Wohlklingendes Küchenradio Hama DR350 im Test
Wenn ein Digitalradio in der Küche betrieben werden soll, stellt sich nicht selten die Frage, wohin damit. Besonders praktisch und platzsparend sind hier Unterbauradios wie das DR350 von Hama. Es kann als Unterbauradio am Küchenschrank befestigt werden, eignet sich aber auch für andere Einsatzzwecke wie dem Einbau in einen Caravan oder Wohnwagen.
Hierfür legt Hama dem Gerät eine spezielle Halterung für die Montage unter dem Küchenschrank bei. Diese wird fest unter den Schrank geschraubt und anschließend kann das Radio dort eingeklinkt werden. Eine weitere clevere Möglichkeit ist eine ebenfalls beiliegende Klemmhalterung. Damit kann das Gerät alternativ auch beispielsweise an eine Tischkante geklemmt werden. An den in Küchen üblichen Arbeitsplatten klappt das allerdings nicht, da diese hierfür schlicht zu dick sind. Schließlich lässt sich das Radio auch hochkant aufstellen. Alternativ verfügt das Radio auf der Rückseite nämlich über Gummifüße, so dass es notfalls auch auf den Tisch gestellt werden kann. Dann liegen allerdings die Bedienelemente und das Display auf der Oberseite. Ein Ablesen aus der Ferne ist damit nicht möglich. Die optimale Position des Gerätes ist und bleibt allerdings der Unterbau. Das liegt schlicht am Aufbau des Gerätes. Denn der Lautsprecher befindet sich bauartbedingt auf der Unterseite des Radios und muss natürlich frei bleiben. Das DR350 von Hama ist ein reines Radio mit der Möglichkeit, DAB Plus und UKW zu empfangen. Zudem besteht die Möglichkeit, einen externen Zuspieler über die Audio-In-Buchse anzuschließen. Eine Möglichkeit der Einbindung in das heimische Netzwerk besteht hingegen nicht. Damit ist auch eine App-Steuerung nicht möglich. Auch die Anbindung eines Smartphones über Bluetooth ist nicht möglich. Wahlweise ist das Gerät übrigens in Schwarz oder Weiß erhältlich. Die mitgelieferte Kurz-Bedienungsanleitung in verschiedenen Sprachen ist allerdings sehr dürftig. Zum Glück lässt sich bei Hama auch eine ausführliche Anleitung
herunterladen. Die Antenne zum Empfang ist als Wurfantenne ausgeführt. Das sieht natürlich schön aus, ist aber nicht unbedingt die praktischste Variante. Denn wer in nicht so gut versorgten Gebieten wohnt, wünscht sich häufig auch eine bessere Empfangsantenne oder am besten einen Antenneneingang. Dort könnte notfalls auch eine Außenantenne angeschlossen werden.
Bedienung
Das Radio ist komplett über die Bedienelemente steuerbar. Das ist auch erforderlich, denn eine Fernbedienung liegt dem Gerät nicht bei. Das Bedienkonzept ist aber gut durchdacht und in der Küche macht eine Fernbedienung ohnehin wenig Sinn. Neben sieben Festspeichertasten gibt es sieben kupferfarbene Taster unter dem gut lesbaren Farbdisplay für die Gerätefunktionen. Der große Lautstärkeknopf hat je nach Betriebsart unterschiedliche Funktionen. Im normalen Abspielbetrieb kann damit ganz normal die Lautstärke geregelt werden. Im Menümodus dient die Taste der Navigation und Auswahl. Demnach ist der Regler auch mit einer Druckfunktion als OK-Taste ausgestattet. Das Farbdisplay hat eine Diagonale von 6,1 Zentimetern (2,4 Zoll) und ist gut lesbar. Alle Anschlüsse befinden sich auf der Rückseite. Hier befindet sich der Eingang für das 12-Volt-Netzteil, zwei Klinkenbuchsen erlauben den Anschluss eines Kopfhörers sowie das Einspielen analoger Tonsignale. Außerdem gibt es noch einen USB-B-Anschluss, der aber ausschließlich dem Einspielen von Updates dient.
Radiobetrieb
Hauptfunktion dürfe wohl der Radioempfang und dort insbesondere das Digitalradio sein. Nach dem automatischen Suchlauf beim Start des Gerätes stehen die Sender ja bereits in einer Senderliste zum Abspielen bereit. Selbstverständlich können die Lieblingssender auch in einer Favoritenliste abgelegt werden. Mit jeweils 30 Speicherplätzen für DAB Plus und UKW ist der Empfänger recht üppig ausgestattet. Besonders praktisch: Die sieben ersten Favoriten können über Direktwahltasten direkt über dem Display am Radio abgerufen werden. Durch einen langen Druck auf die betreffende Taste wird der gerade laufende Sender auf diesem Platz abgespeichert. Ein kurzer Druck ruft den Sender dann wieder auf. Leider ist ein gemischtes Ablegen von DAB Plus und UKW nicht möglich.
UKW-Radio Klang
Vor einigen Monaten hatten wir bereits das IR350 von Hama im Test. Dieses ähnelt dem DR350 auf den ersten Blick wie ein Ei dem anderen. Kein Wunder: Beide Geräte sind bis auf die Empfangseinheit praktisch baugleich. Das IR steht allerdings für Internetradio, während DR die Abkürzung für Digitalradio ist. Folglich ist das IR350 mit Internetradio, das DR350 mit Digitalradio ausgestattet. Beim Klang konnten wir dem IR350 schon ein gutes Zeugnis ausstellen. Das ist beim heutigen Testgerät nicht anders. Das DR350 klingt ebenfalls ziemlich gut und kann vor allem mit einem starken Bass beeindrucken. Über den Equalizer kann der Nutzer das Feintuning vornehmen. Hier gibt es neben einigen voreingestellten Klangfeldern auch die Möglichkeit, Bass und Höhen manuell einzurichten und den persönlichen Bedürfnissen anzupassen. Jedenfalls macht das Radio hier wirklich eine gute Figur und der Klang ist tatsächlich der Beste von allen bisher von uns getesteten Unterbauradios.
Fazit
Das DR350 ist ein praktisches und gut klingendes Unterbauradio für die Küche, dass mit der mitgelieferten Klemme auch ohne Bohren befestigt werden kann. Es überzeugt auch durch eine leichte Bedienbarkeit und ein gut lesbares Farbdisplay. Leider ist die Antenne fest verbaut und die Anzeige der Sendergrafiken klappte im Test nicht immer einwandfrei. Was wir uns jetzt noch wünschen würden, wäre ein DIR350 mit Digitalradio, App-Steuerung und Internetanbindung – also quasi eine Kombination aus IR350 und DR350 für den anspruchsvollen Nutzer.