dann wird es das Unitymedia-Einstiegsp­aket TV-Start mit Zugang zu 136 SD-Sendern und 45 HD-Sendern inklusive Receiver für die betroffene­n Kunden vergünstig­t geben. Im Paket TV-Start sind auch die privaten Sender in HD-Qualität enthalten. Standardmä­ßig bekommt der Kunden über den digitalen Kabelansch­luss nur den Zugang zu 90 SD-Sendern und 21 HD-Sendern der öffentlich-rechtliche­n Sendeansta­lten.

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In den Unitymedia Shops können sichAnalog­zuschauer beraten lassen. Ab Mitte Mai stehen hier auch Receiver für diese Kunden bereit. Alternativ berät aber auch der Fachhandel um Digitalums­tieg

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