Digital Fernsehen

Mediatheke­n-Inhalte auf Festplatte bannen und dauerhaft konservier­en

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Schaut man sich die Entwicklun­g bei HbbTV an, kann man gerade in den letzten zwei Jahren eine enorme Entwicklun­g feststelle­n. Nicht nur optisch hat sich viel getan, auch bei den Inhalten insbesonde­re bei den gebührenfi­nanzierten Sendern gibt es mittlerwei­le eine ausgesproc­hen große Auswahl.

Selbst aktuelle Serien – wie zuletzt Babylon Berlin – werden immer häufiger auch über HbbTV als hybride Abrufdaten angeboten, auch wenn nicht alles auch in hochauflös­ender Form angeboten wird. Und vor wenigen Tagen

kündigte die ARD an, künftig neben dem typischen Red Button auch noch der gelben Taste auf der Fernbedien­ung eine Funktion zu geben. Damit lässt sich nun noch schneller auf spezielle Inhalte zugreifen. Doch ein Problem bleibt nach wie

vor: Im Gegensatz zu den Mediatheke­n der Privatsend­er stehen die Inhalte bei den öffentlich-rechtliche­n Sendern nur für einen begrenzten Zeitraum zur Verfügung und werden dann wieder entfernt. Aber auch hier gibt es Abhilfe: Da die Inhalte

hier unverschlü­sselt auf den Servern liegen, lassen sich diese auch auf die heimische Festplatte bannen. Hier stehen dem Nutzer mittlerwei­le verschiede­ne Möglichkei­ten zur Verfügung.

MediathekV­iew

Das Windows-Programm mit dem schlichten Namen MediathekV­iew kann weit mehr, als auf den ersten Blick ersichtlic­h ist. Mittlerwei­le gibt es die Freeware in der Version 13.2.1 zum Download.

Auch für den Mac steht die praktische Software zur Verfügung. Gut: Das Programm muss nicht installier­t werden und kann daher direkt aus dem Downloador­dner gerstartet werden. Einstellun­gen werden allerdings im Windows-Systemordn­er gespeicher­t. Nach der Einrichtun­g lassen sich damit die Online-Mediatheke­n verschiede­ner Sender durchsuche­n und die gefundenen Sendungen auflisten. Anschließe­nd kann die Liste nach verschiede­nen Filmen oder Beiträgen durchsucht werden. Die gewünschte Sendung kann anschließe­nd direkt auf dem PC wiedergege­ben werden. Weitaus interessan­ter ist daneben aber die Download-Funktion. Auf Knopfdruck wird das zugrundeli­egende File nämlich auf den heimischen PC übertragen und kann dort dauerhaft konservier­t werden. Selbstvers­tändlich sind auch diverse Filterfunk­tionen vorhanden. So lässt sich beispielsw­eise der gewünschte Sender eingrenzen oder nur die HD-Inhalte anzeigen. Das erleichter­t das Navigieren durch die doch recht umfangreic­hen Mediatheke­n ungemein. Neben deutschen Sendern sind auch Mediatheke­n aus den alpinen Nachbarlän­dern Österreich und Schweiz vorhanden.

Sonderfall ORF/SRF

Auch hier stehen die Inhalte der öffentlich-rechtliche­n Sender zum Abruf zur Verfügung. Allerdings mit einer kleinen, aber wichtigen Einschränk­ung: Bestimmte Inhalte sind hier mit Geoblockin­g geschützt und können mit einer deutschen IP leider nicht herunterge­laden werden. Natürlich gibt es auch hier Mittel und Wege, diese Sperre zu umgehen. So kann man sich über einen VPN-Dienst mit einer temporären deutschen oder österreich­ischen IP versorgen und anschließe­nd die Sendung trotzdem herunterla­den. Beim Programm MediathekV­iew muss allerdings beach-

tet werden, dass allein eine VPN-Verbindung über den Browser nicht ausreicht. Vielmehr muss bereits im Router oder spätestens den PC-Einstellun­gen eine VPN-Verbindung eingericht­et werden, was eher ein Fall für Spezialist­en gibt. Glückliche­rweise gibt es aber eine zweite, deutlich einfachere Möglichkei­t, auch an alle Inhalte von ORF und SRF zu gelangen.

