Luxus-Soundbar Roberts SB1 mit vielen Funktionen überzeugt im Testlabor
Wer den Klang seines Fernsehers verbessern möchte, der steht vor einer großen Auswahl an Soundverbesseren von der einfachen Soundbar bis hin zur perfekten Heimkinoanlage. Mit der SB1 hat Roberts eine Soundbar der Extraklasse im Programm, die noch deutlich mehr kann als die Mitbewerber.
Denn die SB1 ist nicht nur eine Soundbar, sondern gleichzeitig auch ein Digitalradio, ein Subwoofer, ein Bluetooth-Lautsprecher und sogar ein IR-Repeater. Damit hat Roberts nahezu alles in seine edle Soundbar verpackt, was derzeit am Markt verfügbar ist. Die Wertigkeit des Gerätes erkennt man dabei nicht zuletzt am Gewicht. Denn mit 6,3 Kilogramm ist die Soundbar in der Farbe Schwarz beileibe kein Leichtgewicht. Das ist nicht nur den edlen Komponenten im Inneren zu verdanken, sondern liegt auch an der besonders verwindungssteifen Konstruktion für den maximalen Klang. Im Inneren werkeln 4 Lautsprecher mit Subwoofertauglichkeit im akustisch abgestimmten Gehäuse mit gut versteckten seitlichen Bassausgängen. Das sieht nicht nur schick aus, sondern klingt auch gut. Frontseitig verfügt die Soundbar über das schon vom Flaggschiff S300 bekannte großzügige Farbdisplay mit 8,5 Zentimetern Diagonale (3,3 Zoll). Das ist auch aus der Entfernung noch gut lesbar und wertet die Soundbar weiter auf. Rund um das Display sind einige Bedienelemente angeordnet, die die wichtigsten Einstellungen wie Lautstärke oder auch das Ausschalten der SB1 ermöglichen. Selbstverständlich legt Roberts aber auch eine Fernbedienung bei. Die ist ein alter Bekannter und kommt unter anderem auch beim Roberts Stream i65 zum Einsatz. Schöner wäre aus unserer Sicht aber gewesen, wenn der Hersteller hier stattdessen auf die Alu-Fernbedienung des S300 gesetzt hätte. Denn im Vergleich zur Soundbar selbst wirkt der Signalgeber nicht ganz so edel, was bei der Variante der S300 nicht der Fall gewesen wäre. Interessanter Hinweis für alle, die
auch ein S300 ihr eigen nennen: Dank identischer Infrarotcodes lässt sich die SB1 auch mit der Fernbedienung vom S300 bedienen. Schwierig könnte das allerdings werden, wenn beide Geräte im Raum stehen, da sie sich dadurch im ungünstigsten Fall gegenseitig in der Bedienung stören könnten und Roberts keine Änderung der Fernbedienungscodes in einem solchen Fall vorgesehen hat.
Ausstattung
Die Features der SB1, die übrigens wie das S300 auch zur edlen R-Line von Roberts gehört, sind kaum in einem Satz aufzuzählen. Neben der Kernfunktion als Soundbar kann das Gerät auch Radio über die drei Empfangswege DAB Plus, UKW und das Internet empfangen. Es lassen sich Smartphones oder Tablets via Bluetooth koppeln, die Wiedergabe von Netzwerkmedien ist möglich und auch analoge Zuspieler können angeschlossen werden. Zudem hat Roberts der Soundbar einen Infrarotrepeater verpasst, der im Bedarfsfall das Fernbedienungssignal an den Fernseher weiterleiten kann. Schließlich lässt sich der SB1 auch per App steuern und in ein Multiroom-System integrieren. Auch an den Zugang zu Streamingdiensten hat Roberts gedacht und einen Spotify-Zugang integriert. Lediglich einen USB-Anschluss zur Wiedergabe von Medien per USB-Stick beziehungsweise -Festplatte oder schlicht zum Laden eines Smartphones ist nicht vorhanden. Trotzdem eine beachtliche Vielzahl an Funktionen, die das Gerät zu weit mehr als einer Soundbar machen. Mit dem Heimnetz verbinden lässt sich der SB1 übrigens wahlweise über ein Ethernetkabel oder drahtlos. Zum Koppeln mit dem Netzwerk kann bei Unterstützung durch den Router auch auf die praktische WPS-Schnellverbindung zurückgegriffen werden. Ähnlich komfortabel gestaltet sich die Verbindung via Bluetooth. Denn wenn das Handy oder Tablet Near-Field-Communication (NFC) unterstützt,kann die Verbindung darüber ebenfalls sehr bequem umgesetzt werden.
