Bald auch die letzten ARD-Kanäle in HD verfügbar
Über DVB-T2 werden bereits alle öffentlich-rechtlichen deutschen Programme in HD verbreitet. Was im Vergleich zu SD eine verbesserte Bildqualität bedeutet. Beim Satellitendirektempfang sieht es allerdings noch etwas anders aus.
Über Astra 19,2 Grad Ost ist HD noch nicht bei allen Kanälen der ARD angekommen. Diesem Ziel wird man demnächst aber deutlich näher kommen.
Istsituation
Auf den ersten Blick meint man, dass längst alle Programme von ARD und ZDF über Satellit in HD ausgestrahlt werden. Was für die wichtigen Stationen längt gegeben ist. Doch bei genauerer Betrachtung entdecken wir, dass ARD Alpha und Radio-Bremen-TV nach wie vor nur in Standardauflösung vertreten sind. Dasselbe trifft übrigens auch auf die Lokalzeiten des WDR Fernsehens zu. Mit Ausnahme von WDR Fernsehen Köln gibt es alle Lokalfenster nach wie vor nur in SD. Zwar sind für jede Lokalversion von Aachen bis Wuppertal HD-Kennungen aufgeschaltet. Während der überwiegenden Zeit greifen diese auf den HD-Datenstrom aus Köln zu und wechseln zu den Regionalzeiten unbemerkt auf das SD-Signal. Was man daran erkennt, dass das Bild plötzlich nicht mehr so knackig ist. Auch der HD-Schriftzug im WDR Logo fehlt. Der Grund liegt in den begrenzten Übertragungskapazitäten über Satellit.
HD-Ausbau zu Jahresbeginn
ARD Alpha und Radio-Bremen-TVwerden zeitnah in HD auf Astra 19,2 Grad Ost starten. Vorläufige Planungen sehen den 2. Januar 2019 vor. Der genaue Termin wird aber erst Ende November und damit nach Redaktionsschluss dieser DIGITALFERNSEHEN, fixiert werden.
Fest steht bereits, dass beide genannten Programme gleichzeitig ins hochauflösende Zeitalter starten werden. Auch die Transponderdaten für ARD Alpha und Radio-Bremen-TV stehen bereits fest. Sie werden auf Astra 1L auf Transponder 39 aufgeschaltet werden. Seine Übertragungsparameter: 11,053 GHz (Polarisation horizontal, Symbolrate 22000 MSym/s, FEC 2/3, Modulation DVB-S2/8PSK). Hier werden bereits Tagesschau 24 HD, One HD und das SR Fernsehen HD ausgestrahlt.
Sendersuchlauf starten
Damit ARD Alpha HD und SR Fernsehen HD in die Kanalliste gelangen, ist ein Sendersuchlauf erforderlich. Da sie auf einem bereits seit langem aktiven HD-Transponder aufgeschaltet werden, sind dessen Übertragungsparameter bereits in den Receivern und Smart-TVs vorprogrammiert. Womit eine automatische Suche genügt. Dieser ist in wenigen Schritten über die Menüoberfläche erreicht. Der Scan dauert nur wenige Minuten. Neu gefundene Programme, also nicht nur ARD Alpha HD und SR Fernsehen HD, werden am Ende der Senderliste angefügt. Per Verschiebemodus sind die neuen HD-Versionen auf die Speicherplätze ihrer SD-Vorgänger, die ja weiter auf Sendung bleiben, zu verschieben. Beide Programme kann man eben nur dann in HD genießen, wenn in der Infobox und im Stationslogo auch HD steht.
Sonderfall WDR
Über das neue digitale Antennenfernsehen DVB-T2 werden alle Programme von ARD und ZDF bereits seit dem Frühling 2017 in HD ausgestrahlt. Das trifft auch auf ARD Alpha, Radio-Bremen-TV und alle elf WRD-Lokalzeiten zu. Im Kabelnetz von Unitymedia in NRW ist die Empfangssituation der Lokalzeiten vergleichbar mit jener auf Astra. Wie wir seitens des WDR erfahren haben, kann zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht gesagt werden, ab wann die WDR-Lokalzeiten über Astra in HD ausgestrahlt werden. Man gibt zu bedenken, dass die parallele Ausstrahlung aller elf WDR-Lokalzeiten in SD-Qualität bereits heute entsprechend hohe Übertragungskapazitäten erfordert. Eine zusätzliche parallele Ausstrahlung in HD würde für alle elf Lokalzeiten die Anmietung zusätzlicher Übertragungskapazitäten erfordern, was mit einem sehr hohen zusätzlichen finanziellen Aufwand einhergehen würde. Da der WDR zwischen Kosten und Nutzen abwägen muss, können alleine aus wirtschaftlichen Überlegungen keine zusätzlichen Kapazitäten für alle Lokalzeiten auf Astra angemietet werden. Wie weiter vom WDR zu erfahren war, ist die SD-Abschaltung mittelfristig geplant, hängt aber ganz entscheidend von der Marktentwicklung ab. Davon sind neben dem WDR auch alle anderen öffentlich-rechtlichen und viele Privatsender betroffen. Auf Basis der aktuellen Finanzierungssituation wird derzeit eine SD-Abschaltung zum 30. Juni 2020 in Erwägung gezogen. Eine definitive Entscheidung gibt es aber noch nicht. Spätestens nach Beendigung der SD-Ausstrahlung werden alle WDR-Lokalzeiten in HD über Satellit verbreitet.