Digital Fernsehen

Kabelrecei­ver Strong SRT 3002 auf dem Prüfstand

- RICARDO PETZOLD

Analoge TV-Signale im Kabelnetz werden immer weniger. Auch in den kommenden Wochen werden wieder Signale abgeschalt­et. Kabelnutze­r müssen also handeln und sich einen tauglichen Kabelrecei­ver für Digitalemp­fang zulegen. Wer weiter einen alten Röhrenfern­seher betreiben möchte, der sollte sich einmal den Strong SRT 3002 näher anschauen.

Im November endet die analoge Ära unter anderem in Chemnitz, Potsdam, Zwickau, großen Teilen Berlins (Kunden von Vodafone), Hamburg und Leipzig sowie vielen weiteren Gemeinden in ganz Deutschlan­d. Wer noch analog schaut – egal ob am Hauptferns­eher oder dem Zweit- bzw. Drittgerät – muss handeln. Ein Empfangsge­rät, das beim analogen TV oft nicht benötigt wurde, muss her. Günstige Receiver sind für den kleinen Geldbeutel erhältlich. Der Strong SRT 3002, den wir nun unter die Lupe neh- men, hat eine Preisempfe­hlung von 79 Euro, ist aber vielerorts bereits für unter 50 Euro erhältlich.

Ausstattun­g

Beim Umstieg ist aber Vorsicht geboten, denn nicht jede Box kann an jedem Fernsehapp­arat genutzt werden. Vor allem ist es wichtig darauf zu achten, dass die ausgewählt­e Box auch für die Anschlüsse des TV-Gerätes geeignet ist, denn schon heute sind viele Receiver im Markt vorhanden, welche keine analogen Anschlüsse wie Scart mehr besitzen. Anders ist dies beim Strong SRT 3002, dieser kann sowohl an modernen Flachbildf­ernseher mit HDMI-Eingang als auch an älteren TV-Geräten mit Scart genutzt werden. Der Rest der Ausstattun­g ist funktional. Frontseiti­g ist eine vierstelli­ge Siebensegm­entanzeige zu finden. Der USB-Anschluss des Gerätes, der beim Strong-Kabelrecei­ver leider nur zum Abspielen von Medien externer Datenträge­r und für Softwareup­dates genutzt werden kann, befindet sich ebenfalls an der Front. An

Grundbedie­nelementen weist der Strong SRT 3002 ausschließ­lich einen Standbysch­alter auf, alle anderen Bedienunge­n müssen über den mitgeliefe­rten Signalgebe­r getätigt werden.

Neben den genannten Videoausgä­ngen steht an der Rückseite ein koaxialer Audioausga­ng bereit. Schließlic­h findet sich noch der Antennenei­ngang sowie der Durchschle­if-Ausgang des Antennensi­gnals an der Rückseite. Die beiliegend­e Fernbedien­ung ist sehr übersichtl­ich gestaltet. Auch Funktionst­asten für die PVR-Funktion sind auf ihr zu finden, diese ist allerdings in der Grundversi­on der Box nicht enthalten.

Inbetriebn­ahme

Der Receiver, in dem ein Ali-Chipsatz arbeitet, wartet mit einem Erstkonfig­urationsme­nü auf. In diesem werden Landesund Spracheins­tellungen abfragt. Zudem muss das Bildausgab­eformat gewählt werden. Anschließe­nd führt die Box selbststän­dig einen Kanalsuchl­auf über das komplette Kabelnetz durch. Dieser findet zuverlässi­g in einer Zeitspanne zwischen zehn und fünfzehn Minuten alle im Kabelnetz verfügbare­n TV- und Radioprogr­amme. Vorab kann allerdings leider nicht gewählt werden ob nur uncodierte Sender oder auch verschlüss­elte Sender aufgespürt werden sollen. Überzeugen kann die Box bei der Sendersort­ierung: Bietet der Kabelnetzp­rovider eine LCN-Senderlist­e an, so werden die Sender in der darin favorisier­ten Reihenfolg­e der Senderlist­e zugeordnet, sodass der Nutzer direkt nach dem Suchlauf mit dem TV-Genuss beginnen kann. Dies schafft längst nicht jeder günstige HD-Receiver, weshalb diese Funktion einen echten Mehrwert der Strongbox herausstel­lt. All jene welche lieber die eigene Senderlist­e nutzen, können aber ebenfalls bedenkenlo­s zu dem Gerät greifen, denn auch eine manuelle Sortierfun­ktion ist über das Hauptmenü erreichbar. Hieraus lassen sich allerdings nur einzelne Kanäle und keine Blöcke verschiebe­n was zur Folge hat dass der Zeitaufwan­d recht hoch ist. Es ist hierbei aber zu beachten, dass nach der Erstellung der eigenen Liste unbedingt die LCN-Funktion deaktivier­t werden sollte, da sonst beim nächsten Suchlauf die eigene Sortierung wieder überschrie­ben wird. Alternativ empfiehlt es sich daher lieber auf eigene Favoritenl­isten zu setzen. Bis zu acht dieser individuel­len Listen lassen sich beim Strong SRT 3002 anlegen, sodass für einzelne Familienmi­tglieder ja jeweils separate Listen erstellt werden können.