Anschlüsse
Hier zeigt sich ebenfalls, dass das Hauptaugenmerk auf den Betrieb als Klangverbesserer für Fernseher optimiert ist. So finden wir auf der Rückseite gleich drei digitale Eingänge. Zwei digitale Soundzuführungen können über je ein optisches Digitalkabel realisiert werden. Zudem gibt es einen weiteren koaxialen Digitaleingang. Analoge Signale können über eine 3,5-Millimeter-Klinkenbuchse und zwei Cinch-Buchsen eingespeist werden. Selbst einen Ausgang zum optionalen Anschluss eines Subwoofers hat Roberts dem Gerät spendiert. Das wird in der Praxis aber wohl kaum genutzt, da der SB1 selbst schon mit einem beeindruckenden Bass punkten kann. Ebenfalls perfekt mitgedacht hat der Hersteller bei der Antenne. So gibt es eine interne Antenne, die sicherlich in Ballungsgebieten vollkommen ausreichen dürfte. Sollte das nicht der Fall sein oder der Käufer etwas außerhalb wohnen, kann die Antenne mit einem Schalter auf extern umgeschaltet werden. Dann kann eine Zimmeroder Außenantenne an die hierfür vorgesehene F-Buchse angeschlossen werden. Das Netzteil ist übrigens ebenfalls intern verbaut, was ein weiteres Qualitätsmerkmal ist.
Aufstellung
Die Soundbar lässt sich wahlweise aufstellen oder an der Wand befestigen. Für letzteres liefert Roberst mit Winkeln und Schrauben nicht nur das passende Installationsmaterial mit, sondern legt sogar eine Schablone zur exakten Markierung der Bohrungen bei. Wird das Gerät aufgestellt, so können zumindest kleinere Fernseher auf die Soundbar gestellt werden. Größere Fernseher über 50 Zoll lassen sich allerdings je nach Konstruktion der Standfüße nicht immer auf die Soundbar stellen. Je nach Fernseher kommt auch eine Aufstellung vor dem Gerät aufgrund der Höhe nicht immer in Betracht, so dass der Käufer besser vorher abklärt, ob sein Fernseher auch passt. Für den Fall, dass die Soundbar vor den Fernseher gestellt wird und dadurch eventuell der Infrarotempfänger vom TV verdeckt wird, hat Roberst der Soundbar eine ausgesprochen clevere Funktion spendiert: Auf der Rückseite wurde eine Art Infrarot-Streifen auf der gesamten Länge der Soundbar angebracht, der ein vorn empfangenes Infrarotsignal der TV-Fernbedienung hinten weiterleitet. Ein verdeckter Infrarotempfänger bekommt dadurch trotzdem die nötigen Signale übermittelt – genial!
Betrieb als Soundbar
Zuerst haben wir uns natürlich mit der Kernfunktion beschäftigt, nämlich dem Einsatz als Soundbar. Hier stellt der SB1 zwei optische und einen koaxialen Digitaleingang sowie für ältere Fernseher auch analoge Soundeingänge bereit. Auf HDMI wurde allerdings verzichtet, was wir etwas schade finden. Die entsprechende
Quelle muss dann mit der Fernbedienung gewählt werden und bleibt auch nach dem Ausschalten und wiedereinschalten aktiv. Schon beim ersten Test über den Koaxialeingang beeindruckte uns die Soundbar mit einem um Welten besseren Ton als vom einfachen TV-Lautsprecher gewohnt. Insbesondere der Stereoklang und natürlich die Bässe sind im Anbetracht der Größe der Soundbar wirklich sehr gut. Natürlich lässt sich klanglich noch einiges regeln. So gibt es zahlreiche voreingestellte Equalizer-Settings für verschiedene Situationen und auch manuell kann Höhen-, Mitten- und Basswiedergabe nach den eigenen Wünschen reguliert werden. Separat regeln lässt sich der Subwoofer, dem wie beim S300 sogar zwei eigene Tasten auf der Fernbedienung spendiert wurden. Spezielle Klangprofiele wie sie bei andern Soundbars oft programmiert wurden (also zum Beispiel „Musik“, „Film“oder „Nachrichten“) gibt es beim SB1 nicht. Vermisst haben wir die aber auch nicht, denn der SB1 klingt von Hause aus schon sehr gut.
