Fire TV Cube
Die Amazon Fire TV-Familie wächst weiter. Mit dem Fire TV Cube kam ein neuer Multimediaplayer Ende Oktober hinzu, der nicht nur durch sein außergewöhnliches Design auffällt. Wir haben uns das Gerät, welches das klassische Fire TV und einen Echo Sprachsteue rungsassistenten vereint, näher angeschaut.
Seit 21. Oktober kann beim Onlinehändler Amazon ein weiteres Gerät der Fire TV-Familie erworben werden. Mit dem neuen Produkt will der Versandriese das TV-Erlebnis zu Hause noch optimaler gestalten und zugleich auch das Gerätechaos im Wohnzimmer reduzieren. Wer die Sprachsteuerung von Amazon nutzt, brauchte bisher, um ganztägig unabhängig darauf zugreifen zu können, ein Gerät der Echo-Serie. Für den Multimediagenuss war zusätzlich noch ein Fire TV – egal ob als Beistellgerät oder in
Stick-Form – nötig. Fire TV Cube vereint nun beide Gerät in einem Gehäuse.Der in schwarz gehaltene Würfel kommt zusammen mit allerlei Zubehör zum Käufer.
Lieferumfang
In dem kleinen Karton befinden sich das Netzteil, ein externer Infrarotsender, ein USB-Netzwerkadapter sowie die Fernbedienung mit zusätzlicher Sprachsteuerung. Zugegeben, ein echter Würfel ist der Fire TV Cube nicht. Denn während die Seitenlänge jeweils 8,5 Zentimeter
beträgt, ist er mit 7,5 Zentimeter in der Höhe etwas zu kurz geraten. Optisch ist das Gerät aber ein schicker Hingucker im Wohnzimmer. Das in schwarzer Klavierlack-Optik gehaltene Design – zusammen mit den vier Bedienelementen an der Oberfläche und der mehrfarbigen LED-Leiste an der Front – überzeugt. Der Lautsprecher des Cube ist an der Unterseite platziert. An der Rückseite verfügt das Gerät über einen HDMI-Ausgang, den Netzanschluss, eine Schnittstelle für den Infrarotsensor und eine Micro
USB-Schnittstelle. Auch im Inneren bringt der Fire TV Cube neues mit sich. Denn im Gegensatz zum 4K Fire TV-Stick, in dem ein Quad Core-Prozessor arbeitet, wurde im Cube ein Hexa Core-Prozessor verbaut, der zusammen mit 2 Gigabyte RAM und einer ARM Mali G52-MP2 CPU für ordentlich Leistung sorgt. Für Apps und Co. stehen 16 GB Speicher bereit. Das Dual-WLAN kann mit den Standards 802.11a/b/g/n/ac umgehen. Über den mitgelieferten Adapter kann der Cube auch mit dem klassischen kabelgebundenen Ethernet verbunden werden. Bei den Audio-Formaten unterstützt der Fire TV Cube auch Dolby Atmos. Im Videomodus
verarbeitet er Dolby Vision, HDR10, HDR10+, HLG, H.265 und einige mehr. Die Ausgabe erfolgt bis 4K (2160p) und 60 FPS. Bei der Aufstellung sollte beachtet werden, dass der Fire TV Cube auch Infrarotsignale aussendet, um beispielsweise den Fernseher oder die angeschlossene Set-Top-Box zu bedienen. Somit ist das Gerät etwas vor den zu bedienenden Geräten aufzustellen. Alternativ kann eines der Geräte auch mittels des externen Infrarotauges anvisiert werden.
Einrichtung
Die Inbetriebnahme ist etwas langwieriger als bei vergleichbaren Fire TV-Geräten.
Neben der Einrichtung des Amazon-Kontos und des Netzwerkzugangs müssen auch die Geräte installiert werden. Schritt für Schritt führt der Fire TV Cube seinen Besitzer durch diesen Einrichtungsassistenten. Rund 20 Minuten benötigen wir im Test, um den angeschlossenen Panasonic-Fernseher sowie eine Magenta TV-Box einzurichten (siehe Workshop).
Alltagsbetrieb
Auch wenn für das TV-Gerät bisher kein Skill (Erweiterungen der Sprachsteuerung von Amazon) zur Verfügung stand, kann dank Cube nahezu jeder Fernseher sprachgesteuert werden. Unser Test mit
der Steuerung unseres 2016er Panasonic 4K-TV-Gerätes verläuft durchweg positiv. Egal ob der Wechsel zwischen den Eingängen, die Lautstärkeregelung oder das Ein- und Ausschalten, die Signale werden vom Fire TV Cube per Infrarotbefehl zuverlässig an den Fernseher abgegeben. Ähnlich sieht es bei der Bedienung der Magenta TV-Box aus. Hier genügt es sogar, wenn man den Kanalnamen dem Cube per Sprachbefehl übergibt, das Fire TV-Gerät schaltet zuverlässig zum gewünschten Sender um. Auch mit einer Sky Q-Box kann diese Steuerung genutzt werden. Leider sind aktuell noch keine weiteren Receiver im System integriert.
