Receiver für jeden Zweck
Samsung hat sein Portfolio an Digitalreceivern in der letzten Zeit kräftig ausgebaut. Neben einem Empfänger für terrestrisches Digitalfernsehen steht besonders der Satellitenempfang im Fokus der Koreaner. Gleich vier Modelle – vom FTA-Receiver bis zum HD-
Bei den aktuellen Geräten der Satellitenempfänger handelt es sich um den GX-SM530SL (Media Box Lite HD SAT), den GX-SM540SM (Media Box Lite HD+), den GX-SM540SM (Media Box HD+) und GX-SM660SM (Media Box Twin HD+). Dabei kann man am Namen schon erkennen, worum es sich bei den Receivern handelt: Die Media Box Lite ist dabei ein preiswerter HD-Zapper ohne Empfang von HD Plus und PVR-Funktionen, während alle anderen Modelle auch die deutschen Privatsender in HD empfangen können. Dazu liegt den Geräten stets eine Smartcard für HD Plus bei. Die ersten sechs Monate ist der Empfang der Privatsender dabei kostenlos möglich, danach muss sich der Kunde entscheiden, ob er die Sender gegen Bezahlung weiternutzen möchte.
Unterschiede der Geräte
Die Modelle Lite HD+ und HD+ sind technisch baugleich, unterscheiden sich aber bei den Netzwerkfunktionen und der Aufnahme. Während das größere Modell beides beherrscht, kann die Media Box Lite HD+ nicht aufzeichnen und verfügt nicht über erweiterte Netzwerkfunktionen wie beispielsweise die Medienwiedergabe über Netzwerklaufwerke. Den hybriden Dienst HbbTV stellen die drei HD-Plusfähigen Receiver dar, der Receiver GXSM530SL/ZG jedoch nicht.
Aufnahmemaschine
Das größte Modell – die Media Box Twin HD+ – verfügt über die umfangreichste Ausstattung und kann dank Twin-Tuner auch gleichzeitig zwei Sender aufnehmen. Zudem verfügt sie sogar über eine
Bild-in-Bild-Funktion (PiP). Im Folgenden wollen wir Ihnen einige der interessantesten Funktionen der Geräte vorstellen und zeigen Ihnen, welche Media Box für welchen Einsatz am besten geeignet ist.
Durchdachte Bedienung
Allen Receivern gemein ist die besonders leichte und durchdachte Bedienung. So liegt den Geräten eine auf den ersten Blick baugleiche Fernbedienung bei. Das stimmt so aber nicht ganz, denn einige Tasten haben je nach Gerät eine andere Beschriftung und damit auch eine andere Funktion. So ist beispielsweise die Taste unter der Lautstärkeregelung bei den Modellen Lite HD+ und HD+ mit „TV Portal“beschriftet. Beim Twin-Receiver hingegen ist die Taste mit der Funktion „PIP“belegt, während die Taste beim FTA-Zapper mit „FAV-CH“beschriftet ist. Die eigentliche Menüführung ist überall gleich. Beim Druck auf die Menü-Taste öffnet sich überall die mit erklärenden Piktogrammen belegte Menüleiste mit sechs Hauptmenüs. So kommt der Nutzer immer schnell zum passenden Hauptmenü wie beispielsweise der Kanalliste oder den Einstellungen. Je nach gewähltem Menü öffnen sich dann weitere Untermenüs oder die gewünschte Funktion wird ausgeführt. Letzteres trifft beispielsweise für die Kanalliste zu. Alles in allem hat Samsung hier gute Arbeit geleistet und auch technisch wenig versierte Nutzer werden sich von Anfang an problemlos mit der Bedienung zurechtfinden.
Anynet+
Hinter dem Kürzel Anynet+ verbirgt sich die praktische HDMI-CEC-Funktion. Das bedeuetet: Wird der Receiver mit einem passenden Flachbildfernseher verbunden, übernimmt der Receiver auch die Steuerung des Fernsehers. Sie brauchen also nur eine Fernbedienung und steuern damit beide Geräte. Samsung hat den Fernbedienungen für den Receiver hierfür extra auch eine zusätzliche Taste zum Ein- und Ausschalten des Fernsehers spendiert. Alle vier vorgestellten Receiver von Samsung beherrschen dabei Anynet+.
