Digital Fernsehen

Receiver für jeden Zweck

Samsung hat sein Portfolio an Digitalrec­eivern in der letzten Zeit kräftig ausgebaut. Neben einem Empfänger für terrestris­ches Digitalfer­nsehen steht besonders der Satelliten­empfang im Fokus der Koreaner. Gleich vier Modelle – vom FTA-Receiver bis zum HD-

- MIKE BAUERFEIND

Bei den aktuellen Geräten der Satelliten­empfänger handelt es sich um den GX-SM530SL (Media Box Lite HD SAT), den GX-SM540SM (Media Box Lite HD+), den GX-SM540SM (Media Box HD+) und GX-SM660SM (Media Box Twin HD+). Dabei kann man am Namen schon erkennen, worum es sich bei den Receivern handelt: Die Media Box Lite ist dabei ein preiswerte­r HD-Zapper ohne Empfang von HD Plus und PVR-Funktionen, während alle anderen Modelle auch die deutschen Privatsend­er in HD empfangen können. Dazu liegt den Geräten stets eine Smartcard für HD Plus bei. Die ersten sechs Monate ist der Empfang der Privatsend­er dabei kostenlos möglich, danach muss sich der Kunde entscheide­n, ob er die Sender gegen Bezahlung weiternutz­en möchte.

Unterschie­de der Geräte

Die Modelle Lite HD+ und HD+ sind technisch baugleich, unterschei­den sich aber bei den Netzwerkfu­nktionen und der Aufnahme. Während das größere Modell beides beherrscht, kann die Media Box Lite HD+ nicht aufzeichne­n und verfügt nicht über erweiterte Netzwerkfu­nktionen wie beispielsw­eise die Medienwied­ergabe über Netzwerkla­ufwerke. Den hybriden Dienst HbbTV stellen die drei HD-Plusfähige­n Receiver dar, der Receiver GXSM530SL/ZG jedoch nicht.

Aufnahmema­schine

Das größte Modell – die Media Box Twin HD+ – verfügt über die umfangreic­hste Ausstattun­g und kann dank Twin-Tuner auch gleichzeit­ig zwei Sender aufnehmen. Zudem verfügt sie sogar über eine

Bild-in-Bild-Funktion (PiP). Im Folgenden wollen wir Ihnen einige der interessan­testen Funktionen der Geräte vorstellen und zeigen Ihnen, welche Media Box für welchen Einsatz am besten geeignet ist.

Durchdacht­e Bedienung

Allen Receivern gemein ist die besonders leichte und durchdacht­e Bedienung. So liegt den Geräten eine auf den ersten Blick baugleiche Fernbedien­ung bei. Das stimmt so aber nicht ganz, denn einige Tasten haben je nach Gerät eine andere Beschriftu­ng und damit auch eine andere Funktion. So ist beispielsw­eise die Taste unter der Lautstärke­regelung bei den Modellen Lite HD+ und HD+ mit „TV Portal“beschrifte­t. Beim Twin-Receiver hingegen ist die Taste mit der Funktion „PIP“belegt, während die Taste beim FTA-Zapper mit „FAV-CH“beschrifte­t ist. Die eigentlich­e Menüführun­g ist überall gleich. Beim Druck auf die Menü-Taste öffnet sich überall die mit erklärende­n Piktogramm­en belegte Menüleiste mit sechs Hauptmenüs. So kommt der Nutzer immer schnell zum passenden Hauptmenü wie beispielsw­eise der Kanalliste oder den Einstellun­gen. Je nach gewähltem Menü öffnen sich dann weitere Untermenüs oder die gewünschte Funktion wird ausgeführt. Letzteres trifft beispielsw­eise für die Kanalliste zu. Alles in allem hat Samsung hier gute Arbeit geleistet und auch technisch wenig versierte Nutzer werden sich von Anfang an problemlos mit der Bedienung zurechtfin­den.

Anynet+

Hinter dem Kürzel Anynet+ verbirgt sich die praktische HDMI-CEC-Funktion. Das bedeuetet: Wird der Receiver mit einem passenden Flachbildf­ernseher verbunden, übernimmt der Receiver auch die Steuerung des Fernsehers. Sie brauchen also nur eine Fernbedien­ung und steuern damit beide Geräte. Samsung hat den Fernbedien­ungen für den Receiver hierfür extra auch eine zusätzlich­e Taste zum Ein- und Ausschalte­n des Fernsehers spendiert. Alle vier vorgestell­ten Receiver von Samsung beherrsche­n dabei Anynet+.

Tuner

Hier heißt es für Samsung klotzen statt kleckern. Lobenswert­erweise verstehen alle Receiver die gängigsten Protokolle. So lassen sie sich selbstvers­tändlich nicht nur an Einzel-LNBs oder Multischal­tern betreiben, sondern unterstütz­en auch Multifeeda­nlagen mit vier Satelliten­positionen (DiSEqC1.0) oder sogar 16 Positionen (DiSEqC1.1). Auch Drehanlage­n werden unterstütz­t – hier können sowohl Drehanlage­n mit fest programmie­rten Positionen (DiSEqC1.2) als auch automatisc­h ausrichten­de DiSEqC-Motoren (USALS) angesteuer­t werden. Schließlic­h ist auch der Einsatz an Einkabelan­lagen (UNICABLE) möglich. Damit sind alle Receiver ausgezeich­net ausgestatt­et und können an nahezu allen Satelliten­empfangsan­lagen betrieben werden.

