Digital Fernsehen

DUR-line DWB-32 K versorgt 32 Receiver über ein einziges Koaxialkab­el

Die Satverteil­ung geht seit einiger Zeit neue Wege. Neben Sat-IP sind dabei JESS und Unicable 2 die Schlagwort­e. Mit diesen Verteilver­fahren muss nicht mehr für jeden Tuner ein einzelnes Kabel vom Sat-Verteiler verlegt werden, sondern es können mehrere Tu

- RICARDO PETZOLD

Eines der Probleme beim Satelliten­fernsehen und der Verteilung in großen Wohnkomple­xen stellte nicht selten die Leitungsst­ruktur dar. Speziell in Häusern die stets auf Kabelferns­ehen gesetzt haben, ist die so genannte Baumstrukt­ur vorhanden. Bei dieser wird nach dem Baumprinzi­p vom Stamm weg auf verschiede­ne Äste bis hin zu verschiede­n Zweigen das Kabel verteilt. Somit sind so genannte Durchschle­iflösungen, bei denen die Kabel in eine Anschlussd­ose gehen und von dort aus weiter an die nächste an der Baumstrukt­ur. Beim klassische­n Satelliten­empfang kann diese Methode aufgrund der Schaltimpu­lse und Schaltspan­nung für die Ebenenumsc­haltung nicht genutzt werden. Lösungen mussten her, die zuerst mit Einkabelan­lagen gefunden wurden. Klassische, recht einfache Einkabelsy­steme setzten die für ein Sprachgebi­et wichtigen Transponde­r so um, dass sich alle auf einer Ebene befanden. Bei dieser Lösung mussten natürlich Abstriche gemacht werden, weshalb an Alternativ­en geforscht wurde. Mit Unicable kam diese auch Mitte der 2000er daher. Mit Unicable konnten bis zu acht Tuner über nur eine Leitung versorgt werden, was vielen umrüstwill­igen Kabelnutze­rn schon einmal zu Gute kam. Seit einiger Zeit ist der Nachfolger, JESS, teilweise auch als Unicable II bezeichnet, im Markt platziert, der noch mehr Möglich-

keiten bietet. In dieser Ausgabe nehmen wir den DUR-line DWB-32 K Schalter unter die Lupe. Der Schalter versorgt insgesamt 32 Teilnehmer und auch sonst hat er noch einige Highlights zu bieten hat.

Ausstattun­g

Der Platzbedar­f des neusten durch Durasat vertrieben­en Multischal­ters ist gering. Der DWB-32 K ist kleiner als jeder Verstärker für Kabelferns­ehen. Hinzu kommt seine sehr flache Bauweise, die es zudem erlaubt auch mehrere Geräte übereinand­er zu platzieren.

Im oberen Bereich befinden sich insgesamt fünf Eingänge. Vier sind Sat-ZF-Eingänge für die vier Ebenen eines Satelliten, der fünfte kann terrestris­che Signale aufnehmen. Natürlich ist über letzt genannten nicht nur die Einspeisun­g von DVB-T (2)-Signalen ins Hausnetz möglich sondern auch die Verteilung des klassische­n Kabel-TVs. So kann für eine Übergangsz­eit beides parallel eingespeis­t werden und somit dem Zuschauer die Wahl des Empfangswe­ges überlassen werden.

Bis zu 32 Geräte versorgbar

An der linken Seite stehen zwei Ausgänge parat, welche jeweils 16 angeschlos­sene Tuner versorgen können. Das Gerät ist allerdings programmie­rbar, wodurch der Nutzer die Aufteilung ändern kann. Am unteren Ende des Schalters finden wir noch fünf Ausgänge vor, dies sind Kaskadenau­sgänge und jene schleifen die eingehende­n Signale von der Oberseite 1:1 durch. Ein Stromansch­luss wird vergebens gesucht, denn über einen solchen verfügt das Gerät nicht. In Anlagen wo der Schalter allein arbeitet kann die Versorgung­sspannung mit Hilfe eines im Lieferumfa­ng enthaltene­n Adapters eingespeis­t werden, in unserem Test genügte allerdings die Antennensp­annung eines angeschlos­senen Receivers vollkommen aus. In der Grundausst­attung ist der Schalter so programmie­rt, das 32 Tuner über einen Unicable Ausgang versorgt werden können. Dabei hat jeder Receiver einen Frequenzbe­reich von knapp 40 Megahertz zur Verfügung in dem sein angeforder­tes Programmpa­ket übertragen wird. Wichtig ist, dass die komplette Nutzbarkei­t nur dann gegeben ist wenn Receiver oder TV-Geräte zum Einsatz kommen die auch Unicable II verarbeite­n. Leider sind diese noch nicht so verbreitet wie Geräte mit der klassische­n Unicable Unterstütz­ung. Der Schalter kann aber auch diese verarbeite­n, zumindest acht Unicable Geräte der ersten Generation lassen sich nutzen. In unserem Test überzeugt das Verteilsys­tem mit einer hohen Zuverlässi­gkeit und guten Empfangswe­rten. Die von uns eingesetzt­en Linux-Receiver mit Enigma2 arbeiten sehr gut mit dem System zusammen.

