Mobiles Digitalradio von Xoro im Check
Vor ziemlich genau drei Jahren hatten wir mit dem Xoro DAB 200 ein Digitalradio im schicken Holzgehäuse im Test. Inzwischen hat der Hersteller nachgelegt und schickt mit dem DAB 240 einen Nachfolger ins Rennen, der vor allem optische Verbesserungen zu verzeichnen hat.
Auch das Xoro DAB 240 besteht aus einem schicken Holzgehäuse, welches im direkten Vergleich zum DAB 200 etwas heller geworden ist. Auf der Oberseite ist wieder ein silberner Griff angebracht, der das Transportieren des Radios sehr komfortabel macht. Die silberne Front durchzieht nun die komplette Vorderfront und verbirgt die Stereo-Lautsprecher hinter zwei ebenfalls silberfarbenen Gittern. Die größte Änderung aber betrifft wohl das Display. Dieses ist nicht nur größer geworden, sondern besteht nun aus einem blau hinterleuchteten LCD-Display. Das sieht deutlich schicker aus als beim grauen Display des DAB 200.
Ausstattung
Auch der Platz der Bedienelemente hat sich verändert. Diese sind nun nicht mehr direkt unter dem Display, sondern zwischen den beiden Lautsprechern. Aus zwei Drehreglern ist nun ein einzelner geworden, welcher für Lautstärke und Okay-Funktion bei der Menüführung verantwortlich ist. Der zweite Regler zum Tunen ist verschwunden, stattdessen übernimmt das nun eine Wipptaste. Auf der Rückseite finden sich schließlich wieder ein Kopfhörerausgang sowie die fest verbaute Antenne. Versorgt wird das Gerät weiterhin über ein externes 6-Volt-Netzteil.
Ebenfalls wieder vorhanden ist das Batteriefach zum mobilen Betrieb des Radios mit Baybzellen. Leider hat Xoro auch dem DAB 240 keinen Aux-In spendiert, um ein externes Signal zum Beispiel von einem Smartphone wiederzugeben. Der Betrieb des Gerätes beschränkt sich also weiterhin nur auf den reinen Radioempfang im Digital- und Analogmodus.
Akkubetrieb
Zwar erlaubt das Batteriefach auch den portablen Betrieb, allerdings hat Xoro dem Gerät keine Ladefunktion spendiert. Wer dennoch auf die Umwelt achtet und wiederaufladbare Zellen nutzen möchte, der kann natürlich auf extern zu ladende Akkus zurückgreifen und diese dann in das Gerät eingelegen. Zum Einsatz kommen hier vier R14-Batterien, auch Babyzellen genannt. Somit ist das Radio problemlos unterwegs nutzbar oder wird sich in der Küche, im Hobbyraum oder auch auf dem Nachtschränkchen sehr wohlfühlen.
Weckfunktion
Hierfür verfügt das Radio über zwei Wecker, die sich beliebig einrichten lassen. Geweckt werden kann der Nutzer wahlweise mit einem Radiosender auf UKW oder DAB Plus oder mit einem Summer. Auch die Auswahl, ob einmalig, täglich,
werktags oder nur am Wochenende geweckt werden soll, ist implementiert. Übrigens macht das Radio mit dem Summer auf voller Lautstärke richtig Krach. Wir haben im Test bei einem Meter Abstand satte 77 Dezibel gemessen. Zum Glück erhöht sich die Lautstärke langsam beim Start des Timers, sodass der Nutzer noch rechtzeitig eingreifen kann. Besser ist es aber, die Lautstärke schon beim Einrichten abzusenken. Auch an eine Snooze-Funktion hat der Hersteller gedacht. Um sich noch ein paar Minuten „Schnarchzeit“zu verschaffen, kann der Lautstärkeknopf kurz gedrückt werden, dann gibt das Radio nochmals für fünf Minuten Ruhe. Zum Einschlafen lässt sich außerdem ein Sleeptimer programmieren. Eine Erstinstallation im eigentli
chen Sinn gibt es bei diesem Radio nicht. Lediglich der obligatorische Suchlauf für die Senderauswahl muss vor der ersten Nutzung des Digitalradios durchgeführt werden.
Automatische Uhrzeit
Wie beim Vorgänger holt sich auch das DAB 240 die Uhrzeit aus dem Datenstrom des Digitalradios. Sollte dieser einmal nicht verfügbar sein, ist das Einstellen der korrekten Zeit aber natürlich auch manuell über das Einstellungsmenü möglich. Hier mussten wir uns übrigens erst einmal an die Bedienung gewöhnen. So hangelt man sich mit den Tune-Tasten durch das Menü, der Drehregler ist ausschließlich der Lautstärkesteuerung und der Okay-Funktion vorbehalten. Wir waren im Test immer wieder versucht, den Drehregler auch zur Navigation zu nutzen, was aber bei diesem Radio im Gegensatz zu anderen Modellen mit Multifunktions-Drehregler nicht funktioniert. Aber natürlich gewöhnt man sich auch hier an die Bedienung.
