Klang- und Ausstattungswunder Grundig DTR 6000 im Test
Auch Grundig mischt kräftig im Markt der Digitalradios mit und hat inzwischen ein ordentliches Portfolio an Radios mit Digitalempfang für die unterschiedlichsten Anwendungsgebiete. So auch das Table Radio DTR 6000, welches diesmal von uns ausführlich getestet wurde.
Grundig selber bezeichnet das innovative Radio als All-in-One-Gerät mit nahezu allen Features, die ein aktuelles Digitalradio haben kann. Leider schlägt sich das auch im Preis wieder, denn das DTR 6000 steht für vergleichsweise teure 299 Euro bei den Händlern. Dafür punktet das Gerät nicht nur mit zahlreichen technischen Features, sondern kann sich dazu auch noch wirklich sehen lassen. Mit der rauchfarbenen Frontplatte und dem schwarzen Holzgehäuse ist das Radio wirklich eine schicke Erscheinung. Etwas ungewöhnlich ist der oberseitig angebrachte Lautsprecher, der sich bei näherer Betrachtung als Subwoofer herausstellt. Der normale (Stereo-) Klang wird von den rechts und links angebrachten Lautsprechern erzeugt und das Gehäuse des Radios dient als Resonanzkörper. Diese Kombination verspricht zumindest schon mal von der Konstruktion her einen guten Ton.
Technische Details
Das DTR 6000 ist abgesehen von seinem ansprechenden Design auch ein Digitalradio mit zahlreichen Features. Hinter der Rauchglasscheibe an der Front hat der Hersteller ein gut auflösendes Farbdisplay verbaut, welches sich gut in das Gesamtbild des Gerätes einfügt. Darunter befindet sich ein großer Drehknopf mit Druckfunktion zur Lautstärkeregelung aber auch der Steuerung des Gerätes insgesamt. Jeweils drei weitere Bedienelemente rechts und links daneben erlauben die weitere Steuerung des Radios. Zusätzlich zu den am Gerät angebrachten Bedienelementen lässt sich das Radio mit einer kleinen im Lieferumfang enthaltenen Fernbedienung steuern,
die unter anderem auch über Direktwahltasten für gespeicherte Radio- und Internetsender verfügt. Doch auch ohne Fernbedienung lässt sich das Radio gut und intuitiv steuern. Rückseitig verfügt das DTR 6000 über einige Anschlüsse wie einem Kopfhörerausgang, einen Aux-In und dem Eingang für das externe Netzteil. Außerdem lassen sich USB-Medien am hierfür vorgesehenen Eingang anschließen. Leider ist die Stabantenne fest verbaut. Es lassen sich also keine externen Antennen anschließen.
Funktionen
Das Radio von Grundig kommt mit einer großen Funktionsvielfalt daher. Neben dem obligatorischen digitalen und analogen Radioempfang kann damit auch Internetradio gehört werden, der Zugriff auf das heimische Netzwerk und damit die Musiksammlung via DLNA ist möglich und außerdem lassen sich auch noch analoge Audiozuspieler sowie USB-Speicher mit Digitalmusik anschließen. Auch das Koppeln von Smartphones oder Tablets via Bluetooth ist möglich. Schließlich verfügt das DTR 6000 auch noch über einen Spotify-Zugang, der die Wiedergabe von Musik über einen Premium-Account des Anbieters ermöglicht.
Display
Dreh- und Angelpunkt ist das Farbdisplay des DTR 6000. Im Standby zeigt dieses die aktuelle Uhrzeit sowie das Datum an. Im Betrieb wird es hingegen die Informationszentrale des Radios. Auch wenn man angesichts der Piktogramme zuerst verführt wird – eine Touch-Funktion gibt es nicht. Zur Steuerung müssen also zwingend die Bedienknöpfe verwendet werden. Das klappt nach ein paar Minuten Übung aber auch problemlos. Zusätzlich gibt es auch eine praktische Zoomfunktion für die mitgesendeten grafischen Zusatzinfos Diese werden beispielsweise bei DAB Plus links als kleines, schlecht lesbares Piktogramm neben den Senderinfos angezeigt. Drückt man den Multifunktionsknopf unten rechts, wird die Information dann aber Bildschirmfüllend und damit deutlich besser lesbar angezeigt. Bei einem erneuten Druck zeigt das Gerät dann wieder den vorherigen Bildschirm an.
