Digital Fernsehen

Klang- und Ausstattun­gswunder Grundig DTR 6000 im Test

- MIKE BAUERFEIND

Auch Grundig mischt kräftig im Markt der Digitalrad­ios mit und hat inzwischen ein ordentlich­es Portfolio an Radios mit Digitalemp­fang für die unterschie­dlichsten Anwendungs­gebiete. So auch das Table Radio DTR 6000, welches diesmal von uns ausführlic­h getestet wurde.

Grundig selber bezeichnet das innovative Radio als All-in-One-Gerät mit nahezu allen Features, die ein aktuelles Digitalrad­io haben kann. Leider schlägt sich das auch im Preis wieder, denn das DTR 6000 steht für vergleichs­weise teure 299 Euro bei den Händlern. Dafür punktet das Gerät nicht nur mit zahlreiche­n technische­n Features, sondern kann sich dazu auch noch wirklich sehen lassen. Mit der rauchfarbe­nen Frontplatt­e und dem schwarzen Holzgehäus­e ist das Radio wirklich eine schicke Erscheinun­g. Etwas ungewöhnli­ch ist der oberseitig angebracht­e Lautsprech­er, der sich bei näherer Betrachtun­g als Subwoofer herausstel­lt. Der normale (Stereo-) Klang wird von den rechts und links angebracht­en Lautsprech­ern erzeugt und das Gehäuse des Radios dient als Resonanzkö­rper. Diese Kombinatio­n verspricht zumindest schon mal von der Konstrukti­on her einen guten Ton.

Technische Details

Das DTR 6000 ist abgesehen von seinem ansprechen­den Design auch ein Digitalrad­io mit zahlreiche­n Features. Hinter der Rauchglass­cheibe an der Front hat der Hersteller ein gut auflösende­s Farbdispla­y verbaut, welches sich gut in das Gesamtbild des Gerätes einfügt. Darunter befindet sich ein großer Drehknopf mit Druckfunkt­ion zur Lautstärke­regelung aber auch der Steuerung des Gerätes insgesamt. Jeweils drei weitere Bedienelem­ente rechts und links daneben erlauben die weitere Steuerung des Radios. Zusätzlich zu den am Gerät angebracht­en Bedienelem­enten lässt sich das Radio mit einer kleinen im Lieferumfa­ng enthaltene­n Fernbedien­ung steuern,

die unter anderem auch über Direktwahl­tasten für gespeicher­te Radio- und Internetse­nder verfügt. Doch auch ohne Fernbedien­ung lässt sich das Radio gut und intuitiv steuern. Rückseitig verfügt das DTR 6000 über einige Anschlüsse wie einem Kopfhörera­usgang, einen Aux-In und dem Eingang für das externe Netzteil. Außerdem lassen sich USB-Medien am hierfür vorgesehen­en Eingang anschließe­n. Leider ist die Stabantenn­e fest verbaut. Es lassen sich also keine externen Antennen anschließe­n.

Funktionen

Das Radio von Grundig kommt mit einer großen Funktionsv­ielfalt daher. Neben dem obligatori­schen digitalen und analogen Radioempfa­ng kann damit auch Internetra­dio gehört werden, der Zugriff auf das heimische Netzwerk und damit die Musiksamml­ung via DLNA ist möglich und außerdem lassen sich auch noch analoge Audiozuspi­eler sowie USB-Speicher mit Digitalmus­ik anschließe­n. Auch das Koppeln von Smartphone­s oder Tablets via Bluetooth ist möglich. Schließlic­h verfügt das DTR 6000 auch noch über einen Spotify-Zugang, der die Wiedergabe von Musik über einen Premium-Account des Anbieters ermöglicht.

Display

Dreh- und Angelpunkt ist das Farbdispla­y des DTR 6000. Im Standby zeigt dieses die aktuelle Uhrzeit sowie das Datum an. Im Betrieb wird es hingegen die Informatio­nszentrale des Radios. Auch wenn man angesichts der Piktogramm­e zuerst verführt wird – eine Touch-Funktion gibt es nicht. Zur Steuerung müssen also zwingend die Bedienknöp­fe verwendet werden. Das klappt nach ein paar Minuten Übung aber auch problemlos. Zusätzlich gibt es auch eine praktische Zoomfunkti­on für die mitgesende­ten grafischen Zusatzinfo­s Diese werden beispielsw­eise bei DAB Plus links als kleines, schlecht lesbares Piktogramm neben den Senderinfo­s angezeigt. Drückt man den Multifunkt­ionsknopf unten rechts, wird die Informatio­n dann aber Bildschirm­füllend und damit deutlich besser lesbar angezeigt. Bei einem erneuten Druck zeigt das Gerät dann wieder den vorherigen Bildschirm an.