Apps
Einige Apps sind bereits vorinstalliert, weitere können durch wenige Tastendrücke installiert werden. Für nahezu jeden Streamingdienst – die Sky-Dienste Sky Go und Ticket stellen hier leider noch eine Ausnahme dar – sind eigene Apps vorhanden. Diese werden dabei meist kostenlos bereitgestellt. Wer spezielle Spiele oder kostenpflichtige Apps nutzen will, kann dies auch tun, wird allerdings vor dem Kauf noch einmal gefragt. Neben Apps für die VoD-Angebote von Netflix, Maxdome oder TV NOW sind auch Apps für OTT-Dienste wie Zattoo oder Waipu verfügbar. Hinzu kommt ein großes Angebot an Apps für Mediatheken – egal ob für öffentlich-rechtliche Angebote oder Privatsender. Sportfreunde wird die Unterstützung der Dienste DAZN und Magenta Sport sowie des Eurosport Players besonders freuen.
Sprachsteuerung
Die Sprachsteuerung beim Fire TV Cube kann auf zweierlei Wege erfolgen: zum einen direkt über den Cube, indem man etwas lauter mit dem Device selbst spricht, ganz so wie man es bei den Geräten der Echo-Familie auch erledigt. Hierzu muss als erstes das ausgewählte Codewort – in unserem Falle „Alexa“– genannt werden. Alternativ kann aber auch die Sprachsteuerung in der Fernbedienung genutzt werden. Dazu wird die Mikrofon-Taste auf dem Signalgeber gedrückt und in das darüber befindliche Mikrofon gesprochen. Ein Codewort ist dabei nicht nötig. Die Fernbedienung selbst kommt mit elf Tasten und einem Steuerkreuz aus. Auf den ersten Blick erscheint dies wenig, aber im Alltag reichen diese Tasten vollkommen aus. Besonders hilfreich ist die Sprachsuchfunktion. Im Test gefällt uns gut, dass die Sprachsuche nicht nur das eigene Angebot von Amazon durchforstet, sondern bei der Suche nach Filmen und Serien auch die Mitbewerber wie Netflix einbezieht.
Einstellungen möglich
Im Gegensatz zu manch Mitbewerbergerät lässt der Fire TV Cube doch einige Einstellungen des Benutzers zu. Über das Einstellungsmenü kann beispielsweise die Kindersicherung aktiviert werden. Diese scheint in erster Linie nur für Familien mit Nachwuchs interessant, kann aber auch in Familien ohne Minderjährige ein nützliches Tool sein. Dank individueller Konfigurierbarkeit lassen sich beispielsweise Einkäufe ohne Pin-Eingabe blockieren. Videoinhalte können auch nach Genre gesperrt oder freigegeben werden.
Amazon Channels
War bisher das Lob für die durchdachte Bedienung groß, so müssen wir bei der Implementierung der Amazon Channels etwas Kritik üben. Die Inhalte dieses Angebotes lassen sich nämlich nur mit Mühe aufspüren. Grund dafür: Die Amazon Channels haben auf der Oberfläche des Fire TV Cube keine eigene Rubrik spendiert bekommen, sondern verstecken sich hinter dem Punkt „Meine Inhalte“. Hier wäre eine Optimierung wünschenswert, um die Sender noch schneller zu finden.
Beste Bildqualität
Der Fire TV Cube richtet die Bildausgabe eigenständig ein und orientiert sich dabei an der bestmöglichen Anzeigeleistung des TV-Gerätes, an das er angeschlossen wurde. Im Test werden alle Sequenzen, darunter auch die reichhaltigen Netflix-Testsequenzen, in sehr guter Qualität und ganz so, wie es sein sollte, wiedergegeben. Auch 4K-Inhalte stellt der Fire TV Cube in optimaler Qualität dar, egal ob diese von Amazon oder Netflix stammen. Auch YouTube 4K kann natürlich genutzt werden.
Lautsprecher
Die Platzierung des Lautsprechers an der Unterseite des Fire TV Cube ist funktionell. Im Test zeigen sich jedoch auch Schwächen. Für die Musikwiedergabe, wie sie beispielsweise auch mit dem kleinen Echo Dot aus der Echo-Familie erfolgen kann, ist das Produkt nicht geeignet.
Die Musikwiedergabe über eine Soundbar ist somit deutlich sinnvoller als über den integrierten Lautsprecher des Devices.
Fazit
Fire TV Cube ist der perfekte Mediaplayer fürs Wohnzimmer. Nicht nur, dass damit sämtliche VoD-Dienste, Mediatheken und andere Multimediainhalte auch auf nicht Smart-TV-fähige Fernsehgeräte kommen. Auch die Sprachsteuerung kann damit genutzt werden. Fire TV Cube Besitzer können zuverlässig mit ihrem Fernseher reden, egal ob nur der HDMI-Eingang gewechselt werden soll oder ein Programmwechsel vorgesehen ist.
Im Test konnte das neueste Amazon-Gerät mit hoher Zuverlässigkeit, intuitiver Bedienung und großer App-Unterstützung punkten.