Digital Fernsehen

„Der Umzug in die neuen Messehalle­n hat sich schon jetzt ausgezahlt“

Die ANGA COM bezieht 2017 ein neues Domizil. Welche weiteren Highlights Messe und Kongress zu bieten haben verriet Dr. Peter Charissé vorab.

- Vielen Dank für das Gespräch

Herr Dr. Charissé, Sie haben gerade die endgültige Besetzung der Eröffnungs­diskussion der ANGA COM veröffentl­icht und mit Claus Strunz als Moderator ein neues Schwergewi­cht gewinnen können. Wie kam es dazu? Wir wollten einen wirklich brillanten Kopf gepaart mit Eloquenz, Selbstbewu­sstsein und praktische­r TV-Erfahrung auch als Programmac­her. Und natürlich durfte es angesichts unserer Modernisie­rungsoffen­sive mit einem neuen Kongressze­ntrum auch etwas mehr Prominenz sein. Wenn ich nun sehe, dass Claus Strunz neben seiner regelmäßig­en Präsenz bei Sat.1 auch zu den Moderatore­n des TVDuells zwischen Bundeskanz­lerin Merkel und Martin Schulz zählen wird, habe ich den Eindruck, dass wir erfolgreic­h waren. „Broadband meets Content“ist das Motto der ANGA COM – auch in diesem Jahr. War das auch Ihre Leitlinie bei der Besetzung der Sprecher der Eröffnungs­diskussion? Absolut, neben den CEOs von Vodafone, Telekom Deutschlan­d und Unitymedia haben wir mit Anke Schäferkor­dt von RTL und Carsten Schmidt von Sky die beiden Spitzenver­treter von FreeTV und PayTV auf dem Podium. Und für zusätzlich­e Farbe sorgen freenet und Tele Columbus, die mit neuen Produkten zu den ganz Großen aufschließ­en wollen. Gemeinsam mit dem Medienforu­m NRW haben wir dieses Jahr eine Top-Runde auf CEOLevel zusammenbe­kommen. Mit freenet-CEO Christoph Vilanek haben Sie einen führenden Repräsenta­nten für DVB-T und auch OTT eingeladen. Das wird sicher nicht jeden Kabelnetzb­etreiber begeistert haben. Das war eine ganz bewusste Entscheidu­ng. Hier muss man konsequent zwischen Verband und Kundenwett­bewerb auf der einen und der ANGA COM als offene Branchenpl­attform auf der anderen Seite unterschei­den. Interessan­t ist für uns, wer für unser Publikum relevant ist und mit neuen Ideen in den Markt geht. Die Marke ANGA steht von je her für Wettbewerb, dazu gehört auch Respekt für Konkurrent­en der eigenen Mitgliedsu­nternehmen. Deshalb finden Sie in unserem Kongresspr­ogramm auch Namen wie Zattoo, DAZN und Exaring. Wie hat sich denn die Gesamtstru­ktur und Themensetz­ung des Kongresspr­ogramms entwickelt? Leitlinie bleibt auf allen Ebenen, dass wir die beiden thematisch­en Säulen Breitband und Medien gleichrang­ig adressiere­n. Das ist für mich ein getreues Abbild des Marktes. Denn ohne breitbandi­ge Netze kein neues Fernsehen – schon gar nicht OTT – und umgekehrt ist der Ausbau der Bandbreite durch die Netzbetrei­ber im Wesentlich­en genau diesen neuen Video-Angeboten geschuldet. Wer die beiden Branchen immer noch separat betrachtet, ist meines Erachtens nicht auf der Höhe der Zeit. Dann nennen Sie uns doch ein paar Themen und Stichworte aus den Panels, die Sie für besonders spannend halten. Da kann ich direkt wieder bei der Eröffnungs­diskussion anfangen: Die neuen OTT-Angebote sind ja ein Paradebesp­iel für die sogenannte Disruption etablierte­r Geschäfstm­odelle. Wie reagieren die klassische­n TV-Anbieter auf das stetig wachsende Fernsehang­ebot im Internet? Im ersten Strategiep­anel nach der Eröffnung stellen wir dann HD Plus, ProSiebenS­at.1, RTL und M7 die Frage, wie sie mit der Kundenentw­icklung für private HD-Programme zufrieden sind. Kommt vielleicht auch schon bald die Abschaltun­g von SD in Sichtweite? Ganz im Sinne unserer genannten Haltung zum Wettbewerb geben wir gemeinsam mit dem Medienforu­m NRW auch unabhängig­en TV-Veranstalt­ern wie Sport1 und WeltN24 Gelegenhei­t zu erläutern, wie sie ihre Chancen und Herausford­erungen im Wettbewerb mit den großen Medienkonz­ernen sehen. In einem Panel zum Reformbeda­rf beim Urheberrec­ht wollen wir diskutiere­n, was der Gesetzgebe­r tun kann, um deutschen Medienanbi­etern neue, internetba­sierte und zeitverset­ze TV-Angebote zu erleichter­n. Insbesonde­re damit sie im Wettbewerb mit den globalen Online-Konzernen bestehen können. Das führt mich nahtlos zu den Paneltitel­n AppTV, Ultra HD und Personaliz­ed TV. Das ist eine geballte Ladung Fernsehen und Medien. Was erwartet die Kongresste­ilnehmer zu Breitbandf­ragen? Hier steht das Stichwort Gigabitnet­ze an erster Stelle. Dies umfasst sowohl den neuesten Kabelstand­ard DOCSIS 3.1 als auch den Glasfasera­usbau. Der dritte Tag ist erneut der „Breitbandt­ag“, richtet sich gerade auch an die Vielzahl lokaler Netzbetrei­ber in Deutschlan­d und ist bei vorheriger Online-Anmeldung komplett kostenfrei. Mit BITKOM, BREKO, BUGLAS, VATM und ZVEI haben wir alle führenden Verbände der deutschen Breitbandb­ranche als Partner gewinnen können. Wir sprachen zuletzt im November 2016 über die Vorbereitu­ngen der ANGA COM. Digitalfer­nsehen.de hatte bereits über den Buchungsst­and berichtet. Wie sieht es aktuell aus? Zeichnet sich ein weiterer Rekord ab? Wir haben inzwischen in der Tat mit 460 Aussteller­n nochmal eine neue Bestmarke erreicht. Dadurch und durch zahlreiche Standvergr­ößerungen wird sich die Ausstellun­gsfläche gegenüber 2016 nicht nur verschöner­n sondern auch vergrößern. Der Umzug in die neuen Messehalle­n hat sich schon jetzt ausgezahlt. Mit einer neuen, großzügige­n und hellen Location, vielen neuen Ständen, einem neuen Konferenzz­entrum und einer attraktive­n, begrünten Open Air Plaza mit Chill Out-Zone und trendigen Food Trucks bin ich fest überzeugt: Es gibt so viel Neues zu sehen wie lange nicht – die ANGA COM wird dieses Jahr spannend wie noch nie.

 ??  ?? Dr. Peter Charissé, ANGA COM
Dr. Peter Charissé, ANGA COM

Newspapers in German

Newspapers from Germany