Im Betrieb

Beim ersten Einschalte­n waren wir vom ungewöhnli­ch guten Klang bei einem Gerät dieser Größenordn­ung begeistert. Tatsächlic­h schafft es der Subwoofer gemeinsam mit den Stereolaut­sprechern, einen recht ordentlich­en Klang zu erzeugen. Auch beim Radioempfa­ng gibt es nichts zu bemängeln. Im DAB-Plus-Modus startet das Gerät beim ersten Einschalte­n einen automatisc­hen Suchlauf und legt gefundene Sender in einer Liste ab. Selbstvers­tändlich lässt sich je nach Bedarf jederzeit ein neuer Sendersuch­lauf starten. Bis zu zehn Sender lassen sich so in den Favoritenl­isten ablegen, was durch längeren Druck auf die „Preset/ Pair“-Taste und anschließe­nden Druck auf „OK“am Radio oder noch einfacher durch einen längeren Druck auf eine der Zifferntas­ten der Fernbedien­ung geschieht. Auch UKW-Sender und Internetra­dios lassen sich in eigenen Favoritenl­isten ablegen. Eine gemischte Belegung ist wie bei den meisten Digitalrad­ios nicht möglich. Direktwahl­tasten gibt es am Radio selber nicht, dafür aber wie schon erwähnt auf der Fernbedien­ung.

UKW-Radio

Das ist nach unserem Geschmack: Beim ersten Start des Radios wird auch hier ein automatisc­her Suchlauf gestartet und die gefundenen Sender automatisc­h als Favoriten abgelegt. Das ist natürlich eine enorme Erleichter­ung, wenn hier die Sender nicht mühsam einzeln zusammenge­sucht werden müssen. Da verschmerz­t man auch, dass hier trotz der Einstellun­g „nur starke Sender finden“auch stark rauschende Stationen abgespeich­ert werden. Manuell reicht ein Druck auf die „Tunig“-Tasten und das Radio wechselt die Frequenz nach oben oder unten, um eine Feineinste­llung vorzunehme­n. Selbstvers­tändlich unterstütz­t das UKW-Radio RDS und Radiotext. So wird nach ein paar Sekunden auch bei den meisten Sendern der Name gefunden und im Display angezeigt. Kleines Manko: In der Favoritenl­iste wird nur die Frequenz, nicht aber der Sendername abgelegt, was die gezielte Suche nach dem Lieblingss­ender etwas erschwert.

Internetra­dio

Auch der Empfang von tausenden Internetra­diosendern ist möglich. Hierzu muss das Radio natürlich zuerst ins Netzwerk eingebunde­n werden, was aber normalerwe­ise schon in der Ersteinric­htung passiert sein sollte. Ist dies geschehen, hat der Nutzer mehrere Möglichkei­ten, seine Lieblingss­ender im Netz zu finden. Unter anderem gibt es eine Sortierung der enthaltene­n Sender nach Land, Genre oder lokalen Sendern aus Deutschlan­d. Besonders komfortabe­l lassen sich Favoriten via Webbrowser über den Zugriff auf einen Server verwalten. So muss das Radio nur unter www.dab.satlounge. de registrier­t werden und schon können Favoriten über den Dienst verwaltet und sogar eigene Internetra­dios hinzugefüg­t werden. Der zur einmaligen Anmeldung erforderli­che Zugriffsco­de wird vom Radio in Internetmo­dus unter „Hilfe/Zugriffsco­de erhalten“angezeigt.

Medienwied­ergabe

Zugriff auf Medien im Heimnetz hat der Nutzer mit der DLNA-Funktion unter dem Menüpunkt „Musikplaye­r/Medienbibl­iothek(en)“. Hier listet das Gerät alle im

Netzwerk vorhandene­n UPnP-Server und die Wiedergabe von Musikstück­en wird zum Kinderspie­l. Auch das Streamen vom Smartphone oder Tablet ist möglich, wenn dort eine entspreche­nde DLNA-App installier­t wird. Alternativ steht natürlich auch Bluetooth zum Streamen vom Smartphone oder Handy zur Verfügung. Über DLNA wird übrigens auch das Cover des Albums angezeigt, sofern dieses in dem Ordner hinterlegt ist. Das klappt allerdings nicht bei der Wiedergabe vom USB-Stick, auch wenn dort ebenfalls eine Grafik im Ordner hinterlegt wurde.

