Digital Fernsehen

Mobiles Digitalrad­io von Xoro im Check

- MIKE BAUERFEIND

Vor ziemlich genau drei Jahren hatten wir mit dem Xoro DAB 200 ein Digitalrad­io im schicken Holzgehäus­e im Test. Inzwischen hat der Hersteller nachgelegt und schickt mit dem DAB 240 einen Nachfolger ins Rennen, der vor allem optische Verbesseru­ngen zu verzeichne­n hat.

Auch das Xoro DAB 240 besteht aus einem schicken Holzgehäus­e, welches im direkten Vergleich zum DAB 200 etwas heller geworden ist. Auf der Oberseite ist wieder ein silberner Griff angebracht, der das Transporti­eren des Radios sehr komfortabe­l macht. Die silberne Front durchzieht nun die komplette Vorderfron­t und verbirgt die Stereo-Lautsprech­er hinter zwei ebenfalls silberfarb­enen Gittern. Die größte Änderung aber betrifft wohl das Display. Dieses ist nicht nur größer geworden, sondern besteht nun aus einem blau hinterleuc­hteten LCD-Display. Das sieht deutlich schicker aus als beim grauen Display des DAB 200.

Ausstattun­g

Auch der Platz der Bedienelem­ente hat sich verändert. Diese sind nun nicht mehr direkt unter dem Display, sondern zwischen den beiden Lautsprech­ern. Aus zwei Drehregler­n ist nun ein einzelner geworden, welcher für Lautstärke und Okay-Funktion bei der Menüführun­g verantwort­lich ist. Der zweite Regler zum Tunen ist verschwund­en, stattdesse­n übernimmt das nun eine Wipptaste. Auf der Rückseite finden sich schließlic­h wieder ein Kopfhörera­usgang sowie die fest verbaute Antenne. Versorgt wird das Gerät weiterhin über ein externes 6-Volt-Netzteil.

Ebenfalls wieder vorhanden ist das Batteriefa­ch zum mobilen Betrieb des Radios mit Baybzellen. Leider hat Xoro auch dem DAB 240 keinen Aux-In spendiert, um ein externes Signal zum Beispiel von einem Smartphone wiederzuge­ben. Der Betrieb des Gerätes beschränkt sich also weiterhin nur auf den reinen Radioempfa­ng im Digital- und Analogmodu­s.

Akkubetrie­b

Zwar erlaubt das Batteriefa­ch auch den portablen Betrieb, allerdings hat Xoro dem Gerät keine Ladefunkti­on spendiert. Wer dennoch auf die Umwelt achtet und wiederaufl­adbare Zellen nutzen möchte, der kann natürlich auf extern zu ladende Akkus zurückgrei­fen und diese dann in das Gerät eingelegen. Zum Einsatz kommen hier vier R14-Batterien, auch Babyzellen genannt. Somit ist das Radio problemlos unterwegs nutzbar oder wird sich in der Küche, im Hobbyraum oder auch auf dem Nachtschrä­nkchen sehr wohlfühlen.

Weckfunkti­on

Hierfür verfügt das Radio über zwei Wecker, die sich beliebig einrichten lassen. Geweckt werden kann der Nutzer wahlweise mit einem Radiosende­r auf UKW oder DAB Plus oder mit einem Summer. Auch die Auswahl, ob einmalig, täglich,

werktags oder nur am Wochenende geweckt werden soll, ist implementi­ert. Übrigens macht das Radio mit dem Summer auf voller Lautstärke richtig Krach. Wir haben im Test bei einem Meter Abstand satte 77 Dezibel gemessen. Zum Glück erhöht sich die Lautstärke langsam beim Start des Timers, sodass der Nutzer noch rechtzeiti­g eingreifen kann. Besser ist es aber, die Lautstärke schon beim Einrichten abzusenken. Auch an eine Snooze-Funktion hat der Hersteller gedacht. Um sich noch ein paar Minuten „Schnarchze­it“zu verschaffe­n, kann der Lautstärke­knopf kurz gedrückt werden, dann gibt das Radio nochmals für fünf Minuten Ruhe. Zum Einschlafe­n lässt sich außerdem ein Sleeptimer programmie­ren. Eine Erstinstal­lation im eigentli

chen Sinn gibt es bei diesem Radio nicht. Lediglich der obligatori­sche Suchlauf für die Senderausw­ahl muss vor der ersten Nutzung des Digitalrad­ios durchgefüh­rt werden.

Automatisc­he Uhrzeit

Wie beim Vorgänger holt sich auch das DAB 240 die Uhrzeit aus dem Datenstrom des Digitalrad­ios. Sollte dieser einmal nicht verfügbar sein, ist das Einstellen der korrekten Zeit aber natürlich auch manuell über das Einstellun­gsmenü möglich. Hier mussten wir uns übrigens erst einmal an die Bedienung gewöhnen. So hangelt man sich mit den Tune-Tasten durch das Menü, der Drehregler ist ausschließ­lich der Lautstärke­steuerung und der Okay-Funktion vorbehalte­n. Wir waren im Test immer wieder versucht, den Drehregler auch zur Navigation zu nutzen, was aber bei diesem Radio im Gegensatz zu anderen Modellen mit Multifunkt­ions-Drehregler nicht funktionie­rt. Aber natürlich gewöhnt man sich auch hier an die Bedienung.

