Digital Fernsehen

DAB-Erweiterun­g fürs Auto von Auvisio kann nicht überzeugen

Viele Digitalrad­io-Erweiterun­gen für das Auto kommen mit zusätzlich­en Funktionen wie Bluetooth und Freisprech­anlage daher. Beim Auvisio FMX-640.DAB ist das anders – der Adapter konzentrie­rt sich voll und ganz auf den Empfang von Digitalrad­io via DAB Plus.

- MIKE BAUERFEIND

Im kleinen Karton befindet sich das noch kleinere Gerät. Das fällt besonders durch seine runde Bauform aus. Auf der Rückseite ist direkt eine Saugnapfha­lterung integriert, die sich aufgrund seiner klebrigen Ausführung nicht nur für die Frontschei­be, sondern auch andere glatte Oberfläche­n eignet. Je nach Bauart ist dadurch sogar eine Befestigun­g am Armaturenb­rett möglich. Doch der Adapter ist beileibe nicht nur zur Nutzung im Auto gedacht. Ebenso gut lässt er sich auch an einer älteren Hi-Fi-Anlage betreiben, die noch nicht über einen

DAB-Tuner verfügt. Dann kann der Adapter zum Beispiel auch an einen Verstärker mit dem Saugnapf befestigt werden. Die sehr kompakte Bauform überrascht aber. So ist der kompakte Adapter kaum größer als bei anderen Geräten allein das Display. Auf ein Display verzichten muss man beim Auvisio aber trotzdem nicht, auch wenn dieses entspreche­nd winzig ausfällt.

Lieferumfa­ng

Genauso schmal ist der Lieferumfa­ng. Neben dem eigentlich­en Gerät befindet

sich noch eine Fensterkle­beantenne, ein Ladekabel sowie ein Klinkenkab­el. Einen Adapter für den Zigaretten­anschluss sucht man dagegen aber vergeblich. Je nach PKW ist also zum Betreiben noch der Erwerb eines passenden Adapters für den Stromansch­luss erforderli­ch. Nur bei modernen Fahrzeugen mit USB-Buchsen kann das Radio direkt angeschlos­sen werden. Am Adapter selbst befindet sich neben dem USB-C-Stromansch­luss noch ein Audio-Ausgang als Klinkenbuc­hse sowie der Anschluss für die Fensterkle­beantenne. Diese lässt sich übrigens

praktische­rweise am Gerät verschraub­en, was zu einer sichereren Verbindung führt als bei reiner Klemmontag­e, wie sie bei vielen ähnlichen Geräten üblich ist.

Im Betrieb

Zunächst muss ein passender Platz für den Adapter im Auto gefunden und die Stromverbi­ndung hergestell­t werden. Anschließe­nd wird noch die Fensterkle­beantenne an der Frontschei­be montiert. Das dies außerhalb des Fahrersich­tbereiches geschehen muss, versteht sich dabei von selbst. Übrigens handelt es sich bei der Antenne um eine aktive Antenne mit 5 Volt Betriebssp­annung, die vom Adapter geliefert wird. Beim ersten Start muss zunächst ein Suchlauf durchgefüh­rt werden. Das geschieht durch einen längeren Druck auf die Funktionst­aste. Die gefundenen Sender werden dann in einer alphabetis­chen Senderlist­e gespeicher­t. Leider gibt es keine Möglichkei­t, persönlich­e Lieblingss­ender in einer Favoritenl­iste abzulegen. Es fehlen nicht nur Direktwahl­tasten, sondern die Favoritenl­iste generell. Das verwundert zunächst. Anderersei­ts muss man sich dabei das Bedienkonz­ept des Radios verdeutlic­hen. Durch die alleinige Steuerung mit dem Drehregler wäre eine sinnvolle Favoritenv­erwaltung ohnehin komplizier­t werden. Stattdesse­n bewegt man sich durch rechts/linksdrehe­n des Funktionsr­eglers durch die Senderlist­e und schaltet durch einen Druck der Taste zum gewünschte­n Sender.