Tuner
Hier heißt es für Samsung klotzen statt kleckern. Lobenswerterweise verstehen alle Receiver die gängigsten Protokolle. So lassen sie sich selbstverständlich nicht nur an Einzel-LNBs oder Multischaltern betreiben, sondern unterstützen auch Multifeedanlagen mit vier Satellitenpositionen (DiSEqC1.0) oder sogar 16 Positionen (DiSEqC1.1). Auch Drehanlagen werden unterstützt – hier können sowohl Drehanlagen mit fest programmierten Positionen (DiSEqC1.2) als auch automatisch ausrichtende DiSEqC-Motoren (USALS) angesteuert werden. Schließlich ist auch der Einsatz an Einkabelanlagen (UNICABLE) möglich. Damit sind alle Receiver ausgezeichnet ausgestattet und können an nahezu allen Satellitenempfangsanlagen betrieben werden.
Netzwerkfunktionen stets inklusive
Alle Receiver verfügen über eine Netzwerkbuchse. Damit lässt sich bei allen Receivern ein netzwerkbasiertes Softwareupdate durchführen. Daneben erlauben die Geräte ohne Lite im Namen zusätzlich den Zugriff auf das heimische Netzwerk. Über das Menü „Medien“ist dann der Zugriff auf das heimische Netzwerk und dort vorhandene Netzwerkmedien möglich. Wenn diese Medien als DLNA-Server konfiguriert sind, lassen sich Medien wie Filme, Musik oder Fotos auch mit den Receivern von Samsung wiedergeben.
Medien wiedergeben
Wer die Medien nicht im Netzwerk bereitstellt, kann selbstverständlich auch Datenträger wie einen USB-Stick oder auch eine externe Festplatte direkt an den Receiver anschließen. Dann lassen sich Medien auch von diesem Datenträger problemlos wiedergeben. Anlaufstelle ist hier ebenfalls das Menü „Medien“. Dort steuert man dann den USB-Datenträger an und kann Inhalte abspielen. Damit das reibungslos funktioniert, sollten die Dateien natürlich im richtigen Format vorliegen. Die Liste der unterstützen Medienformate ist dabei lang. So können die Dateiformate AVI, ASF, MKV, MP4, TS, MPG, MPEG, MOV und Xvid wiedergegeben werden. Wichtig ist dabei aber, dass die Dateien im passenden Container vorliegen. So wa-
ren beispielsweise Dateien im Container mkv stets problemlos abspielbar. Sollte es Schwierigkeiten bei der Wiedergabe geben, prüfen Sie zunächst den Dateinamen. Dieser darf nämlich keine Umlaute enthalten. Sollte dies der Fall sein, benennen Sie die Datei um. Ist ein Abspielen danach noch immer nicht möglich, die Datei liegt aber in einem der unterstützen Formate vor, empfiehlt sich ein Konvertieren in einen unterstützen Container – also beispielsweise mkv.
Der Trick mit dem Stick
Wer am Empfangsplatz kein Netzwerkkabel zur Verfügung hat, kann die beiden Modelle Media Box Lite HD+ und Media HD+ dennoch ins Netz bringen. Das funktioniert dann über einen ganz normalen WLAN-Stick, der in den rückseitigen USB-Anschluss gesteckt wird. Dabei unterstützen die Samsung-Receiver erfreulicherweise nicht etwa nur eine proprietäre Lösung mit einem hauseigenen Stick, sondern es können zahlreiche WiFi-Sticks verschiedener Hersteller genutzt werden. Eine Liste der bereits getesteten Sticks finden Sie in der Tabelle „Unterstützte WiFi-Sticks“, wobei in der Praxis auch noch deutlich mehr WLAN-Adapter unterstützt werden, hier kommt es auf einen Test an. Ein kleines Manko hat die Lösung dann aber doch: Die Geräte verfügen beide nur über einen USB-Anschluss. Ist dieser mit einem Stick belegt, können zeitgleich keine Aufnahme- oder Wiedergabemedien mehr angeschlossen werden.
