Grundig CMS 4000 BT DAB+
Mit der CMS 4000 BT DAB+ hat Grundig ein kompaktes HiFi-System mit Digitalradio, CD-Player und Bluetooth im Angebot. Damit ist die Anlage gut ausgestattet für die Beschallung von Wohnzimmer, Arbeitsraum oder Kinderzimmer. Im Test haben wir geschaut, wir gut sich das System in der Praxis schlägt.
Optisch kann sich das Gerät auf jeden Fall sehen lassen. Die silberfarbene Front aus gebürstetem Aluminium sieht edel aus. Hinter einem rauchfarbenen Streifen verbirgt sich ein kleines alphanumerisches Display mit wichtigen Informationen zum Betrieb. Links daneben befindet sich gut versteckt der Einschub des eingebauten CD-Players. Geliefert wird die kompakte Anlage mit zwei Standlautsprechern, die eigentlich frei im Raum platziert werden könnten – wäre da nicht das viel zu kurze Anschlusskabel. Denn mit einem Meter reicht das bei weiten nicht für eine ordentliche Platzierung der Lautsprecher im Raum aus. Leider werden die beiden Boxen über einen speziellen Stecker an die Anlage angeschlossen, so dass eine Verlängerung nicht einfach zu bewerkstelligen ist. Auch der Anschluss anderer Boxen gestaltet sich dadurch schwierig. Schade, hier hätte Grundig besser auf die sonst im Audiobereich üblichen Klemm- oder Schraubbuchsen setzen sollen. Lobenswert dagegen der Antenneneingang, der als übliche IEC-Buchse ausgeführt ist und neben der mitgelieferten Wurfantenne auch mit einer Zimmeroder Außenantenne verbunden werden kann. Weitere Anschlüsse sind auf der Rückseite nicht zu finden, das Netzkabel ist direkt im Radio verbaut. Das bedeutet auch: Das Netzteil ist im Gerät untergebracht – ebenfalls ein Pluspunkt. Alle restlichen Anschlüsse und Bedienelemente sind auf der Vorderseite zu finden. Das ist begrüßenswert, denn so kann man schnell einen USB-Stick oder eine externe Audioquelle anschließen. Zu diesen beiden Anschlüssen gibt es auch noch einen Kopfhörerausgang an der Anlage.
Bedienung
Einige wenige Knöpfe an Vorder- und Oberseite erlauben die grundsätzliche Bedienung des Gerätes. Weit kommt man damit allerdings nicht. Eine problemlose Bedienung ist nur über die mitgelieferte Fernbedienung möglich. Die ist allerdings unserer Meinung nach nicht besonders praxisnah ausgestattet. Zahlreiche Doppelbelegungen und nicht ganz logisch beschriftete Tasten zur Steuerung bedürfen erst einmal einer genaueren Beschäftigung mit dem Signalgeber. So dienen zum Beispiel die beiden Tasten „TUN–“und „TUN+“nicht nur der Frequenzeinstellung im UKW-Modus, sondern auch der Senderwahl oder im Favoritenmodus der Auswahl des Speicherplatzes. Das Problem: Es gibt kein Steuerkreuz mit Pfeiltasten, was die Bedienung etwas erleichtert hätte. Ein Einrichtungsmenü gibt es beim CMS 4000 BT DAB+ von Grundig nicht. Stattdessen startet das Gerät sofort im Digitalradiomodus und ist nach einem automatischen Sendersuchlauf prinzipiell schon betriebsbereit. Nachdem der Suchlauf beendet wurde, beginnt das Gerät mit dem Abspielen des ersten Senders der Senderliste. Das geschieht mit einer nicht gerade moderaten Lautstärke, was den einen oder anderen Nutzer sicher erschrecken wird. Das Problem dabei: Auch wenn die Lautstärke reduziert wird, spielt das Gerät nach dem Aus- und Einschalten abermals mit der ungewöhnlich hohen Lautstärke. Leider finden wir auch im Einstellungsmenü keine Möglichkeit, die Startlautstärke zu reduzieren. Immerhin: Wird der Timer gestellt, dann kann die Lautstärke für die Weckfunktion eingerichtet werden. Auf die zu laute Startlautstärke hat dies aber keinen Einfluss.