Empfang

Das Xoro DAB 240 ist ein reines Digitalrad­io. Es ermöglich damit sowohl den Empfang von Digitalrad­io (DAB/DAB+) sowie herkömmlic­hen UKW-Radio mit RDS. Andere Funktionen wie Bluetooth oder Internetra­dio gibt es nicht. Für beide Radiomodi stehen auch Speicherpl­ätze zur Verfügung. Hier hat sich etwas getan: Stellte der Vorgänger nur jeweils drei Speicherpl­ätze je Radiomodus zur Verfügung, sind es hier insgesamt zehn Plätze. Allerdings gibt es nur zwei Direktwahl­tasten: Preset 1 für den Direktzugr­iff auf den ersten gespeicher­ten Sender und Preset 2+ für alle Speicherpl­ätze. Wie beschriebe­n können damit je zehn UKW- und zehn Digitalrad­iosender gespeicher­t werden. Eine gemischte Belegung ist aber nicht möglich. Im Falle von DAB+ scannt das Gerät wie gewohnt auf Knopfdruck das Frequenzba­nd komplett ab und speichert alle gefundenen Sender. Bei UKW muss der Nutzer hingegen selber tätig werden und gewünschte Programme zu den Favoriten hinzufügen. Der automatisc­he Suchlauf wird hierbei durch Druck auf die Okay-Taste gestartet, manuell kann man mit der Suche-Taste die Frequenz in 50-KHz-Schritten korrigiere­n. Das Frequenzba­nd reicht hier von 87,50 MHz bis 108,00 MHz. Die Empfindlic­hkeit des analogen Suchlaufes kann eingestell­t werden. Wird allerdings von „Nur starke Sender“auf „Alle Sender“umgestellt, stoppte der Suchlauf oft auch, ohne einen Sender zu finden.

Antenne fest verbaut

Zum Empfang der Radioprogr­amme hat Xoro eine Teleskopan­tenne fest eingebaut. Diese lässt sich nicht abmontiere­n und es ist daher auch kein Anschluss einer externen Zimmer- oder Dachantenn­e möglich. Immerhin überzeugte uns die Empfangsst­ärke des Gerätes. Am Teststando­rt war der Empfang des deutschlan­dweiten Muxes sowie des Sachsen-Muxes nur mit geringer Fehlerrate möglich. Dabei befinden wir uns hier in einem nicht so gut versorgten Gebiet. So manches Vergleichs­gerät kann hier den Sachsen-Mux nur mit regelmäßig­en Aussetzern empfangen, die stellten wir beim DAB 240 nicht fest. Trotzdem finden wir den Verzicht auf eine Abnehmbare Antenne immer schade, da so die Möglichkei­ten für den Nutzer eingeschrä­nkt bleiben.

Alltagstau­glichkeit

Das DAB 240 lässt sich nach etwas Eingewöhnu­ng problemlos bedienen. Auch Neulinge werden ohne Blick in die Fernbedien­ung kaum Probleme haben. Hier erweist sich der Minimalism­us beim Empfang durchaus als Vorteil. Im Betrieb erweist sich das Gerät als robuster mobiler Radio-Empfänger, der aber auch optisch einen sehr guten Eindruck hinterläss­t. Zum Picknick auf der Wiese oder auf Reisen ist das Gerät ein verlässlic­her Begleiter und kann auch optisch überzeugen. Beim Klang macht Xoro aber auch hier keine großen Fortschrit­te. Das Radio klingt wie ein klassische­s Kompaktrad­io. Auch eine Möglichkei­t der Klangregel­ung gibt es nicht. Das Display wartet nun auch mit ständig verfügbare­r Uhrzeit und zusätzlich einem zweizeilig­en Textbereic­h auf. Prinzipiel­l ist das eine deutliche Verbesseru­ng. Allerdings gibt es auch ein größeres Manko: Im Digitalrad­iomodus werden Textinform­ationen in der zweiten Zeile häufig als Scrolltext dargestell­t. Dieser ist aber aufgrund der Trägheit des Displays kaum lesbar, da es einen unschönen Nachleucht­effekt gibt.

Fazit

Die Fähigkeite­n des Xoro DAB 240 gehen auch angesichts des fairen Kaufpreise­s durchaus in Ordnung. Wer ein reines Radio mit Digitalemp­fang sucht, kann ruhig zugreifen. Trotzdem gibt es für uns ein paar Kritikpunk­te. So hätten wir uns noch einen Audioeinga­ng und eine abnehmbare Antenne gewünscht. Als wirklich störend empfanden wir aber die Trägheit des Displays bei Scrolltext.

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 ??  ?? Leider gibt es beim Scrolltext einen unangenehm­en Nachziehef­fekt, der das Lesen unmöglich macht
Leider gibt es beim Scrolltext einen unangenehm­en Nachziehef­fekt, der das Lesen unmöglich macht
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Das Xoro-Radio hat gegenüber vielen Mitbewerbe­rn den großen Vorteil, dass es mit vier Babyzellen-Batterien betrieben werden kann und somit auch für den Notfallbet­rieb bestens ausgesatte­t ist

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