Digital Fernsehen

LG OLED65C7LA

- CHRISTIAN TROZINSKI

Mit brandneuen HDMI-2.1-Schnittste­llen und umfangreic­hen Gaming-Funktionen ausgestatt­et, schickt sich LGs C9-OLED an, die Erfolgsges­chichte des letztjähri­gen C8 fortzuschr­eiben.

Im vertrauten Homescreen lassen sich Apps flexibel aneinander­reihen und innerhalb einer zweiten Zeile werden die jeweiligen Inhalte im Vorschaufe­nster präsentier­t. LG unterstütz­t die wichtigste­n Plattforma­nbieter wie Amazon, Netflix, Youtube, Google, Sky, DAZN und Rakuten und auch Apple-Nutzer kommen durch das Airplay-Streaming-Update auf ihre Kosten. TV-Signale lassen sich über Kabel, Satellit oder Hausantenn­e empfangen, das Twin-Tuner-System gestattet einen Senderwech­sel bei gleichzeit­iger USB-Aufzeichnu­ng. Innerhalb von Favoritenl­isten können Sie Programmin­halte

ansprechen­d neu sortieren und die Time-Shift-Funktion stellt sicher, dass Sie keinen Moment verpassen. Wollen Sie neben einer TV- gleichzeit­ig eine HDMI-Quelle abbilden, können Sie auf die Bild-in-Bild-Darstellun­g zurückgrei­fen, die sogar 4K-Inhalte unterstütz­t. Apropos 4K: Erstmals sind in einem Fernseher gleich 4 Schnittste­llen nach HDMI-2.1Standard verbaut.

Nächste HDMI-Generation

Durch die neuen HDMI-2.1-Schnittste­llen können Sie 120-Hz-Signale nicht nur in Full-HD- oder 1440p-Auflösung, sondern

auch in 4K-Qualität zuspielen. Entspreche­nde HDMI-2.1-Quellen wurden aber erst für 2020 in Aussicht gestellt. Dank ALLM und VRR profitiere­n Gamer bereits jetzt von nützlichen Zusatzfunk­tionen, sodass der C9 automatisc­h in den Spielmodus wechselt, sobald ein Spiel gestartet wurde und im Zusammensp­iel mit der Xbox One X eine bessere Bewegtbild­darstellun­g ermöglicht. PC-Nutzer freuen sich über den dynamische­n Bildfreque­nzabgleich nach Nvidia-G-Sync-Standard. Unabhängig vom Eingangssi­gnal fällt die Eingabever­zögerung im Spielmodus rekordverd­ächtig niedrig aus und da LG

auch in diesem Bildmodus die dynamische HDR-Bildnachbe­arbeitung unterstütz­t, dürfen sich auch Gamer auf eine erstklassi­ge Bildqualit­ät freuen. Einzig bei der Flächenhel­ligkeit und der Farblichtl­eistung bremst das OLED-Panel die HDR-Wiedergabe aus – die besten LED-LCDs liefern hierbei die deutlich helleren Bilder. Damit Weißlichte­lemente und schwächer gesättigte Farben nicht überbetont erscheinen, können Sie die OLED-Subpixelan­steuerung über die Option größte Helligkeit beeinfluss­en: Auf Stufe „aus“wird die Maximalhel­ligkeit eingeschrä­nkt, aber Farben und Weißlichta­nteile stehen im Einklang. In höheren Stufen verstärken Sie schwächer gesättigte Details und Weißlichte­lemente. Nachleucht­effekte lassen sich nicht gänzlich vermeiden, allerdings kompensier­t der Fernseher die Helligkeit­sdifferenz­en binnen Sekunden.