Soundkonzept
Hier gibt es eigentlich nichts auszusetzen, der SB1 meistert seine Aufgaben in allen Disziplinen hervorragend und eignet sich daher sowohl als Wiedergabegerät für den Fernseher als auch als eigenständiger aktiver Lautsprecher zur Radio- und Musikwiedergabe. Auch als Minimalvariante für ein Heimkino eignet sich die Soundbar, wobei hier verständlicherweise auf echten Raumklang verzichtet werden muss. Dennoch liegen Welten zwischen den eingebauten Lautsprechern der meisten TV-Geräte und dem Kinoton der SB1. Allerdings: Spezielle Digitalklangformate wie DTS oder Dolby Atmos kann die Soundbar nicht decodieren. Hier muss auf das Downsampling im Zuspieler zurückgegriffen werden. Das vielfach bei Fernsehsendern gebräuchliche AC3 als Stereo oder 5.1 Dolby Digital wird hingegen erkannt und von der Soundbar wiedergegeben. Dank der zahlreichen Einstellmöglichkeiten lässt sich der SB1 perfekt an die eigenen Bedürfnisse anpassen und klingt wirklich sehr gut. Damit gehört diese Soundbar zu den klanglich besten ihrer Art und kann sich auch mit dem ebenfalls hervorragend klingenden S300 aus dem gleichen Hause messen.
Radioempfang
Beim Radioempfang kann sich der Nutzer zwischen Digitalradio, UKW und Internetradio entscheiden, wobei rein klanglich DAB Plus die beste Wahl ist. In diesem Modus scannt das Radio beim ersten Start alle Frequenzen automatisch und sortiert diese in die Kanalliste ein. Lieblingssender können auf eine der zehn Favoritenspeicher abgelegt werden. Das ist separat für Digitalradio, UKW und Internetradio möglich, so dass insgesamt 30 Sender abgespeichert werden können. Ein gemischtes Speichern ist allerdings nicht möglich. Zum Aufrufen der Favoriten gibt es praktische zehn Direktwahltasten auf der Fernbedienung. An der Soundbar selbst sind zwar keine Direktwahltasten zu finden. Ein Zugriff über die dortigen Bedienelemente ist aber dennoch möglich. Allerdings sind 10 Sender pro Empfangsweg nicht wirklich viel. Da bieten andere Geräte mit 20 oder 30 Speicherplätzen doch mehr. Positiv: Das Ablegen der Sender funktioniert sehr intuitiv. Ein längerer Druck auf die passende Zifferntaste auf der Fernbedienung reicht hierfür aus. Ein kurzer Druck ruft dann den gewünschten Sender wieder auf. Selbstverständlich werden auch grafische Zusatzinformationen der Sender wie beispielsweise Cover der Titel angezeigt. Ein langes Drücken der Select-Taste auf der Fernbedienung zeigt übrigens auf Wunsch die Grafik bildschirmfüllend an.
UKW
Im UKW-Modus wird der Kanalsuchlauf manuell durchgeführt. Hierzu wird die Auto-Tune-Taste für den nächsten stärkeren Sender gedrückt. Manuell lässt sich die Frequenz über die Tune-Tasten im Steuerkreuz einstellen. Schließlich lassen sich noch tausende Internetradios empfangen. Hier besteht auch die Möglichkeit, das Radio mit der Senderverwaltung im Internet zu koppeln. Hierzu muss man sich nur unter www.dab.satlounge.de einmalig mit dem Gerätecode registrieren und hat dann Zugriff auf eine komfortable Online-Favoritenverwaltung, die sich auch mit mehreren Geräten synchronisieren lässt.
Streaming
Auch hier bietet die SB1 eine Menge an Möglichkeiten. Entweder koppelt man ein Smartphone oder Tablet via Bluetooth
und nutzt dann die verschiedenen Audio-Streamingdienste auf diesem Weg oder verbindet sich mit dem lokalen Netzwerk. Steht dort die heimische Musiksammlung über eine Netzwerkfestplatte oder einen anderen Mediaplayer zur Verfügung, lassen sich die Musikstücke auch auf diesem Weg wiedergeben. Zu finden ist der Netzwerkplayer im Menüpunkt Musikabspieler/ Gemeinsame Medien. Ist das Gerät im heimischen Netzwerk registriert, werden hier dann alle tauglichen Netzwerkmedien angezeigt und ein Zugriff ist möglich. Sind im entsprechenden Ordner auch Cover hinterlegt, werden diese am Gerät angezeigt. Auch bei Bluetooth ist zumindest eine Titelanzeige möglich. Auch das Skippen über das Radio ist möglich. Im Test punktete die SB1 hier mit stabiler und störungsfreier Wiedergabe über UPnP und Bluetooth. Auch die Bedienung ist zu jeder Zeit intuitiv und selbsterklärend.
