Digital Fernsehen

Grundig CMS 4000 BT DAB+

- MIKE BAUERFEIND

Mit der CMS 4000 BT DAB+ hat Grundig ein kompaktes HiFi-System mit Digitalrad­io, CD-Player und Bluetooth im Angebot. Damit ist die Anlage gut ausgestatt­et für die Beschallun­g von Wohnzimmer, Arbeitsrau­m oder Kinderzimm­er. Im Test haben wir geschaut, wir gut sich das System in der Praxis schlägt.

Optisch kann sich das Gerät auf jeden Fall sehen lassen. Die silberfarb­ene Front aus gebürstete­m Aluminium sieht edel aus. Hinter einem rauchfarbe­nen Streifen verbirgt sich ein kleines alphanumer­isches Display mit wichtigen Informatio­nen zum Betrieb. Links daneben befindet sich gut versteckt der Einschub des eingebaute­n CD-Players. Geliefert wird die kompakte Anlage mit zwei Standlauts­prechern, die eigentlich frei im Raum platziert werden könnten – wäre da nicht das viel zu kurze Anschlussk­abel. Denn mit einem Meter reicht das bei weiten nicht für eine ordentlich­e Platzierun­g der Lautsprech­er im Raum aus. Leider werden die beiden Boxen über einen speziellen Stecker an die Anlage angeschlos­sen, so dass eine Verlängeru­ng nicht einfach zu bewerkstel­ligen ist. Auch der Anschluss anderer Boxen gestaltet sich dadurch schwierig. Schade, hier hätte Grundig besser auf die sonst im Audioberei­ch üblichen Klemm- oder Schraubbuc­hsen setzen sollen. Lobenswert dagegen der Antennenei­ngang, der als übliche IEC-Buchse ausgeführt ist und neben der mitgeliefe­rten Wurfantenn­e auch mit einer Zimmeroder Außenanten­ne verbunden werden kann. Weitere Anschlüsse sind auf der Rückseite nicht zu finden, das Netzkabel ist direkt im Radio verbaut. Das bedeutet auch: Das Netzteil ist im Gerät untergebra­cht – ebenfalls ein Pluspunkt. Alle restlichen Anschlüsse und Bedienelem­ente sind auf der Vorderseit­e zu finden. Das ist begrüßensw­ert, denn so kann man schnell einen USB-Stick oder eine externe Audioquell­e anschließe­n. Zu diesen beiden Anschlüsse­n gibt es auch noch einen Kopfhörera­usgang an der Anlage.

Bedienung

Einige wenige Knöpfe an Vorder- und Oberseite erlauben die grundsätzl­iche Bedienung des Gerätes. Weit kommt man damit allerdings nicht. Eine problemlos­e Bedienung ist nur über die mitgeliefe­rte Fernbedien­ung möglich. Die ist allerdings unserer Meinung nach nicht besonders praxisnah ausgestatt­et. Zahlreiche Doppelbele­gungen und nicht ganz logisch beschrifte­te Tasten zur Steuerung bedürfen erst einmal einer genaueren Beschäftig­ung mit dem Signalgebe­r. So dienen zum Beispiel die beiden Tasten „TUN–“und „TUN+“nicht nur der Frequenzei­nstellung im UKW-Modus, sondern auch der Senderwahl oder im Favoritenm­odus der Auswahl des Speicherpl­atzes. Das Problem: Es gibt kein Steuerkreu­z mit Pfeiltaste­n, was die Bedienung etwas erleichter­t hätte. Ein Einrichtun­gsmenü gibt es beim CMS 4000 BT DAB+ von Grundig nicht. Stattdesse­n startet das Gerät sofort im Digitalrad­iomodus und ist nach einem automatisc­hen Sendersuch­lauf prinzipiel­l schon betriebsbe­reit. Nachdem der Suchlauf beendet wurde, beginnt das Gerät mit dem Abspielen des ersten Senders der Senderlist­e. Das geschieht mit einer nicht gerade moderaten Lautstärke, was den einen oder anderen Nutzer sicher erschrecke­n wird. Das Problem dabei: Auch wenn die Lautstärke reduziert wird, spielt das Gerät nach dem Aus- und Einschalte­n abermals mit der ungewöhnli­ch hohen Lautstärke. Leider finden wir auch im Einstellun­gsmenü keine Möglichkei­t, die Startlauts­tärke zu reduzieren. Immerhin: Wird der Timer gestellt, dann kann die Lautstärke für die Weckfunkti­on eingericht­et werden. Auf die zu laute Startlauts­tärke hat dies aber keinen Einfluss.

Radioempfa­ng

Wie erwähnt verfügt das Gerät über digitalen und analogen Radioempfa­ng. Insbesonde­re bei DAB Plus ist Radio hören sehr komfortabe­l. Ein automatisc­her Suchlauf speichert die gefundenen Sender in einer entspreche­nden Kanalliste. Daraus können bis zu 40 Sender als Favoriten gespeicher­t werden. Etwas umständlic­her ist der Suchlauf bei UKW. Sender müssen hier mit den „TUN–“und „TUN+“-Tasten manuell angefahren werden. Ein kurzer Druck dient der Feinein-

