Digital Fernsehen

Dem Stromverbr­auch auf der Spur

Immer hört man, der Empfang von DAB Plus erfordere mehr Strom als UKW. In einer mehrwöchig­en Testreihe sind wir dieser Behauptung auf den Grund gegangen.

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Weiter haben wir untersucht, ob sich die unterschie­dlichen DAB-Plus-Übertragun­gsmodi auf den Stromverbr­auch auswirken. Schnell stellten wir fest, dass unsere Tests zu anderen Resultaten führte, die wir erwartet hatten.

Unser Test

Während des Dezembers ging es in unserem Redaktions­büro laut zu. Bis zu drei Digitalrad­ios plärrten gleichzeit­ig mit mittlerer Lautstärke um die Wette und füllten den Raum mit Klassik, Schlagerun­d Popmusik. Gesamttest­dauer: 34 701 Minuten, also über 578 Stunden. Telefonier­en, oder sich vernünftig unterhalte­n, war da nicht drin.

Zunächst meinten wir, den Stromverbr­auch von an der Steckdose betriebene­n Geräten ermitteln zu können. Wozu sich Energiekos­ten-Messgeräte angeboten hätten. Leider erwiesen sie sich als zu ungenau. Auch die Ermittlung der Stromaufna­hme und des augenblick­lichen Verbrauchs ließ bestenfall­s Tendenzen erkennen. Denn anstatt konstante Werte zu erhalten, waren wir mit Schwankung­sbandbreit­en um 20 Prozent konfrontie­rt. Über einen Messzeitra­um von jeweils vier Stunden haben sich diese Schwankung­en

offenbar aufgehoben. Womit stets die gleiche Menge an Wattstunde­n und dieselben Kosten angelaufen sind. Um dennoch zu aussagekrä­ftigen Resultaten zu kommen, haben wir uns in Folge für Digitalrad­ios mit eingebaute­n Akkus entschiede­n. Diese wurden voll aufgeladen und die Geräte bei halber Lautstärke in einem Stück laufen gelassen ohne währenddes­sen den Sender zu wechseln, bis sie sich von selbst ausgeschal­tet haben.

Erste Überraschu­ng

Zunächst haben wir das kleine Tiny Travel auf den Messplatz gebeten und es auf einen UKW-Sender eingeschal­tet. Mit diesem beschallte es den Raum 5 Stunden und 28 Minuten. Nachdem sein Akku wieder voll aufgeladen wurde, wechselten wir zu DAB Plus und Bayern 3, das in dem von uns empfangene­n Multiplex aus Südtirol mit 112 kBit/s und einem Protection Level von 3A ausgestrah­lt wird. Gespannt warten wir auf das Ende des Stromvorra­ts. Eigentlich hatten wir erwartet, dass sich die Spielzeit etwa bei jener von UKW bewegen wird. Weit gefehlt! Das Radio verstummte erst nach 9 Stunden und 15 Minuten. Womit seine Spielzeit um 69 Prozent über jener von UKW lag. Kann doch nicht sein, dachten wir uns. Um einen

Fehler auszuschli­eßen, wurden beide Messungen wiederholt. Diesmal schaltete sich das Radio bei UKW sogar um 5 Minuten früher aus. Auf DAB Plus spielte es exakt gleich lange. Womit die ersten Messungen bestätigt wurden.

Zur nächsten Testreihe wurde auf Radio Italia Rap gewechselt, das mit 48 kBit/s und einem PL von 3A ausgestrah­lt wird. Hier verstummt das Radio bereits nach 8 Stunden und 30 Minuten. Die kürzesten Digitalrad­io-Laufzeiten stellten wir bei RTL Guardia Costa (56 kBit/s, PL 2A) und RTL Best (64kBit/s, PL 2A) fest. Bei ihnen war der Akku nach 459, beziehungs-

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