Kabelreceiver Strong SRT 3002 auf dem Prüfstand
Analoge TV-Signale im Kabelnetz werden immer weniger. Auch in den kommenden Wochen werden wieder Signale abgeschaltet. Kabelnutzer müssen also handeln und sich einen tauglichen Kabelreceiver für Digitalempfang zulegen. Wer weiter einen alten Röhrenfernseher betreiben möchte, der sollte sich einmal den Strong SRT 3002 näher anschauen.
Im November endet die analoge Ära unter anderem in Chemnitz, Potsdam, Zwickau, großen Teilen Berlins (Kunden von Vodafone), Hamburg und Leipzig sowie vielen weiteren Gemeinden in ganz Deutschland. Wer noch analog schaut – egal ob am Hauptfernseher oder dem Zweit- bzw. Drittgerät – muss handeln. Ein Empfangsgerät, das beim analogen TV oft nicht benötigt wurde, muss her. Günstige Receiver sind für den kleinen Geldbeutel erhältlich. Der Strong SRT 3002, den wir nun unter die Lupe neh- men, hat eine Preisempfehlung von 79 Euro, ist aber vielerorts bereits für unter 50 Euro erhältlich.
Ausstattung
Beim Umstieg ist aber Vorsicht geboten, denn nicht jede Box kann an jedem Fernsehapparat genutzt werden. Vor allem ist es wichtig darauf zu achten, dass die ausgewählte Box auch für die Anschlüsse des TV-Gerätes geeignet ist, denn schon heute sind viele Receiver im Markt vorhanden, welche keine analogen Anschlüsse wie Scart mehr besitzen. Anders ist dies beim Strong SRT 3002, dieser kann sowohl an modernen Flachbildfernseher mit HDMI-Eingang als auch an älteren TV-Geräten mit Scart genutzt werden. Der Rest der Ausstattung ist funktional. Frontseitig ist eine vierstellige Siebensegmentanzeige zu finden. Der USB-Anschluss des Gerätes, der beim Strong-Kabelreceiver leider nur zum Abspielen von Medien externer Datenträger und für Softwareupdates genutzt werden kann, befindet sich ebenfalls an der Front. An
Grundbedienelementen weist der Strong SRT 3002 ausschließlich einen Standbyschalter auf, alle anderen Bedienungen müssen über den mitgelieferten Signalgeber getätigt werden.
Neben den genannten Videoausgängen steht an der Rückseite ein koaxialer Audioausgang bereit. Schließlich findet sich noch der Antenneneingang sowie der Durchschleif-Ausgang des Antennensignals an der Rückseite. Die beiliegende Fernbedienung ist sehr übersichtlich gestaltet. Auch Funktionstasten für die PVR-Funktion sind auf ihr zu finden, diese ist allerdings in der Grundversion der Box nicht enthalten.
Inbetriebnahme
Der Receiver, in dem ein Ali-Chipsatz arbeitet, wartet mit einem Erstkonfigurationsmenü auf. In diesem werden Landesund Spracheinstellungen abfragt. Zudem muss das Bildausgabeformat gewählt werden. Anschließend führt die Box selbstständig einen Kanalsuchlauf über das komplette Kabelnetz durch. Dieser findet zuverlässig in einer Zeitspanne zwischen zehn und fünfzehn Minuten alle im Kabelnetz verfügbaren TV- und Radioprogramme. Vorab kann allerdings leider nicht gewählt werden ob nur uncodierte Sender oder auch verschlüsselte Sender aufgespürt werden sollen. Überzeugen kann die Box bei der Sendersortierung: Bietet der Kabelnetzprovider eine LCN-Senderliste an, so werden die Sender in der darin favorisierten Reihenfolge der Senderliste zugeordnet, sodass der Nutzer direkt nach dem Suchlauf mit dem TV-Genuss beginnen kann. Dies schafft längst nicht jeder günstige HD-Receiver, weshalb diese Funktion einen echten Mehrwert der Strongbox herausstellt. All jene welche lieber die eigene Senderliste nutzen, können aber ebenfalls bedenkenlos zu dem Gerät greifen, denn auch eine manuelle Sortierfunktion ist über das Hauptmenü erreichbar. Hieraus lassen sich allerdings nur einzelne Kanäle und keine Blöcke verschieben was zur Folge hat dass der Zeitaufwand recht hoch ist. Es ist hierbei aber zu beachten, dass nach der Erstellung der eigenen Liste unbedingt die LCN-Funktion deaktiviert werden sollte, da sonst beim nächsten Suchlauf die eigene Sortierung wieder überschrieben wird. Alternativ empfiehlt es sich daher lieber auf eigene Favoritenlisten zu setzen. Bis zu acht dieser individuellen Listen lassen sich beim Strong SRT 3002 anlegen, sodass für einzelne Familienmitglieder ja jeweils separate Listen erstellt werden können.