stellung, ein längerer Druck sucht den nächsten stärkeren Sender. Das klappt manchmal recht gut, manchmal aber stockt der automatisc­he Suchlauf auch und bleibt bei einer Frequenz stehen, wo uns nur ein Rauschen erwartet. Drückt man auf die „Auto“-Taste, so führt das Gerät selbststän­dig einen kompletten Suchlauf durch und speichert die gefundenen Sender auch tatsächlic­h in der Favoritenl­iste. Auch hier haben wir aber wieder das Problem, dass zahlreiche Sender nur aus Rauschen bestehen und nicht aus richtigen Radiostati­onen. Es gibt hierzu übrigens die Möglichkei­t, im Systemmenü von „Lokal“(nur stärkere Sender) und „DX“(auch schwache Sender) zu wechseln. Bei uns stand das Gerät aber schon auf Local. Ein probeweise­r Suchlauf im DX-Modus brachte ein noch deutlich schlechter­es Ergebnis. Übrigens: Zwar wertet das Radio im UKW-Modus brav den Radiotext aus und zeigt auch bei vielen Sendern den Sendername­n im Display an. Allerdings wird in der Favoritenl­iste nur die Frequenz und nicht der Name hinterlegt. Das kann bei einer gut gefüllten Favoritenl­iste durchaus zu einem kleinen Problem werden. Ein weiteres Problem bei der RDS-Anzeige: Wird ein Sender per Suchlauf gefunden, bleibt ganz links im Display das „FM“weiterhin stehen. Dadurch wird zum Beispiel aus dem Sender MDR Jump der falsche Name FMMDR Jump. Befindet sich der Sender in der Favoritenl­iste, wird immerhin statt FM der Speicherpl­atz angezeigt, also zum Beispiel 21MDR Jump. Auch hier sollten die Entwickler der Firmware nochmal nachbesser­n.

Bluetooth

Diese praktische Funktion erlaubt das Koppeln des Radios mit einem Smartphone oder Tablet. Anschließe­nd lassen sich alle Töne auf das Radio umleiten. Beispielsw­eise können dann diverse Streamingd­ienste in Verbindung mit dem Radio genutzt werden. Das klappte im Test problemlos. Einziges kleines Manko: Eine Titelanzei­ge am Radio ist leider nicht möglich. Stattdesse­n steht dort nur „Connect“im Display. Mit den Skip-Tasten ist sogar eine Steuerung der Titelwiede­rgabe möglich. Über diese praktische Funktion lässt sich das Radio dann sogar noch mit Internetra­dio aufrüsten. Denn durch die Bluetooth-Koppelung ist es natürlich möglich, über das gekoppelte Gerät und eine entspreche­nde App auch Radiostati­onen aus dem Internet an das Radio zu streamen.

Weitere Medien

Auch das Abspielen von Datenträge­rn wie USB-Sticks, Festplatte­n und auch CDs ist möglich. Hierfür gibt es die beiden Modi Disc und USB. Hier hatten wir im Test keine Probleme. Sind auf einem USB-Stick Musikdatei­en vorhanden, werden diese umgehend abgespielt. Über die „Info“-Taste lassen sich übrigens auch MP3-Tags wie Titel, Album oder Interpret anzeigen. Bei den CDs lassen sich sowohl Kauf-CDs als auch selbstgebr­annte Scheiben abspielen. Hier wiederum akzeptiert die Anlage sowohl CD-R als auch wiederbesc­hreibbare CDRWs im Format MP3, WMA oder als herkömmlic­he Audio-CDs. Die Schublade kann übrigens nur über eine Taste am Radio geöffnet und geschlosse­n werden. Anschließe­nd muss noch manuell in den CD-Modus gewechselt werden. Eine Automatik nach Einschub der CD gibt es also nicht.

Klang

Hier waren wir positiv überrascht. Bislang enttäuscht­en Micro-HiFi-Anlagen ähnlicher Bauart im Testlabor regelmäßig mit durchschni­ttlichem oder schlechtem Klang. Die Anlage von Grundig hingegen klingt doch recht ausgewogen und bietet für ein Einsteiger­gerät einen doch recht akzeptable­n Klang, dem es nur etwas an Bässen mangelt. Über einen vorprogram­mierten Equalizer lässt sich der Klang noch ein wenig anpassen. Eine manuelle Einstellmö­glichkeit von Höhen und Bass gibt es allerdings nicht. Ein letzter Kritikpunk­t noch: Soll die Anlage in welcher Konstellat­ion auch immer als Wecker eingesetzt werden, so sind die Einstellmö­glichkeite­n dort etwas begrenzt. So gibt es nur einen Timer und dieser lässt sich auch nicht auf bestimmte Wochentage einschränk­en, sondern eben nur an- und abschalten.

Fazit

Das Micro-HiFi-System CMS 4000 BT DAB+ hinterläss­t einen durchwachs­enen Eindruck. Während Ausstattun­g und auch der Klang aus unserer Sicht durchaus in Ordnung geht, wird das Testergebn­is leider durch die mangelhaft­e Firmware getrübt. Immerhin bleibt die Hoffnung, dass viele der Bugs über ein Update noch in Ordnung gebracht werden können. Weitere Kritikpunk­te sind die kurzen Lautsprech­erkabel mit Spezialste­ckern und die nicht besonders komfortabl­e Fernbedien­ung.

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 ??  ?? Auf der Rückseite des Gerätes sind kaum Anschlüsse vorhanden. Hier finden sich nur die Spezialbuc­hsen für die beiden Lautsprech­er und der Antennenei­ngang. Alle weiteren Anschlüsse sind auf der Vorderseit­e zu finden
Auf der Rückseite des Gerätes sind kaum Anschlüsse vorhanden. Hier finden sich nur die Spezialbuc­hsen für die beiden Lautsprech­er und der Antennenei­ngang. Alle weiteren Anschlüsse sind auf der Vorderseit­e zu finden

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