Im Betrieb
Beim ersten Einschalten waren wir vom ungewöhnlich guten Klang bei einem Gerät dieser Größenordnung begeistert. Tatsächlich schafft es der Subwoofer gemeinsam mit den Stereolautsprechern, einen recht ordentlichen Klang zu erzeugen. Auch beim Radioempfang gibt es nichts zu bemängeln. Im DAB-Plus-Modus startet das Gerät beim ersten Einschalten einen automatischen Suchlauf und legt gefundene Sender in einer Liste ab. Selbstverständlich lässt sich je nach Bedarf jederzeit ein neuer Sendersuchlauf starten. Bis zu zehn Sender lassen sich so in den Favoritenlisten ablegen, was durch längeren Druck auf die „Preset/ Pair“-Taste und anschließenden Druck auf „OK“am Radio oder noch einfacher durch einen längeren Druck auf eine der Zifferntasten der Fernbedienung geschieht. Auch UKW-Sender und Internetradios lassen sich in eigenen Favoritenlisten ablegen. Eine gemischte Belegung ist wie bei den meisten Digitalradios nicht möglich. Direktwahltasten gibt es am Radio selber nicht, dafür aber wie schon erwähnt auf der Fernbedienung.
UKW-Radio
Das ist nach unserem Geschmack: Beim ersten Start des Radios wird auch hier ein automatischer Suchlauf gestartet und die gefundenen Sender automatisch als Favoriten abgelegt. Das ist natürlich eine enorme Erleichterung, wenn hier die Sender nicht mühsam einzeln zusammengesucht werden müssen. Da verschmerzt man auch, dass hier trotz der Einstellung „nur starke Sender finden“auch stark rauschende Stationen abgespeichert werden. Manuell reicht ein Druck auf die „Tunig“-Tasten und das Radio wechselt die Frequenz nach oben oder unten, um eine Feineinstellung vorzunehmen. Selbstverständlich unterstützt das UKW-Radio RDS und Radiotext. So wird nach ein paar Sekunden auch bei den meisten Sendern der Name gefunden und im Display angezeigt. Kleines Manko: In der Favoritenliste wird nur die Frequenz, nicht aber der Sendername abgelegt, was die gezielte Suche nach dem Lieblingssender etwas erschwert.
Internetradio
Auch der Empfang von tausenden Internetradiosendern ist möglich. Hierzu muss das Radio natürlich zuerst ins Netzwerk eingebunden werden, was aber normalerweise schon in der Ersteinrichtung passiert sein sollte. Ist dies geschehen, hat der Nutzer mehrere Möglichkeiten, seine Lieblingssender im Netz zu finden. Unter anderem gibt es eine Sortierung der enthaltenen Sender nach Land, Genre oder lokalen Sendern aus Deutschland. Besonders komfortabel lassen sich Favoriten via Webbrowser über den Zugriff auf einen Server verwalten. So muss das Radio nur unter www.dab.satlounge. de registriert werden und schon können Favoriten über den Dienst verwaltet und sogar eigene Internetradios hinzugefügt werden. Der zur einmaligen Anmeldung erforderliche Zugriffscode wird vom Radio in Internetmodus unter „Hilfe/Zugriffscode erhalten“angezeigt.
Medienwiedergabe
Zugriff auf Medien im Heimnetz hat der Nutzer mit der DLNA-Funktion unter dem Menüpunkt „Musikplayer/Medienbibliothek(en)“. Hier listet das Gerät alle im
Netzwerk vorhandenen UPnP-Server und die Wiedergabe von Musikstücken wird zum Kinderspiel. Auch das Streamen vom Smartphone oder Tablet ist möglich, wenn dort eine entsprechende DLNA-App installiert wird. Alternativ steht natürlich auch Bluetooth zum Streamen vom Smartphone oder Handy zur Verfügung. Über DLNA wird übrigens auch das Cover des Albums angezeigt, sofern dieses in dem Ordner hinterlegt ist. Das klappt allerdings nicht bei der Wiedergabe vom USB-Stick, auch wenn dort ebenfalls eine Grafik im Ordner hinterlegt wurde.