Radioempfang
Wie erwähnt verfügt das Gerät über digitalen und analogen Radioempfang. Insbesondere bei DAB Plus ist Radio hören sehr komfortabel. Ein automatischer Suchlauf speichert die gefundenen Sender in einer entsprechenden Kanalliste. Daraus können bis zu 40 Sender als Favoriten gespeichert werden. Etwas umständlicher ist der Suchlauf bei UKW. Sender müssen hier mit den „TUN–“und „TUN+“-Tasten manuell angefahren werden. Ein kurzer Druck dient der Feinein-
stellung, ein längerer Druck sucht den nächsten stärkeren Sender. Das klappt manchmal recht gut, manchmal aber stockt der automatische Suchlauf auch und bleibt bei einer Frequenz stehen, wo uns nur ein Rauschen erwartet. Drückt man auf die „Auto“-Taste, so führt das Gerät selbstständig einen kompletten Suchlauf durch und speichert die gefundenen Sender auch tatsächlich in der Favoritenliste. Auch hier haben wir aber wieder das Problem, dass zahlreiche Sender nur aus Rauschen bestehen und nicht aus richtigen Radiostationen. Es gibt hierzu übrigens die Möglichkeit, im Systemmenü von „Lokal“(nur stärkere Sender) und „DX“(auch schwache Sender) zu wechseln. Bei uns stand das Gerät aber schon auf Local. Ein probeweiser Suchlauf im DX-Modus brachte ein noch deutlich schlechteres Ergebnis. Übrigens: Zwar wertet das Radio im UKW-Modus brav den Radiotext aus und zeigt auch bei vielen Sendern den Sendernamen im Display an. Allerdings wird in der Favoritenliste nur die Frequenz und nicht der Name hinterlegt. Das kann bei einer gut gefüllten Favoritenliste durchaus zu einem kleinen Problem werden. Ein weiteres Problem bei der RDS-Anzeige: Wird ein Sender per Suchlauf gefunden, bleibt ganz links im Display das „FM“weiterhin stehen. Dadurch wird zum Beispiel aus dem Sender MDR Jump der falsche Name FMMDR Jump. Befindet sich der Sender in der Favoritenliste, wird immerhin statt FM der Speicherplatz angezeigt, also zum Beispiel 21MDR Jump. Auch hier sollten die Entwickler der Firmware nochmal nachbessern.
Bluetooth
Diese praktische Funktion erlaubt das Koppeln des Radios mit einem Smartphone oder Tablet. Anschließend lassen sich alle Töne auf das Radio umleiten. Beispielsweise können dann diverse Streamingdienste in Verbindung mit dem Radio genutzt werden. Das klappte im Test problemlos. Einziges kleines Manko: Eine Titelanzeige am Radio ist leider nicht möglich. Stattdessen steht dort nur „Connect“im Display. Mit den Skip-Tasten ist sogar eine Steuerung der Titelwiedergabe möglich. Über diese praktische Funktion lässt sich das Radio dann sogar noch mit Internetradio aufrüsten. Denn durch die Bluetooth-Koppelung ist es natürlich möglich, über das gekoppelte Gerät und eine entsprechende App auch Radiostationen aus dem Internet an das Radio zu streamen.
Weitere Medien
Auch das Abspielen von Datenträgern wie USB-Sticks, Festplatten und auch CDs ist möglich. Hierfür gibt es die beiden Modi Disc und USB. Hier hatten wir im Test keine Probleme. Sind auf einem USB-Stick Musikdateien vorhanden, werden diese umgehend abgespielt. Über die „Info“-Taste lassen sich übrigens auch MP3-Tags wie Titel, Album oder Interpret anzeigen. Bei den CDs lassen sich sowohl Kauf-CDs als auch selbstgebrannte Scheiben abspielen. Hier wiederum akzeptiert die Anlage sowohl CD-R als auch wiederbeschreibbare CDRWs im Format MP3, WMA oder als herkömmliche Audio-CDs. Die Schublade kann übrigens nur über eine Taste am Radio geöffnet und geschlossen werden. Anschließend muss noch manuell in den CD-Modus gewechselt werden. Eine Automatik nach Einschub der CD gibt es also nicht.
Klang
Hier waren wir positiv überrascht. Bislang enttäuschten Micro-HiFi-Anlagen ähnlicher Bauart im Testlabor regelmäßig mit durchschnittlichem oder schlechtem Klang. Die Anlage von Grundig hingegen klingt doch recht ausgewogen und bietet für ein Einsteigergerät einen doch recht akzeptablen Klang, dem es nur etwas an Bässen mangelt. Über einen vorprogrammierten Equalizer lässt sich der Klang noch ein wenig anpassen. Eine manuelle Einstellmöglichkeit von Höhen und Bass gibt es allerdings nicht. Ein letzter Kritikpunkt noch: Soll die Anlage in welcher Konstellation auch immer als Wecker eingesetzt werden, so sind die Einstellmöglichkeiten dort etwas begrenzt. So gibt es nur einen Timer und dieser lässt sich auch nicht auf bestimmte Wochentage einschränken, sondern eben nur an- und abschalten.
Fazit
Das Micro-HiFi-System CMS 4000 BT DAB+ hinterlässt einen durchwachsenen Eindruck. Während Ausstattung und auch der Klang aus unserer Sicht durchaus in Ordnung geht, wird das Testergebnis leider durch die mangelhafte Firmware getrübt. Immerhin bleibt die Hoffnung, dass viele der Bugs über ein Update noch in Ordnung gebracht werden können. Weitere Kritikpunkte sind die kurzen Lautsprecherkabel mit Spezialsteckern und die nicht besonders komfortable Fernbedienung.