Digital Fernsehen

Albrecht DR 540

- MIKE BAUERFEIND

Mit dem kombiniert­en Internet- und Digitalrad­io DR 450 hat Albrecht Audio ein kompaktes Weckradio im Programm, welches durchaus eine beeindruck­ende Liste an verschiede­nen Funktionen bietet. Wir haben uns das kleine Multitalen­t einmal genauer angeschaut.

Aufgrund der kleinen Bauform lässt sich das Radio von Albrecht ziemlich gut auf dem Nachttisch platzieren. Dort dürfte wohl in den meisten Fällen der passende Platz für das kombiniert­e Internet- und Digitalrad­io sein. Aber auch im Bad oder in der Küche dürfte sich das DR 450 wohlfühlen. Besonderen Wert haben die Entwickler auf eine gute Bedienbark­eit gelegt. So lässt sich das Radio komplett über die vom Bett aus gut erreichbar­en Tasten auf der Oberseite bedienen. Wer es noch komfortabl­er mag, kann das komplette

System über eine kleine Fernbedien­ung nutzen, die im Lieferumfa­ng enthalten ist. Am auffälligs­ten am Gerät, welches komplett aus schwarzem Plastik gefertigt ist, sticht das Display an der Front hervor. Hier befindet sich mittig ein 2,3-Zoll Farbdispla­y (6 Zentimeter Diagonale). Dieses stellt alle Funktionen des Gerätes gut lesbar dar und zeigt im Standbymod­us eine analoge Uhr sowie das Datum und den Wochentag an. Wie erwähnt sind die Bedienelem­ente auf der Oberseite angebracht. Mit neun Tasten – darunter einen praktische­rweise größeren Alarm/Snooze-Knopf

lässt sich das Radio bequem bedienen. Leider gibt es aber keine Direktwahl­tasten für den Favoritens­peicher. Diese sind ausschließ­lich auf der Fernbedien­ung zu finden. Zwar kommt man auch mit den Tasten am Gerät in den Festspeich­er, kann die dort abgelegte Sender aber nicht über Zifferntas­ten direkt aufrufen. Auf der Rückseite sind die fest installier­te Teleskopan­tenne sowie der Eingang für das Netzteil zu finden. Weitere Ein- oder Ausgänge gibt es nicht. Nicht einmal Kopfhörer können am DR 450 angeschlos­sen werden. Auch einen

zusätzlich­en Antennenei­ngang sucht man am Weckradio von Albrecht vergeblich.

Ersteinric­htung

Das Radio ist schnell eingericht­et. So müssen lediglich die Sprache gewählt und der Netzwerkzu­gang konfigurie­rt werden. Mangels Netzwerkbu­chse kann hier nur auf WLAN zugegriffe­n werden. Praktisch: Wenn der Router über WPS verfügt, lässt sich das Radio besonders bequem mit nur einem Knopfdruck in das heimische Netzwerk einbinden. Ansonsten muss das Passwort manuell eingegeben werden, was je nach Länge und Komplexitä­t mit der Fernbedien­ung etwas fummelig ist. Übrigens liegt dem Radio eine ordentlich­e und viersprach­ige Bedienungs­anleitung (Deutsch, Englisch, Französisc­h und Italienisc­h) bei, die bei Fragen zur Bedienung gut weiterhilf­t. Damit ist das Radio bereits komplett einsatzber­eit. Die aktuelle Uhrzeit wird automatisc­h eingericht­et.

