DAB-Erweiterung fürs Auto von Auvisio kann nicht überzeugen
Viele Digitalradio-Erweiterungen für das Auto kommen mit zusätzlichen Funktionen wie Bluetooth und Freisprechanlage daher. Beim Auvisio FMX-640.DAB ist das anders – der Adapter konzentriert sich voll und ganz auf den Empfang von Digitalradio via DAB Plus.
Im kleinen Karton befindet sich das noch kleinere Gerät. Das fällt besonders durch seine runde Bauform aus. Auf der Rückseite ist direkt eine Saugnapfhalterung integriert, die sich aufgrund seiner klebrigen Ausführung nicht nur für die Frontscheibe, sondern auch andere glatte Oberflächen eignet. Je nach Bauart ist dadurch sogar eine Befestigung am Armaturenbrett möglich. Doch der Adapter ist beileibe nicht nur zur Nutzung im Auto gedacht. Ebenso gut lässt er sich auch an einer älteren Hi-Fi-Anlage betreiben, die noch nicht über einen
DAB-Tuner verfügt. Dann kann der Adapter zum Beispiel auch an einen Verstärker mit dem Saugnapf befestigt werden. Die sehr kompakte Bauform überrascht aber. So ist der kompakte Adapter kaum größer als bei anderen Geräten allein das Display. Auf ein Display verzichten muss man beim Auvisio aber trotzdem nicht, auch wenn dieses entsprechend winzig ausfällt.
Lieferumfang
Genauso schmal ist der Lieferumfang. Neben dem eigentlichen Gerät befindet
sich noch eine Fensterklebeantenne, ein Ladekabel sowie ein Klinkenkabel. Einen Adapter für den Zigarettenanschluss sucht man dagegen aber vergeblich. Je nach PKW ist also zum Betreiben noch der Erwerb eines passenden Adapters für den Stromanschluss erforderlich. Nur bei modernen Fahrzeugen mit USB-Buchsen kann das Radio direkt angeschlossen werden. Am Adapter selbst befindet sich neben dem USB-C-Stromanschluss noch ein Audio-Ausgang als Klinkenbuchse sowie der Anschluss für die Fensterklebeantenne. Diese lässt sich übrigens
praktischerweise am Gerät verschrauben, was zu einer sichereren Verbindung führt als bei reiner Klemmontage, wie sie bei vielen ähnlichen Geräten üblich ist.
Im Betrieb
Zunächst muss ein passender Platz für den Adapter im Auto gefunden und die Stromverbindung hergestellt werden. Anschließend wird noch die Fensterklebeantenne an der Frontscheibe montiert. Das dies außerhalb des Fahrersichtbereiches geschehen muss, versteht sich dabei von selbst. Übrigens handelt es sich bei der Antenne um eine aktive Antenne mit 5 Volt Betriebsspannung, die vom Adapter geliefert wird. Beim ersten Start muss zunächst ein Suchlauf durchgeführt werden. Das geschieht durch einen längeren Druck auf die Funktionstaste. Die gefundenen Sender werden dann in einer alphabetischen Senderliste gespeichert. Leider gibt es keine Möglichkeit, persönliche Lieblingssender in einer Favoritenliste abzulegen. Es fehlen nicht nur Direktwahltasten, sondern die Favoritenliste generell. Das verwundert zunächst. Andererseits muss man sich dabei das Bedienkonzept des Radios verdeutlichen. Durch die alleinige Steuerung mit dem Drehregler wäre eine sinnvolle Favoritenverwaltung ohnehin kompliziert werden. Stattdessen bewegt man sich durch rechts/linksdrehen des Funktionsreglers durch die Senderliste und schaltet durch einen Druck der Taste zum gewünschten Sender.
Display zu klein
Das eingebaute Display hilft natürlich bei der Suche nach dem Lieblingssender. Auch im Betrieb zeigt es erstaunlich viele Details an. Neben FM-Frequenz, Empfangsqualität und Uhrzeit wird auf drei weiteren Zeilen der gewählte Kanal, der Sendername und schließlich als Laufband auch Zusatzinformationen angezeigt. Das alles auf einem Display mit knapp 1 Zoll (2,5 Zentimetern) Bildschirmdiagonale. Spätestens hier wird jedem klar, dass die Schriftgröße wohl eher für die Puppenstube anstatt für den Betrieb im Auto geeignet ist. In der Tat wird es beim normalen Sitzabstand im Auto schon schwierig, den Sendernamen zu erkennen – von den restlichen Informationen ganz zu schweigen.
FM-Transmitter
Wer einen Audioeingang im KFZ hat, der sollte möglichst den Anschluss über das mitgelieferte Klinkenkabel und den Audioausgang des Adapters nutzen. Leider ist das besonders bei Autos mit Werksradio nicht immer möglich. Für diesen Fall bietet der Adapter auch einen eingebauten FM-Transmitter. Dieser setzt das Audiosignal in ein UKW-Signal um und funktioniert daher wie ein Mini-UKW-Sender. Einen automatischen Scan nach freien Frequenzen, wie sie manche Mitbewerber bieten, beherrscht der Adapter von Auvisio nicht. Im laufenden Betrieb überzeugte der Transmitter aber im Betrieb mit Transmitter überhaupt nicht. So vernahmen wir ein deutliches Grundrauschen und gerade in stark versorgten Sendegebieten waren immer wieder Signaleinbrüche zu beobachten. Der Ton klingt zudem flach und blechern, was ebenfalls am verbauten Transmitter liegt. Wir können daher einen Betrieb mit dem eingebauten UKW-Sender absolut nicht empfehlen.
DAB-Empfang
Ist alles korrekt eingerichtet und ein Suchlauf gemacht, sollten im Normalfall zahlreiche Sender im Speicher des Adapters zu finden sein. Wie erwähnt muss dann mit dem Drehregler auf den gewünschten Sender geschaltet werden und der Empfang kann auf Knopfdruck beginnen. Ein kleiner Nachteil beim Betrieb im Auto ist uns hier auch noch aufgefallen: Durch die starre Montage des Adapters mittels des fest verbauten Saugnapfes lässt sich dieser vom Blickwinkel her nicht anpassen. Wird er aber nicht gerade im Sichtbereich an der Scheibe angebracht (was zudem auch nach StVO nicht zulässig wäre), so lässt sich das Display noch schlechter lesen, da man nicht direkt von vorne darauf schaut, sondern stets etwas versetzt. Dieser Nachteil kommt zum zu kleinen Text dann noch hinzu.
Fazit
Der Mini-Adapter hinterlässt im Test einen gemischten Eindruck. Wer unbedingt Digitalradio im Auto hören möchte und dabei recht starr auf einen Lieblingssender setzt, der wird mit dem FMX-640. DAB durchaus glücklich werden. Die sehr spartanische Bedienung und das kaum lesbare Display werden allerdings nicht unbedingt jedermanns Sache sein. Als absolut untauglich erweist sich der FM-Transmitter. Wer keinen Audio-Eingang am Radio hat, wird mit dem Adapter keine Freude haben.