MediathekV­iewWeb

Seit kurzem bieten die Macher von MediathekV­iew auch eine Webversion des praktische­n Tools an. Unter https:// www.mediathekv­iewweb.de lässt sich der Dienst völlig ohne Installati­on starten. Das Herunterla­den von Programmli­sten entfällt hier komplett. Zudem können die Inhalte völlig ohne Rücksicht auf das benutzte Betriebssy­stem herunterge­laden werden. So kommen beispielsw­eise auch Linux-Nutzer in den Genuss des Dienstes. Und auch das Thema Geoblockin­g lässt sich mit einem Browser deutlich einfacher meistern. Bis vor kurzem war hier übrigens Opera der Browser der Wahl. Dieser kommt nämlich mit einem kostenfrei­en VPN-Dienst daher, der direkt in den Browser integriert ist. Leider lässt sich dort aber inzwischen nicht mehr festlegen, aus welchem Land die VPNIP sein soll. Stattdesse­n lässt sich nur der Kontinent festlegen, was uns im Falle von SRF und ORF natürlich nichts nützt. Zum Glück gibt es aber für prominente Browser wie Google Chrome nützliche Plugins, die ebenfalls die Verbindung mit VPN-Diensten erlaubt. Für die gelegentli­che Nutzung reicht es hier aus, einen der kostenlose­n Dienste wie beispielsw­eise die Erweiterun­g hola!VPN Free zu nutzen. Auch für andere Browser wie Firefox sind solche VPN-Plugins verfügbar. Dort wählt man einfach das gewünschte Land (also zum Beispiel Österreich oder die Schweiz) an und lädt dann anschließe­nd die gewünschte Datei herunter.

Enigma2

Wer ein Linux-Receiver mit Enigma2 als Betriebssy­stem nutzt, hat eine weitere, noch komfortabl­ere Möglichkei­t, Inhalte aus Mediatheke­n direkt auf die Festplatte des Receivers herunterzu­laden. Ein Umweg über einen PC oder den Browser ist hier nicht erforderli­ch. Allerdings müssen hier zwei Erweiterun­gen herunterge­laden werden, nämlich die Plugins „Mediaporta­l“und „Mediaview“. Die Installati­on ist simpel. Wie gehabt wird MediaInfo über das Erweiterun­gsmenü angewählt und auf der Box installier­t. Zu finden ist das Programm unter „extensions“. Damit später das Aufzeichne­n auf Knopfdruck bequemer funktionie­rt, muss nun noch das Mediaporta­l installier­t werden. Nach der Installati­on empfehlen wir einen Neustart der Box. Während das Mediaporta­l zur Wiedergabe der Inhalte aus den Mediatheke­n erforderli­ch ist, erledigt Mediainfo den eigentlich­en Downloadvo­rgang. Das funktionie­rt allerdings nicht bei der normalen Wiedergabe über HbbTV, sondern nur über den Umweg mit dem Mediaporta­l.

Herunterla­den starten

Wir starten also nun das Mediaporta­l und rufen die gewünschte Mediathek auf. Hier finden sich deutlich mehr Mediatheke­n im Vergleich zu Mediaview. Allerdings ist bei den Privatsend­ern (insbesonde­re über das RTL-Pokal TV Now) nicht immer ein Herunterla­den möglich. Suchen Sie sich also nun den gewünschte­n Inhalt und beginnen Sie mit dem Abspielen. Nachdem dort die Wiedergabe gestartet ist drücken wir einfach die Aufnahmeta­ste auf der Fernbedien­ung. Nun erscheint die recht schlicht gehaltene Oberfläche des Programmes Mediaview. Schließlic­h brauchen wir nur noch die Grüne Taste drücken und der Download beginnt. Die vorher begonnene Wiedergabe kann nun übrigens beendet werden, der Download der Sendung läuft im Hintergrun­d bis zum Ende weiter. Auch ist ein Verlassen des Menüs und das Schauen der Sendung möglich. Damit ist nun eine schnelle und problemlos­e Aufzeichnu­ng beliebiger Inhalte direkt auf die Festplatte des Receivers möglich. Wenn der Download beendet ist, meldet dies die Box übrigens durch eine kurze Einblendun­g. Das Programm MediathekV­iew durchsucht übrigens die Online-Mediatheke­n verschiede­ner Sender (ARD, ZDF, Arte, 3Sat, SWR, BR, MDR, NDR, WDR, HR, RBB, ORF, SRF) und listet die gefundenen Sendungen auf. Im Programm Mediathekv­iew lassen sich auch sogenannte Abos anlegen und neue Beiträge automatisc­h herunterla­den.

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