Digital Fernsehen

„Der Kunde ist uns wichtig“

Welche Unzulängli­chkeiten zu bewerkstel­ligen sind und welche Pläne die km3 telemedien Gmbh noch hat wurde im direkten Gespräch deutlich.

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Herr Bielagk, Ihrer Firma bietet vielen Interessen­ten im ländlichen Raum die Möglichkei­t schnelles Internet zu beziehen. Was hat Sie dazu bewogen dies einzuführe­n?

Man muss sich nur drum kümmern und man kann nicht die großen Gewinne einfahren, da man nicht in Größenordn­ungen skalieren kann. Ich bin ein Freund der Kabelnetze. Die Kabelnetze sind auch heute noch für den ländlichen Raum oftmals die einzige Möglichkei­t, schnelles Internet zu erhalten. Und ich denke, dass das, was machbar und sinnvoll ist, auch getan werden sollte.

Neben 24 Monatsvert­rägen wie sie in der Telekommun­ikationsbr­anche üblich sind bieten sie auch faire Monatstari­fe an. Was hat sie zu diesem Schritt bewogen?

Wir selbst wohnen inmitten unserer Kundschaft. Jeder Geschäftsi­nhaber weiß, was das bedeutet. Bei uns besteht die Möglichkei­t, dass unzufriede­ne Kunden auch mal am Wochenende klingeln. Und dann ist es gut, wenn man nicht über Vertragsla­ufzeiten diskutiere­n muss. Die Monatsvert­räge setzen einfach voraus, dass es funktionie­rt. Der Kunde kann jeden Monat neu entscheide­n, ob er dabei bleibt oder nicht. Sollten wir neue Tarife auf den Markt bringen, können eben auch alle Altkunden und nicht nur die Neukunden davon profitiere­n. Ein monatliche­r Tarifwechs­el ist möglich. Viele Nutzer wollen diese Freiheit nicht missen. Erst Kundenanfr­agen haben uns viel später dazu gebracht, auch 24-Monatstari­fe einzuführe­n. Man wollte gern – wie bei den „Großen“gewöhnt – Hardware subvention­iert haben. Das ist aber über einen 1-Monatsvert­rag nicht möglich.

Im Gegensatz zu den großen Kabelnetzp­rovidern versorgen Sie viele kleine Kopfstelle­n mit dem Service. Wie realisiere­n Sie die Internetei­nspeisung?

Sie haben viele, viele einzelne Probleme zu lösen und müssen die Vielfalt täglich beherrsche­n. Technologi­emix, Glas, Richtfunk, WLAN – alles wird eingesetzt, wo finanzierb­ar und sinnvoll. Wir haben seit 2000 eine eigene Software, die genau diesen Ansprüchen gerecht wird und die an neue Aufgabenst­ellungen immer wieder angepasst wird. Damit wird vieles überhaupt erst machbar. Sie müssen weiterhin mit den Partnern vor Ort auf Augenhöhe zusammenar­beiten. Die Kabelnetzb­etreiber oder Antennenge­meinschaft­en werden weiter benötigt, denn sie halten ihr eigenes Netz in Ordnung. Wir klären alles, was für die Internet- und Telefoniev­ersorgung notwendig ist. So konzentrie­rt sich jeder auf seinen Aufgabenbe­reich.

Wie viele Kabelanlag­en werden aktuell mit dem Angebot der km3 teledienst GmbH versorgt und wie viele Kunden erreichen Sie?

Dazu möchte ich aus Wettbewerb­sgründen nichts sagen. Es sind gut über 100 Kabelnetze und mehr als eine fünfstelli­ge Kundenzahl insgesamt. Dabei müssen wir nicht überall selbst der Internetan­bieter sein. Viele Kabelentzb­etreiber haben „km3 inside“, das heißt, wir arbeiten im Hintergrun­d.

Welche Voraussetz­ungen muss ein Netz mitbringen damit die Dienstleis­tungen der km3 teledienst GmbH integriert werden können?

Wenn HD-Programme störungsfr­ei übertragen werden können, ist schon vieles geklärt. Wir müssen dann noch eine Backbonean­bindung finden und dann kann es losgehen. Natürlich sollten die Eigentümer des Netzes diese Dienstleis­tungen auch wollen.

Ist eine Expansion in weitere Netze geplant?

Wenn wir mit vernünftig­en Aufwand für uns die Dienste einführen können, gerne. Aber wie gesagt, wir sind nicht konzernget­rieben, für uns entscheide­t nicht in erster Linie die Renditenhö­he. Wir möchten unsere Arbeit tun und dabei auch die Kunden – ob nun Netzbetrei­ber oder Privatkund­en – zufrieden stellen.Ich denke, dass wir als kleine Firma viel besser das „Ohr am Kunden“haben. Vielen Dank für das Gespräch.

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Mike Bielagk, Geschäftsf­ührer km3 telemedien GmbH

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