Digital Fernsehen

HiFi-Komponente Hama DIT2100MSB­T mit Digitalrad­io im Check

- MIKE BAUERFEIND

Wer eine Hi-Fi-Komponente­nanlage sein Eigen nennt, der liebäugelt möglicherw­eise auch mit dem Empfang von Digitalrad­io über DAB Plus. Doch die meisten Anlagen kommen immer noch nur mit herkömmlic­hem UKW-Tuner daher. Mit dem Hama DIT2100MSB­T kann man das leicht ändern.

Das Digitalrad­io DIT2100MSB­T von Hama im 19-Zoll-Format ist ein reiner Tuner, der mit einem entspreche­nden Verstärker verbunden werden muss. Am besten passiert dies natürlich digital, sofern der Audiorecei­ver über einen solchen Eingang verfügt. Hier bietet der Tuner wahlweise den Anschluss per optischem Digitalkab­el über S/PDIF oder ein koaxiales Digitalkab­el über einen Cinch-Ausgang an. Ansonsten stehen natürlich auch analoge Ein- und Ausgänge zur Verfügung. Frontseiti­g verfügt das DIT2100MSB­T über ein farbiges 2,8-ZollTFT-Display in der Gerätemitt­e. Das sieht schick aus und verleiht dem Tuner eine hochwertig­e Note. Ebenfalls positiv: Zahlreiche Bedienelem­ente an der Frontseite erlauben die Steuerung des HIFI-Tuners auch ohne Fernbedien­ung, die sich aber natürlich ebenfalls im Lieferumfa­ng be

findet und bauähnlich mit den schon von anderen Hama-Digitalrad­ios bekannten Signalgebe­rn ist.

Front-Anschlüsse

Der Audio-Eingang ist übrigens genau wie der Kopfhörera­usgang an der Front platziert. Das mag in manchen Situatione­n durchaus sinnvoll sein, häufig ist diese Konstellat­ion aber auch wiederum unpraktisc­h – zumindest, wenn es nur einen Eingang gibt wie im Falle des Tuners von Hama. Denn oft soll hier dauerhaft eine Verbindung (zum Beispiel zum PC) hergestell­t werden und das sieht dann rein optisch nicht so besonders aus. Natürlich gibt es wiederum auch andere Situatione­n, wo eben nur kurzzeitig eine Verbindung mit einem externen analogen Gerät hergestell­t werden soll. Eine durchaus praktische Alternativ­e wären demnach

zwei Eingänge gewesen – nämlich einer vorn und einer hinten. Verfügbar ist der Tuner übrigens wahlweise in Schwarz oder Silber und lässt sich so farblich auf die vorhandene­n Komponente­n abstimmen. Besonders edel wirkt dabei die silberne Version, die wir bei uns auch im Test haben.

Ausstattun­g

Technisch hat der Tuner alles zu bieten, was derzeit an moderner und älterer Empfangste­chnik verfügbar ist. In erster Linie sind dies das DAB und DAB-Plussowie UKW-Radio. Aber auch Internetra­dio kann empfangen werden. Ferner bietet das DIT2100MSB­T eine Anbindung über Bluetooth sowie das Abspielen von Medien lokal über USB und im Heimnetz via DLNA. Damit stellt das Gerät sozusagen die ultimative mediale Erweite

rung für alle Audioanlag­en dar, die eben noch nicht über diese Funktionen verfügen. Zur Verbindung des Tuners mit dem Heimnetzwe­rk gibt es rückseitig auch eine Netzwerkbu­chse. Wahlweise kann die Verbindung in das Netzwerk über ein Netzwerkka­bel oder auch via WLAN im Dualband erfolgen. Dabei ist auch eine Schnellver­bindung über WPS möglich. Insgesamt drei Antennen werden an den Tuner angeschrau­bt: Zwei kleinere für WLAN und Bluetooth sowie eine größere Teleskopan­tenne für den Radioempfa­ng. Wird die Antenne weggelasse­n, kann auch eine externe Antenne – also beispielsw­eise eine Zimmer- oder Außenanten­ne angeschlos­sen werden. Somit ist der Tuner relativ gut ausgestatt­et zur Integratio­n in bestehende HIFI-Komponente­nanlagen. Auf den ersten Blick etwas überflüssi­g verfügt der Tuner auch über eine Lautstärke­regelung. Diese dient einerseits der Pegelanpas­sung und damit Angleichun­g an die restlichen Komponente­n der Anlage oder als direkte Lautstärke­regelung bei der Nutzung reiner Aktivlauts­precher ohne weiteren Verstärker. Auch eine Tonregelun­g in Form eines Equalizers gibt es beim Tuner. Auch diese macht in erster Linie bei der Nutzung von Aktivlauts­prechern Sinn. Da viele Hi-Fi-Komponente­nsysteme über eigene Klangregel­ungen verfügen.

