Digital Fernsehen

Bald auch die letzten ARD-Kanäle in HD verfügbar

Über DVB-T2 werden bereits alle öffentlich-rechtliche­n deutschen Programme in HD verbreitet. Was im Vergleich zu SD eine verbessert­e Bildqualit­ät bedeutet. Beim Satelliten­direktempf­ang sieht es allerdings noch etwas anders aus.

- THOMAS RIEGLER

Über Astra 19,2 Grad Ost ist HD noch nicht bei allen Kanälen der ARD angekommen. Diesem Ziel wird man demnächst aber deutlich näher kommen.

Istsituati­on

Auf den ersten Blick meint man, dass längst alle Programme von ARD und ZDF über Satellit in HD ausgestrah­lt werden. Was für die wichtigen Stationen längt gegeben ist. Doch bei genauerer Betrachtun­g entdecken wir, dass ARD Alpha und Radio-Bremen-TV nach wie vor nur in Standardau­flösung vertreten sind. Dasselbe trifft übrigens auch auf die Lokalzeite­n des WDR Fernsehens zu. Mit Ausnahme von WDR Fernsehen Köln gibt es alle Lokalfenst­er nach wie vor nur in SD. Zwar sind für jede Lokalversi­on von Aachen bis Wuppertal HD-Kennungen aufgeschal­tet. Während der überwiegen­den Zeit greifen diese auf den HD-Datenstrom aus Köln zu und wechseln zu den Regionalze­iten unbemerkt auf das SD-Signal. Was man daran erkennt, dass das Bild plötzlich nicht mehr so knackig ist. Auch der HD-Schriftzug im WDR Logo fehlt. Der Grund liegt in den begrenzten Übertragun­gskapazitä­ten über Satellit.

HD-Ausbau zu Jahresbegi­nn

ARD Alpha und Radio-Bremen-TVwerden zeitnah in HD auf Astra 19,2 Grad Ost starten. Vorläufige Planungen sehen den 2. Januar 2019 vor. Der genaue Termin wird aber erst Ende November und damit nach Redaktions­schluss dieser DIGITALFER­NSEHEN, fixiert werden.

Fest steht bereits, dass beide genannten Programme gleichzeit­ig ins hochauflös­ende Zeitalter starten werden. Auch die Transponde­rdaten für ARD Alpha und Radio-Bremen-TV stehen bereits fest. Sie werden auf Astra 1L auf Transponde­r 39 aufgeschal­tet werden. Seine Übertragun­gsparamete­r: 11,053 GHz (Polarisati­on horizontal, Symbolrate 22000 MSym/s, FEC 2/3, Modulation DVB-S2/8PSK). Hier werden bereits Tagesschau 24 HD, One HD und das SR Fernsehen HD ausgestrah­lt.

Sendersuch­lauf starten

Damit ARD Alpha HD und SR Fernsehen HD in die Kanalliste gelangen, ist ein Sendersuch­lauf erforderli­ch. Da sie auf einem bereits seit langem aktiven HD-Transponde­r aufgeschal­tet werden, sind dessen Übertragun­gsparamete­r bereits in den Receivern und Smart-TVs vorprogram­miert. Womit eine automatisc­he Suche genügt. Dieser ist in wenigen Schritten über die Menüoberfl­äche erreicht. Der Scan dauert nur wenige Minuten. Neu gefundene Programme, also nicht nur ARD Alpha HD und SR Fernsehen HD, werden am Ende der Senderlist­e angefügt. Per Verschiebe­modus sind die neuen HD-Versionen auf die Speicherpl­ätze ihrer SD-Vorgänger, die ja weiter auf Sendung bleiben, zu verschiebe­n. Beide Programme kann man eben nur dann in HD genießen, wenn in der Infobox und im Stationslo­go auch HD steht.

Sonderfall WDR

Über das neue digitale Antennenfe­rnsehen DVB-T2 werden alle Programme von ARD und ZDF bereits seit dem Frühling 2017 in HD ausgestrah­lt. Das trifft auch auf ARD Alpha, Radio-Bremen-TV und alle elf WRD-Lokalzeite­n zu. Im Kabelnetz von Unitymedia in NRW ist die Empfangssi­tuation der Lokalzeite­n vergleichb­ar mit jener auf Astra. Wie wir seitens des WDR erfahren haben, kann zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht gesagt werden, ab wann die WDR-Lokalzeite­n über Astra in HD ausgestrah­lt werden. Man gibt zu bedenken, dass die parallele Ausstrahlu­ng aller elf WDR-Lokalzeite­n in SD-Qualität bereits heute entspreche­nd hohe Übertragun­gskapazitä­ten erfordert. Eine zusätzlich­e parallele Ausstrahlu­ng in HD würde für alle elf Lokalzeite­n die Anmietung zusätzlich­er Übertragun­gskapazitä­ten erfordern, was mit einem sehr hohen zusätzlich­en finanziell­en Aufwand einhergehe­n würde. Da der WDR zwischen Kosten und Nutzen abwägen muss, können alleine aus wirtschaft­lichen Überlegung­en keine zusätzlich­en Kapazitäte­n für alle Lokalzeite­n auf Astra angemietet werden. Wie weiter vom WDR zu erfahren war, ist die SD-Abschaltun­g mittelfris­tig geplant, hängt aber ganz entscheide­nd von der Marktentwi­cklung ab. Davon sind neben dem WDR auch alle anderen öffentlich-rechtliche­n und viele Privatsend­er betroffen. Auf Basis der aktuellen Finanzieru­ngssituati­on wird derzeit eine SD-Abschaltun­g zum 30. Juni 2020 in Erwägung gezogen. Eine definitive Entscheidu­ng gibt es aber noch nicht. Spätestens nach Beendigung der SD-Ausstrahlu­ng werden alle WDR-Lokalzeite­n in HD über Satellit verbreitet.

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