App-Steuerung
Kaum erwähnenswert: Natürlich lässt sich die SB1 auch bequem via App steuern. Hier kommt die schon häufig vorgestellte Anwendung Undok zum Einsatz, die für Android und iOS verfügbar ist. Einmal installiert, erlaubt sie die komplette Steuerung des Gerätes über das Smartphone. Eine kleine Sicherheitslücke soll an dieser Stelle allerdings nicht verschwiegen werden. Denn es gibt keinen Schutz vor einer unbefugten Nutzung. Jeder mit App und Smartphone im betreffenden Netzwerk kann das Gerät steuern. Dieser Fall dürfte zwar selten vorkommen, aber hier im Testlabor war es nicht das erste Mal, dass sich die Lautstärke oder der Sender am Gerät wie von Zauberhand änderte, weil sich ein Kollege im Nachbarbüro wieder einmal einen Scherz erlaubte. Prinzipiell ist Undok aber genial. Insbesondere bei der schnellen Suche nach dem passenden Radiosender oder dem schnellen Quellenwechsel ist die App sehr gut zu gebrauchen. Unverzichtbar ist sie außerdem zur Nutzung eines ganz besonderen Features des Gerätes. Direkt eingebaut hat Roberts noch einen Client für Spotify. Wer einen Premium-Zugang zu diesem Musikdienst hat, der kann darüber problemlos auch seine Lieblingstitel wiedergeben. Übrigens ist mit einer neuen Schnittstelle geplant, künftig auch Testaccounts zur Nutzung der eingebauten Spotify-Funktion zuzulassen. Das müsste allerdings erst noch über ein Firmwareupdate der SB1 integriert werden.
Multiroom-Funktion
Denn mehrere Radios oder kompatible Lautsprecher lassen sich damit zu einem Abspielverbund einrichten. Ein Gerät übernimmt dabei die Rolle des Masters, alle anderen Geräte sind Slaves und geben sofern sie eingeschaltet sind die gleiche Audioquelle wieder, wie das Mastergerät. Das funktioniert sogar mit CDs oder analogen Quellen. Eingebunden können alle multiroomfähigen Endgeräte, die mit Undok kompatibel sind. Dabei spielt der Hersteller keine Rolle. Natürlich werden Roberts-Fans auf Komponenten dieser Marke setzen. Hier bieten sich Komponenten der R-Line und auch das Roberts Stream 65i an. Aber auch passende Gegenstücke von Hama oder Como Audio lassen sich auf diese Weise miteinander vernetzen. Im Testlabor beispielsweise koppelten wir das S300, das Stream 65i und die SB1 miteinander und nutzten die zusätzlichen Geräte zu einer faszinierenden Raumbeschallung. Zum reibungslosen Betrieb sollten aber nach Möglichkeit – sofern ein Anschluss vorhanden ist – alle Geräte über Netzwerkkabel mit dem Heimnetz verbunden werden. Im WLAN-Betrieb kam es hingegen immer wieder einmal zu Abrissen bei der Wiedergabe, da unser drahtloses Netz aufgrund vieler Geräte überlastet war.
Fazit
Die SB1 gehört zweifelsfrei zu den besten Soundbars, die durch unser Testlabor gewandert sind. Neben den hervorragenden Eigenschaften als Klangzentrale für den Wohnzimmerfernseher lässt sich das Gerät auch noch perfekt als Radioempfänger und zur Streamingwiedergabe per Bluetooth und Netzwerk nutzen. Ausgesprochen praktisch fanden wir auch das Vorhandensein eines Antenneneingangs und den Infrarot-Repeater – aus unserer Sicht ein Alleinstellungsmerkmal der SB1. Wenn wir den fehlenden HDMI-Eingang und die ebenfalls nicht vorhandene USB-Wiedergabe verweisen, dann kann man das Getrost als Jammern auf sehr hohem Niveau verstehen. Die SB1 bleibt auch trotz dieser zwei Mini-Kritikpunkte eindeutig Klassenbester.