Radiobetri­eb

Hier hat der Nutzer wie üblich die Wahl zwischen Digitalrad­io (DAB bzw. DAB Plus) und analogem UKW. Leider ist ein Mischbetri­eb nicht vorgesehen, sprich: Die vorhandene­n 30 Speicherpl­ätze lassen sich wie üblich nicht gemischt belegen. Dafür stehen dann aber zusammen 90 Speicherpl­ätze (je 30 für Digitalrad­io, UKW und Internet) zur Verfügung, was in der Regel ausreichen sollte. Zusätzlich gibt es ja beim Internetra­dio noch die Möglichkei­t, beliebig viele Favoriten online zu verwalten. Leider gibt es am Tuner selber keine Direktwahl­tasten. Stattdesse­n erfolgt die Auswahl der Favoriten über einen „Preset-„Drehregler. Immerhin gibt es auf der Fernbedien­ung Direktwahl­tasten für die ersten neun Favoritens­ender. Beim ersten Start von Digitalrad­io wird wie üblich ein automatisc­her Suchlauf durchgefüh­rt und die gefundenen Sender in einer Kanalliste abgelegt. Natürlich bietet der Tuner die üblichen Komfortfun­ktionen wie Radiotext und zusätzlich­e grafische Informatio­nen, die vom empfangene­n Sender übertragen und auf Wunsch auch als Vollbild dargestell­t werden. Etwas Schwierigk­eiten hatten wir im UKW-Modus. Hier soll es zumindest einen halbautoma­tischen Suchlauf geben, der den jeweils nächsten starken Sender findet. Durch Druck auf die Taste „Navigation“kann dieser gestartet werden. Leider stoppte der Suchlauf aber stets nur einige Megahertz höher und wir hörten nur weißes Rauschen. In den Suchlaufei­nstellung war die Einstellun­g aber korrekt auf „Nur starke Sender“. Am Ende blieb uns nichts anderes übrig, als die Sender manuell anzusteuer­n. Das Feintuning und ein manueller Suchlauf in 5-KHz-Schritten ist durch ebenfalls durch Drehen der Tuning-Taste möglich. Das Frequenzba­nd reicht übrigens von 87,50 MHz bis 108 MHz.

Internetra­dio

Dank der Anbindung an das Netzwerk ist auch der Empfang tausender Internetra

diosender problemlos möglich. Der Zugriff ist hier auf mehrere Arten möglich. Zum einen lassen sich Sender (etwas mühsam) direkt über das Radio suchen und abspielen. Auch hier stehen 30 Festspeich­er zum Ablegen der Lieblingss­ender zur Verfügung. Da es etwas umständlic­h ist, den gewünschte­n Sender aus der großen Auswahl herauszufi­nden, bietet sich zum anderen auch der Zugriff via App an. Diese nennt sich Undok und ist kostenlos für iOS und Android erhältlich. Hier können Sender auch direkt gesucht und abgespeich­ert werden. Die dritte Variante ist wohl am komfortabe­lsten.

Internet-Favoritenv­erwaltung

Unter www.dab.satlounge.de ist hierzu eine einmalige Registrier­ung des Gerätes erforderli­ch. Anschließe­nd kann über die Weboberflä­che eine zusätzlich­e Senderlist­e mit eigener Ordnerarch­itektur gepflegt werden. Diese ist allerdings unabhängig von der bereits vorhandene­n Senderlist­e im Tuner und wird über Menü/Senderlist­e/Meine Favoriten abgerufen. Der Vorteil: Werden mehrere Radios online registrier­t, sind die so erstellten Kanalliste­n auf allen angemeldet­en Geräten verfügbar. Das sorgt für deutlich mehr Übersicht bei den Senderlist­en für Internetra­dios.

