Edision OS nino pro im Härtetest
Schon zu Jahresbeginn stand ein Receiver mit dem Namen Edision OS nino bei uns im Testlabor. Der griechische Hersteller Edsion hält auch beim neusten Modell an dem Namen fest und fügt nur den Zusatz pro hinzu. Wir zeigen was die Box nun mehr kann.
Der Zusatz pro suggeriert schon, dass es sich beim neuen Modell um ein höherwertiges Gerät handeln muss. Dies wird schon wenige Sekunden nach dem auspacken deutlich, denn nicht nur die inneren Werte wurden optimiert, nein auch äußerlich setzt Edision dabei neue Maßstäbe. Beim Gehäuse kommt gebürstetes Aluminium zum Einsatz, welches deutlich hochwertiger wirkt als die Spritzplastikgehäuse des Wettbewerbes. Zudem wird das Gerät in verschiedenen Farben, darunter rosegold, gold, silber, dunkelgrau und weiß angeboten. Auch die Fernbedienung besitzt eine in der jeweiligen Receiverfarbe gehaltene Alublende.
Ausstattung
An der Front verfügt der Receiver über eine vierstellige Siebensegment-Anzeige, die Sendernummer oder Uhrzeit darstellen kann. Darunter befindet sich ein CAS-Kartenschacht. Die USB-Anschlüsse sind an der rechten Seite verbaut. Hier wartet der OS nino pro mit gleich zwei USB-Schnittstellen auf. An der Rückseite ist vor allem der Tuner das Highlight. Edision hat einen Kombituner für den Empfang von DVB-S2x, DVB-T2 und DVB-C-Signalen verbaut. Beim Sat-Empfang handelt es sich auch hierbei um eine für DXer sehr interessante Empfangseinheit. Doch erstmal weiter mit den Anschlüssen: Der HDMI-Ausgang bringt die digitalen Bilder an einen Flachbildfernseher, analoge Schnittstellen für Röhren TV sucht man vergebens. Hinzu kommen ein optischen Tonausgang sowie der Netzwerkanschluss. Zwei Klinkenbuchsen dienen als Datenschnittstellen. Während die eine rein zum Transfer mit dem PC
geeignet ist, kann an der Zweiten ein externer Infrarotempfänger angeschlossen werden. Das Netzteil ist ausgelagert.
Alltagsmodus
Auch Edision liefert die Box mit einem aktuellen OpenATV-Image aus, weshalb die Erstinstallation schnell von der Hand geht und der Regelbetrieb zügig beginnen kann. Der im inneren werkelnde BCM 73625A0-Hauptprozessor hat zwei Kerne mit jeweils 751 Megahertz Power. Schnelles zappen von rund 1,25 Sekunden, sowie eine reibungslose Navigation überzeugen im Test. Die Ansicht des Programmführers kann der Nutzer eigenständig auswählen. In der Auslieferungsversion ist die Mehrkanalansicht voreingestellt, wem allerdings die Einzelkanalvorschau besser gefällt, der kann diese ebenfalls auswählen. Natürlich lassen sich Aufnahmen perfekt aus dem EPG heraus programmieren. Dafür ist allerdings der Anschluss eines externen Datenträgers via USB Voraussetzung.
Multimedia
Beim Thema Multimedia zeigt der neuste Receiver auch was in ihm steckt, Shoutcast Internetradio lässt sich ebenso wie IPTV-Streams mit der Box nutzen. Zudem stehen im Open-ATV-Menü „Erweiterungen“dutzende Plugins zur Verfügung, die individuell je nach Nutzergeschmack installiert werden können. Dank reichlich Speicher muss auch keine Angst aufkommen, dass die Box zu schnell an Leistung verliert oder der Speicher gar überfüllt ist. Auch die Wiedergabe von Inhalten externer Datenträger, die nicht mit dem Receiver selbst aufgenommen wurden, ist möglich. HbbTV wird ebenfalls unterstützt, muss nur in den Erweiterungen vorab als Plugin installiert werden.
Tuner
Kommen wir zum Herzstück der Box. Der integrierte Tuner hat vor allem beim Sat-Empfang seine Stärken. Zu diesen zählt zweifellos der DVB-S2x-Empfang. Bisher gibt es keine 4K-Box die DVB-S2x-Signale empfangen kann. Auch der Multistreamempfang gelingt mit dem kleinen Receiver sehr zuverlässig. Dank der guten Empfindlichkeit von minus 88 dBm lassen sich auch schwache Satellitensignale mit dem Gerät empfangen. Hinzu kommt eine stimmige Signalstärkeanzeige, die sich wahlweise auf Dezibel im Menü umstellen lässt. Natürlich stehen wie bei allen Enigma2-Geräten auch sämtliche DiSEqC-Konfigurationen und die Unicableunterstützung im Menü bereit. Beim Kombimodul für den zusätzlichen Empfang von DVB-C oder DVB-T2-Signalen diagnostizieren wir im Test ebenfalls keine Schwächen. Gut dabei: Dieser Tuner wird als Tuner 2 geführt und kann unabhängig vom Tuner A auch für Aufnahmen genutzt werden.
Blindscan
Edision hat dem neuen nino pro auch die Blindscan-Funktion spendiert. Möglich ist dies dank der Hardwareunterstützung des Tuners. In unserem Test musste sich die Box wie bereits der Octagon-Receiver auf den Seiten davor in diesem Punkt auf den Positionen 42 Grad Ost und 3 Grad Ost behaupten. Die Ergebnisse sind aber noch ausbaufähig. Auf Türksat wurden insgesamt 75 Transponder und 649 Sender aufgespürt. Interessant dabei Signale unter 2000 Megasymbols werden nur sehr sporadisch gefunden. Dies hat zur Folge, dass die Box auf 3 Grad Ost, einem Satellitensystem mit vielen sehr schmalrandigen Transpondern, nicht überzeugen konnte. Gut unterstützt wird der Blindscan im C- sowie KU-Band. Natürlich gilt auch hier wieder dass nur Signale mit einer Symbolrate von mehr als 2 000 Megasymbols zuverlässig aufgespürt werden.
Fazit
Der OS nino pro überzeugt. Schon das Design kann punkten. Entgegen dem Trend beim Gehäuse immer preiswerter werden zu müssen, setzt der Hersteller auf ein hochwertiges Alucase. Auch im Alltagsbetrieb punktet die Box. Der Tuner empfängt weit mehr als die meisten seiner Mitbewerber und dank der großen Pluginunterstützung ist die Multimediaausstattung der Box ebenfalls gut. Nachgebessert werden kann noch der Blindscan, denn wenn der speziell schmalbandige Signale noch zuverlässiger aufspürt ist der OS nino pro eine empfehlenswerte DXer-Box.