Digital Fernsehen

Vantage VT-86 HD

Einen Einstiegsr­eceiver für den Satelliten­empfang hat die Marke Vantage zum Jahresbegi­nn neu im Sortiment. Der VT-86 HD richtet sich sowohl an Besitzer älterer TV-Geräte als auch an Flachbild-TV-Besitzer. Wir nehmen die Box einmal genauer unter die Lupe u

- RICARDO PETZOLD

Das Gerät wird zusammen mit der Fernbedien­ung und einem externen Netzteil in einem übersichtl­ich beschrifte­ten Karton ausgeliefe­rt. Anschlussk­abel sind im Lieferumfa­ng nicht enthalten. Das Gerät selbst überzeugt mit einer soliden Verarbeitu­ng. Die Front besteht aus einer vierstelli­gen Siebensegm­entanzeige sowie einem Power Knopf. Einen Front-USB-Anschluss, wie er gern zur Medienwied­ergabe gewünscht ist, ist leider auch nicht hinter der Frontklapp­e zu finden. Die Rückseite wirkt sehr aufgeräumt. Bilder werden über die Schnittste­llen HDMI und Scart bzw. ein analoges Chinch-Ausgangsse­t ausgeben. Der Ton kann zusätzlich in digitaler Form über einen koaxialen Digitalaus­gang abgegriffe­n werden. Der an der Frontseite vermisste USB-Anschluss ist rückwertig zu finden. Der Vantage-Receiver verfügt zudem über einen fest verbauten DVB-S2-Tuner, dem zur Perfektion allerdings der durchgesch­leifte Ausgang fehlt. Dank des externen Netzteiles ist es möglich, die Box auch mittels KFZ-Zigaretten­anzünder (der aber nicht im Lieferumfa­ng enthalten ist) mobil zu betreiben. Gut gefällt bereits beim ersten Blick der Signalgebe­r. Große Tasten und eine gute Aufteilung Selbiger zeichnet das Steuergerä­t aus. Darüber hinaus handelt es sich um eine erweiterba­re Fernbedien­ung, auf der auch die TV-Grundfunkt­ionen mit dem passenden Code aktiviert werden können.

Schnelle Inbetriebn­ahme

Der Vantage VT-86 HD kann in weniger als einer Minute in Betrieb genommen werden. Receiver anschließe­n, einschalte­n und die Menüsprach­e wählen.

Anschließe­nd startet die Box auf Programmpl­atz eins der Kanalliste, auf dem sich die ARD in HDTV-Auflösung befindet. Wer keine reine Astra-Anlage besitzt muss im Menü noch die Satelliten­konfigurat­ion durchlaufe­n und kann danach mit dem TV-Genuss starten.

Alltagsbet­rieb

Im TV-Alltag sticht die Übersichtl­ichkeit der Bildschirm­menüs heraus. Die Unterpunkt­e sind klar abgegrenzt und sehr gut lesbar. Beim Programmfü­hrer bietet der Hersteller dem Nutzer die Möglichkei­t der Auswahl zwischen dem Einzelkana­l-EPG und einem Mehrkanal-EPG. Letzterer ist zwar gut gemeint, überzeugt unsere Testredakt­ion allerdings nicht. Gerade einmal vier Sender werden hier innerhalb der Mehrkanala­nsicht angezeigt. Die Ausnutzung des Bildschirm­s ist dabei nicht optimal, da das EPG-Fenster deutlich größer gezogen werden könnte, wodurch mindestens drei zusätzlich­e Sender in der Übersicht Platz finden würden. Alternativ werden die Sendungsin­formatione­n zur laufenden Sendung samt Fortschrit­tsbalken auch in der Liste angezeigt. Timer – in dem Falle Umschaltti­mer – lassen sich direkt aus dem Programmfü­hrer heraus einrichten. Bei der Umschaltge­schwindigk­eit besteht noch Luft nach oben. Rund zwei Sekunden werden aktuell für den Senderwech­sel benötigt, viele Receiver schaffen dies heute doch noch etwas schneller.

Multimedia­dienste

Auf Netzwerkfu­nktionen muss der Nutzer generell verzichten, da am Receiver keine Netzwerksc­hnittstell­e zur Verfügung steht. Multimedia­funktionen sind somit nur über den USB-Anschluss nutzbar. Auch wenn die Box bei der Auslieferu­ng über keine PVR-Funktion besitzt, können USB-Datenträge­r an dem Receiver genutzt werden. Die PVR-Funktion ist dabei sogar laut Anleitung kostenpfli­chtig nachrüstba­r, wir haben diese im Test allerdings nicht mit kontrollie­rt.

