55 Zoll-TV Peaq PTV 55UO-IS mit UHD im Einstiegssektor überzeugt
Wer auf der Suche nach einem neuen Flachbildfernseher ist, kommt an UHD kaum noch vorbei. Nahezu alle neuen Modelle kommen schon in 4K-Auflösung daher. Dass der Umstieg nicht unbedingt ein finanzieller Kraftakt sein muss, beweist die Media-Saturn-Hausmarke Peaq mit dem 55 Zöller PTV 55UO-IS.
Der Flachbildfernseher aus dem Hause Peaq eignet sich dank großzügiger 55-Zoll-Diagonale auch für größere Wohnzimmer und wird mit einem sehr flachen und fast rahmenlosen Gehäuse ausgeliefert, welches sich nur unten aufgrund der eingebauten Lautsprecher etwas verbreitert. Das sieht vor allem bei einer möglichen Wandmontage sehr edel aus. Doch auch die „inneren“Werte können sich sehen lassen. Natürlich verarbeitet das Gerät UHD mit HDR-Unterstützung. Dank Triple-Tuner ist der Empfang von DVB-S2, DVB-T2 und
DVB-C möglich. Auch analoges Fernsehen über Kabel oder terrestrisch ist möglich, verliert hierzulande aber mittlerweile an Bedeutung. Auch mit hybriden Diensten wie einem Mediaplayer, natürlich HbbTV und auch einigen Apps kann der 55-Zöller von Peaq punkten. Sogar Netflix kann der Fernseher wiedergeben – natürlich in 4K mit HDR.
Aufbau
Trotz seiner Größe ist der Peaq mit knapp 18 Kilogramm inklusive Ständer noch verhältnismäßig leicht. Das Auspacken
und der Aufbau gelingt problemlos auch alleine, wobei natürlich eine zweite Person immer hilfreich ist. Der Fernseher kann wahlweise mit zwei Standfüßen versehen und aufgestellt oder an der Wand montiert werden. Praktisch: An zwei Gewinden der VESA-Bohrungen (Der Fernseher unterstützt VESA 200×300) sind kleine Tragegriffe angeschraubt, die das Anheben des flachen Fernsehers deutlich erleichtern. Soll der Fernseher an der Wand montiert werden, müssen die beiden Halter einfach nur entfernt werden. Das Netzkabel ist übrigens praktischer
weise als Winkelstecker ausgeführt, was eine möglichst wandnahe Montage erleichtert. Leider hat Peaq nicht alle Anschlüsse so angebracht, dass diese ebenfalls an der Wand weniger stören. Das betrifft unter anderem die Antennenanschlüsse und zwei der drei HDMI-Eingänge. Wird beispielsweise hier ein relativ starres Antennenkabel angeschlossen, muss der Fernseher einige Zentimeter von der Wand entfernt werden, damit das Kabel Halt findet. Hier bieten sich eventuell auch Winkelstecker an, die aber extra besorgt werden müssen.
Anschlüsse
Wie schon erwähnt, hat Peaq die Anschlüsse an zwei Stellen des Fernsehers angebracht. So gibt es einen HDMI-Eingang, einen CI-Slot sowie zwei USB-Anschlüsse (nur USB 2.0) an der rechten Seite, während die Antenneneingänge, zwei weitere HDMI-Eingänge, ein optischer Digitaleingang, eine Netzwerkbuchse und drei Cinch-Buchsen für analoge Zuspielungen an der Rückseite und dabei bei Wandmontage nur sehr schwer erreichbar platziert wurden. Einen Kopfhörerausgang hat Peaq offenbar ganz vergessen. Leider steht auch nur ein CI-Slot zur Verfügung. Sinnvollerweise hätten wir uns hier aber zwei Slots gewünscht. Denn mittlerweile gibt es mit HD Plus, Sky, Freenet und Diveo schon alleine vier große Anbieter, die verschiedene Pay-TVSender im Portfolio haben und häufig parallel genutzt werden sollen. Hier hilft statt eines denkbaren Parallelbetriebes von beispielsweise Sky und HD Plus nur ein dauernder Wechsel beider Module.
Ersteinrichtung
Beim ersten Start wird der Fernseher zunächst eingerichtet. Neben der Sprachwahl wird hier auch die Anbindung an das heimische Netzwerk vorgenommen. Der Nutzer hat hier die Wahl zwischen einem Anschluss mit Netzwerkkabel oder über WLAN mit dem eingebauten WLAN-Empfänger. Bei einem drahtlosen Anschluss ist leider zwingend die etwas umständliche Eingabe des Passwortes über die Fernbedienung erforderlich, da der Fernseher die bequeme Variante mit WPS offenbar nicht unterstützt. Schließlich wird auch der erste Suchlauf hier durchgeführt. Wahlweise kann hier der Empfangsweg – also Kabel, Terrestrisch oder Satellit – eingerichtet werden. Die gefundenen Kanäle werden dabei vom Fernseher schon in einer praktischen Reihenfolge in der Kanalliste abgelegt. Selbstverständlich kann der Nutzer hier im Anschluss aber noch eingreifen und Änderungen vornehmen und beispielsweise später noch einen weiteren Empfangsweg hinzufügen. Bei der Kanalverwaltung hat Peaq allerdings etwas gespart. So gibt es nur eine magere Favoritenliste. In der Hauptliste lassen sich immerhin Kanäle löschen und verschieben. Schade: Der Fernseher trennt die Empfangswege konsequent. Eine gemischte Kanalliste beispielsweise mit Satelliten- und Kabelsendern kann demnach nicht angelegt werden. Stattdessen kann man zwischen den Empfangswegen nur mit der „Source“-Taste auf der Fernbedienung wechseln.