Aufnahme
Bis auf die Lite-Modelle können alle Receiver auch Aufzeichnen und verfügen über PVR-Funktionen. Lobenswert: Die hierfür angeschlossenen Medien wie ein USB-Stick oder eine externe Festplatte müssen nicht speziell für die Aufnahme formatiert werden. Eventuell vorhandene Inhalte bleiben also vorhanden. Auch bei der Formatierung sind die Samsung-Receiver genügsam und akzeptieren neben FAT32 auch mit NTFS formatierte Medien. Der Vorteil: Wenn die Festplatte mit NTFS formatiert ist, können auch Dateien über 4 Gigabyte in einer Datei gespeichert werden. Das trifft zum Beispiel bei der Aufnahme von Spielfilmen zu. Besonders komfortabel lässt es sich mit dem größten Receiver, der Media Box Twin HD+, aufzeichnen. Denn dank des Zweifachtuners können gleichzeitig zwei Aufnahmen auf die Festplatte gebannt werden. Auch die gleichzeitige Aufnahme und das gleichzeitige Schauen eines Senders auf einem anderen Transponder ist mit diesem üppig ausgestatteten Receiver möglich. Bei den HD-Plus-Receivern von Samsung mit Aufnahmefunktion können dabei auch die Privatsender in HD aufgezeichnet werden. Hier werden Aufnahmen der RTL-Gruppe aber wie bei allen HD-Plus-Receivern mit einer Vorspulsperre versehen.
Pay-TV
Bis auf den kleinen FTA-Zapper kommen alle anderen Satellitenreceiver dieser Serie von Samsung mit einem eingebauten Decoder für HD Plus daher. Damit ist also das Entschlüsseln der Privatsender in HD über Astra möglich. Die hierfür erforderliche Empfangskarte liegt diesen Receivern stets bei. Dabei handelt es sich einheitlich um eine HD04a. Fachkundige Leser werden wissen, dass es sich dabei um Smartcards mit einer 6-monatigen Probephase handelt. Sprich: Nach dem ersten Aktivieren der Karte können zunächst die folgenden sechs Monate gratis geschaut werden. Erst dann müssen Sie sich entscheiden, ob Sie die HD-Plus-Programme gegen ein monatliches Entgelt weiterschauen möchten oder nicht.
Sechs Monate testen
Die Gratisphase beginnt dabei übrigens erst, wenn die Karte in den Receiver gesteckt ist und auf einen Kanal der HD-Plus-Gruppe geschaltet wurde. Die Media Box Twin HD+ verfügt übrigens zusätzlich noch über einen CI-Plus-Schacht. Dort kann dann zusätzlich auch noch ein passendes Modul eingesteckt werden und beispielsweise mit passendem Abo auch Sky empfangen werden. Ebenfalls
möglich ist die Nutzung des Moduls von Freenet TV und damit auch alternativ der Empfang der Privatsender in HD über Satellit. Einschränkungen kann es beim Empfang mit CI-Plus-Modul allerdings bei der Aufnahme aufgrund von Restriktionen geben.
Receiver für jeden Zweck
Wer einen reinen FTA-Zapper mit HbbTV sucht, der greift zur Media Box Lite. Dieser Receiver verfügt wie die Media Box Twin HD+ noch über einen analogen Videoausgang und kann daher auch an älteren Röhrenfernsehern betrieben werden. Wer darüber hinaus auch aufnehmen will und/oder erweiterte Netzwerkfunktionen sucht, der kann sich zwischen der Media Box HD+ mit einem Tuner und der Media Box Twin HD+ mit zwei Satellitentunern und zusätzlich analogem Videoausgang für ältere Fernseher entscheiden. Zusätzlich können diese Geräte auch die Privatsender in HD über HD Plus empfangen. Der Twin-Receiver verfügt zudem über ein Display an der Frontseite und einen CI-Plus-Slot. Dank diesem kann der Receiver alle Spiele der Bundesliga mit nur einem Gerät empfangen. Hierfür ist ein Abo bei Sky mit Modul und das Eurosportpaket bei HD Plus notwendig. Die Media Box Lite HD+ ist schließlich das Gegenstück zum FTA-Zapper GX-SM530, aber mit zusätzlichem HD-Plus-Empfang.