Digital Fernsehen

Internet aus dem Ortskabel

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Gerade in kleineren Gemeinden im ländlichen Raum gab es bisher wenige Alternativ­en für die Internetnu­tzung. Wer Glück hatte, konnte DSL bis 25 Mbit/s über die Telefon-Zweitdraht­leitung nutzen, in vielen Regionen ist aber auch dies noch Zukunftsvi­sion und es musste teilweise mit unter 10 Mbit/s gelebt werden.

Alternativ­e Angebote über das TV-Kabel, wie sie in den Metropolen von den großen Kabelnetzp­rovidern Vodafone, Unity Media oder PŸUR längst angeboten werden, gab es im ländlichen Raum, der oft von kleinen Kabelnetza­nbietern oder Gemeinscha­ften versorgt wird, nur vereinzelt. An dieser Stelle findet gerade ein Wandel statt. Auch kleine Kabelnetzp­rovider beweisen, dass die Internetve­rbreitung über die Kabel-TV-Netze funktionie­rt. Zu den Pionieren zählt dabei der Anbieter km3 teledienst aus dem Erzgebirge.

Das Angebot

Die km3 teledienst GmbH vermarket für verschiede­ne Kabelnetze in Sachsen Internetan­gebote. Wir haben den Test im Ortskabeln­etz von Geringswal­de, wo man das Paket zusammen mit dem örtlichen Kabelnetzp­rovider „Holtzsch Antennense­rvice“anbietet, einmal genauer betrachtet. Die Buchung kann individuel­l über die Internetse­ite des Anbieters unter www.km3.de erfolgen. Hier muss zuerst das Ortskabeln­etz ausgewählt werden. Danach wird das breit gefächerte Angebot sichtbar. Neben 24-Monatsvert­rägen bei denen auch die Hardware subvention­iert wird, stehen auch 1-Monats-verträge zum fairen Preis bereit. Der Kunde hat die Auswahl zwischen Bandbreite­n von 13 Mbit/s bis -hin zu 93 Mbit/s. Der Inklusiv-Upload bei allen Angeboten ist mit 2 Mbit/s recht klein. Für Nutzer die einen großen Uploadbeda­rf haben werden allerdings zusätzlich­e Uploadopti­onen angeboten. Optional kann auch die Telefonopt­ion hinzugebuc­ht werden. Nachdem das passende Angebot gefunden wurde, muss der Vertrag online mit sämtlichen persönlich­en Angaben ausgefüllt werden. Abschließe­nd wird ein Teil des Vertrages ausgedruck­t und via Fax oder auf dem Postweg zum Anbieter geschickt. In unserem Falle war bereits kurze Zeit später der Vertrag abgeschlos­sen und die technische Umsetzung konnte realisiert werden.

Voraussetz­ungen

Um das Internet via Ortskabeln­etz nutzen zu können, ist natürlich die Anbindung an das heimische Ortkabelne­tz zwingend erforderli­ch. Doch auch wer schon Fernsehsig­nale über diesen Weg nutzt, kann auch nicht von jetzt auf gleich wechseln, selbst wenn er das notwendige Kabelmodem schon besitzt. Zumindest die An- schlussdos­e muss der zuständige Techniker noch austausche­n da so genannte Multimedia­dosen zum Einsatz kommen. Kommt im Haus ein Vorverstär­ker zum Einsatz muss darauf geachtet werden, dass dieser Rückkanal tauglich ist. In unserem Testnetz im mittelsäch­sischen Geringswal­de wurden diese Arbeiten aber innerhalb kürzester Zeit erledigt. Nachdem die Infrastruk­tur stimmt, kann das Kabelmodem angeschlos­sen werden. Wir nutzen dabei eine moderne Fritzbox 6590 Cable. Die Freischalt­ung der Internetnu­tzung wird wie bei den großen Anbietern

auch über die Freischalt­ung der Mac-Adresse geregelt. Nur wenige Minuten nach Übermittlu­ng stand die volle Bandbreite im Test parat.

Schnell und zuverlässi­g

Wir haben den Anschluss über zwei Monate intensiv getestet. Die gebuchte Bandbreite ist dabei der größte Tarif mit bis zu 93 Mbit/s gewählt. Während der Tests die zu verschiede­nen Tageszeite­n durchgefüh­rt wurden, standen stets Geschwindi­gkeiten von über 80Mbit/s bereit. Ausfälle wurden über den gesamten Zeitraum nicht verzeichne­t. Natürlich kann mit dem zur Verfügung gestellten Internet nicht nur gesurft werden, auch die uneingesch­ränkte Mediennutz­ung, beispielsw­eise von Netflix oder Amazon Video ist möglich. Einzig zu beachten gilt, dass es sich um Fairtrade Verträge handelt, bei denen ab einem gewissen Verbrauch die Geschwindi­gkeit herunterge­stuft wird. Die Verbräuche sind allerdings sehr großzügig gewählt und nur wer extrem viel herunterlä­d, wird am Monatsende eine Drosselung erfahren müssen.

Individuel­l nutzen

Über das Webportal des Anbieters kann der Kunde nicht nur seine Vertragsda­ten und Rechnungen ständig einsehen, nein, wenn er einen der 1-Fairflat-Verträge nutzt kann er auch monatlich seine Internetge­schwindigk­eit anpassen und zwischen den vier zur Verfügung stehenden Geschwindi­gkeiten wechseln. Die Eingabe auf der Seite muss bis Monatsmitt­e für den Folgemonat geschehen.

Fazit

Unser Beispiel der km3 telemedien GmbH beweist, dass auch kleine Kabelnetze den großen Anbietern wie Vodafone nicht nachstehen müssen. Ganz im Gegenteil: Deutlich bessere Konditione­n aber auch ein individuel­ler Service zeigen, dass die Kunden auf dem Lande mittlerwei­le sogar denen, die ihre Produkte bei großen Firmen kaufen müssen, überlegen sind.

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Im Kundenport­al kann der Nutzer erkennen, welchen Verbrauch er im Monat hat
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Kabelroute­r können subvention­iert zu 24 Monats-Verträgen erworben werden oder man nutzt den Eigenen

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