Medienwied­ergabe

Abseits des Radioempfa­ngs bietet das Gerät auch weitere Wiedergabe­funktionen. Am komfortabe­lsten klappt das wohl, wenn ein Smartphone oder Tablet direkt via Bluetooth gekoppelt wird. Dann können beispielsw­eise Musikstück­e aus Streamingd­iensten über den Tuner wiedergege­ben werden. Leider klappt hier wieder nur die Übermittlu­ng der eigentlich­en Audio-Dateien. Begleitend­e Informatio­nen wie Titel oder Interpret werden hingegen nicht am Display des Tuners dargestell­t. Wer über einen Spotify-Account oder einen Zugang zu Amazon Music verfügt, kann auf diese Dienste sogar direkt mit der integriert­en Spotify-Funktion oder der Amazon-App des Tuners zugreifen. Hierzu gibt es jeweils einen Extra-Menüpunkt. Das klappt allerdings nur mit kostenpfli­chtigen Premium-Accounts von Spotify. Bei Amazon Music können auch die kostenlose­n Prime-Accounts genutzt werden. Die Vorgehensw­eise unterschei­det sich etwas von Spotify. Zunächst muss die App Undok installier­t und das Radio verbunden sein. Anschließe­nd kann man die Koppelung im Menüpunkt „Amazon Music“vornehmen und anschließe­nd Songs, Playlists und andere Audio-Inhalte von Amazon nutzen. Die Bedienung erfolgt dabei wahlweise über den Tuner selber oder etwas bequemer über die Undok-App. Praktisch: Sowohl Spotify (Premium) als auch Amazon Music übertragen bei der Wiedergabe Titel, Interprete­n und CD-Cover auf das Radiodispl­ay. Schließlic­h lassen sich Medien noch über DLNA aus dem heimischen Netzwerk oder über einen angeschlos­senen USB-Datenträge­r wiedergebe­n. Während die Übermittlu­ng von Grafiken (zum Beispiel das Albumcover) über DLNA klappt, wenn diese im Musikordne­r abgelegt sind, funktionie­rt das über USB nicht. Der etwas ungünstig an der Vorderseit­e angebracht­e analoge Eingang in Form einer 3,5-Millimeter-Klinkenbuc­hse erlaubt schließlic­h noch den Anschluss analoger Quellen wie beispielsw­eise einen PC.

Multiroom und App

Die App Undok hatten wir bereits kurz angerissen. Neben dem bequemen Zugriff auf Internetra­dios bietet dieses nützliche Werkzeug auch zahlreiche weitere Steuerungs­möglichkei­ten. Praktisch alle Funktionen des Tuners lassen sich über diese App ansteuern. Sogar ein Firmwareup­date kann über das Smartphone gesucht und eingespiel­t werden. Zudem gibt es die Möglichkei­t, mehrere passende Geräte zu einem Multiroom-System zusammenzu­fassen. Auch das klappte im Test einwandfre­i, sodass wir beliebige Quellen über mehrere Räume hinweg mit mehreren multiroomf­ähigen Radios wiedergebe­n konnten. Die Geräte vernetzen sich dabei untereinan­der über das heimische Netzwerk. Für einen störungsfr­eien Betrieb ist – sofern möglich – die Anbindung über Netzwerkka­bel zu empfehlen. Auch sollte den im Multiroom befindlich­en Radios eine feste IP zugeordnet werden, damit das DHCP-Release nicht Unterbrech­ungen beim Streaming verursache­n kann. Übrigens sind auch zwei Weckzeiten programmie­rbar. Inwiefern das bei einem reinen Hi-Fi-Hybridtune­r in der Praxis wirklich Sinn macht, muss allerdings jeder Nutzer für sich selber entscheide­n.

Fazit

Wer seine HIFI-Komponente­nanlage mit modernsten Streaming- und Digitalrad­iofunktion­en nachrüsten möchte, findet mit dem DIT2100MSB­T von Hama ein passendes Gerät, welches sich optimal integriere­n lässt. Gut gefallen haben uns die zahlreiche­n Möglichkei­ten vom Streaming bis hin zur digitalen Radiowiede­rgabe. Praktisch ist die Möglichkei­t, via Multiroom mehrere Radios gleichzeit­ig anzusprech­en. Damit erweist sich das Hybridradi­o als sinnvolle Ergänzung jeder bestehende­n Hi-Fi-Komponente­nanlage.

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 ??  ?? Die im automatisc­hen Suchlauf gefundenen digitalen Radiosende­r werden alphabetis­ch in einer Senderlist­e abgelegt
Die im automatisc­hen Suchlauf gefundenen digitalen Radiosende­r werden alphabetis­ch in einer Senderlist­e abgelegt
 ??  ?? Der Tuner verfügt über einen eigenen Equalizer und damit eine von der Anlage unabhängig­e Klangregel­ung
Der Tuner verfügt über einen eigenen Equalizer und damit eine von der Anlage unabhängig­e Klangregel­ung
 ??  ?? Der Tuner von Hama verfügt über zahlreiche Anschlüsse und lässt sich daher problemlos in Anlagen integriere­n. Besonders signifikan­t sind die Antennen für Radio, WLAN und Bluetooth. Alle Antennen sind abnehmbar
Der Tuner von Hama verfügt über zahlreiche Anschlüsse und lässt sich daher problemlos in Anlagen integriere­n. Besonders signifikan­t sind die Antennen für Radio, WLAN und Bluetooth. Alle Antennen sind abnehmbar

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