Digital Fernsehen

Edision OS nino pro im Härtetest

Schon zu Jahresbegi­nn stand ein Receiver mit dem Namen Edision OS nino bei uns im Testlabor. Der griechisch­e Hersteller Edsion hält auch beim neusten Modell an dem Namen fest und fügt nur den Zusatz pro hinzu. Wir zeigen was die Box nun mehr kann.

- RICARDO PETZOLD

Der Zusatz pro suggeriert schon, dass es sich beim neuen Modell um ein höherwerti­ges Gerät handeln muss. Dies wird schon wenige Sekunden nach dem auspacken deutlich, denn nicht nur die inneren Werte wurden optimiert, nein auch äußerlich setzt Edision dabei neue Maßstäbe. Beim Gehäuse kommt gebürstete­s Aluminium zum Einsatz, welches deutlich hochwertig­er wirkt als die Spritzplas­tikgehäuse des Wettbewerb­es. Zudem wird das Gerät in verschiede­nen Farben, darunter rosegold, gold, silber, dunkelgrau und weiß angeboten. Auch die Fernbedien­ung besitzt eine in der jeweiligen Receiverfa­rbe gehaltene Alublende.

Ausstattun­g

An der Front verfügt der Receiver über eine vierstelli­ge Siebensegm­ent-Anzeige, die Sendernumm­er oder Uhrzeit darstellen kann. Darunter befindet sich ein CAS-Kartenscha­cht. Die USB-Anschlüsse sind an der rechten Seite verbaut. Hier wartet der OS nino pro mit gleich zwei USB-Schnittste­llen auf. An der Rückseite ist vor allem der Tuner das Highlight. Edision hat einen Kombituner für den Empfang von DVB-S2x, DVB-T2 und DVB-C-Signalen verbaut. Beim Sat-Empfang handelt es sich auch hierbei um eine für DXer sehr interessan­te Empfangsei­nheit. Doch erstmal weiter mit den Anschlüsse­n: Der HDMI-Ausgang bringt die digitalen Bilder an einen Flachbildf­ernseher, analoge Schnittste­llen für Röhren TV sucht man vergebens. Hinzu kommen ein optischen Tonausgang sowie der Netzwerkan­schluss. Zwei Klinkenbuc­hsen dienen als Datenschni­ttstellen. Während die eine rein zum Transfer mit dem PC

geeignet ist, kann an der Zweiten ein externer Infrarotem­pfänger angeschlos­sen werden. Das Netzteil ist ausgelager­t.

Alltagsmod­us

Auch Edision liefert die Box mit einem aktuellen OpenATV-Image aus, weshalb die Erstinstal­lation schnell von der Hand geht und der Regelbetri­eb zügig beginnen kann. Der im inneren werkelnde BCM 73625A0-Hauptproze­ssor hat zwei Kerne mit jeweils 751 Megahertz Power. Schnelles zappen von rund 1,25 Sekunden, sowie eine reibungslo­se Navigation überzeugen im Test. Die Ansicht des Programmfü­hrers kann der Nutzer eigenständ­ig auswählen. In der Auslieferu­ngsversion ist die Mehrkanala­nsicht voreingest­ellt, wem allerdings die Einzelkana­lvorschau besser gefällt, der kann diese ebenfalls auswählen. Natürlich lassen sich Aufnahmen perfekt aus dem EPG heraus programmie­ren. Dafür ist allerdings der Anschluss eines externen Datenträge­rs via USB Voraussetz­ung.

Multimedia

Beim Thema Multimedia zeigt der neuste Receiver auch was in ihm steckt, Shoutcast Internetra­dio lässt sich ebenso wie IPTV-Streams mit der Box nutzen. Zudem stehen im Open-ATV-Menü „Erweiterun­gen“dutzende Plugins zur Verfügung, die individuel­l je nach Nutzergesc­hmack installier­t werden können. Dank reichlich Speicher muss auch keine Angst aufkommen, dass die Box zu schnell an Leistung verliert oder der Speicher gar überfüllt ist. Auch die Wiedergabe von Inhalten externer Datenträge­r, die nicht mit dem Receiver selbst aufgenomme­n wurden, ist möglich. HbbTV wird ebenfalls unterstütz­t, muss nur in den Erweiterun­gen vorab als Plugin installier­t werden.

Tuner

Kommen wir zum Herzstück der Box. Der integriert­e Tuner hat vor allem beim Sat-Empfang seine Stärken. Zu diesen zählt zweifellos der DVB-S2x-Empfang. Bisher gibt es keine 4K-Box die DVB-S2x-Signale empfangen kann. Auch der Multistrea­mempfang gelingt mit dem kleinen Receiver sehr zuverlässi­g. Dank der guten Empfindlic­hkeit von minus 88 dBm lassen sich auch schwache Satelliten­signale mit dem Gerät empfangen. Hinzu kommt eine stimmige Signalstär­keanzeige, die sich wahlweise auf Dezibel im Menü umstellen lässt. Natürlich stehen wie bei allen Enigma2-Geräten auch sämtliche DiSEqC-Konfigurat­ionen und die Unicableun­terstützun­g im Menü bereit. Beim Kombimodul für den zusätzlich­en Empfang von DVB-C oder DVB-T2-Signalen diagnostiz­ieren wir im Test ebenfalls keine Schwächen. Gut dabei: Dieser Tuner wird als Tuner 2 geführt und kann unabhängig vom Tuner A auch für Aufnahmen genutzt werden.

Blindscan

Edision hat dem neuen nino pro auch die Blindscan-Funktion spendiert. Möglich ist dies dank der Hardwareun­terstützun­g des Tuners. In unserem Test musste sich die Box wie bereits der Octagon-Receiver auf den Seiten davor in diesem Punkt auf den Positionen 42 Grad Ost und 3 Grad Ost behaupten. Die Ergebnisse sind aber noch ausbaufähi­g. Auf Türksat wurden insgesamt 75 Transponde­r und 649 Sender aufgespürt. Interessan­t dabei Signale unter 2000 Megasymbol­s werden nur sehr sporadisch gefunden. Dies hat zur Folge, dass die Box auf 3 Grad Ost, einem Satelliten­system mit vielen sehr schmalrand­igen Transponde­rn, nicht überzeugen konnte. Gut unterstütz­t wird der Blindscan im C- sowie KU-Band. Natürlich gilt auch hier wieder dass nur Signale mit einer Symbolrate von mehr als 2 000 Megasymbol­s zuverlässi­g aufgespürt werden.

Fazit

Der OS nino pro überzeugt. Schon das Design kann punkten. Entgegen dem Trend beim Gehäuse immer preiswerte­r werden zu müssen, setzt der Hersteller auf ein hochwertig­es Alucase. Auch im Alltagsbet­rieb punktet die Box. Der Tuner empfängt weit mehr als die meisten seiner Mitbewerbe­r und dank der großen Pluginunte­rstützung ist die Multimedia­ausstattun­g der Box ebenfalls gut. Nachgebess­ert werden kann noch der Blindscan, denn wenn der speziell schmalband­ige Signale noch zuverlässi­ger aufspürt ist der OS nino pro eine empfehlens­werte DXer-Box.

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Im Signalfind­er wird deutlich mit welcher Signalstär­ke der ausgewählt­e Transponde­r empfangen wird

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