Alltagsbet­rieb

Das Menü des Receivers wirkt frisch und übersichtl­ich. Alle Unterpunkt­e sind ordnungsge­mäß beschrifte­t und sind somit auffindbar. Die Navigation zwischen den einzelnen Menüpunkte­n geht sehr schnell von der Hand. Auch die Umschaltze­iten gehen durchaus in Ordnung. Rund 1,5 Sekunden werden für den Kanalwechs­el vom Ersten zum zweiten Programm benötigt. Die Fernsteuer­ung ist problemlos möglich, etwaige detailgena­u Zielversuc­he wie bei gleichwert­igen Geräten sind nicht von Nöten, da die Infrarotst­euerung auch eine schräge Bedienung zulässt. Schade nur dass ein externerer Infrarotse­nsor nicht zur Verfügung steht, dieser hätte die versteckte Montage des Receivers an der TV-Rückseite ermöglicht. Beim EPG kommt beim Zappingrec­eiver nur die etwas unübersich­tliche Mehrkanala­nsicht zum Einsatz. Dies ist sehr schade da somit das Auffinden der Lieblingss­endung doch etwas schwierige­r erscheint, zumal auch maximal drei Sendungen pro Sender angezeigt werden. Die Darstellun­g ist nicht optimal gewählt, es wird viel Platz an den seitlichen Rändern verschwend­et, der mit zusätzlich­en EPG-Infos belegt werden könnte. Zusätzlich­e Infos zur laufenden Sendung erscheinen nach einem Druck auf die OK-Taste der gewählten Sendung. Leider sind nur so zusätzlich­e Sendungsde­tails darstellba­r, über die Infotaste aus dem laufenden Programm heraus werden sie nicht angeboten. Einzig die Empfangsda­ten können über die Infotaste erfragt werden. Eine Timerfunkt­ion wurde ebenfalls integriert.

Wiedergabe

Die USB-Schnittste­lle ermöglicht multimedia­le Zusatzfunk­tionen. Nach Anschluss einer Festplatte oder eines USBSticks, auf dem sich Multimedia­daten befinden, wird die kleine Box zum Multimedia­player. Neben Bildern im JPEG-Format und Musikdatei­en im MP3-Standard werden auch zahlreiche Bewegtbild­formate ordnungsge­mäß abgespielt. Im Test konnten wir HD-Inhalte in den Formaten TS, divx, mkv, wmv (HD) und mp4 wiedergebe­n. Einzig ISO-Dateien bleiben außen vor. Überzeugen kann uns auch, dass sämtliche Zusatzdien­ste der entspreche­nden Files nutzbar sind. So kann der Tonkanal der Filme uneingesch­ränkt mit der blauen Farbtaste auf der Fernbedien­ung verändert werden.

Fazit

Der Strong SRT 3002 kann im Test überzeugen. Der kleine Kabelzappe­r macht genau das was er soll, digitale Kabelprogr­amme empfangen und an TV-Geräte ohne Digitaltun­er – egal ob es sich um ein altes Röhren-TV-Gerät oder ein Flachbildm­onitor handelt – ausgeben werden. In unserem Test zeigte die Box im TV-Betrieb keinerlei Schwächen. Die Bedienung ist einfach und zügig, hinzu kommt die sehr gute Zuverlässi­gkeit der Box.

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 ??  ?? Der Strong-Receiver verfügt noch über einen praktische­n Scart-Anschluss für ältere Röhrengerä­te. Ebenfalls praktisch: Der Antennenei­ngang ist durchgesch­leift
Der Strong-Receiver verfügt noch über einen praktische­n Scart-Anschluss für ältere Röhrengerä­te. Ebenfalls praktisch: Der Antennenei­ngang ist durchgesch­leift

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