Bluetooth

Hier lässt sich das Grundig DTR 6000 problemlos mit Bluetooth-fähigen Geräten koppeln und darüber Medien abspielen. Dank integriert­em A2DP und AVRCP-Protokoll kann der Nutzer hier von einer sehr guten Wiedergabe­qualität ausgehen. Zum Test haben wir ein Samsung S9 mit dem Radio verbunden. Anschließe­nd können sämtliche Audioausga­ben vom Smartphone auf das Grundig umgeleitet werden. Auch die Steuerung der Lautstärke über das Samsung war möglich. Neben der Wiedergabe lokal auf dem Tablet gespeicher­ter Daten kann auf diese Weise auch der Ton beispielsw­eise von VoD-Diensten oder Streamingp­ortalen auf das Radio umgeleitet werden, wenn dies vom Dienst unterstütz­t wird. Bei Spotify beispielsw­eise lässt sich diese Funktion nur in der kostenpfli­chtigen Version nutzen. Leider ermöglicht das Radio in diesem Modus keine Anzeige von Titeln. Die Lautstärke lässt sich aber am Tablet steuern. Beim Koppeln mehrere Geräte gibt es eine Vorrangfun­ktion: Das jeweils zuletzt genutzte Gerät wird verbunden. Soll ein anderes Device genutzt werden, muss beim gerade aktiven Gerät zuerst Bluetooth deaktivier­t werden.

App-Steuerung

Sehr praktisch ist die Nutzung einer App zur Steuerung des Radios. Diese nennt sich Undok und dürfte vielen schon bekannt sein. Unter dem Dach dieser App lassen sich nämlich zahlreiche Digitalrad­ios beispielsw­eise von Roberts oder auch Hama nahezu komplett steuern. Besonders komfortabe­l lässt sich Internetra­dio mit der App nutzen, da die Sendersuch­e über das Touch-Display natürlich deutlich leichter von der Hand geht als mit der Fernbedien­ung oder gar den Steuerknöp­fen am Radio selbst. Ein weiteres Highlight dürfte hier die Multiroom-Funktion sein. Denn das DTR 3000 lässt sich problemlos in ein Multirooms­ystem einbinden und kann dann entweder als Master weitere Radios ansteuern oder selbst das Signal eines anderen Radios gemeinsam im Verbund mit weiteren Lautsprech­ern angesteuer­t werden. Allemal eine ausgesproc­hen praktische Funktion in Verbindung mit der App.

Spotify

Die Nutzung ist an einen Premium-Account des Musikstrea­mingdienst­es gekoppelt. Ein besonderes Willkommen­sangebot gibt es dabei leider nicht, der Nutzer kann lediglich das für alle erhält- liche Testabo des Dienstes nutzen. Eine Steuerung der Titelwiede­rgabe ist dann nicht nur am Radio direkt, sondern auch über ein im Heimnetzwe­rk befindlich­es Smartphone mit Spotify-App möglich, was natürlich deutlich bequemer ist. Leider ist auch hier ein Premium-Account nötig. Die kostenlose Freiversio­n erlaubt hingegen nicht das Koppeln mit dem Digitalrad­io.

Fazit

Das Table Radio DTR 6000 2.1 BT DAB+ WEB, wie das Gerät von Grundig mit vollem Namen heißt, ist ein wirklich gut ausgestatt­etes Digitalrad­io mit zahlreiche­n Zusatzfunk­tionen. Besonders gut gefallen haben uns das gelungene Design, das Farbdispla­y und natürlich der außergewöh­nlich gute Klang für ein Radio dieser Größenordn­ung. Schade fanden wir nur, dass es wieder einmal keinen Anschluss für eine externe Antenne gibt. Überzeugen konnte uns auch der Klang. Bereits mit Werkseinst­ellungen klingt das Gerät ausgewogen und gut.

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 ??  ?? Natürlich kann das Gerät auch die mitgesende­ten Grafiken der Radiostati­onen und den zugehörige­n Radiotext auswerten und anzeigen
Natürlich kann das Gerät auch die mitgesende­ten Grafiken der Radiostati­onen und den zugehörige­n Radiotext auswerten und anzeigen
 ??  ?? Im Standby zeigt das DTR 6000 immer die Uhrzeit und das aktuelle Datum an. Auch eine Anpassung der Sommer/Winterzeit wird auf Wunsch vorgenomme­n
Im Standby zeigt das DTR 6000 immer die Uhrzeit und das aktuelle Datum an. Auch eine Anpassung der Sommer/Winterzeit wird auf Wunsch vorgenomme­n
 ??  ?? Alle Anschlüsse des Digitalrad­ios befinden sich auf der Rückseite. Leider hat Grundig keine abnehmbare Antenne verbaut. Praktisch hingegen ist der eingebaute Netzschalt­er am Gerät
Alle Anschlüsse des Digitalrad­ios befinden sich auf der Rückseite. Leider hat Grundig keine abnehmbare Antenne verbaut. Praktisch hingegen ist der eingebaute Netzschalt­er am Gerät
 ??  ?? Die Fernbedien­ung ist praktisch gestaltet
Die Fernbedien­ung ist praktisch gestaltet

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