Clint H3 erweitert jede Audio-Anlage um Streaming- funktionen
Nicht jeder möchte gleich seine geliebte HiFi-Anlage in den Müll werfen, nur um mit einem modernen System Internetradio zu empfangen und Musik über das heimische Netzwerk zu streamen. In solchen Fällen reicht es auch aus, einfach das bestehende System mit
Der kleine Adapter lässt sich dabei auf oder in der Nähe der bisherigen Anlage platzieren. Obwohl es sich anbieten würde, ist allerdings keine Wandmontage möglich. Hierzu fehlen schlicht die Aussparungen auf der Rückseite. So ist ohne Basteln nur die Standmontage möglich. Kernstück des schmucken Adapters ist ein 128 64 Pixel auflösendes Farbdisplay. Bedienelemente sucht man am gesamten Gerät vergebens, das H3 wird nämlich ausschließlich über die mitgelieferte kleine Fernbedienung gesteuert.
Ausstattung
Beim H3 von Clint handelt es sich um einen reinen Streaming-Adapter. Es ist also möglich, Medien aus dem heimischen Netzwerk und natürlich Internetmedien wiederzugeben. Ein Radio oder auch Bluetooth wurde hingegen nicht verbaut. Somit beschränkt sich das Aufgabengebiet des Gerätes auf reines Streaming. Dementsprechend wenig Anschlüsse sind vorhanden. Genaugenommen gibt es neben dem Netzteilanschluss nur noch zwei Cinch-Buchsen als Audio-Our und eine USB-Buchse, welche allerdings ausschließlich für Firmwareupdates gedacht ist.
Ersteinrichtung
Beim ersten Start führt das Gerät den Nutzer zuerst einmal durch ein Einstellungsmenü. Hier werden wichtige Parameter wie Sprache und der Internetzugang eingestellt. Da das Gerät über keine LAN-Buchse verfügt, muss die Einbindung über WLAN erfolgen. Etwas fummelig ist es, wenn man das Passwort für den WLAN-Zugang manuell eingeben möchte, da es keine Möglichkeit der Direkteingabe für Buchstaben, Zahlen oder Sonderzeichen gibt. Stattdessen müssen die Positionen mit den Pfeiltasten angesteuert werden. Wesentlich schneller gelingt die Einbindung via WPS, sofern der Router diese Methode unterstützt. Deshalb sollte das auch die priorisierte Methode der Einbindung sein.
Internetradio
Ein eigener Menüpunkt ist dem Empfang von tausenden Internetradiosendern gewidmet. Damit hier der Überblick nicht verlorengeht, hat Clint schon einmal eine ordentliche Vorsortierung vorgenommen. So können beispielsweise nur deutsche Radiostationen, die Deutschland Top 10 oder auch eine DAB-Liste angezeigt werden. Letztere beinhaltet alle via DAB empfangbaren Sender, die im Fall des Clint jedoch über das Internet gestreamt werden. Selbstverständlich können aber weltweit alle nur erdenklichen Programme gehört werden. Wer einen speziellen Sender sucht, nutzt die eingebaute Suchfunktion. Diese allerdings ist etwas problematisch in der Bedienung, da auch hier die Eingabe der Buchstaben lediglich über eine umständliche Anwahl mit den Pfeiltasten möglich ist. Im Gegensatz zu zahlreichen anderen Geräten wird auch die Favoritenspeicherfunktion unter www.wifiradio-frontier.com nicht unterstützt. Stattdessen setzt Clint auf eine andere Applikation mit dem Namen My mediaU. Dort können auf ähnliche Art und Weise Lieblingsstationen über eine Web-Oberfläche zusammengestellt und mit dem Radio synchronisiert werden. Auch das Übertragen der Listen auf mehrere kompatible Digitalradios ist möglich. Zu-
dem gibt es eine eigene App zur kompletten Steuerung aller Funktionen des Radios über Smartphone oder Tablet. Diese nennt sich AirMusic Control und ist kostenlos für iOS und Android erhältlich.
