Labornotizen
So langsam sollten Fußballfans anfangen, die nächste Bundesligasaison zu koordinieren. Schließlich ändert sich dank der komplizierten Rechtevergabe an Sky, Eurosport und die Deutsche Telekom einiges beim Empfang der Spiele. Insbesondere bei der Hardware i
Alle Spiele – Alle Tore! Diesen Slogan kann Sky ab der kommenden Saison nicht mehr zur Abonnentenwerbung verwenden. Denn mit Eurosport betritt ein neuer Mitbewerber den Bundesliga-Markt und überträgt künftig einen Teil der Spiele. Das Nachsehen hat Sky, auch wenn ein Großteil der Begegnungen weiterhin beim Münchner Pay-TV-Sender zu sehen sein wird. Wer ausführlich wissen möchte, wer was überträgt, dem sei der Artikel auf Seite 10 bis 12 dieser Ausgabe zu empfehlen. Von der technischen Seite her hat der Nutzer allerdings noch weitere Probleme. Denn Eurosport wird seinen Teil der Spiele nicht über seine regulären Kanäle übertragen. Kein Wunder, denn diese wären dann ja wiederum für Sky-Abonnenten empfangbar. Vielmehr setzt der Anbieter auf das Internet und streamt die Spiele über den Eurosport-Player.
Nach derzeitigem Stand werden diese Übertragungen dann ausschließlich über den PC, Netbooks oder auch Tablets sowie Googles Chromecast empfangbar sein. Außen vor sind hingegen Smart TVs und auch über das Fire TV und Apple TV werden vorerst nicht in der Lage sein, die Streams darzustellen. Will der Sportfan weiterhin alle Spiele der 1. Bundesliga auf dem Flachbildfernseher empfangen, braucht er also neben dem Abo von Sky und Eurosport auch zusätzlich einen Chromecast. Dieser wird dann über einen freien HDMI-Eingang am Fernseher angeschlossen. Hat der Nutzer bereits Sky abonniert, dürfte bereits ein Eingang belegt sein – nämlich mit dem Sky-Receiver.
3. Liga nur bei der Telekom
Die 3. Bundesliga hingegen wird nur über das Entertain-Paket der Telekom empfangbar sein. Es versteht sich von selbst, dass der Interessierte hier dann ein drittes Abo benötigt – nämlich Entertain. Auch hier ist mit dem Entertain-Receiver weitere Hardware erforderlich. Der dritte HDMI-Eingang würde dann damit belegt werden. Bei den meisten TV-Geräten ist hier dann Schluss, denn drei HDMI-Eingänge sind häufig Standard. Doch nicht selten ist bereits ein Fire TV oder Apple TV im Einsatz, der auch weiterhin zum Streamen von Netflix oder Amazon genutzt wird. Zwar wäre auch der Chromecast dafür geeignet, doch dann bleibt der Komfort etwas auf der Strecke. Spätestens hier wird es aber knapp mit den HDMI-Anschlüssen am Fernseher. Wird es also eine Renaissance des HDMI-Umschalters geben? Gut möglich, dass solche Schalter wieder Einzug in deutsche Wohnzimmer halten werden, nachdem diese erst vor kurzem dank der besseren Eingangs-Bestückung der Fernseher von dort verschwanden. Aber selbst, wenn vier Geräte am Fernseher betriebsbereit sind: Die Koordination wird ein logistischer Aufwand. Schließlich muss je nach Übertragung andere Hardware verwendet werden.
Verschiedene Fernbedienungen
Vier Geräte plus Fernseher und vielleicht noch eine Heimkinoanlage bedeuten sechs Fernbedienungen. Und je nach Spiel kommt andere Hardware und ein anderer Signalgeber zum Einsatz. Zur Komfortverbesserung empfiehlt sich hier der Einsatz einer geeigneten Universalfernbedienung. Aber auch diese muss programmiert und erlernt werden. Das bedeutet nicht nur Stress für den Sportfan, sondern auch die ganze Familie. Denn schließlich müssen alle instruiert sein, wie und mit welchem Gerät nun welche Bundesliga-Spiele empfangen werden können. Nebenbei muss auch noch der heimische Internetanschluss zum streamen der Spiele bei Eurosport geeignet sein. Also auch die Geschwindigkeit muss passen. Ist das die schöne neue Fernsehwelt? Nun ja, im Moment schon. Zumindest, wenn wieder alle Spiele und alle Tore auf dem heimischen TV zu sehen sein sollen. Ein finanzieller Erfolg ist das in erster Linie für die DFL und vielleicht auch die Hersteller von HDMI-Verteilern und Universalfernbedienungen.