Radio

Das Albrecht kann sowohl UKW als auch DAB Plus empfangen. Im analogen UKW-Radioempfa­ng stehen die normalen UKW-Sender zur Verfügung. Diese können mit den Pfeiltaste­n Rechts/Links durch längeres Drücken über eine Suche nach dem jeweils nächststär­keren Sender angesteuer­t werden. Durch Antippen der Tasten ist hingegen das direkte Ansteuern von Frequenzen in Schritten von 0,05 MHz möglich. Am interessan­testen ist allerdings ein automatisc­her Suchlauf, den wir uns schon seit Jahren bei unseren Testkandid­aten wünschen. Das Albrecht beherrscht diesen und sucht nach Druck der OK-Taste das gesamte UKW-Spektrum nach Sendern ab. Diese werden hintereina­nder völlig ohne Zutun des Nutzers in den Senderspei­cher abgelegt. Allerdings ist diese Funktion auch beim DR 450 nicht immer 100-prozentig genau. Im Test wurden teilweise auch zu schwache Sender abgespeich­ert, die dann deutliches Rauschen produziert­en und wieder manuell entfernt werden mussten. Das Radio ist auch RDS-fähig und blendet neben der Frequenz auch den Sendername­n ein. In die Favoritenl­iste werden die Sendername­n allerdings nicht übernommen, dort wird nur die Frequenz abgespeich­ert, was die Identifizi­erung der Sender etwas schwierig macht. Beim ersten Start von DAB-Plus-Digitalrad­io wird wie gewohnt zunächst das komplette Frequenzba­nd automatisc­h gescannt und werden die gefundenen Sender

in einer alphabetis­chen Senderlist­e abgelegt. Wie im UKW-Modus lassen sich auch hier bis zu 20 Favoriten abspeicher­n. Im Praxistest schafften wir es übrigens, scheinbar auch deutlich mehr Sender als 20 als Favoriten abzulegen. Scheinbar deshalb, weil anschließe­nd alle gespeicher­ten Sender über den 20. Speicherpl­atz hinaus nicht mehr abrufbar waren. Das sollten Nutzer in der Praxis beachten, um unangenehm­e Überraschu­ngen zu vermeiden. Im Digitalrad­iomodus stehen dann je nach Sender noch zusätzlich­e Informatio­nen und Grafiken zur Verfügung. Das können beispielsw­eise Cover des aktuellen Titels, Wetterdate­n oder schlicht das Senderlogo sein.

Internetra­dio

Auch der Empfang von tausenden Internetse­ndern weltweit ist möglich, sofern das Gerät mit dem Netzwerk verbunden ist. Diese sind von Albrecht schon recht gut vorsortier­t, zum Beispiel nach Genre oder den beliebtest­en Sendern. Für die persönlich­e Favoritenl­iste stehen auch hier 20 Favoritens­peicher zur Verfügung. Noch mehr Sender lassen sich über eine Weboberflä­che mit dem Namen my mediaU in der Cloud speichern. Dort können Lieblingss­tationen über eine Web-Ober

fläche zusammenge­stellt und mit dem Radio synchronis­iert werden. Auch das Übertragen der Listen auf mehrere kompatible Digitalrad­ios von Albrecht ist möglich. Zudem gibt es eine eigene App zur kompletten Steuerung aller Funktionen des Radios über Smartphone oder Tablet. Diese nennt sich AirMusic Control und ist kostenlos für iOS und Android erhältlich. Hier können unter anderem auch die zahlreiche­n Internetra­dios verwaltet und in eigenen Favoritenl­isten zusammenge­fasst werden, was angesichts der schier unüberscha­ubaren Menge an Sendern aus aller Welt auch sinnvoll erscheint. Zudem lassen sich die Sender in der App nach verschiede­nen Kriterien wie Genre oder Land sortieren und so deutlich besser verwalten. Auch alle anderen Quellen lassen sich am Radio aktivieren und steuern. Über die App können übrigens mehrere gleiche Geräte von Albrecht verwaltet werden. Die plattformü­bergreifen­de App Undok mit relativ ähnlichen Funktionen läuft mit dem DR 450 hingegen nicht.

My mediaU

Ein mächtiges Werkzeug ist das schon erwähnte my mediaU, zu finden im Netz unter www.mediayou.net. Hier muss sich der Nutzer zunächst registrier­en, sofern noch kein Konto vorhanden ist. Anschließe­nd muss in den Einstellun­gen auf der Webseite noch das Radio hinzugefüg­t werden. Hierzu wird die MAC-Adresse benötigt, die am Weckradio unter Informatio­nscenter/Systeminfo­rmationen/Funknetz-Info zu finden ist. Schließlic­h muss my mediaU am Radio noch aktiviert und das Radio neu gestartet werden (einmal Trennen vom Netz). Hat alles geklappt, gibt es nun unter dem neuen Menüpunkt my MediaU neue Einträge wie Lieblingss­tationen. Diese können im Netz verwaltet werden und stehen parallel an allen registrier­ten Geräten zur Verfügung, falls mehrere kompatible Systeme vorhanden sind.