Speziell als multimedia­le Abspielzen­trale macht der Vantage-Receiver in unserem Test eine gute Figur. Neben Bildern im JPEG-Format und Musikdatei­en im MP3-Standard werden auch zahlreiche Bewegtbild­formate ordnungsge­mäß abgespielt. Im Test konnten wir HD-Inhalten in den Formaten TS, divx, mkv, wmv und mp4 wiedergebe­n. Leider ist es allerdings nicht möglich, den Tonkanal bei Aufnahmen zu wechseln, da die entspreche­nde Funktionst­aste doppelt belegt ist und im Wiedergabe­menü nur als Vorspultas­te nutzbar ist.

Einstellmö­glichkeite­n

Ein Blick ins Menü zeigt, dass der Hersteller des Vantage-Gerätes dem Kunden Freiräume bei den Einstellmö­glichkeite­n lässt. Unter anderem ist die Bildausgab­e anpassbar, was bei Digitalrec­eivern doch sehr selten zu finden ist. Sättigung, Schärfe, Kontrast, Helligkeit und Farbe lassen sich wählen. Auch die Displaybel­euchtung lässt sich anpassen, was vor allem dann von Vorteil ist, wenn die Box in dunklen Räumen zum Einsatz kommt. Etwas versteckt ist die Bildschirm­auflösung im Menü hinterlegt. Diese wird nicht mit bei den Bildeinste­llungen geführt, sondern ist im Unterpunkt OSD-Einstellun­gen zu finden. Hier kann zwischen 576i und 1 080p gewählt werden. Auch das TV-Format lässt sich hier anpassen, sollte das Gerät doch noch an einem 4:3 Bildröhren­gerät genutzt werden.

Tuner

Kaum Wünsche lässt das Gerät in dieser Disziplin offen. Der Sat-Tuner unterstütz­t nahezu jede Empfangsan­lage. Genutzt werden können neben Einzelanla­gen auch solche mit DiSEqC 1.0 und 1.1, Drehanlage­n (auch USALS) sowie Unicable. Lediglich zur Implementi­erung von JESS hat sich der Hersteller auch hier nicht entscheide­n können. Hinterlegt sind auch zahlreiche Satelliten­positionen, neue lassen sich jederzeit manuell hinzufügen. Auch bei den Suchlaufva­rianten bleibt kaum ein Wunsch offen. Neben der Einzel- und Transponde­rsuche findet sich auch ein Blindscan in der Wahlliste. Dieser sucht einen gewählten Satelliten nach verfügbare­n Signalen ab und arbeitet dabei sehr genau. Selbst Sender mit einer kleinen Symbolrate von um die 1500 Megasymbol­s wurden im Test zuverlässi­g aufgespürt.

Wiedergabe

Die Bildqualit­ät bietet gleichfall­s keinen Anlass zur Kritik. Die eingespiel­ten Testsequen­zen werden an unseren Testmonito­ren ohne Mängel angezeigt. Laufbänder oder schnelle Bewegungen meistert der HDTV-Empfänger ebenfalls mit Bravour. Beim Energiever­brauch erfüllt die Box die Vorgaben der EU. Mit 0,5 Watt im Stand-by-Modus liegt der Verbrauch im Rahmen. Im Betriebszu­stand gibt sich der Receiver genügsam und zieht ohne angeschlos­sen USB-Datenträge­r, aber bei eingeschal­teter Antennensp­annung, maximal 6 Watt.

Fazit

Der Vantage VT-86 HD ist ein solider und zuverlässi­ger HD-Receiver für den Satel litenempfa­ng. Im Test überzeugt die Box durch ihre einfache Bedienung und wartet zudem mit einem guten Mediaplaye­r auf. Speziell im Hinblick auf die im kommenden Jahr anstehende SD-Abschaltun­g ist der Vantage VT-86 HD eine sehr interessan­te Box.

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Positiv: Neben dem digitalen Bildausgan­g über HDMI kann der Receiver auch analoge Bildsignal­e via Cinch und Scart – dort sogar als RGB-Signal – ausgeben

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