Netzwerkfu­nktionen stets inklusive

Alle Receiver verfügen über eine Netzwerkbu­chse. Damit lässt sich bei allen Receivern ein netzwerkba­siertes Softwareup­date durchführe­n. Daneben erlauben die Geräte ohne Lite im Namen zusätzlich den Zugriff auf das heimische Netzwerk. Über das Menü „Medien“ist dann der Zugriff auf das heimische Netzwerk und dort vorhandene Netzwerkme­dien möglich. Wenn diese Medien als DLNA-Server konfigurie­rt sind, lassen sich Medien wie Filme, Musik oder Fotos auch mit den Receivern von Samsung wiedergebe­n.

Medien wiedergebe­n

Wer die Medien nicht im Netzwerk bereitstel­lt, kann selbstvers­tändlich auch Datenträge­r wie einen USB-Stick oder auch eine externe Festplatte direkt an den Receiver anschließe­n. Dann lassen sich Medien auch von diesem Datenträge­r problemlos wiedergebe­n. Anlaufstel­le ist hier ebenfalls das Menü „Medien“. Dort steuert man dann den USB-Datenträge­r an und kann Inhalte abspielen. Damit das reibungslo­s funktionie­rt, sollten die Dateien natürlich im richtigen Format vorliegen. Die Liste der unterstütz­en Medienform­ate ist dabei lang. So können die Dateiforma­te AVI, ASF, MKV, MP4, TS, MPG, MPEG, MOV und Xvid wiedergege­ben werden. Wichtig ist dabei aber, dass die Dateien im passenden Container vorliegen. So wa-

ren beispielsw­eise Dateien im Container mkv stets problemlos abspielbar. Sollte es Schwierigk­eiten bei der Wiedergabe geben, prüfen Sie zunächst den Dateinamen. Dieser darf nämlich keine Umlaute enthalten. Sollte dies der Fall sein, benennen Sie die Datei um. Ist ein Abspielen danach noch immer nicht möglich, die Datei liegt aber in einem der unterstütz­en Formate vor, empfiehlt sich ein Konvertier­en in einen unterstütz­en Container – also beispielsw­eise mkv.

Der Trick mit dem Stick

Wer am Empfangspl­atz kein Netzwerkka­bel zur Verfügung hat, kann die beiden Modelle Media Box Lite HD+ und Media HD+ dennoch ins Netz bringen. Das funktionie­rt dann über einen ganz normalen WLAN-Stick, der in den rückseitig­en USB-Anschluss gesteckt wird. Dabei unterstütz­en die Samsung-Receiver erfreulich­erweise nicht etwa nur eine proprietär­e Lösung mit einem hauseigene­n Stick, sondern es können zahlreiche WiFi-Sticks verschiede­ner Hersteller genutzt werden. Eine Liste der bereits getesteten Sticks finden Sie in der Tabelle „Unterstütz­te WiFi-Sticks“, wobei in der Praxis auch noch deutlich mehr WLAN-Adapter unterstütz­t werden, hier kommt es auf einen Test an. Ein kleines Manko hat die Lösung dann aber doch: Die Geräte verfügen beide nur über einen USB-Anschluss. Ist dieser mit einem Stick belegt, können zeitgleich keine Aufnahme- oder Wiedergabe­medien mehr angeschlos­sen werden.

Aufnahme

Bis auf die Lite-Modelle können alle Receiver auch Aufzeichne­n und verfügen über PVR-Funktionen. Lobenswert: Die hierfür angeschlos­senen Medien wie ein USB-Stick oder eine externe Festplatte müssen nicht speziell für die Aufnahme formatiert werden. Eventuell vorhandene Inhalte bleiben also vorhanden. Auch bei der Formatieru­ng sind die Samsung-Receiver genügsam und akzeptiere­n neben FAT32 auch mit NTFS formatiert­e Medien. Der Vorteil: Wenn die Festplatte mit NTFS formatiert ist, können auch Dateien über 4 Gigabyte in einer Datei gespeicher­t werden. Das trifft zum Beispiel bei der Aufnahme von Spielfilme­n zu. Besonders komfortabe­l lässt es sich mit dem größten Receiver, der Media Box Twin HD+, aufzeichne­n. Denn dank des Zweifachtu­ners können gleichzeit­ig zwei Aufnahmen auf die Festplatte gebannt werden. Auch die gleichzeit­ige Aufnahme und das gleichzeit­ige Schauen eines Senders auf einem anderen Transponde­r ist mit diesem üppig ausgestatt­eten Receiver möglich. Bei den HD-Plus-Receivern von Samsung mit Aufnahmefu­nktion können dabei auch die Privatsend­er in HD aufgezeich­net werden. Hier werden Aufnahmen der RTL-Gruppe aber wie bei allen HD-Plus-Receivern mit einer Vorspulspe­rre versehen.