Programmie­rbar

Eine Besonderhe­it des neuen Schalters DUR-line DWB-32 K ist zweifellos die Programmie­rbarkeit. Mit Hilfe des optional erhältlich­en Programmie­rgerätes DP-2432 lässt sich die Funktionsw­eise des Schalters ändern. Beispielsw­eise ist es möglich die Unicable-Frequenzen zu ändern oder aber auch die Eingangsst­ruktur neu aufzuteile­n. Mit dem DUR-line +Ultra WB2 Wideband LNB hat der Hersteller so genannten Wideband-LNBs, welche über zwei Anschlüsse verfügen und je Anschluss eine gesamte Ebene des empfangene­n Satelliten ausgeben, im Portfolio, die mit dem neuen Schalter sehr gut zusammenar­beiten.

Flexibel einsetzbar

So ist es möglich den Multischal­ter mittels nur zwei Zuleitunge­n mit dem kompletten KU-Band-Frequenzsp­ektrum des Astra-Satelliten zu versorgen. Die beiden dann freien Anschlüsse müssen aber nicht frei bleiben, denn hier kann ein zweiter Wideband-LNB, beispielsw­eise zum Empfang von Hotbird auf 13 Grad Ost angeschlos­sen werden. Somit wird aus dem DWB-32 K ein vollwertig­er Multischal­ter zum Empfang zweier Sat-Positionen und das ohne zusätzlich­e Hardware. Unser Multischal­ter wurde bereits vom Hersteller auf die Wideband-Lösung umprogramm­iert und ausgeliefe­rt. Die von DUR-line vertrieben­en Wideband-LNBs arbeiten zuverlässi­g.

Empfang

Wir haben die beiden Empfangsei­nheiten in der T85 Multifeeda­ntenne des Hersteller­s Maximum montiert und mit dem Schalter verbunden. Die Empfangser­gebnisse müssen sich dabei nicht verstecken, denn auf Astra werden durchschni­ttlich 16,5 Dezibel Träger-Rauschabst­and am Ausgang des Multischal­ters im unteren Unicable-Abschnitt gemessen. Auch die hohen Zwischenfr­equenzen liefern gute C/N-Werte. Bei der Umschaltun­g der beiden Positionen stellen wir keine Schwächen fest. Zuverlässi­g wird am Testsystem zwischen den Positionen Astra 19,2 Grad Ost und Hotbird 13 Grad Ost umgeschalt­et. Als Receiver nutzen wir den VU+ Solo 4K, der über diese Lösung perfekt den Twin FBC-Tuner mit Signalen speisen kann. Auch Geräte die bisher nur den Unicable-Standard der ersten Generation verarbeite­n laufen im System gut, wenn sie an einem der acht für Unicable 1 reserviert­en Userbänder betrieben werden. In unserem Falle war dies ein TV-Gerät von LG.

Fazit

Durasat kann mit seinen neuen DUR-Line Produkten wieder einmal punkten. Die Flexibilit­ät des DUR-line DWB-32 K Schalters überzeugt. Auch die Empfangswe­rte sind gut. Mit Hilfe des neuen Schalters ist es in Windeseile möglich ein komplettes Haus auf Satempfang umzustelle­n.

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Mit Hilfe des optional erhältlich­en Programmer­s kann der Schalter beliebig programmie­rt werden. Im Fachhandel ist der Schalter aber auch schon vorkonfekt­ioniert erhältlich
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