Neue Features 2019 – Das kann smarte Heimelektronik bald
LG, Panasonic, Samsung und Sony gaben auf der Elektronikmesse CES einen Ausblick auf die kommenden LED-LCD- und OLED-TVs. Doch auch zahlreiche interessante Features wird es in diesem Jahr geben. Welche Neuerungen Sie im TV-Bereich erwarten dürfen, verraten wir Ihnen auf den folgenden Seiten.
Für die wohl größte Überraschung sorgte nicht etwa ein klassischer TV-Hersteller, sondern der iPhone-Hersteller Apple. Dieser ist Kinofilmfans durch die Apple-TV-StreamingBox ein Begriff, doch ein Direktzugang über eine TV-App wie bei Netflix oder Amazon fehlte bislang. Die gute Nachricht für alle Streaming-Fans: Apple öffnet sich und bringt die Inhalte zeitnah ohne Umwege direkt auf die Fernseher. Samsung wird als erster TV-Hersteller einen zunächst exklusiven Direktzugang zu iTunes-Inhalten ermöglichen, sodass
Sie direkt über Samsungs Smart Hub in der riesigen iTunes-Bibliothek stöbern und Inhalte ohne zusätzliche Apple-Geräte erwerben können. Von diesem Service profitieren nicht nur Käufer neuer 2019er-TV-Modelle, sondern auch Besitzer eines 2018er-Samsung-Smart-TVs sollen nach einem Update den Direktzugang aufrufen können. Da Samsung bis zum Redaktionsschluss noch nicht alle neuen AV-Geräte für 2019 vorstellte, bleibt abzuwarten, ob auch neue UHD-Blu-ray-Player mit iTunes-App-Zugriff angekündigt werden. Diese könnten eine attraktive Lösung für Nicht-Samsung-TV-Besitzer darstellen. Doch die Integration von Apple-Standards geht noch weiter: Neben Samsung kündigten auch LG und Sony die Unterstützung für das Airplay-2-Streaming an, sodass Sie zukünftig Inhalte direkt vom iPhone oder iPad ohne Umwege übertragen können. Neben Musik und Fotos umfasst dies auch Videos in 4K HDR. Im Falle von Sony überraschend: Das Airplay-Streaming wurde bislang für ausgewählte 2019er-Modelle, nicht aber für 2018erTVs bestätigt, was vor allem hinsichtlich
der erst kürzlich eingeführten Modelle AF9 und ZF9 nicht nachvollziehbar erscheint.
Viele Abkürzungen
VRR, ALLM, eARC, HDMI 2.1: Die meisten neuen TV-Features erscheinen kryptisch und richten sich an ganz spezielle Anwendungsbereiche. Durch die Unterstützung von VRR zeigen Fernseher von LG und Samsung mit entsprechender Videospielkonsole wie der Xbox One X oder über eine PC-Zuspielung eine bessere Bewegtbilddarstellung (vom jeweiligen Spiel abhängig) und die Eingabeverzögerung wird auf ein Minimum reduziert. Der TV vollzieht dabei die Bildfrequenzanpassung in Echtzeit und reagiert dynamisch auf schwankende Bildraten einer Echtzeitberechnung. Die bisherige konstante 60-Hz-Taktung kann dagegen zu Rucklern und Artefakten führen, wenn die Grafikkarte nicht im gleichen Takt die Bilder anliefert. ALLM beschreibt hingegen den automatischen Wechsel in den Spielmodus, sobald ein Spiel gestartet wird, was Umwege über das Bildeinstellungsmenü erspart. Neben LG und Samsung wird
auch Panasonic ALLM unterstützen. Mit eARC können Sie 3D-Audioformate wie Dolby Atmos oder DTS:X in jeglicher Qualität über den HDMI-Audiorückkanal zum AV-Receiver weiterleiten. Neben LG-TVs unterstützen auch ausgewählte Sony-TVs dieses Feature. Panasonic kündigte zwar eine Dolby-Atmos-Tonwiedergabe über die integrierten Lautsprecher des neuen OLED-TVs GZW2004 an, doch eine eARC-Unterstützung wurde bislang nicht bestätigt.
Was kommt noch?
HDMI 2.1 richtet sich an alle, die zukünftige Bildquellen mit 120 Bildern pro Sekunde in 4K-Auflösung oder in 8K-Auflösung mit 60 Bildern pro Sekunde nutzen wollen. Während LG für 2019er-OLEDs (4K- und 8K-Modelle) und 8K-LCDs eine vollwertige HDMI-2.1-Unterstützung ankündigte, beschränkt sich der HDMI2.1-Support bei Sony voraussichtlich auf das 8K-LCD-Modell ZG9. Samsung kündigte eine überarbeitete Q900R-Serie mit neuer One-Connect-Box und 8K-60Hz-Signalannahme an. Ob es sich dabei um vollwertige HDMI-2.1-Schnittstellen (Bandbreite: 48 Gbit/s) handelt, bleibt aber noch ein Geheimnis. Für Verwirrung dürfte in den kommenden Monaten die Bezeichnung HDMI 2.1 sorgen: Bereits ein neues HDMI-2.1-Feature wie ALLM oder eARC kann dafür sorgen, dass der Begriff HDMI 2.1 in Ausstattungstabellen auftaucht. Eine Garantie, dass die verbauten HDMI-Schnittstellen eine Bandbreite von 48 Gbit/s verarbeiten, ist das aber nicht. Achten Sie in diesem Fall darauf, dass eine 8K-60-Hz- oder 4K-120-Hz-Signalannahme über ein HDMI-Kabel möglich ist. Ein Gewinner der CES ist Dolby: 2019 unterstützen nicht nur Fernseher von LG und Sony die Bildund Tonstandards Dolby Vision und Dolby Atmos, sondern auch neue TV-Modelle von Panasonic. Damit ist Samsung der einzige TV-Hersteller aus unserer Auswahl, der bislang keine TV-Modelle für eine Wiedergabe von Dolby-Vision- und Dolby-Atmos-Signalen anbietet. Welches TV-Feature Sie am Ende wirklich nutzen, steht natürlich auf einem anderen Blatt. Natürlich halten wir Sie auch in den kommenden Ausgaben auf dem Laufenden.