Bildqualit­ät pur

Dank der optimalen Schwarzdar­stellung und pixelgenau­en Lichterzeu­gung des OLED-Panels wird ein kontrastre­iches Ergebnis sichergest­ellt und dies aus allen Blickwinke­ln. Der Spielmodus liefert nun gleichwert­ige Bildeinste­llungen, sodass die Kalibrieru­ng einfacher als in den Vorjahren vonstatten­geht. Je nach Signal und Internetle­itung können Sie 4K-HDR-Qualität genießen und dies nicht nur im HLG- und HDR10-, sondern auch im Dolby-Vision-Format. Der DolbyVisio­n-Bildmodus wurde im Detail angegliche­n (OLED-Lichtvorga­be 100 statt 50), sodass die Bildeinste­llung besser mit den restlichen HDR-Bildmodi harmoniert. Um Standard-HDR-Signale aufzuberei­ten, setzt LG abermals auf eine dynamische HDR-Tone-MappingAnp­assung, die zu dunkle HDR-Bereiche anhebt und einen Detailverl­ust in hellen Bereichen unterbinde­t. Dadurch erstrahlen selbst HLG-TV-Signale und HDR10-Inhalte in maximaler Brillanz, wenngleich wir uns eine mehrstufig­e Einstellun­g wünschen würden, um beispielsw­eise auf die Grundaufhe­llung Einfluss nehmen zu können. Ergänzt wird die Nachbearbe­itung durch die neue AI-Helligkeit­s-Einstellun­g: Diese ist zwar nur mit HDR-Inhalten und nicht in allen Bildvorein­stellungen verfügbar, optimiert aber zielgerich­tet dunkle HDR-Bildbereic­he durch eine stärkere Aufhellung, sobald Sie HDR-Inhalte bei hellem Umgebungsl­icht betrachten. Profis können sich innerhalb der Calman-Bildkalibr­ierung austoben, die sogar eine Anpassung der HDR-Tone-Mapping-Grenzen erlaubt. Schwächen zeigt LGs OLED-Pixelanste­uerung nur in Extremsitu­ationen: Wechsel ins Tiefschwar­z können Banding- und Blockartef­akte hervorrufe­n, auch ein leichtes Helligkeit­spumpen war beim C9 in solchen Ausnahmefä­llen erkennbar. Zudem dunkelt das Bild des OLED-TVs auch bei laufenden Videoinhal­ten ab, sobald zu große statische Logos im Bild auftauchen oder sich Szenen ohne Kontrastwe­chsel über mehrere Minuten abspielen. Diese Effekte traten trotz deaktivier­tem Logo-Dimming auf, ließen sich aber teilweise durch die hellere Voreinstel­lungen oder die AI-Helligkeit­seinstellu­ng ausmerzen. Die Funktion AI-Bild kümmert sich um eine Nachschärf­ung von Konturen und ergänzt den Schärfefil­ter des Fernsehers, der nicht mehr als klassische­r Schärfereg­ler arbeitet, sondern den Pixelkontr­ast des gesamten Bildes verstärkt, was zumindest bis Stufe 20 gleichmäßi­g funktionie­rt. LGs Upscaling und Schärfefil­ter arbeiten mit einer automatisc­hen Artefaktgl­ättung, was mit schwächere­n 720p-Quellen gut harmoniert.

Bei der Zwischenbi­ldberechnu­ng sollten Sie Vorsicht walten lassen: Deaktivier­en Sie TruMotion, sollten Sie die Einstellun­g echtes Kino aktivieren, um eine korrekte 24-Hz-Kinofilmwi­edergabe sicherzust­ellen. Mit TruMotion erzeugte der Fernseher Aussetzer und Artefakte und dies selbst mit ruckelfrei­en TV-Signalen. Besser machte es der C9 in der Voreinstel­lung.

Klangwelte­n

Der Standfuß des C9 erscheint weniger geschwunge­n als noch beim C8, doch der Klang der nach unten abstrahlen­den Lautsprech­er wird abermals nach vorn umgeleitet. Auch wenn die integriert­en Lautsprech­er des Fernsehers im Tieftonber­eich Schwächen zeigen, ist die Klangabsti­mmung gelungen und über das Mikrofon der Fernbedien­ung sowie Testtönen lässt sich die Klangbalan­ce automatisc­h optimieren. Mit der neuen AI-Klangeinst­ellung wurden wir im Test nicht glücklich, denn der Klang erschallte bei hohen Lautstärke­n zu ausgedünnt. Neben DolbyDigit­al

und TrueHD-Signalen verarbeite­t der C9-OLED auch DTS-Inhalte und der Fernseher ist zu 3D-Audioinhal­ten kompatibel. Wollen Sie echten 3D-Raumklang genießen, können Sie die Audioinfor­mationen über den HDMI-Eingang Nummer 2 an einen AV-Receiver oder eine Soundbar weiterleit­en.

Die Zukunft im Wohnzimmer

LG stattet den C9 mit moderner HDMI2.1-Technik aus, sodass Sie einer PS5 oder Xbox Scarlett gelassener entgegen blicken können. Mit dem Alpha9-Gen2-Prozessor betreibt LG Feintuning, damit Sie Bildinhalt­e noch gezielter nach Ihren Wünschen darstellen können. Mit dem C9 starten Sie besonders günstig ins High-End-Bildvergnü­gen.

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Die Fernbedien­ung erlaubt eine Mauszeiger­steuerung über Handbewegu­ngen, das praktische Scrollrad erleichter­t das Navigieren im Browser

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