Alltagsbetrieb
Das Menü des Receivers wirkt frisch und übersichtlich. Alle Unterpunkte sind ordnungsgemäß beschriftet und sind somit auffindbar. Die Navigation zwischen den einzelnen Menüpunkten geht sehr schnell von der Hand. Auch die Umschaltzeiten gehen durchaus in Ordnung. Rund 1,5 Sekunden werden für den Kanalwechsel vom Ersten zum zweiten Programm benötigt. Die Fernsteuerung ist problemlos möglich, etwaige detailgenau Zielversuche wie bei gleichwertigen Geräten sind nicht von Nöten, da die Infrarotsteuerung auch eine schräge Bedienung zulässt. Schade nur dass ein externerer Infrarotsensor nicht zur Verfügung steht, dieser hätte die versteckte Montage des Receivers an der TV-Rückseite ermöglicht. Beim EPG kommt beim Zappingreceiver nur die etwas unübersichtliche Mehrkanalansicht zum Einsatz. Dies ist sehr schade da somit das Auffinden der Lieblingssendung doch etwas schwieriger erscheint, zumal auch maximal drei Sendungen pro Sender angezeigt werden. Die Darstellung ist nicht optimal gewählt, es wird viel Platz an den seitlichen Rändern verschwendet, der mit zusätzlichen EPG-Infos belegt werden könnte. Zusätzliche Infos zur laufenden Sendung erscheinen nach einem Druck auf die OK-Taste der gewählten Sendung. Leider sind nur so zusätzliche Sendungsdetails darstellbar, über die Infotaste aus dem laufenden Programm heraus werden sie nicht angeboten. Einzig die Empfangsdaten können über die Infotaste erfragt werden. Eine Timerfunktion wurde ebenfalls integriert.
Wiedergabe
Die USB-Schnittstelle ermöglicht multimediale Zusatzfunktionen. Nach Anschluss einer Festplatte oder eines USBSticks, auf dem sich Multimediadaten befinden, wird die kleine Box zum Multimediaplayer. Neben Bildern im JPEG-Format und Musikdateien im MP3-Standard werden auch zahlreiche Bewegtbildformate ordnungsgemäß abgespielt. Im Test konnten wir HD-Inhalte in den Formaten TS, divx, mkv, wmv (HD) und mp4 wiedergeben. Einzig ISO-Dateien bleiben außen vor. Überzeugen kann uns auch, dass sämtliche Zusatzdienste der entsprechenden Files nutzbar sind. So kann der Tonkanal der Filme uneingeschränkt mit der blauen Farbtaste auf der Fernbedienung verändert werden.
Fazit
Der Strong SRT 3002 kann im Test überzeugen. Der kleine Kabelzapper macht genau das was er soll, digitale Kabelprogramme empfangen und an TV-Geräte ohne Digitaltuner – egal ob es sich um ein altes Röhren-TV-Gerät oder ein Flachbildmonitor handelt – ausgeben werden. In unserem Test zeigte die Box im TV-Betrieb keinerlei Schwächen. Die Bedienung ist einfach und zügig, hinzu kommt die sehr gute Zuverlässigkeit der Box.