Bluetooth
Hier lässt sich das Grundig DTR 6000 problemlos mit Bluetooth-fähigen Geräten koppeln und darüber Medien abspielen. Dank integriertem A2DP und AVRCP-Protokoll kann der Nutzer hier von einer sehr guten Wiedergabequalität ausgehen. Zum Test haben wir ein Samsung S9 mit dem Radio verbunden. Anschließend können sämtliche Audioausgaben vom Smartphone auf das Grundig umgeleitet werden. Auch die Steuerung der Lautstärke über das Samsung war möglich. Neben der Wiedergabe lokal auf dem Tablet gespeicherter Daten kann auf diese Weise auch der Ton beispielsweise von VoD-Diensten oder Streamingportalen auf das Radio umgeleitet werden, wenn dies vom Dienst unterstützt wird. Bei Spotify beispielsweise lässt sich diese Funktion nur in der kostenpflichtigen Version nutzen. Leider ermöglicht das Radio in diesem Modus keine Anzeige von Titeln. Die Lautstärke lässt sich aber am Tablet steuern. Beim Koppeln mehrere Geräte gibt es eine Vorrangfunktion: Das jeweils zuletzt genutzte Gerät wird verbunden. Soll ein anderes Device genutzt werden, muss beim gerade aktiven Gerät zuerst Bluetooth deaktiviert werden.
App-Steuerung
Sehr praktisch ist die Nutzung einer App zur Steuerung des Radios. Diese nennt sich Undok und dürfte vielen schon bekannt sein. Unter dem Dach dieser App lassen sich nämlich zahlreiche Digitalradios beispielsweise von Roberts oder auch Hama nahezu komplett steuern. Besonders komfortabel lässt sich Internetradio mit der App nutzen, da die Sendersuche über das Touch-Display natürlich deutlich leichter von der Hand geht als mit der Fernbedienung oder gar den Steuerknöpfen am Radio selbst. Ein weiteres Highlight dürfte hier die Multiroom-Funktion sein. Denn das DTR 3000 lässt sich problemlos in ein Multiroomsystem einbinden und kann dann entweder als Master weitere Radios ansteuern oder selbst das Signal eines anderen Radios gemeinsam im Verbund mit weiteren Lautsprechern angesteuert werden. Allemal eine ausgesprochen praktische Funktion in Verbindung mit der App.
Spotify
Die Nutzung ist an einen Premium-Account des Musikstreamingdienstes gekoppelt. Ein besonderes Willkommensangebot gibt es dabei leider nicht, der Nutzer kann lediglich das für alle erhält- liche Testabo des Dienstes nutzen. Eine Steuerung der Titelwiedergabe ist dann nicht nur am Radio direkt, sondern auch über ein im Heimnetzwerk befindliches Smartphone mit Spotify-App möglich, was natürlich deutlich bequemer ist. Leider ist auch hier ein Premium-Account nötig. Die kostenlose Freiversion erlaubt hingegen nicht das Koppeln mit dem Digitalradio.
Fazit
Das Table Radio DTR 6000 2.1 BT DAB+ WEB, wie das Gerät von Grundig mit vollem Namen heißt, ist ein wirklich gut ausgestattetes Digitalradio mit zahlreichen Zusatzfunktionen. Besonders gut gefallen haben uns das gelungene Design, das Farbdisplay und natürlich der außergewöhnlich gute Klang für ein Radio dieser Größenordnung. Schade fanden wir nur, dass es wieder einmal keinen Anschluss für eine externe Antenne gibt. Überzeugen konnte uns auch der Klang. Bereits mit Werkseinstellungen klingt das Gerät ausgewogen und gut.