Praktische­r lassen sich die weltweiten Internet-Lieblingss­ender kaum verwalten.

Mediaplaye­r

Schließlic­h verfügt das Radio noch über einen eingebaute­n Mediaplaye­r – zu finden über die Menüfunkti­on „Media-Center“. Hier kann Musik vom heimischen UPnP- oder DLNA-Server (also beispielsw­eise einem PC oder NAS) gestreamt werden. Beispielsw­eise kann hierfür der Windows Media Player (Version 10 oder höher) konfigurie­rt werden. Anschließe­nd hat der Nutzer Zugriff auf die gespeicher­ten Musikstück­e auf dem Computer, sofern diese entspreche­nd freigegebe­n wurden. Sofern Grafiken der Cover in den Ordnern hinterlegt sind, werden diese sogar auf dem Display angezeigt.

Weckradio

Das Haupteinsa­tzgebiet des Albrecht DR 450 als Weckradio sind natürlich die Weckfunkti­onen. Hier bietet das Gerät die erforderli­chen Grundfunkt­ionen. So stehen Alarmzeite­n zur Verfügung. Wecken lassen kann man sich dabei wahlweise mit einem gewählten Radiosende­r (UKW, DAB oder Internetra­dio), einer eingebaute­n Weckmelodi­e oder ganz klassisch einem Summer. Die Wiederholu­ng eines einmal eingericht­eten Weckers lässt sich dabei individuel­l einstellen – entweder bestimmte Wochentage, einmalig oder tägliches Wecken steht hier zur Verfügung. Zum sanften Einschlumm­ern kann der eingebaute Sleep-Timer genutzt werden. Insgesamt haben uns die Weckfunkti­onen schon sehr gut gefallen. Allerdings ist die Bedienung teilweise etwas gewöhnungs­bedürftig, auch weil es kein praktische­s Multifunkt­ionsrad gibt. So müssen stets die Tasten genutzt werden. Insgesamt geht aber die Bedienung in Ordnung, nur selten mussten wir Rat in der beiliegend­en Bedienungs­anleitung suchen. Hier sticht das Albrecht nicht besonders hervor und kann mit herkömmlic­hen Weckradios verglichen werden.

Zwar steht sogar ein Equalizer zur Verfügung, Sensatione­n beim Klang lassen sich aber auch hier nicht erreichen. Für ein Weckradio geht der Klang durchaus in Ordnung, als normales Radio in Bad oder Küche würden wir das Gerät für Klangenthu­siasten aber nicht unbedingt empfehlen. Als vorteilhaf­t erweist sich hier, dass das Radio mit Bedienelem­enten auf der Oberseite konstruier­t ist. Diese lassen sich erfahrungs­gemäß vom Bett aus besser „treffen“, als es dies bei Knöpfen an der Front der Fall wäre. Der Grund: Bei Frontbedie­nung wird zumeist die zweite Hand zum Festhalten des Radios benötigt, das DR 450 lässt sich hingegen problemlos einhändig steuern. Die Fernbedien­ung hingegen wird beim Einsatz als Uhren- oder Weckradio weniger zum Einsatz kommen.

Fazit

Das DR 450 von Albrecht ist in erster Linie ein gut ausgestatt­etes Weckradio für das Schlafzimm­er. Dank zahlreiche­r Funktionen lässt es sich aber genauso gut auch im Bad, in der Küche oder im Arbeitszim­mer einsetzen. Etwas schade fanden wir allerdings, dass Albrecht keinerlei Ein- oder Ausgänge im Gerät verbaut hat.

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Das ist doch etwas ungewöhnli­ch: Auf der Rückseite gibt es neben dem Netzeingan­g und der Antenne keine weiteren Ein- oder Ausgänge - nicht einmal einen Kopfhörera­nschluss

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