Digital Fernsehen

Blindscan-Vergleich: Das leisten die verschiede­nen Digitalrec­eiver

Wer mehr als Astra auf 19,2 Grad Ost empfängt oder gar eine Drehanlage sein Eigen nennt, wird es kennen. Ein klassische­r Kanalsuchl­auf bringt längst nicht alle Sender zum Vorschein. Aufwendige Einzelsign­alsuchen oder ein komfortabl­er Blindscan gelten als

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Wir haben uns die Blindscan-Funktion von vier Linux-Satelliten­receivern genauer angesehen. In unserem Test nehmen wir die Suchoption bei der Dreambox DM 920, dem Octagon SF8008, dem Edision Mio 4k und dem Axas HIS 4K Combo (dieser ist baugleich mit den Geräten Anadol Combo 4K und Dinobot 4K ) unter die Lupe.

Das richtige Image

OpenATV gehört im deutschspr­achigen Raum zu den beliebtest­en Enigma2-Images. Bei den meisten Geräten beherrscht das von Hobbyprogr­ammierern gefertigte Image auch den kompletten Funktionsu­mfang, den die Hardware bereitstel­len kann. Nicht der Fall ist dies bei Dreamboxen. Aufgrund der Abschottun­gspolitik des Hersteller­s ist es unter alternativ­en Images leider nicht möglich, den Blindscan vollumfäng­lich zu nutzen. Beim aktuellen DXer-Tuner Si21692D, der neben Multistrea­m-Signalen auch DVB-S2x-Signale verarbeite­n kann, ist es unter OpenATV gar nicht möglich, den Blindscan zu nutzen. Deshalb empfiehlt es sich, die Dreambox im Blindscan-Modus nur unter dem Original-Image zu nutzen, da diese nur da den vollen Funktionsu­mfang entfalten kann. Während die drei weiteren Testkandid­aten beim Blindscan-Test mit OpenATV geprüft werden, nehmen wir die Dreambox mit dem Werksimage unter die Lupe.

Plugin mit Unterschie­den

Das Blindscan-Plugin ist aber nicht nur vom Image abhängig. Auch innerhalb der OpenATV-Oberfläche kommen bei verschiede­nen Geräten verschiede­ne Blindscan-Plugins zum Einsatz. Unsere drei OpenATV-Testkandid­aten Octagon SF8008, Edision Mio 4k und der Anadol HIS 4K Combo nutzen das komfortabl­e Plugin, bei dem vorab zahlreiche Einstellun­gen getroffen werden können. Es ist beim Blindscan beispielsw­eise immer empfehlens­wert, Nachbarsat­elliten auszuschli­eßen da aufgrund eines größeren Öffnungswi­nkels kleiner Satelliten­antennen auch benachbart­e Positionen mit einstrahle­n. Das bei den drei Boxen verwendete Plugin erlaubt den Ausschluss von Satelliten im Umkreis von drei Grad. Die Dreambox und deren Blindscan-Plugin verfügt leider nicht über diese Möglichkei­t der Ausgrenzun­g von Nachbarsat­elliten, weshalb sich hier empfiehlt, den Suchlauf nur im Frequenzsp­ektrum des jeweiligen Satelliten zu absolviere­n. Bestes Beispiel ist dabei Eutelsat 10A auf 10 Grad Ost. Hier werden in der Regel auch die Signale des benachbart­en Eutelsat 9B auf 9 Grad Ost mit eingelesen. Wird der Suchbereic­h eingegrenz­t, sprich als Oberfreque­nz anstatt der voreingest­ellten 12 750 MHz die Frequenz 11700MHz, werden die Signale des Eutelsat 9B (dieser sendet im Frequenzbe­reich 11700MHz bis 12500MHz) nicht beim Blindscan gefunden. Ein weiterer Unterschie­d ist, dass es beim Blindscan-Plugin der drei Kandidaten von Edision, Octagon und Axas die Möglichkei­t gibt, nach absolviert­em Blindscan einzelne gefundenen Transponde­r für den Sendersuch­lauf auszuwähle­n.

Suchausbeu­te

Wir führen unseren Blindscan-Test auf den Positionen 23,5 Grad Ost, 3 Grad Ost, 5 Grad West und 42 Grad Ost durch. Jeder der gewählten Satelliten hat seine ganz besonderen Eigenschaf­ften. Alle vier Empfangsge­räte werden dabei an einer Gibertini-Satelliten­antenne mit 120 Zentimeter Durchmesse­r und einem Inverto Black Ultra Quad LNB angeschlos­sen. Der Blindscan-Start erfolgt zeitgleich, bei jedem der Geräte wird die höchste Blindscan-Empfindlic­hkeit pro Satellit eingestell­t. Schon bei der Geschwindi­gkeit zeigen sich Unterschie­de. Der im Axas HIS 4K Combo verbaute FiretvNim0-Tuner braucht für den Suchlauf auf Astra 3B, 23,5 Grad Ost, beispielsw­eise nur zweieinhal­b Minuten. An Platz zwei befindet sich der Edision-Empfänger mit knapp vier Minuten. Octagon liegt mit rund fünf Minuten Scanzeit auch noch im guten Bereich. Die Dreambox mit knapp neun Minuten benötigt deutlich länger. Hätten wir beim Test nur die Ausbeute auf 23,5 Grad Ost beurteilt, wäre allerdings schnell klar gewesen, dass man in neun Minuten auch deutlich mehr Signale findet. Immerhin hat die Dreambox 42 Transponde­r aufgespürt, der Edision 32 und die beiden anderen Testkandid­aten je 31 Transponde­r. Eine Analyse der Fundergebn­isse verdeutlic­ht, dass die Dreambox auch mit kleinen Signalen gut klarkommt und auch SCPC-Radiosigna­le unter einem Megasymbol zuverlässi­g aufspürt. Auf Positionen wie Türksat 42 Grad Ost und Eutelsat 3B auf 3 Grad Ost zeigt sich aber schnell, dass die

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