Der Homescreen
Ein Druck auf die Taste „Home“auf der Fernbedienung öffnet den hybriden Startbildschirm. Dann zeigt der Fernseher
unten in einer Reihe die vorhandenen Hybridmedien an. Darunter befinden sich neben teilweise recht unbekannten Apps wie das Foxxum-Portal, Netrange und ZEAS auch Netflix, YouTube, Facebook und Twitter. Zumindest die ersten beiden Anwendungen dürften den Nutzern besonderen praktischen Nutzen verschaffen. Netflix läuft dabei sehr stabil und stellt die vorhandenen Inhalte sofern verfügbar auch in UHD mit HDR-Dynamikerweiterung dar. Praktischerweise hat Peaq auf der Fernbedienung vier Direktwahltasten für die Hybriddienste platziert, darunter eine Taste für Netflix und YouTube. In das Hauptmenü gelangt man dagegen über die „Menü“-Taste. Hier lassen sich alle relevanten Einstellungen wie Bildmodus, Ton oder Suchlaufeinstellungen vornehmen. Insbesondere die Einstellungen des Bildmodus dürften hier interessant sein. Leider sind die Möglichkeiten hier aber etwas beschränkt. Im Menüpunkt „Bildmodus“lassen sich Änderungen bei Helligkeit, Kontrast oder Hintergrundbeleuchtung vornehmen. Zusätzlich können generell die Farbtemperatur, die Rauschunterdrückung, die Stärke eines dynamischen Kontrastes sowie der Filmmodus konfiguriert werden.
Fernsehbetrieb
Die Bedienung des Fernsehers über das hauseigene Betriebssystem geht nach kurzer Eingewöhnungszeit leicht von der Hand. Leidglich kurz nach dem Einschalten hatten wir öfter das Problem, dass die Fernbedienung zunächst nicht reagierte, die Befehle dann aber im Anschluss mehrfach ausgeführt wurden. Ansonsten sind die Menüs aber logisch aufgebaut und die Bedienung erweist sich nach etwas Eingewöhnung als recht logisch. Dennoch gibt es ein paar kleinere Fallstricke. Beispielsweise der Kanalwechsel: Dieser ist über die Zifferntasten oder direkt über die Kanalliste möglich. Die Liste öffnet sich aber nicht wie gewohnt über die Pfeiltasten, sondern muss zunächst mit der Taste „LIST“geöffnet werden. Erst dann ist das Navigieren mit den Pfeiltasten möglich. Auch der Wechsel der Empfangswege über die „Source“-Taste ist etwas gewöhnungsbedürftig.
Mediaplayer
Wird ein Speichermedium in Form eines USB-Sticks oder einer USB-Festplatte angeschlossen, lassen sich darauf gespeicherte Medien auf dem Fernseher wiedergeben. Hier zeigt sich der 55-Zöller sehr genügsam und spielte nahezu alle unsere Testformate ohne Probleme ab. Nicht unterstützt werden lediglich WMVHD, divx und komplette ISO-Rips. Auch der Wechsel der Tonspur ist problemlos möglich. Immerhin lässt der Fernseher auch Timeshift zu, sofern ein passendes Medium angeschlossen wurde. Dieses muss zunächst geprüft und formatiert werden. Anschließend kann das laufende Programm bei Bedarf angehalten und später fortgesetzt werden.
Netzwerkfunktionen
Hybride Dienste wie HbbTV oder die App-Nutzung setzen eine Verbindung mit dem Internet voraus. Hier kann der Fernseher mit einer Netzwerkbuchse oder dem drahtlosen Anschluss über WLAN punkten. Dann lassen sich auch hybride Dienste nutzen. Leider fanden wir aber keine Möglichkeit, den Fernseher auch mit heimischen Datenspeichern über das Netzwerk zu verbinden. Üblicherweise lassen Geräte eine Verbindung auf Netzwerkspeicher via DLNA zu und erlauben das Abspielen dort gespeicherter Medien. Unser Peaq aber erlaubt nur den Zugriff auf direkt angeschlossene USB-Medien, nicht aber via Heimnetz. Technisch sollte das aber problemlos möglich sein. Möglicherweise wird Peaq hier später mit einer verbesserten Firmware noch nachlegen. Apropos Update: Eine neue Firmware lässt sich beim 55UO-IS wahlweise über USB oder bequem direkt via Netzwerk einspielen.
Bildqualität
Die Ausstattung des Fernsehers kann sich zweifellos sehen lassen. So löst dieser nicht nur in UHD auf, sondern unterstützt auch den Dynamikverbesserer HDR. Das macht sich insbesondere bei der Nutzung von Netflix, aber auch beim Zuspielen von UHD-Inhalten bemerkbar. Ein hierzu angeschlossener UHD-Player kann übrigens an allen drei HDMI-Eingang mit HDR zuspielen, sofern die HDMI-Anschlüsse zuvor freigeschaltet wurden. Im Normalzustand erlauben sie zwar das Zuspielen von UHD in 24p, nicht aber HDR. Erst wenn der Eingang auf den Modus 2.0 umgestellt wurde, können UHD-Medien in vollem Umfang genutzt werden. Im Auslieferungszustand fanden wir das Bild übrigens noch etwas zu fad, aber nach der Anpassung über das Einstellungsmenü geht die Bildqualität durchaus in Ordnung.
Fazit
Der PTV 55UO-IS von Peaq ist ein interessantes Brot-und-Butter-Gerät für jedes Wohnzimmer. Dank 4K-Unterstützung mit HDR-Dynamikerweiterung lassen sich UHD-Inhalte in überragender Qualität auf dem großen 55-Zoll-Panel wiedergeben. Ein zweiter CI-Slot und ein Kopfhöreranschluss wäre noch auf der Wunschliste.