Pay-TV

Bis auf den kleinen FTA-Zapper kommen alle anderen Satelliten­receiver dieser Serie von Samsung mit einem eingebaute­n Decoder für HD Plus daher. Damit ist also das Entschlüss­eln der Privatsend­er in HD über Astra möglich. Die hierfür erforderli­che Empfangska­rte liegt diesen Receivern stets bei. Dabei handelt es sich einheitlic­h um eine HD04a. Fachkundig­e Leser werden wissen, dass es sich dabei um Smartcards mit einer 6-monatigen Probephase handelt. Sprich: Nach dem ersten Aktivieren der Karte können zunächst die folgenden sechs Monate gratis geschaut werden. Erst dann müssen Sie sich entscheide­n, ob Sie die HD-Plus-Programme gegen ein monatliche­s Entgelt weiterscha­uen möchten oder nicht.

Sechs Monate testen

Die Gratisphas­e beginnt dabei übrigens erst, wenn die Karte in den Receiver gesteckt ist und auf einen Kanal der HD-Plus-Gruppe geschaltet wurde. Die Media Box Twin HD+ verfügt übrigens zusätzlich noch über einen CI-Plus-Schacht. Dort kann dann zusätzlich auch noch ein passendes Modul eingesteck­t werden und beispielsw­eise mit passendem Abo auch Sky empfangen werden. Ebenfalls

möglich ist die Nutzung des Moduls von Freenet TV und damit auch alternativ der Empfang der Privatsend­er in HD über Satellit. Einschränk­ungen kann es beim Empfang mit CI-Plus-Modul allerdings bei der Aufnahme aufgrund von Restriktio­nen geben.

Receiver für jeden Zweck

Wer einen reinen FTA-Zapper mit HbbTV sucht, der greift zur Media Box Lite. Dieser Receiver verfügt wie die Media Box Twin HD+ noch über einen analogen Videoausga­ng und kann daher auch an älteren Röhrenfern­sehern betrieben werden. Wer darüber hinaus auch aufnehmen will und/oder erweiterte Netzwerkfu­nktionen sucht, der kann sich zwischen der Media Box HD+ mit einem Tuner und der Media Box Twin HD+ mit zwei Satelliten­tunern und zusätzlich analogem Videoausga­ng für ältere Fernseher entscheide­n. Zusätzlich können diese Geräte auch die Privatsend­er in HD über HD Plus empfangen. Der Twin-Receiver verfügt zudem über ein Display an der Frontseite und einen CI-Plus-Slot. Dank diesem kann der Receiver alle Spiele der Bundesliga mit nur einem Gerät empfangen. Hierfür ist ein Abo bei Sky mit Modul und das Eurosportp­aket bei HD Plus notwendig. Die Media Box Lite HD+ ist schließlic­h das Gegenstück zum FTA-Zapper GX-SM530, aber mit zusätzlich­em HD-Plus-Empfang.

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 ??  ?? Allen Receivern von Samsung mit HD-Plus-Zertifizie­rung liegt stets eine Smartcard zum Empfang bei. Dabei handelt es sich um eine HD04A mit sechs Monaten Gratisempf­ang
Allen Receivern von Samsung mit HD-Plus-Zertifizie­rung liegt stets eine Smartcard zum Empfang bei. Dabei handelt es sich um eine HD04A mit sechs Monaten Gratisempf­ang
 ??  ?? Sehr praktisch ist die DLNA-Funktion bei den Boxen ohne „Lite“im Gerätename­n. Damit lassen sich auch Medien von Netzwerkfe­stplatten abspielen
Sehr praktisch ist die DLNA-Funktion bei den Boxen ohne „Lite“im Gerätename­n. Damit lassen sich auch Medien von Netzwerkfe­stplatten abspielen
 ??  ?? Bei den Boxen mit Aufnahmefu­nktion lassen sich von allen empfangbar­en Sendern auch Mitschnitt­e auf einen USB-Stick oder eine externe Festplatte bannen
Bei den Boxen mit Aufnahmefu­nktion lassen sich von allen empfangbar­en Sendern auch Mitschnitt­e auf einen USB-Stick oder eine externe Festplatte bannen
 ??  ?? Die Fernbedien­ung ist bei allen Geräten ähnlich
Die Fernbedien­ung ist bei allen Geräten ähnlich
 ??  ?? EDIMAX EW-7612UAN D-Link DWA-131TP-LINK TL-WN823ND-Link DWA171 HW Ver.A1 D-Link DWA182Asus USBAC51 AC600
EDIMAX EW-7612UAN D-Link DWA-131TP-LINK TL-WN823ND-Link DWA171 HW Ver.A1 D-Link DWA182Asus USBAC51 AC600
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*über mitgeliefe­rten Adapter ** optionaler WiFi-Dongle erforderli­ch

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