Albrecht DR 540
Mit dem kombinierten Internet- und Digitalradio DR 450 hat Albrecht Audio ein kompaktes Weckradio im Programm, welches durchaus eine beeindruckende Liste an verschiedenen Funktionen bietet. Wir haben uns das kleine Multitalent einmal genauer angeschaut.
Aufgrund der kleinen Bauform lässt sich das Radio von Albrecht ziemlich gut auf dem Nachttisch platzieren. Dort dürfte wohl in den meisten Fällen der passende Platz für das kombinierte Internet- und Digitalradio sein. Aber auch im Bad oder in der Küche dürfte sich das DR 450 wohlfühlen. Besonderen Wert haben die Entwickler auf eine gute Bedienbarkeit gelegt. So lässt sich das Radio komplett über die vom Bett aus gut erreichbaren Tasten auf der Oberseite bedienen. Wer es noch komfortabler mag, kann das komplette
System über eine kleine Fernbedienung nutzen, die im Lieferumfang enthalten ist. Am auffälligsten am Gerät, welches komplett aus schwarzem Plastik gefertigt ist, sticht das Display an der Front hervor. Hier befindet sich mittig ein 2,3-Zoll Farbdisplay (6 Zentimeter Diagonale). Dieses stellt alle Funktionen des Gerätes gut lesbar dar und zeigt im Standbymodus eine analoge Uhr sowie das Datum und den Wochentag an. Wie erwähnt sind die Bedienelemente auf der Oberseite angebracht. Mit neun Tasten – darunter einen praktischerweise größeren Alarm/Snooze-Knopf
lässt sich das Radio bequem bedienen. Leider gibt es aber keine Direktwahltasten für den Favoritenspeicher. Diese sind ausschließlich auf der Fernbedienung zu finden. Zwar kommt man auch mit den Tasten am Gerät in den Festspeicher, kann die dort abgelegte Sender aber nicht über Zifferntasten direkt aufrufen. Auf der Rückseite sind die fest installierte Teleskopantenne sowie der Eingang für das Netzteil zu finden. Weitere Ein- oder Ausgänge gibt es nicht. Nicht einmal Kopfhörer können am DR 450 angeschlossen werden. Auch einen
zusätzlichen Antenneneingang sucht man am Weckradio von Albrecht vergeblich.
Ersteinrichtung
Das Radio ist schnell eingerichtet. So müssen lediglich die Sprache gewählt und der Netzwerkzugang konfiguriert werden. Mangels Netzwerkbuchse kann hier nur auf WLAN zugegriffen werden. Praktisch: Wenn der Router über WPS verfügt, lässt sich das Radio besonders bequem mit nur einem Knopfdruck in das heimische Netzwerk einbinden. Ansonsten muss das Passwort manuell eingegeben werden, was je nach Länge und Komplexität mit der Fernbedienung etwas fummelig ist. Übrigens liegt dem Radio eine ordentliche und viersprachige Bedienungsanleitung (Deutsch, Englisch, Französisch und Italienisch) bei, die bei Fragen zur Bedienung gut weiterhilft. Damit ist das Radio bereits komplett einsatzbereit. Die aktuelle Uhrzeit wird automatisch eingerichtet.
Radio
Das Albrecht kann sowohl UKW als auch DAB Plus empfangen. Im analogen UKW-Radioempfang stehen die normalen UKW-Sender zur Verfügung. Diese können mit den Pfeiltasten Rechts/Links durch längeres Drücken über eine Suche nach dem jeweils nächststärkeren Sender angesteuert werden. Durch Antippen der Tasten ist hingegen das direkte Ansteuern von Frequenzen in Schritten von 0,05 MHz möglich. Am interessantesten ist allerdings ein automatischer Suchlauf, den wir uns schon seit Jahren bei unseren Testkandidaten wünschen. Das Albrecht beherrscht diesen und sucht nach Druck der OK-Taste das gesamte UKW-Spektrum nach Sendern ab. Diese werden hintereinander völlig ohne Zutun des Nutzers in den Senderspeicher abgelegt. Allerdings ist diese Funktion auch beim DR 450 nicht immer 100-prozentig genau. Im Test wurden teilweise auch zu schwache Sender abgespeichert, die dann deutliches Rauschen produzierten und wieder manuell entfernt werden mussten. Das Radio ist auch RDS-fähig und blendet neben der Frequenz auch den Sendernamen ein. In die Favoritenliste werden die Sendernamen allerdings nicht übernommen, dort wird nur die Frequenz abgespeichert, was die Identifizierung der Sender etwas schwierig macht. Beim ersten Start von DAB-Plus-Digitalradio wird wie gewohnt zunächst das komplette Frequenzband automatisch gescannt und werden die gefundenen Sender
in einer alphabetischen Senderliste abgelegt. Wie im UKW-Modus lassen sich auch hier bis zu 20 Favoriten abspeichern. Im Praxistest schafften wir es übrigens, scheinbar auch deutlich mehr Sender als 20 als Favoriten abzulegen. Scheinbar deshalb, weil anschließend alle gespeicherten Sender über den 20. Speicherplatz hinaus nicht mehr abrufbar waren. Das sollten Nutzer in der Praxis beachten, um unangenehme Überraschungen zu vermeiden. Im Digitalradiomodus stehen dann je nach Sender noch zusätzliche Informationen und Grafiken zur Verfügung. Das können beispielsweise Cover des aktuellen Titels, Wetterdaten oder schlicht das Senderlogo sein.