Empfang
Das Xoro DAB 240 ist ein reines Digitalradio. Es ermöglich damit sowohl den Empfang von Digitalradio (DAB/DAB+) sowie herkömmlichen UKW-Radio mit RDS. Andere Funktionen wie Bluetooth oder Internetradio gibt es nicht. Für beide Radiomodi stehen auch Speicherplätze zur Verfügung. Hier hat sich etwas getan: Stellte der Vorgänger nur jeweils drei Speicherplätze je Radiomodus zur Verfügung, sind es hier insgesamt zehn Plätze. Allerdings gibt es nur zwei Direktwahltasten: Preset 1 für den Direktzugriff auf den ersten gespeicherten Sender und Preset 2+ für alle Speicherplätze. Wie beschrieben können damit je zehn UKW- und zehn Digitalradiosender gespeichert werden. Eine gemischte Belegung ist aber nicht möglich. Im Falle von DAB+ scannt das Gerät wie gewohnt auf Knopfdruck das Frequenzband komplett ab und speichert alle gefundenen Sender. Bei UKW muss der Nutzer hingegen selber tätig werden und gewünschte Programme zu den Favoriten hinzufügen. Der automatische Suchlauf wird hierbei durch Druck auf die Okay-Taste gestartet, manuell kann man mit der Suche-Taste die Frequenz in 50-KHz-Schritten korrigieren. Das Frequenzband reicht hier von 87,50 MHz bis 108,00 MHz. Die Empfindlichkeit des analogen Suchlaufes kann eingestellt werden. Wird allerdings von „Nur starke Sender“auf „Alle Sender“umgestellt, stoppte der Suchlauf oft auch, ohne einen Sender zu finden.
Antenne fest verbaut
Zum Empfang der Radioprogramme hat Xoro eine Teleskopantenne fest eingebaut. Diese lässt sich nicht abmontieren und es ist daher auch kein Anschluss einer externen Zimmer- oder Dachantenne möglich. Immerhin überzeugte uns die Empfangsstärke des Gerätes. Am Teststandort war der Empfang des deutschlandweiten Muxes sowie des Sachsen-Muxes nur mit geringer Fehlerrate möglich. Dabei befinden wir uns hier in einem nicht so gut versorgten Gebiet. So manches Vergleichsgerät kann hier den Sachsen-Mux nur mit regelmäßigen Aussetzern empfangen, die stellten wir beim DAB 240 nicht fest. Trotzdem finden wir den Verzicht auf eine Abnehmbare Antenne immer schade, da so die Möglichkeiten für den Nutzer eingeschränkt bleiben.
Alltagstauglichkeit
Das DAB 240 lässt sich nach etwas Eingewöhnung problemlos bedienen. Auch Neulinge werden ohne Blick in die Fernbedienung kaum Probleme haben. Hier erweist sich der Minimalismus beim Empfang durchaus als Vorteil. Im Betrieb erweist sich das Gerät als robuster mobiler Radio-Empfänger, der aber auch optisch einen sehr guten Eindruck hinterlässt. Zum Picknick auf der Wiese oder auf Reisen ist das Gerät ein verlässlicher Begleiter und kann auch optisch überzeugen. Beim Klang macht Xoro aber auch hier keine großen Fortschritte. Das Radio klingt wie ein klassisches Kompaktradio. Auch eine Möglichkeit der Klangregelung gibt es nicht. Das Display wartet nun auch mit ständig verfügbarer Uhrzeit und zusätzlich einem zweizeiligen Textbereich auf. Prinzipiell ist das eine deutliche Verbesserung. Allerdings gibt es auch ein größeres Manko: Im Digitalradiomodus werden Textinformationen in der zweiten Zeile häufig als Scrolltext dargestellt. Dieser ist aber aufgrund der Trägheit des Displays kaum lesbar, da es einen unschönen Nachleuchteffekt gibt.
Fazit
Die Fähigkeiten des Xoro DAB 240 gehen auch angesichts des fairen Kaufpreises durchaus in Ordnung. Wer ein reines Radio mit Digitalempfang sucht, kann ruhig zugreifen. Trotzdem gibt es für uns ein paar Kritikpunkte. So hätten wir uns noch einen Audioeingang und eine abnehmbare Antenne gewünscht. Als wirklich störend empfanden wir aber die Trägheit des Displays bei Scrolltext.