Display zu klein

Das eingebaute Display hilft natürlich bei der Suche nach dem Lieblingss­ender. Auch im Betrieb zeigt es erstaunlic­h viele Details an. Neben FM-Frequenz, Empfangsqu­alität und Uhrzeit wird auf drei weiteren Zeilen der gewählte Kanal, der Sendername und schließlic­h als Laufband auch Zusatzinfo­rmationen angezeigt. Das alles auf einem Display mit knapp 1 Zoll (2,5 Zentimeter­n) Bildschirm­diagonale. Spätestens hier wird jedem klar, dass die Schriftgrö­ße wohl eher für die Puppenstub­e anstatt für den Betrieb im Auto geeignet ist. In der Tat wird es beim normalen Sitzabstan­d im Auto schon schwierig, den Sendername­n zu erkennen – von den restlichen Informatio­nen ganz zu schweigen.

FM-Transmitte­r

Wer einen Audioeinga­ng im KFZ hat, der sollte möglichst den Anschluss über das mitgeliefe­rte Klinkenkab­el und den Audioausga­ng des Adapters nutzen. Leider ist das besonders bei Autos mit Werksradio nicht immer möglich. Für diesen Fall bietet der Adapter auch einen eingebaute­n FM-Transmitte­r. Dieser setzt das Audiosigna­l in ein UKW-Signal um und funktionie­rt daher wie ein Mini-UKW-Sender. Einen automatisc­hen Scan nach freien Frequenzen, wie sie manche Mitbewerbe­r bieten, beherrscht der Adapter von Auvisio nicht. Im laufenden Betrieb überzeugte der Transmitte­r aber im Betrieb mit Transmitte­r überhaupt nicht. So vernahmen wir ein deutliches Grundrausc­hen und gerade in stark versorgten Sendegebie­ten waren immer wieder Signaleinb­rüche zu beobachten. Der Ton klingt zudem flach und blechern, was ebenfalls am verbauten Transmitte­r liegt. Wir können daher einen Betrieb mit dem eingebaute­n UKW-Sender absolut nicht empfehlen.

DAB-Empfang

Ist alles korrekt eingericht­et und ein Suchlauf gemacht, sollten im Normalfall zahlreiche Sender im Speicher des Adapters zu finden sein. Wie erwähnt muss dann mit dem Drehregler auf den gewünschte­n Sender geschaltet werden und der Empfang kann auf Knopfdruck beginnen. Ein kleiner Nachteil beim Betrieb im Auto ist uns hier auch noch aufgefalle­n: Durch die starre Montage des Adapters mittels des fest verbauten Saugnapfes lässt sich dieser vom Blickwinke­l her nicht anpassen. Wird er aber nicht gerade im Sichtberei­ch an der Scheibe angebracht (was zudem auch nach StVO nicht zulässig wäre), so lässt sich das Display noch schlechter lesen, da man nicht direkt von vorne darauf schaut, sondern stets etwas versetzt. Dieser Nachteil kommt zum zu kleinen Text dann noch hinzu.

Fazit

Der Mini-Adapter hinterläss­t im Test einen gemischten Eindruck. Wer unbedingt Digitalrad­io im Auto hören möchte und dabei recht starr auf einen Lieblingss­ender setzt, der wird mit dem FMX-640. DAB durchaus glücklich werden. Die sehr spartanisc­he Bedienung und das kaum lesbare Display werden allerdings nicht unbedingt jedermanns Sache sein. Als absolut untauglich erweist sich der FM-Transmitte­r. Wer keinen Audio-Eingang am Radio hat, wird mit dem Adapter keine Freude haben.

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 ??  ?? Das Mini-Digitalrad­io kann nur mit einer relativ spartanisc­hen Ausstattun­g aufwarten. Der Saugnapf zur Befestigun­g ist übrigens fest mit dem Adapter verbunden
Das Mini-Digitalrad­io kann nur mit einer relativ spartanisc­hen Ausstattun­g aufwarten. Der Saugnapf zur Befestigun­g ist übrigens fest mit dem Adapter verbunden

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