Internetradio
Auch der Empfang von tausenden Internetsendern weltweit ist möglich, sofern das Gerät mit dem Netzwerk verbunden ist. Diese sind von Albrecht schon recht gut vorsortiert, zum Beispiel nach Genre oder den beliebtesten Sendern. Für die persönliche Favoritenliste stehen auch hier 20 Favoritenspeicher zur Verfügung. Noch mehr Sender lassen sich über eine Weboberfläche mit dem Namen my mediaU in der Cloud speichern. Dort können Lieblingsstationen über eine Web-Ober
fläche zusammengestellt und mit dem Radio synchronisiert werden. Auch das Übertragen der Listen auf mehrere kompatible Digitalradios von Albrecht ist möglich. Zudem gibt es eine eigene App zur kompletten Steuerung aller Funktionen des Radios über Smartphone oder Tablet. Diese nennt sich AirMusic Control und ist kostenlos für iOS und Android erhältlich. Hier können unter anderem auch die zahlreichen Internetradios verwaltet und in eigenen Favoritenlisten zusammengefasst werden, was angesichts der schier unüberschaubaren Menge an Sendern aus aller Welt auch sinnvoll erscheint. Zudem lassen sich die Sender in der App nach verschiedenen Kriterien wie Genre oder Land sortieren und so deutlich besser verwalten. Auch alle anderen Quellen lassen sich am Radio aktivieren und steuern. Über die App können übrigens mehrere gleiche Geräte von Albrecht verwaltet werden. Die plattformübergreifende App Undok mit relativ ähnlichen Funktionen läuft mit dem DR 450 hingegen nicht.
My mediaU
Ein mächtiges Werkzeug ist das schon erwähnte my mediaU, zu finden im Netz unter www.mediayou.net. Hier muss sich der Nutzer zunächst registrieren, sofern noch kein Konto vorhanden ist. Anschließend muss in den Einstellungen auf der Webseite noch das Radio hinzugefügt werden. Hierzu wird die MAC-Adresse benötigt, die am Weckradio unter Informationscenter/Systeminformationen/Funknetz-Info zu finden ist. Schließlich muss my mediaU am Radio noch aktiviert und das Radio neu gestartet werden (einmal Trennen vom Netz). Hat alles geklappt, gibt es nun unter dem neuen Menüpunkt my MediaU neue Einträge wie Lieblingsstationen. Diese können im Netz verwaltet werden und stehen parallel an allen registrierten Geräten zur Verfügung, falls mehrere kompatible Systeme vorhanden sind.
Praktischer lassen sich die weltweiten Internet-Lieblingssender kaum verwalten.
Mediaplayer
Schließlich verfügt das Radio noch über einen eingebauten Mediaplayer – zu finden über die Menüfunktion „Media-Center“. Hier kann Musik vom heimischen UPnP- oder DLNA-Server (also beispielsweise einem PC oder NAS) gestreamt werden. Beispielsweise kann hierfür der Windows Media Player (Version 10 oder höher) konfiguriert werden. Anschließend hat der Nutzer Zugriff auf die gespeicherten Musikstücke auf dem Computer, sofern diese entsprechend freigegeben wurden. Sofern Grafiken der Cover in den Ordnern hinterlegt sind, werden diese sogar auf dem Display angezeigt.
Weckradio
Das Haupteinsatzgebiet des Albrecht DR 450 als Weckradio sind natürlich die Weckfunktionen. Hier bietet das Gerät die erforderlichen Grundfunktionen. So stehen Alarmzeiten zur Verfügung. Wecken lassen kann man sich dabei wahlweise mit einem gewählten Radiosender (UKW, DAB oder Internetradio), einer eingebauten Weckmelodie oder ganz klassisch einem Summer. Die Wiederholung eines einmal eingerichteten Weckers lässt sich dabei individuell einstellen – entweder bestimmte Wochentage, einmalig oder tägliches Wecken steht hier zur Verfügung. Zum sanften Einschlummern kann der eingebaute Sleep-Timer genutzt werden. Insgesamt haben uns die Weckfunktionen schon sehr gut gefallen. Allerdings ist die Bedienung teilweise etwas gewöhnungsbedürftig, auch weil es kein praktisches Multifunktionsrad gibt. So müssen stets die Tasten genutzt werden. Insgesamt geht aber die Bedienung in Ordnung, nur selten mussten wir Rat in der beiliegenden Bedienungsanleitung suchen. Hier sticht das Albrecht nicht besonders hervor und kann mit herkömmlichen Weckradios verglichen werden.
Zwar steht sogar ein Equalizer zur Verfügung, Sensationen beim Klang lassen sich aber auch hier nicht erreichen. Für ein Weckradio geht der Klang durchaus in Ordnung, als normales Radio in Bad oder Küche würden wir das Gerät für Klangenthusiasten aber nicht unbedingt empfehlen. Als vorteilhaft erweist sich hier, dass das Radio mit Bedienelementen auf der Oberseite konstruiert ist. Diese lassen sich erfahrungsgemäß vom Bett aus besser „treffen“, als es dies bei Knöpfen an der Front der Fall wäre. Der Grund: Bei Frontbedienung wird zumeist die zweite Hand zum Festhalten des Radios benötigt, das DR 450 lässt sich hingegen problemlos einhändig steuern. Die Fernbedienung hingegen wird beim Einsatz als Uhren- oder Weckradio weniger zum Einsatz kommen.
Fazit
Das DR 450 von Albrecht ist in erster Linie ein gut ausgestattetes Weckradio für das Schlafzimmer. Dank zahlreicher Funktionen lässt es sich aber genauso gut auch im Bad, in der Küche oder im Arbeitszimmer einsetzen. Etwas schade fanden wir allerdings, dass Albrecht keinerlei Ein- oder Ausgänge im Gerät verbaut hat.