My mediaU
Hierbei handelt es sich um eine Verwaltung der Favoritenlisten, die über den Webbrowser und eine Cloud realisiert wird. Der Vorteil ist eine deutlich einfachere Handhabung als mit der Fernbedienung am Gerät. Es können beliebig benannte Favoritenlisten angelegt werden und es stehen umfangreiche Suchfunktionen und auch Vorschläge zur Verfügung. Hier können auch mehrere unterstütze Radios (neben dem H3 von Clint beispielsweise auch das DR883 von Albrecht) verwaltet werden. Der Vorteil: Einmal hierüber erstellte Favoritenlisten stehen allen dort angemeldeten Radios zur Verfügung. Die Lieblingssender stehen also beispielsweise im Wohnzimmer und in der Küche zur Verfügung, wenn es dort jeweils einen passenden Adapter oder ein Radio gibt. Kleiner Vorteil gegenüber dem Gegenstück von Wifiradio-Frontier: Die hier angelegten Radios werden nicht nur unter ihrer Seriennummer gespeichert, sondern können mit einem beliebigen Namen versehen werden. So behält der Nutzer einen deutlich besseren Überblick.
AirMusic Control
Mit dieser nützlichen App ist praktisch die komplette Steuerung des Streaming-Adapters möglich. Hier ist es auch viel einfacher, den gewünschten Sender zu finden, da hier dann die Touch-Bedienung des Smartphones oder Tablets zum Einsatz kommt. Hier können unter anderem auch die zahlreichen Internetradios verwaltet und in eigenen Favoritenlisten zusammengefasst werden, was angesichts der schier unüberschaubaren Menge an Sendern aus aller Welt auch sinnvoll erscheint. Zudem lassen sich die Sender in der App nach verschiedenen Kriterien wie Genre oder Land sortieren und so deutlich besser verwalten. Auch alle anderen Quellen lassen sich am Radio aktivieren und steuern. Zumindest bei uns im Test mussten wir aber immer wieder Hänger in der App feststellen. Zwar ließen sich Unterpunkte wie beispielsweise Internet Radio aufrufen, im sich öffnenden Menü war dann aber häufig keine weitere Auswahl möglich. Das lag aber offenbar an der App oder der Netzverbindung, denn mit der Fernbedienung am Radio ging es auch in solchen Situationen problemlos. Eine Wiedergabe von Medien aus dem Smartphone-Speicher ist über die App ebenfalls möglich. Was leider nicht funktioniert, ist das Streamen von Musik aus den diversen Streaming-Portalen. Die plattformübergreifende App Undok mit relativ ähnlichen Funktionen läuft mit dem Clint H3 hingegen nicht.
Mediaplayer
Schließlich verfügt das Radio noch über einen eingebauten Mediaplayer – erreichbar über den Menüpunkt Mediacenter. Hier kann Musik vom heimischen DLNA-Server (kompralso beispielsweise einem PC oder NAS) gestreamt werden. Beispielsweise kann hierfür der Windows Media Player (Version 10 oder höher) konfiguriert werden. Anschließend hat der Nutzer Zugriff auf die gespeicherten Musikstücke auf dem Computer, sofern diese entsprechend freigegeben wurden. Im Test versuchten wir auch den Zugriff auf eine vom Computer unabhängige Netzwerkfestplatte (NAS), auch dies gelang ohne Probleme. Sofern Grafiken der Cover in den Ordnern hinterlegt sind, werden diese sogar auf dem Display des Clint H3 angezeigt. Grafiken werden übrigens auch bei der Wiedergabe von Internetradios auf dem schicken Farbdisplay angezeigt.
Kein Bluetooth
Schade fanden wir allerdings, dass kein Bluetooth eingebaut wurde. Bei den meisten Digitalradios ist das heutzutage eigentlich Standard und es würde das System von Clint doch deutlich aufwerten. Dann wäre nämlich auch die Nutzung von Streamingdiensten auf dem Handy über die heimische Anlage möglich. So beschränken sich die Abspielfunktionen auf UPnP und die bereits erwähnte App AirMusic Control als Kompromiss.
Fazit
Wer seine bestehende HiFi-Anlage mit einer Streaming-Funktion ausstatten möchte, bekommt mit dem H3 von Clint einen passenden Adapter an die Hand, der seinen Dienst recht anständig verrichtet.